Italien: Die Sehnsucht nach deutsche Vita

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Einwanderer aus Italien: Die Sehnsucht nach deutsche Vita - Europa - FAZ

Nun emigriert auch Salvo Mandarà und will nach München. Seinen Namen kennen in Italien wenige, aber viele haben ihn schon im Fernsehen oder live auf den Plätzen gesehen, wo er jeden Auftritt von Beppe Grillo mit der Videokamera aus nächster Nähe für die „Bewegung 5 Sterne“ mitschneidet. Die herben Verluste der Grillini bei den Kommunalwahlen Ende Mai seien der letzte Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen brachte, sagt der 46 Jahre alte Mandarà aus Mailand. Er sei nun kampfesmüde und wolle das „Scheißland“ verlassen, in dem nur die Minderheit begreife, dass allein Grillo es retten könne. Mandarà gehört zu den Italienern, die immer zahlreicher nach Deutschland auswandern. 2012 waren es nach Angaben des Statistischen Bundesamtes etwa 30.000 und damit 40 Prozent mehr als im Vorjahr.
 
Herzlichen Glückwunsch zu dem Entschluss, aber glaubt der Mann wirklich, dass Deutschland das Land der Verheißung ist?!
 
In Italien geht schon die Exeistenzangst um. Es muss ja nicht das Schlaraffenland sein. Auch eine deutliche Verbesserung der Situation ist ein lohnenswertes Ziel.
Wir kamen letzte Woche mit der jungen Dame, die uns am Flughafen FCO abfertigte ins Gespräch. Auch sie erzählte uns offen, dass sie in Italien keine Chance sieht und gerne in Deutschland arbeiten würde.
Auch vor der Krise beneideten uns viele Italiener. Deutschland stand für geordnete, relativ unbürokratische und planbare Verhältnisse. Allerdings kamen natürlich auch die Nachteile zur Sprache: weniger Sonne und weniger sonniges Gemüt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch ich hatte ein längeres Gespräch mit unserem Rezeptionisten im Hotel. Dieser möchte unbedingt nach Deutschland. Er verdient auch nicht so toll und seine Frau ist grade arbeitslos und sie haben eine 4 Monate alte Tochter. Wir haben uns über das Klima :D und das verschiedene Leben in Deutschland und Italien unterhalten.
Als ich zurückkam ist mir persönlich wieder bewusst geworden wie gut wir es doch eigentlich haben...in vielen Dingen, das geht im Alltag doch manchmal unter, ist selbstverständlich.

Dran gedacht habe ich komischerweise auch wieder beim Einkaufen in einem Drogeriemarkt. Welche Vielfalt uns zur Verfügung steht und wie preiswert doch Hygieneartikel im Vergleich zu Italien sind. Auch Babyartikel/Pflege.

Aber ich sehe das natürlich aus dem Urlaubsalltag heraus...

Viele Grüße aus dem heißen Göttingen

Josie8)
 
Ich weiß, dass es vielen Menschen in Europa (egal ob Italien, Spanien, Griechenland oder Rumänien) viel schlechter geht als uns. Wir Jammern wirklich auf sehr hohem Niveau. Und ich habe auch kein Problem damit, wenn diese Leute hier ihr Glück versuchen.

Ich finde es allerdings schon etwas befremdlich, als Grund für die Auswanderung mit "Grillo wurde nicht gewählt" zu nennen. Wir haben hier immerhin Angela Merkel - auch bekannt als "Mutti der Aussitzer". Die großen Reformen, die Deutschland mit in die jetzige komfortable Situation versetzt haben, wurden von anderen auf den Weg gebracht.
Hinter den Überlegungen, in einem anderen Land neu anzufangen, sollte schon mehr stecken. Schließlich ist der Schritt auch nicht gerade ohne: Umzug, neue Kultur, neue Sprache, Jobsuche, Wohnungssuche, ...
 
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