Vatikan/Papst: Vatikanische Museen erstmals nachts geöffnet

tacitus

Magnus
Stammrömer
Die Vatikanischen Museen öffnen erstmals nachts ihre Türen. Am Freitag, den 24. Juli, kann der Besucher „den Sonnenuntergang über dem Petersdom und den Vatikanischen Gärten von den Fenstern der Landkarten-Galerie aus verfolgen, er kann in nächtlicher Stille die Raffaelstanzen und die sixtinische Kapelle besichtigen, im Halbdunkel die Galerien der Apostolischen Vatikanischen Bibliothek durchstreifen und die unzähligen Details der Meisterwerke der Malerei und der Bildhauerei betrachten“, heißt es in einer Aussendung.
Vatikan: Vatikanische Museen zum ersten Mal nachts geöffnet *

im Halbdunkel die Galerien der Apostolischen Vatikanischen Bibliothek durchstreifen und die unzähligen Details der Meisterwerke der Malerei und der Bildhauerei betrachten
... vielleicht sollten Interessierte dann doch ein Taschenlämpchen einstecken ...
 
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An extraordinary opportunity to visit the Vatican Museums after sunset.
For the first time in its history, on July 24th, the Museums will be open to visitors from 7:00 pm to 11:00 pm (last entrance at 9:30 pm).
Visitors will be able to admire important collections, following an itinerary that includes the Upper Galleries of the Vatican Museums (Candelabra, Tapestries and Maps) the Raphael Stanze and the Sistine Chapel.
Booking online is obligatory.
Ticket Office online of the Vatican Museums
 
Mit dieser Initiative will der Direktor der Vatikanischen Museen, Antonio Paolucci, vor allem die Römer ansprechen, die wegen der manchmal langen Wartenschlangen vor dem Museumseingang oft auf Besichtigungen verzichten. "Mit dem Massentourismus fühlen sich die Bürger ihrer Museen beraubt. Sie fühlen sich ausgeschlossen. Wir wollen den Römern die Freude geben, abends die Vatikanischen Museen zu besichtigen", sagte Paolucci nach Angaben italienischer Medien vom Donnerstag. [...] Die Verlängerung der Öffnungszeit sei mit hohen Personalkosten verbunden. Er hoffe jedoch, dass die Vatikanischen Museen öfters auch abends offen sein werden, sagte Paolucci. Mit 4,3 Millionen Gästen pro Jahr sind die päpstlichen Sammlungen Italiens meist besuchtes Museum.
Vatikanische Museen führen Abend-Öffnung ein > Kleine Zeitung


Die Vatikanischen Museen mussten letztes Jahr dank der Krise eine leichte Einbuße an Besuchern hinnehmen – so wie fast alle anderen großen Museen der Welt. Für 2008 zählte man im Vatikan 4,5 Millionen Besucher. Das ist weit mehr als jedes italienische Museum vorweisen kann. Und nebenbei eine Zahl, die bestimmten Kunstwerken, besonders der Sixtina, abträglich ist. Was tut der kluge Museumsleiter? Darüber hat Gudrun Sailer mit dem Direktor der Vatikanischen Museen, Antonio Paolucci, gesprochen. Es macht unter den Museumsleitern zwei Typen aus: Den „Manager“ und den „Taliban“.
Vatikanische Museen: Der Direktor im Interview
 
Danke, und ...

Bisher ruhen die Vatikanischen Museen auf einem sensiblem Gleichgewicht. Da denke ich etwa an die Galerie der Landkarten. Einer der schönsten Orte der Welt, nicht wahr? Gregor XIII., der gebildete Papst aus Bologna, ließ im Korridor, der die Päpstlichen Gemächer mit den Regierungspalästen verband, von seinem Geographen Ignazio Danti diese Galerie anlegen. Sie bietet detailgetreue Landkarten von allen Regionen, jeder Kirchturm, jedes Dorf des geliebten Italien ist verzeichnet. Montaigne, der diese Galerie Ende des 19. Jahrhundert sah, sagte: Der Papst wandert durch Italien und bleibt dabei zu Hause. Einer der faszinierendsten Orte der Museen, meiner Meinung nach, ...“

Antonio Paolucci, Vatikanische Museen: Der Direktor im Interview

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LG,
pilgrim​
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich war schon oft in den Museen, habe aber bisher nie besonders auf die Lichtverhältnisse geachtet. Sind die VAM nicht zum Großteil auf Tageslicht ausgelegt? Ich gehe davon aus, dass noch in eine gute künstliche Beleuchtung investiert werden muss, wenn man auch den Besuch während der dunklen Tageszeit zu einem Genuss machen will.

Besonders in dem Gespräch mit dem Museumsdirektor kommt ja klar heraus, dass das Ganze auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten gesehen werden soll. Ich bin mal gespannt, was die Bilanz unterm Strich zeigen wird. Für die Kunstgenießer ist das erweiterte Angebot auf jeden Fall ein Gewinn.

Gruß
Ludovico
 
Da bin ich ganz deiner Meinung.

Denn es geht ja nicht nur um verlängerten Kunstgenuß für Römer oder Menschen aus unseren Breitengraden – sondern es kommen Besucher aus der ganzen Welt, die bereits bei der Anreise erhebliche Strapazen auf sich nehmen. Da finde ich diese kilometerlangen Schlangen einfach menschenverachtend; einige Stunden längere Öffnungszeiten könnten sicher schon Erleichterung bringen. Im Sommer sowieso, wo ist es bereits sehr früh und sehr lange hell ist.

Eine Investition in bessere Beleuchtung ist sicherlich zumutbar – zumal der Vatikan ja auch bereits sehr moderne Solaranlagen installiert hat.

LG,
pilgrim
 
Heute nacht ist es soweit:
Vatikan: Wenn es Nacht wird… in der Sixtina

Personal und Liebhaber der Museen hoffen auf vier ruhigere Stunden und das besondere Licht der Abenddämmerung. Paolucci schwärmt:

„Es gibt einen magischen Ort: den so genannten Oktogon-Hof. Dieser achteckige kleine Hof liegt im Herzen der Vatikanischen Museen. Er ist so etwas wie der Kern, um den herum sich die verschiedenen Galerien, Sammlungen und vieles andere scharen. Doch was gibt es hier so Außergewöhnliches? Die Meisterwerke der Statuenkunst: die Laokoon-Gruppe oder den Apollo… Aber vor allem hatten die Erbauer eine außerordentliche Idee: Es gibt kein Dach. Über dem Oktogon liegt der Himmel Roms. Jemand kann die Nischen dieses Hofes entlang gehen, in denen Skulpturen aus allen Epochen stehen und weiß: Über ihm ist der Himmel Roms, und um ihn herum fühlt er den Atem dieses riesigen Museums, das wir im Plural nennen: die Vatikanischen Museen.“
 
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