Der Untergang des Römischen Weltreichs

Absolut lesenswert

Dieses Buch würde ich auf meiner Wunschliste ganz oben setzen. Heathers "Untergang des römischen Weltreiches" ist die beste und umfassenste Darstellung der Spätantike, die ich kenne und nicht nur in punkto Lesbarkeit den Veröffentlichungen deutschsprachiger Historiker haushoch überlegen. Heather gelingt es, die bisweilen chaotisch-verwirrenden Ereignisse und Entwicklungen nach der "konstantinischen Wende" spannend, lebendig und nachvollziehbar aufzuzeigen, wobei sein Schwerpunkt sicherlich auf die Ereignisgeschichte liegt, wenngleich er sich auch bemüht, die kulturellen, wirtschaftlichen und religiösen Hintergründe zu durchleuchten.
Als Ergänzung würde ich noch "Der Untergang des Römischen Reiches: Und das Ende der Zivilisation" :thumbup::thumbup: von Bryan Ward-Perkins empfehlen, der seinen Schwerpunkt auf die ökonomischen und zivilisatorischen Vorgänge legt, sowie die ersten beiden Bände von Karlheinz Deschners "Die Kriminalgeschichte des Christentums" :thumbup::thumbup::thumbup:, der die Rolle der christlichen Religion und Kirche darstellt.
Beim Lesen dieser drei Werke wird jedenfalls eines deutlich: Das Ende des römischen Reiches war eben nicht jene allmählige "Transformation" der teilweise noch heidnischen Spätanike in das christliche Mittelalter, wie sie von vielen modernen Autoren so gerne beschrieben wird, sondern eine zivilisatorische Katastrophe singulären Ausmaßes, von der sich die Menschheit lange, lange Zeit nicht mehr erholen sollte.
 
Merci für den Kommentar - damit rückt das Buch auf dem Wunschzettel noch weiter nach oben!

Claude
 
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