Gladiatoren: Die Römer metzelten Hunderte wilde Tiere an einem einzigen Tag nieder - WELT
Elefanten, Löwen, Giraffen, Bären: Das Jagen und Abschlachten von exotischen Tieren zählte zum blutigen Pflichtprogramm im Kolosseum Roms. Eine ausgefeilte Logistik sorgte für Nachschub. Um die Kadaver schlug sich das Publikum.
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Der christliche Theologe Tertullian war entsetzt. Nicht nur über die Lust, die seine Zeitgenossen beim Hinmetzeln von Tieren im Sand der Arena empfanden. Sondern auch über die Gier, mit der sie sich danach um die Kadaver balgten. Schließlich hatte der Bär, der anschließend in den Kochtopf wanderte, womöglich zuvor ein paar Menschen gefressen, die das Pech hatten, im Frühprogramm der Spiele gegen ihn antreten zu müssen. Also, folgerte Tertullian in seiner Schrift „Apologeticum“ um 200 n. Chr., sei der Bär doch aus menschlichem Fleisch, sein Verzehr nichts anderes als Kannibalismus.