Biblioteca Casanatense

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Der Text dieses Beitrags ist eine Auslagerung aus meinem Reisebericht Verborgenes Rom von 2015.

Biblioteca Casanatense

Eine steile Treppe führte uns vom Chiostro della Minerva in den herrlichen Salone monumentale der von Kardinal Girolamo Casanate (1620 bis 1700) gestifteten Biblioteca Casanatense. Vor lauter Pracht wussten wir kaum, wohin zuerst schauen. Aber seht selbst:

Von dem Vortrag, der uns von einem Angestellten der Bibliothek hier geboten wurde, verstand ich leider am allerwenigsten. Er erläuterte u.a. wieso Kardinal Casanate seine Büchersammlung nicht dem Vatikan vermachte, aber wie gesagt ... :(

Wikipedia schrieb:
Die Biblioteca Casanatense ist eine staatliche Bibliothek in Rom, die auf eine Stiftung des Kardinals Girolamo Casanate (1620–1700) zurückgeht und bis 1884 von den Dominikanern bei Santa Maria sopra Minerva betrieben wurde. 1701 wurde sie eröffnet, nachdem auf dem Gelände des Konvents ein eigenes Gebäude nach einem Entwurf des Architekten Antonio Maria Borioni fertiggestellt war, und den testamentarischen Bestimmungen des Kardinals entsprechend als öffentliche Bibliothek geführt. (...)

1873 wurde das Dekret über die Verstaatlichung kirchlicher Bibliotheken auch auf Rom angewandt. Zunächst wurde den Dominikanern Personal aus der benachbarten römischen Nationalbibliothek zur Seite gestellt und die Verwaltung vereinheitlicht. (...) 1884 endete der vom Orden gegen die Verstaatlichung der Bibliothek angestrengte Prozess mit einer Niederlage. Daraufhin wurde das dominikanische Bibliothekspersonal vollständig durch Beamte des Königreiches ersetzt.

Hier der bibliophile Kardinal in Überlebensgrösse:

Die Statue ist ein Werk von Pierre Le Gros dem Jüngeren (1666 bis 1719), einem französischen Künstler im spätbarocken Rom.

Darüber eine Armillarsphäre, die das geozentrische Weltbild abbildet:

Wikipedia schrieb:
Eine Armillarsphäre (lat. armilla „Armreif“, sphaera „Kugel“) oder Weltmaschine ist ein astronomisches Gerät. Es dient der Darstellung der Bewegung von Himmelskörpern.[1] Eine Armillarsphäre besteht aus mehreren gegeneinander drehbaren Metallringen, die insgesamt die Form einer Kugel bilden.


Hier sehen wir den Hl. Thomas von Aquin. Der Dominikanerkonvent beherbergte einst das Collegium Divi Thomae, den Vorläufer der Päpstlichen Universität Heiliger Thomas, auch Angelicum genannt.

Wikipedia schrieb:
The library was established in 1701 by the Dominicans of the Convent of Santa Maria sopra Minerva in Rome. This convent was at that time the home of the College of St. Thomas, which in the 20th century would be relocated at the convent attached to the Church of Saints Dominic and Sixtus and grow into the Pontifical University of St. Thomas Aquinas, Angelicum.

Quelle

Neben den 60.000 Büchern, nach Materien in ihren schönen Regalen geordnet, bestechen auch zwei herrliche Globen, ein Erdglobus und ein Himmelsglobus durch ihre Schönheit. Sie stammen aus den Jahren 1715 und 1716. Ihr Schöpfer war der italienische Abt und Kartograph Amanzio Moroncelli.


Auf dem Erdglobus auch Porträt und Wappen von Kardinal Casanate:


Noch schöner ist der Himmelsglobus mit den Sternbildern:





Kardinalswappen


Ganz oben:
Ursus maior


Blick zurück auf den Eingang
Diesen prächtigen Ort verliessen wir durch den Ein-/Ausgang an der Via S. Ignazio, 52. Laut Faltblatt, das wir erhielten, können Interessierte den prachtvollen Salone monumentale nach Voranmeldung kostenlos von Montag bis Freitag zwischen 11.30 und 13 Uhr besichtigen. Siehe: Visite e didattica. Achtung: Veränderte Öffnungszeiten im Juli und August. Siehe: Guided tours and Didactis
 
Laut Faltblatt, das wir erhielten, können Interessierte den prachtvollen Salone monumentale nach Voranmeldung kostenlos von Montag bis Freitag zwischen 11.30 und 13 Uhr besichtigen. Siehe: Visite e didattica. Achtung: Veränderte Öffnungszeiten im Juli und August. Siehe: Guided tours and Didactis

Diese Angaben aus obigem Beitrag gelten nicht mehr. Seit dem 23. Dezember 2019 war der Salone monumentale für viele Monate geschlossen. Dazu:

Der Webseite der Bilbliothek zufolge ist sie von heute an geschlossen weil der Fußboden des Salone monumentale restauriert wird sowie Bücher und Regale desinfiziert werden. Die Arbeiten sollen einige Monate in Anspruch nehmen. Siehe: 23/12/2019 Il Salone monumentale chiude per messa in sicurezza e disinfestazione

Inzwischen sind die Arbeiten beendet und dem Besuch des Salone monumentale der Bibliothek steht nichts mehr im Weg. Die Webseite wurde überarbeitet. Die verbesserten Zugangsmodalitäten findet man jetzt hier:

Für Einzelreisende: Montag bis Freitag zwischen 9 und 14 Uhr.
Lunedì- Venerdì 09.00 – 14.00
Siehe: Avvisi vom 27. Januar 2023.

Man meldet sich, wie gehabt, im Büro via S. Ignazio, 52. Siehe: Indirizzi, telefoni e come arrivare – Casanatense
 
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