Caravaggios "Ekstase der Heiligen Magdalena" nach 400 Jahren wieder aufgetaucht?

Simone-Clio

Augustus
Teammitglied
Moderator
Forum-Sponsor
Stammrömer

Am 29. Juli 1610 schreibt der zuständige Nuntius an den großen Beschützer Caravaggios Kardinal Scipio Borghese nach Rom und informiert ihn darüber, dass Caravaggio bei seinem Tod „drei seiner Bilder“ bei sich hatte, zwei Versionen des Heiligen Johannes, die später in Rom auftauchen und ein ganz besonderes Bild, die „Ekstase der Heiligen Magdalena“.
Dieses Bild verschwand im Juli 1610. Eine Zeit lang muss es in Neapel gehangen haben, wo es begeisterte Anhänger Caravaggios abmalten. Insgesamt gibt es neun Kopien des Bildes, aber das Original verschwand.
Jetzt entdeckte die wichtigste Caravaggio Expertin Mina Gregori in einer „privaten Kollektion in Europa, die bisher als wenig bedeutend galt“, das seit 400 Jahren verschollene Bild. Den Besitzern war die Schrift auf der Rückseite des Bildes, die aus dem Barock stammt, nie aufgefallen. Die Schrift besagte, dass das Bild an Kardinal Scipio Borghese, den Beschützer Caravaggios zurück zu geben sei.
Vergleiche:

Caravaggio's original Mary Magdalene in Ecstasy 'discovered' - Telegraph

Magdalene probably spent several years in Naples, where Flemish painter Louis Finson made his signed, dated copy, now on display at a museum in Marseille. Many copies were made from it. The painting is then thought to have travelled to Rome, and somehow mysteriously ended up in a private family collection.
"I don't know if they will exhibit it," Gregori said. "I think they will keep it in their home and enjoy it.
"E' lei la vera Maddalena". Svelato il mistero di Caravaggio - Repubblica.it

Dalla "Maddalena in estasi" il tour mondiale delle opere di Caravaggio - Repubblica.it
 

Das ist ja faszinierend! :thumbup:

Hoffentlich kann man das Gemälde auch eines Tages betrachten.​
 
Echte Ekstase, falsche Ekstase - Nachrichten Print - WELT KOMPAKT - Kultur (Print DWK) - DIE WELT

Auf der Rückseite des Bildes soll sich ein Zettel aus dem 17. Jahrhundert befinden, mit der italienischen Inschrift: "Die in Chiaia (Stadtteil von Neapel) zurückgelegte Magdalena von Caravaggio, aufzubewahren zugunsten des Kardinals Borghese von Rom".

Die ominöse Eigentümerfamilie wolle "im Moment" noch keine Öffentlichkeit, sagt Gregori. Ob es jemals ausgestellt oder verkauft werden soll, ist unklar. Die deutsche Caravaggio-Expertin Sybille Ebert-Schifferer tut sich deshalb noch schwer, die Begeisterung ihrer Kollegin zu teilen. "Es klingt interessant. Aber von einem eindeutigen Urteil sind wir noch weit entfernt. Die Forschung müsste das Gemälde im Original sehen, um es beurteilen zu können", sagt Ebert-Schifferer, Direktorin der Bibliotheca Hertziana (Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte) in Rom.
 
Die ominöse Eigentümerfamilie wolle "im Moment" noch keine Öffentlichkeit, sagt Gregori. Ob es jemals ausgestellt oder verkauft werden soll, ist unklar. Die deutsche Caravaggio-Expertin Sybille Ebert-Schifferer tut sich deshalb noch schwer, die Begeisterung ihrer Kollegin zu teilen. "Es klingt interessant. Aber von einem eindeutigen Urteil sind wir noch weit entfernt. Die Forschung müsste das Gemälde im Original sehen, um es beurteilen zu können", sagt Ebert-Schifferer, Direktorin der Bibliotheca Hertziana (Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte) in Rom.

Na ja, schade, dass uns Denis Mahon verlassen hat. Ich bin sicher, dass er ein Original erkannt hätte.

I.m.A. ist das Gemälde zu ähnlich dem Werk in Marseille. Caravaggio hat immer deutlichere Unterschiede des gleichen Themas gewählt.​
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben