Auf einer Reise nach Süden: Tagebuch 1830

Rosalba

gesperrt/ruhend
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Nach dem Vater nun einmal der "filius":

Kurzbeschreibung


Am 22. April 1830 brach August von Goethe, des Sohn des Weimarer Dichterfürsten, im 40. Jahr seines Lebens von Weimar auf, um wie Vater und Großvater Johann Caspar, nunmehr sein Italien zu entdecken. Er »will nicht mehr am Gängelbande wie sonst geleitet seyn«, aber gehorsam folgt er dennoch den übermächtigen Spuren, die ihn am 16. Oktober in die Tiberstadt führen. Zehn Tage sind ihm zum Kennenlernen und für Ausflüge vergönnt, am 29. des Monats wird er seitlich der Pyramide des Cestius auf dem Fremden-Friedhof begraben. Erst 1999, einhundertneunundsechzig Jahre später, erschien die beeindruckende Edition seiner Aufzeichnungen: Tagebücher und Briefe nebst Texten aus dem Umfeld, sorgfältig aus den Handschriften aufbereitet und kommentiert. Dies ist die erste Taschenbuchausgabe, und bei dtv liegen nun alle Italienischen Reisen der Familie Goethe vor – eine kleine Sensation.
 
Hallo,

habe zu o. g. Buch eine Rezension

August von Goethe: Auf einer Reise nach Sden

und eine Kritik

Armer August in Arkadien - August von Goethes italienische Aufzeichnungen : literaturkritik.de

gefunden. Sehr interessant finde ich diese Anmerkung am Schluss des Textes:

Wären die Herausgeber nicht so stark auf die männlichen Mitglieder der Familie fixiert gewesen, wäre ihnen vielleicht aufgefallen, dass Ottilie von Goethe nach dem Tod von Ehemann und Schwiegervater mehrfach zu langen Italienaufenthalten aufgebrochen ist, in Rom Mittelpunkt einer kosmopolitischen Geselligkeit war und mehr Kenntnisse des Italiens der Italiener besaß als Vater, Sohn und Großvater Goethe zusammen.

Liebe Grüße,
Susannah
 
Hallo Susannah

Vielen Dank für die zusätzlichen Funde! Soviel Aufmerksamkeit hat August von Goethe offenbar auch verdient.
Was seine Ottilie angeht, so wäre sicherlich zu wünschen, daß sich die Literaturforschung ihrer einmal unter diesem Aspekt annimmt.

Aber nicht schon wieder auf Kosten des armen "Anhängsels":

Wenn Goethe-Lesern bisher der Sohn August nur als eine Art Anhängsel erschien, so ist dieses Buch ein Anlaß für neue Blicke hinter die Kulissen der Wirklichkeit, die immer aus Vorder- und Rückseite bestehen. August Goethe, das wird hier nachvollziehbar, blieb sein kurzes Leben lang dem Vater ergeben. Daß er selbst Familienvater und der Mann der Ottilie war, wird in diesen Blättern nur angedeutet. Über allem stand Johann Wolfgang. Aber es gab auch Licht unter diesem Schatten. Und das leuchtet dem, der Lust verspürt, August Goethe auf seiner Italien-Reise zu begleiten.

(Zitat aus der Kritik)
 
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