Bericht: Vier Tage Wien - 22.08. - 25.08.2008

tanzmaus_1983w

Tribunus Militum
Stammrömer
Freitag, 22. August 2008

Der Flieger ging um 08:00 Uhr. Also standen wir kurz nach 05:00 Uhr auf, frühstücken und schauten zumindest die Verfolgungssequenz in der Wiener Kanalisation aus dem Film „Der 3. Mann“ an. Zu mehr reichte es leider nicht mehr.
Irgendwie lief uns die Zeit weg, sodass wir doch das Auto nahmen, zu mir fuhren, dort den Koffer holten und dem Flughafen ein Stückchen entgegen fuhren. Das Auto stellen wir am Nordostbahnhof ab.
Wir checkten ein, gingen durch den Security-Check, noch mal kurz auf die Toilette, und da war dann schon der Aufruf zum Boarding für den Air-Berlin-Flug nach Wien.
Wir kamen am Gate an und konnten auch schon in den Bus steigen.
Auf die Minute ausgerechnet.
Aber, es geht noch knapper – mehr dazu aber später!

Der Flug dauerte knappe 50 min., sodass wir um 08:50 in Wien ankamen.
Noch während wir auf die Koffer warteten, organisierten wir schon mal die 72-Stunden-Wien-Netzkarte. Die Alternative zur Wiencard. Die Wiencard kostet 4,90 EUR mehr – und hätte sich wohl kaum gerechnet. Denn soviel Ermäßigung gibt es dann auch wieder nicht, wenn man die Karte vorzeigt.
Mein Koffer kam als allerletzter auf dem Gepäckband daher.
Gut, dass ich das nicht gesehen habe, sondern ich, während mein Freund die Koffer organisierte noch mal auf der Toilette verschwand.
Ich wenn das gesehen hätte… wäre ich wohl nicht sehr begeistert gewesen!
Aber die Koffer waren beide da, wir hatten die Fahrkarten, sodass es nun zum Hotel gehen konnte.
Mit der S2 fuhren wir bis „Handelskai“, dort stiegen wir um in die „S45“, die uns zur Haltestelle „Oberdöbling“ brachte, wo keine 100m von entfernt unser 4 Sterne Hotel Kaiser Franz Joseph war.

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Die Gegend schien nicht schlecht zu sein, Zielpunkt (bei uns Plus), Spar, dm-Drogeriemarkt, Bäckerei, Cafe, 3 Restaurants, Eisdiele, usw. Alles in unmittelbarer Nähe.
Das Zimmer war schon fertig, sodass wir gleich unsere Sachen hochbringen konnten.
Danach erst mal was zu trinken organisieren.
Im Zielpunkt rüsteten wir uns für das Wochenende aus.
Dann konnte es losgehen.
Dank der 72-Std. Karte konnten wir nun mit den „Öffis“ (öffentlichen Verkehrsmitteln) hin- und herfahren, wie es uns gerade einfiel.
Erstes Ziel war die Eisdiele „Tichy“ am Reumannplatz. (wurde uns von einem Freund empfohlen).
Da war ganz schön was los. Jedoch konnte man im Lokal nur zwischen „kleiner“ und „großer“ Portion wählen. Die Kleine war 4 Sorten, die große 5.
Das war mir aber zuviel, sodass ich dann gar kein Eis wollte. Nur 1 Sorte gab es nicht (jedenfalls nicht, wenn man sich hinsetzt)
Dann halt nicht.
Mein Freund nahm dann eine kleine Portion, die bei uns hier schon als groß durchgehen würde.

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Wieder zurück in der U-Bahn ging es zum Karlsplatz und der Karlskirche.

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Die Kirche wird im Inneren renoviert. Zu diesem Zweck wurde ein Gerüst bis zur Kuppel aufgestellt.
Zudem wurde ein „Panorama-Lift“ eingebaut, mit dem man bis zur ersten Plattform des Gerüsts hochfahren kann.
Von dort aus geht es dann über Stufen bis hinauf zur Kuppel.

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Wenn man von dort oben hinunter schaut ist es einfach nur hoch – und das Gerüst wackelt zudem ein bisschen.
Interessante Erfahrung!

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Die 6,00 EUR Eintritt dafür lohnten sich auf alle Fälle! Denn, wann kommt man schon mal so nahe an die Deckengemälde ran?

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Wieder unten angekommen, konnte man noch zu einer Ausstellung gehen.
Ahja, das ist also Kunst:

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Von der Karlskirche ging es mit U-Bahn in Richtung Kohlmarkt.
Von dort aus wollten wir zur Michaelerkirche um die Gruft anzuschauen.

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Die Informationen im Reiseführer sind anscheinend nicht mehr allzu neu, denn die Öffnungszeiten waren komplett anders.
Die nächste Führung ist erst wieder Montag. Gut, stellen wir also die Gruft ans Ende unseres Programms. Hilft ja nichts.
Gegenüber der Kirche befindet sich die Wiener Hofburg.

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Ich war ja vor 11 Jahren schon mal hier, aber interessiert hätte es mich trotzdem noch mal.
Aber für unglaubliche 9,90 EUR Eintritt pro Person – nicht im Leben!

So beschränkten wir uns auf ein Außenfoto, schauten die erst 2003 entdeckten römischen Überreste aus Ausgrabungen an und gingen weiter.

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Zur öffentlichen Toilettenanlage am Graben.

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Sollte man schon mal gesehen haben. Auf der Damenseite stand allen ernstes ein Mann unten und hat die Kabinen „zugewiesen“ und sogar zugemacht.
Ich hab mich darauf beschränkt einen Blick hineinzuwerfen und wieder zu gehen.
Die Fotos stammen von der Männerseite, da mein Freund den Foto dabei hatte.

Inzwischen war es bestimmt 17:00 Uhr. Wir waren den ganzen Tag unterwegs, und hatten außer dem Frühstück noch nichts gegessen.
Im Reiseführer hatten wir einige Lokale gefunden, die relativ „preiswert“ sein sollten.
Also war unser heutiges Ziel der „Fieglmüller“.
Hm.. wohl kein Restaurant für mich.
Gut, es gab Schnitzel und auch Salat und sah alles lecker aus.

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Aber das Ambiente verbot es einem, nach Ketchup zu fragen. So ließ ich das Schnitzel liegen, weil ich es absolut nicht haben kann, ein Schnitzel ohne Ketchup zu essen!
Stocherte nur so ein bisschen im Salat herum, weil mir irgendwie der Appetit vergangen war. Das Schnitzel packten wir ein; ich wollte hier nur noch raus
(wenn die schon Toiletten haben, mit „durchsichtigen“ Türen. Man konnte zwar nicht hineinsehen, aber Umrisse erkennen, und das muss ich nicht haben)
Also kauften wir unterwegs 2 Semmeln und Ketchup für mich.

Dann ging es erst mal ins Hotel.
Irgendwie hatte ich trotzdem so überhaupt keine Lust auf Essen.
Nach einer Erholungspause wollten wir noch mal los, um zum Donauturm zu fahren.
Als wir jedoch an der U-Bahn-Haltestelle waren und in Richtung Donauturm schauten, … beschlossen wir, dass es besser war, nicht dorthin zu laufen.
Erst einmal wäre es wohl viel zu weit gewesen, und dann war das eine sehr bewaldete und unbeleuchtete Gegend.
Also ließen wir es sein und fuhren wieder zurück zum Hotel.
(da aß ich dann trotzdem um 21:30 Uhr zumindest ein halbes Schnitzel mit den 2 Semmeln –und ganz arg viel Ketchup! :nod:)
 
Samstag, 23. August 2008

Wir standen ziemlich spät auf, und bekamen gerade noch das letzte Frühstück bei der Bäckerei gegenüber.
Das Frühstück im Hotel hätte pro Person 14,00 EUR extra gekostet. Nö, ein bisschen zu teuer! Und mit 2 Semmeln und einem Kaffe / Tee kommt man auch gut in den Tag (und kostet nur etwa 3,50 EUR pro Person)

Unser erstes Ziel für heute sollte der ORF sein.
Dort hin zu kommen, war gar nicht so einfach.
Wir fuhren erst mal U-Bahn, dann noch ein Stück Straßenbahn. Und noch ein großes Stück zu Fuß.
Wir mussten durch eine Strasse, die wegen eines Rohrbruchs komplett gesperrt und aufgerissen war.
Dann noch über einen steilen Fußweg (wo schon die Bäume durch den Asphalt kommen)
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hinauf zum ORF.
Der Pförtner erzählte uns dann, dass hier nur die Ausstrahlungsstation sei, der ORF-Shop ist irgendwo am Südbahnhof.

Also nahmen wir von hier aus den Bus zurück in die Zivilisation.
Beim Umsteigen am Südbahnhof nutzen wir die Gelegenheit um an einem „Würstelstand“ etwas zu Essen.
Ich wollte einen Hotdog nur mit Ketchup, und wenn ich sage, nur mit Ketchup, dann will ich auch nur Ketchup da drin haben.
Ich war etwa bei fast der Hälfte des Hotdogs, als ich da doch wirklich den Geschmack von Senf bemerkte.
Da war es natürlich gelaufen. (ich kann den Geschmack von Senf absolut nicht haben)
Mein Freund reklamierte den Hotdog beim Verkäufer, und der gab auch zu, dass er ein bisschen Senf da rein hätte. Nur ganz wenig. Wenn ich aber sage, kein Senf, dann soll da auch nicht ein bisschen Senf mit rein!
Ich hab dann tatsächlich mein Geld zurückbekommen.
Als wir so an dem Würstelstand standen, begann es auch noch zu regnen. Es war zwar nur ein Schauer, aber wir hatten trotzdem keinen Schirm.
Bis wir aber mit Essen fertig waren, hatte es fast wieder aufgehört.

Nach dieser Essenspause ging es mit der Straßenbahn zum Stephansdom

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Um 15:00 Uhr sollte die nächste Katakombenführung stattfinden. Wir setzten uns auch gleich da hin und warteten.
In den Katakomben des Stephansdomes befinden sich u.a. Eingeweide-Urnen der Habsburger, Särge von verstorbenen Kardinälen und „Knochenkammern“.
In diesen Kammern sieht man Knochen, aufgeschichtet wie Brennholz.

Als nächstes ging es ca. 340 Stufen den Südturm hinauf zur Türmerstube.

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Sehr viel zu sehen war von hier aus nicht, da in der Stube ein Souvenier-Shop untergebracht war, und die Fenster bis auf eines alle mit Schlössern verriegelt waren.

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So ging es wieder hinunter und zurück zum Hotel. Das Wetter war nicht so toll – und so holten wir lieber Jacke und etwas langärmeliges zum Anziehen.
Zurück im Zimmer stellten wir fest, dass die Putzfrau offensichtlich etwas zu übereifrig war.
Denn sie hat wirklich die Schutzhülle des Messers, das wir gekauft hatten um die Wassermelone zu zerlegen, weggeworfen.
Also gingen wir, bevor wir uns auf den Weg zurück zum Stephansdom machten, erst einmal zur Rezeption und beschwerten uns.
Die Dame sagte uns sofort zu, wir sollten uns ein neues Messer kaufen, für das wir dann das Geld zurückbekommen würden. Geht aber ja erst am Montag.

Vor der Abendführung am Stephansdom wollte mein Freund dann aber auch noch eine Torte bei Demel essen.
Eines der berühmten Cafehäuser Wiens.
Mit dem hin- und her zum Hotel war die Zeit wie im Flug vergangen. Um 19:00 Uhr begann nämlich schon die Abendführung des Stephansdomes, die nur samstags im Sommer stattfindet.
Die Gelegenheit durften wir also nicht verpassen.
Wir waren um ca. 18:10 Uhr bei Demel.
Mein Freund bekam auch gleich seine Torte und den Kaffe, sodass wir das Cafehaus und die Führung unter einen Hut brachten.
Das Wetter hielt zum Glück aus.
Über den Südturm ging es hinauf aufs Dach, wo wir durch die Regenrinne zum Dachboden gingen.

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Dort gab es einen sehr interessanten Diavortrag über den Stephansdom, seine Bauweise, den Brand, den Wiederaufbau, etc.
Es wurde auch ein Dachziegel des Doms herumgereicht. Oh, die sind ganz schön schwer :nod:
Nach dem Vortrag ging es weiter hinauf auf den Nordturm zur Pummerin.

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Normalerweise gibt es hierhin einen Lift. Im Rahmen der Abendführung ging es jedoch zu Fuß das letzte Stück hinauf.
Von hier aus hat man einen tollen Blick über Wien, bis zum Prater.

Leider sind solche Führungen immer viel zu kurz und viel zu schnell vorbei.

Wieder unten angekommen war es langsam Zeit, etwas „gescheites“ zu Essen.
Denn der halbe Hotdog war nicht wirklich viel für den ganzen Tag.

Wir gingen zum Ilona-Stüberl, ein kleines, uriges Ungarisches Lokal in einer Seitenstrasse des Graben.

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Dort aßen wir Gulasch. War auch echt lecker, und ich musste mir keine Sorgen um Ketchup oder ähnliches machen. (gar nicht so einfach mit mir, weiß ich schon)
Nach dem Essen bekamen wir hier noch einen Marillen-Schnaps. Der war nicht schlecht :~
Wir gingen aus dem Lokal, machten dort noch ein Foto davon, als der Ober herauskam und sagte: „Ohne wird’s Ihnen nachher ein bisserl kalt werden“ – Mein Freund hatte seine Jacke vergessen. Oh….
 

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Hallo tanzmaus_1983w!,
vielen Dank für Deinen schon zu Beginn sehr aufschlußreichen Bericht über Eure Wienreise.
Da Du in Deinem Text desöfteren Toiletten erwähnst, erlaube ich mir den Hinweis, daß es sich bei der öffentlichen Toilettenanlage Am Graben um eine architekturhistorische Besonderheit ersten Ranges handelt, nämlich die im reinsten Jugendstil erhaltene, erste unterirdische Toilettenanlage der Welt.

Vgl. SAGEN.at - Wilhelm Beetz und die öffentlichen Toiletten Wiens, Teil 2
Vgl. Toiletten - WC - Klo - Pissoir - Urinal - Wiener Bedrfnisse - WC Anlagen Wien - Toiletten - WC - Klo - Pissoir - Urinal - Wiener Bedrfnisse - WC Anlagen Wien [oben im Text erwähnt]

tanzmaus_1983w schrieb:
Aber das Ambiente verbot es einem, nach Ketchup zu fragen. So ließ ich das Schnitzel liegen, weil ich es absolut nicht haben kann, ein Schnitzel ohne Ketchup zu essen!
Also: ein Wiener Schnitzel mit Ketchup... das geht nun wirklich nicht!

Tanzmaus_1983w schrieb:
In den Katakomben des Stephansdomes befinden sich u.a. Eingeweide-Urnen der Habsburger, Särge von verstorbenen Kardinälen und „Knochenkammern“.
In diesen Kammern sieht man Knochen, aufgeschichtet wie Brennholz.
Es handelt sich um die Gebeine von über 11.000 Pesttoten aus dem Jahr 1713.

Gruß
tacitus
 
Zuletzt bearbeitet:
Sonntag, 24. August 2008

Leider hatte die Bäckerei heute zu, sodass wir in das Restaurant neben dem Hotel zum Frühstücken gingen.
War ein bisschen teurer, aber immer noch besser, als im Hotel die 14,00 EUR zu bezahlen.

Gestärkt ging es los zur Kapuzinergruft.
Dort findet man neben dem Sarg von Maria Theresia auch den Franz

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und die Sisi.

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Eine nette Ausstellung von Särgen aus der Kaiserzeit.

Was wohl so gut wie niemand sieht, mein Freund aber entdeckt hat: Unter dem Sarg von Maria Theresia befindet sich eine Adler-Figur, für was auch immer die da gut sein soll. Wir haben sie gesehen!

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Von hier aus liefen wir zum Hohen Markt, wo man römische Ruinen besichtigen kann.
Sonntags ist sogar Eintritt frei – wenigstens etwas Geld gespart.
Die Römer hatten sich in Wien ganz schön ausgebreitet. Zu sehen sind hier u.a. die Fußbodenheizung eines Gebäudes und diverse Mauern von Gebäuden.

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Über die Kärntner Straße ging es bis zur Oper.

Unser nächstes Ziel sollte die 3. Mann Tour durch die Kanalisation Wiens sein.
Wir liefen und liefen und liefen, bis wir an der Litfasssäule angelangt waren. Dort stand sogar die Türe offen.

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Hinter uns warteten an der Strasse mit Anzug gekleidete Männer in (halbwegs) dicken Autos.
Irgendwie alles recht seltsam hier.
Laut Reiseführer sollten die Führungen täglich stündlich sein. Es war ca.16:45 Uhr.
Ich nutze die Gelegenheit um mich auf einer Parkbank auszuruhen, während mein Freund das Beethoven-Denkmal genauer unter die Lupe nahm. Kurz vor 17:00 Uhr warteten wir dann an der Litfasssäule – es kam und kam niemand.
Wir beschlossen dann, zurück zur anderen Adresse zu laufen, die wir aus dem Internet hatten.
Und siehe da – ein großer Werbeanschlag mit Dritter Mann Tour.
Na gut.
Da saßen auch 3 Männer in einem Bus. Die erzählten uns dann, dass an der Säule der Treffpunkt zur oberirdischen Tour wäre, die jedoch nur täglich bis 16:00 Uhr stattfindet.

Die nächste deutschsprachige Kanalführung ist um 19:00 Uhr.
Wir hatten etwa 17:30 Uhr.
So nutzen wir die Gelegenheit um etwas zu Essen.
Eigentlich wollten wir ins Markrestaurant Rosenberger. Im Reiseführer stand schon, dass es einer Autobahnraststätte ähnelt. Wie Recht die damit hatten. Es gab hier diesen Autobahn-Einheits-Topf.
Ich wollte hier nichts Essen.
So liefen wir weiter und kamen Wienerwald vorbei.
Dort aßen wir auch was. Ich einen Schweinebraten und mein Freund ein Gulasch.
Ach ja, das Geld purzelt nur so aus dem Geldbeutel – 30,00 EUR für 2 Essen und 2 Getränke.

Zehn vor Sieben waren wir wieder bei den 3 Männern im Bus. Außer uns kam niemand mehr, sodass wir eine Privatführung hatten.

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Wegen Explosionsgefahr dufte man leider in der Kanalisation keine Fotos machen. Wäre sehr interessant gewesen, aber gut.
Wir kamen an Schauplätze, wo für den Film „Der 3. Mann“ gedreht wurde.
War eine nette, interessante Führung, und sehr geruchsintensiv. Ist halt eine Kanalisation. Aber auf alle Fälle spannend, dort mal unten gewesen zu sein!

Nach der Tour ging es mit der Straßenbahn zum Rathaus.
Oh, was für ein schöner Turm. Leider darf man da auch nicht hoch.
Wir machten noch ein paar Fotos von der Tür zum Turm.

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Dabei beobachtete uns ein (wahrscheinlich) Obdachloser. So wie der geschaut hat, hat er sich mehr als gewundert, was wir da machen. Tja, kann sich nicht jeder für Türme und verschlossene Türen interessieren!

Dann ging es zurück ins Hotel!
 
Montag, 25. August 2008

Da wir heute noch so einiges vorhatten, standen wir kurz nach 08:00 Uhr auf.
Nachdem wir soweit alles zusammengepackt hatten, gingen wir noch mal zur Bäckerei Anker um dort zu frühstücken.

Gleich darauf ging es noch mal zum Zielpunkt, um das Ersatzmesser zu kaufen (da am Samstag ja die übereifrige Putzfrau die Schutzhülle für die Schneide weggeworfen hatte)

Mit dem Messer und der Rechnung gingen wir zur Rezeption, und ohne Probleme gab uns der Portier das Geld zurück.
Somit haben wir nun 2 Messer zum Preis von einem :!:

Als wir mit dem Aufzug wieder hochfuhren, lehnte sich mein Freund an der Wand des Aufzuges an - und schaffte es tatsächlich, den Notrufknopf zu drücken.
Sofort sprach einer und fragte, ob alles in Ordnung sei….. oh.. ja… **grins**

Wir holten dann nur noch das Gepäck aus dem Zimmer, (die Koffer konnten wir an der Rezeption deponieren) checkten aus und los ging es zu unseren letzten Programmpunkten.
Heute sollte endlich die Gruft der Michaelerkirche an der Reihe sein.

Mit der Straßenbahn ging es bis zum Schottentor, unserem täglichen „Umsteigebahnhof“, wo wir uns die Votivkirche noch mal bei Tageslicht genauer anschauen wollten.

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Hahaha – die Kirche hat einen einzigen Ruhetag in der Woche – und das war der heutige Montag.
Ganz toll!
Na gut, also runter zur U-Bahn und bis zur Herrengasse fahren.
Dort trafen wir durch Zufall noch auf die Minoriten-Kirche. In Wien wimmelt es anscheinend nur so von Kirchen.

Neben der Kirche befindet sich das Loos-Haus. Ein Haus, das bei der Erbauung für Aufregung in Wien sorgte, da es ohne jeglichen Schmuck (im Gegensatz zu all den anderen Häusern rund um die Hofburg) gebaut wurde.
Betrachtet man es vom Michaelerplatz aus, würde es nicht sonderlich auffallen, ist halt ein Haus – wenn man nicht weiß, was es für eines ist.

Um 11:00 Uhr begann die Führung in der Gruft der Michaelerkirche.
Unten in der Gruft angekommen (über eine sehr steile Treppe) steht man auf einem Boden aus Lehm und Knochen. War zu dieser Zeit, als die Gruft angelegt und „benutzt“ wurde, so üblich, dass man aus den zerfallenen Särgen die Knochen auf den Boden verteilte und als Fußboden verwendete.
Als wir vor einem Sarg standen, in dem man eine mumifizierte Leiche anschauen konnte, fragte eine der Besucherinnen allen ernstes, ob das die Sisi wäre. Mit einem Kopfschütteln musste die Gruft-Führerin dann verneinen und sagte: „No, wrong crypt“… Tja, wäre die gute Frau mal in die Kapuziener-Gruft gegangen. Dort kann man nämlich die Särge von Franz Joseph und Sisi sehen!

Die Führung war sehr interessant, (leider) aus Rücksicht auf die Toten (gut, ich möchte auch nicht unbedingt fotografiert werden, wenn ich da so tot herumliege) durfte man keine Fotos machen.
Die wären sicherlich sehr interessant gewesen. Aber, wir waren da und haben es in unseren Köpfen abgespeichert. Das ist die Hauptsache!

Nach der Führung unterhielten wir uns noch ein wenig mit der Führerin, weil mein Freund natürlich wissen wollte, wie das denn so mit dem Turm wäre. Dieser ist jedoch voll von Handy-Masten und ähnlichen technischen Dingen, sodass man sich sehr schwer tut, überhaupt hinaufzukommen, noch dazu hat sie gar keinen Schlüsse.
Schade eigentlich, aber was will man machen.
Da schreien die Kirchen immer nach Spenden und wie schlecht es ihnen doch geht und dann darf man nicht einmal auf die Türme hinauf! Wäre sicherlich eine gute Einnahmequelle.

Von hier aus ging es zum Stephansplatz, wo wir im AIDA eine Torte aßen und (zumindest mein Freund) Kaffee tranken (ich bin ja keine Kaffee-Trinkerin)
Über die Preise sollte man immer noch nicht nachdenken, für 2 Stück Torte und 1 Kaffe 8,05 EUR.

Gestärkt gingen wir hinunter zu U-Bahn und fuhren zur Donau-Insel. Zu sehen gibt es hier nicht viel, außer ein kirchenähnliches Gebäude. Leider konnten wir nicht herausfinden, was es ist. Sieht jedenfalls sehr nett aus – und taucht sogar in einer Szene bei „Der 3. Mann“ auf.

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Von hier aus wollten wir wieder zurück zum Stephansplatz, um dort noch eine Kleinigkeit zu essen.
Wir machten einen Zwischenstopp am Prater.

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Seit ich das letzte Mal vor 11 Jahren dort war, hat sich sehr viel getan. Der Prater gleicht einem großen Freizeitpark mit allerlei netten Attraktionen. Leider nicht wirklich günstig.

Dafür aber das Essen.
Angebot im Weißen Rössl, Wiener Schnitzel mit Pommes für 5,90 EUR.
Da konnten wir nicht nein sagen.

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Inzwischen war es 15:00 Uhr und wir fuhren zurück zum Hotel um unsere Koffer zu holen.

Als wir an der Umsteigehaltestelle „Handelskai“ ankamen, trauten wir unseren Augen nicht – die nächste S-Bahn Richtung Flughafen fährt erst um 16:46 Uhr – wir waren um 16:20 Uhr am Bahnhof. Die fährt nur alle 30 min. 8O Dafür fuhr jedoch die S-Bahn in Richtung Südbahnhof allen ernstes alle 5 Minuten ab.
Da saßen wir mit unseren Koffern und schauten auf die Uhr. Die Minuten rannen dahin. Unser Flieger sollte um 17:55 Uhr abfliegen – Planmäßige Ankunftszeit der S-Bahn am Flughafen 17:21 Uhr.
Das sind gerade einmal 34 Min. Eigentlich sollte man ja ca. 1 Std. vor Abflug am Flughafen sein. **räusper** :blush:

Kaum am Flughafen angekommen, raus aus der S-Bahn, quer über den Flughafen (denn natürlich das das Air-Berlin-Terminal am weitesten entfernt).
Zum Glück gab es keine Schlange beim Check-In, sodass wir sofort dran kamen.
Um zum Gate zu gelangen ging es wieder quer über den Flughafen, diesmal in die andere Richtung.
Das Boarding hatte natürlich längstens begonnen, der Bus wartete auch schon.

Wir hatten es tatsächlich geschafft.
Auch der Rückflug-Flieger war nur knapp über die Hälfte voll.
Nach knapp 40 min. Flugzeit landeten wir auch schon wieder in Nürnberg.
Jaaaaa…… und da standen wir dann an der Gepäckausgabe….und standen…. :~ Und standen… :~ und standen…. :~ Gepäckausgabe beendet. Aber keine Koffer. Bitte nicht schon wieder (vom Heimflug aus New York hatten wir das ja schon mal, da war aber nur mein Koffer nicht dabei).
Außer uns stand da noch ein Paar, was ebenfalls keine Koffer bekommen hatte.
Also wieder mal zum Fundbüro um denen zu sagen, dass die Koffer nicht da sind.

Wir fuhren mit der U-Bahn zu mir, holten mein Auto (denn das Auto meines Freundes stand immer noch am Nordostbahnhof, da der Autoschlüssel im Koffer war) und fuhren zum Pizza-Stand um uns was zu Essen zu kaufen.
Mit der Pizza schauten wir dann noch den Film „Der 3. Mann“ an, für den es vor dem Abflug nach Wien nicht mehr gereicht hatte.

Dienstag, 26. August 2008

Um 08:40 Uhr der Anruf, dass die Koffer da sind.
Um 14:00 Uhr hätten sie gebracht werden sollen.. es war 15:00 Uhr, 15:30 Uhr.. ich rief dann doch noch mal an, wo die denn bleiben – da sagte mir die, ja, ab 14:00 Uhr heißt nicht, dass der Fahrer auch um 14:00 Uhr da ist!
Ganz toll! Kurz nach16:00 Uhr waren dann die Koffer auch endlich wieder zu Hause!.....
 
Hallo Tacitus!

ja, das mit der Toiletten-Anlage war uns durchaus bewusst, deshalb haben wir sie auch gesucht.......
wie gesagt - muss man gesehen haben :)

Und danke für die schnelle Antwort auf meinen Bericht :)
 
Hallo und Moin, Moin Tanzmaus!


VIELEN DANK

:thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup:

für Deinen Bericht und die vielen schönen Bilder



Ich glaube - ich sollte auch mal wieder nach Wien ....


Gruß - Asterixinchen :)
 
Hallo,

da wir selbst erst gerade von einem Ultra-Kurztrip nach Wien zurückgekehrt sind (mehr Stress als Freude - wie bei Dir wohl auch), habe ich ganz überrascht Deinen vergnüglichen Bericht gelesen.

Wusstest Du, dass die Franz-von-Assisi-Kirche auch 'Gedächtniskirche' genannt wird, in Erinnerung an Kaiserin Elisabeth oder 'Sissi', die ja bekanntlich auf einer Brücke in Genf erstochen wurde?

Als Dankeschön noch die Titelmelodie von 'Der dritte Mann':

YouTube - "The Third Man Theme"


P.S. Für die Pommes braucht man unbedingt 'ne Menge Ketchup!
 
Hallo,

vielen Dank fürs Aufklären, was das für eine Kirche ist.... im Reiseführer war leider nichts zu finden
ihr seid einfach super!!!!

und ja... danke auch für die Melodie Der Dritte Mann :)
ja, doch, nettes Filmchen in dem einige Sehenswürdigkeiten Wiens auftauchen - und ihm verdanken wir auch die Kanaltour :)

Wien ist schon eine Reise wert - wenn wir das nächste mal kommen, dann aber mit ner Flasche Ketchup im Gepäck und nicht mehr ganz so knapp an den Flugzeiten :) ......
 
Hallo tanzmaus,

herzlichen Dank für deinen Wienbericht, der viele ganz andere Anlaufpunkte beinhaltet als die von mir im März angelaufenen.

Wien hat eben eine Menge zu bieten und das für jeden Geschmack. Dass die Karlskirche dir gefallen würde, war mir klar;).

Reisefreudig wie du bist, frage ich mal:

Wo geht es denn als nächstes hin?

Gruß von Gengarde
 
Ja, die Karlskirche war das Top-Highlight überhaupt für uns :)
war schon mächtig beeindruckend da oben zu stehen, so nah an den Deckengemälden, der Kuppel etc.
Nochmals vielen Dank dafür; ohne Dich wären wir wohl gar nicht auf die Idee gekommen

Als nächstes geht es über Weihnachten/Silvester für 10 Tage nach Malta. !
(und vielleicht springt noch ein Wochenend-Trip in Florenz raus)... mal sehen :)

Ja, gell - Wien ist schon toll - und es gäb noch so viel mehr zu sehen!!!
 
Hallo tanzmaus,

da gebe ich Dir recht! Und im Gegenzug, vielen Dank für den Tip
Figlmüller (nach Ketchup zu fragen, wäre durchaus Ok gewesen, scheint mir.)

Offenbar ist man gar nicht in Wien gewesen, wenn man nicht dort eingekehrt ist - mit diesen Schnitzeln kann man ja jemanden 'derschlagen'!

Vielleicht das nächste Mal! :nod:
 
Ja,die waren wirklich, wirklich groß die Dinger!
und auch lecker, das war nicht abzustreiten........ - aber, seufz, ich mags halt nunmal nur mit Ketchup!!!
Tja, mei... hat im Hotel dann auch noch gut geschmeckt:)
 
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