Italien: Chefredakteur der "La Repubblica" abgesetzt

Da macht man mal seine Kaffeepause und schon erscheint der Beitrag, der auch mir heute morgen erwähnenswert erschien ;).
Ergänzend dazu:

Beachtenswert aus dem oben verlinkten FAZnet-Artikel finde ich auch einmal die Solidarität mit Verdelli
Am Freitag gab es in Italien nirgendwo die „La Repubblica“ zu kaufen. Die Zeitung streikte, aus Protest gegen die Absetzung ihres Chefredakteurs Carlo Verdelli. Die Nachricht wirkte in Italien wie ein Donnerschlag. Tausende haben seitdem in den sozialen Netzwerken ihre Solidarität mit Verdelli bekundet. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie hatte die linksliberale „La Repubblica“ schließlich Großartiges geleistet und trotz der erschwerten Bedingungen weiterhin umfassend informiert.
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In den vergangenen Tagen hatte sich die Zeitung zudem klar gegen die antideutsche Stimmung gestellt, die als Reaktion auf den Streit um Corona-Bonds aufgekommen war und die Italiens Europa-Skeptiker massiv schürten. In einem Kommentar rief die Zeitung zu einem differenzierteren Blick auf die Politik Angela Merkels auf, die, „ohne mit der Wimper zu zucken“, den europäischen Arbeitslosenfonds Sure akzeptiert habe, obwohl sie immer dagegen gewesen sei. „Auch das wird in der Debatte in Italien nie erwähnt.“ Wenn es um Deutschland gehe, sei das Gedächtnis oft kurz und die Analyse grob.
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Carlo Verdelli wandte sich in der Online-Ausgabe ein letztes Mal an seine Leser. In diesen Zeiten der Pandemie sollten sie weiterhin mutig und solidarisch bleiben und sich nicht der Wut und Verzweiflung hingeben: „Man wird als Partisan geboren, und man hört nie auf, einer zu sein“, schrieb er – nicht nur im Hinblick auf diesen Samstag, an dem Italien den „Tag der Befreiung“ begeht.
 
Seit Ausbruch der Corona-Pandemie hatte die linksliberale „La Repubblica“ schließlich Großartiges geleistet und trotz der erschwerten Bedingungen weiterhin umfassend informiert.
Ja, das stimmt ... und wohl ebenso auch dies:
In den vergangenen Tagen hatte sich die Zeitung zudem klar gegen die antideutsche Stimmung gestellt, die als Reaktion auf den Streit um Corona-Bonds aufgekommen war und die Italiens Europa-Skeptiker massiv schürten. In einem Kommentar rief die Zeitung zu einem differenzierteren Blick auf die Politik Angela Merkels auf (...). Wenn es um Deutschland gehe, sei das Gedächtnis oft kurz und die Analyse grob.
Allerdings wenn ich auch zu diesem Satz sage "stimmt wohl", dann meine ich natürlich nicht, damit "die" Italiener insgesamt kritisieren zu wollen oder keinen Blick zu haben für ihre Probleme. Jedoch ist m.E. Vieles in dieser gesamten Entwicklung auch dem derzeitigen gewissen paneuropäischen "Lockdown-Lagerkoller" geschuldet.
 
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