Italiens kulinarischer Geheimtipp: Trabocchi-Küste

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Am Küstenabschnitt der Abruzzen, zwischen den Gemeinden Ortona und Vasto gelegen, befindet sich die Trabocchi-Küste. Ein Wechsel aus Steilküsten, Kiesbuchten und Vorgebirgen am Meer, die der Region ihren besonderen Charme verleihen. Ihren Namen hat die Küste von den über dem Meer schwebenden antiken Fischerhütten, den Trabocchi. Heute sind die meisten Trabocchi in Restaurants umgewandelt, in denen die typischen Meeresfrüchteküche-Gerichte der Abruzzen genossen werden können. Derzeit gibt es etwa dreißig solcher Hütten entlang der Küste. Neben dem eigentlichen Charme dieser archaischen Pfahlbauten bietet die Costa dei Trabocchi auch eine Reihe anderer Attraktionen.

Wer davon nicht überzeugt ist, den überzeugen die kulinarischen Höhepunkte der Region: In den Trabocchi werden fantastische regionale Spezialitäten serviert, für die allein sich ein Urlaub an der Trabocchi-Küste lohnt.

  1. Scapece
  2. Orangenmarmelade
  3. Brodetto
  4. Cerasuolo di Abruzzo
  5. Regionales Olivenöl

 
Die Abruzzen sind in der Tat eine wunderschöne Region, man sollte jedoch nicht den Eindruck erwecken, sie bestünde vorwiegend aus Küste und die Bewohner ernährten sich hauptsächlich von Fischen und Meeresfrüchten. Dem ist nämlich durchaus nicht so. Die traditionelle Küche der Abruzzen ist nämlich eine ausgesprochene Landküche mir sehr viel Lammfleisch (die Arrosticini sind ein weitverbreitetes Lieblingsgericht), Innereien und durchaus auch Schweinefleisch und Schmalz. Natürlich werden auch Fisch und Meeresfrüchte gegessen aber die größte Fischereiflotte Italiens an der Adria ist in San Benedetto del Tronto stationiert und das liegt in den Marken. Wenn auch dicht an der abruzzesischen Grenze. Und...wie überall in Italien ist Fisch (und Meeresfrüchte noch mehr) reichlich teuer und die Fischrestaurants gehören überall zu den teuersten der Region.. Aber probieren sollte mans schon mal. Sehr gut. Und achtet auf die kleinen Peperoncini. Die Abruzzesen mögens gern scharf. Teilweise sehr scharf.
Ach ja, der Wein,, der Montepulciano d´Abruzzo (nicht zu verwechseln mit dem Nobile di Montepulciano aus der Toskana, die beiden haben nichts miteinander zu tun) ist in Ordnung und gibt im allgemeinen einen ordentlichen Alltagswein ab. Die mitunter autochthonen Weißen sind imho interessanter.
 
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Wen´s interessiert, ich hätte noch ein paar kulinarische Geheimtipps aus den Abruzzen, die der Falstaff wohl vergessen hat
Safran aus Navelli, der beste Italiens
Confetti di Sulmona, die "Zuckerle", ohne die eine italienische Hochzeit nicht komplett ist
Lakritz aus heimischem Süßholz, speziell aus Atri
Tacchino Canzanese , ein ewig in brodo sanft gekochter Truthahn im eigenen Gelee aus Canzano
und zu guter Letzt,, der berüchtigte Centerbe, ein grüner Kräuterlikor aus Tocco Casauria mit 75% Alkohol, der Tote aufwecken kann, den man aber kaum aus Genußsucht trinkt. Etwas für die Unerschrockenen.
 
Wen´s interessiert, ich hätte noch ein paar kulinarische Geheimtipps aus den Abruzzen
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Lakritz aus heimischem Süßholz, speziell aus Atri
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und zu guter Letzt,, der berüchtigte Centerbe, ein grüner Kräuterlikor aus Tocco Casauria mit 75% Alkohol, der Tote aufwecken kann, den man aber kaum aus Genußsucht trinkt. Etwas für die Unerschrockenen.

Mich unbedingt, daher danke! Nach den Marken auf 1a sowie Napoli und Venedig auf 1b wegen Suchtfaktor, liegen die Abruzzen bei mir auf Prio 1c. In Konkurrenz zu Rom, Bergamo und Florenz. Aber Lamm geht immer. Pescara vermutlich eindeutig Fisch/Meeresfrüchte?

Lakritz: Klingt ein wenig ähnlich dem Süßholz rund um Bamberg. Vor Jahren hab ich dort mal bei einem örtlichen Metzger seinen damit aromatisierten Schinken probiert: Interessant - und das nicht im Sinne von kleine Schwester von Scheiße.

Centerbe: klingt besonders interessant. Bin nicht unerschrocken, aber meist neugierig. Und Lemmy Kilmister oder Mutter Teresa aufwecken, wer wird etwas dagegen haben? Grazie mille für die kulinarische Inspiration.
 
Auch in Pescara gibt es viel Fleischküche, Fisch dominiert dort nicht, wenn es auch mehr Angebot gibt als im Binnenland. Übrigens ist Pescara hübscher, als es zumeist in den Reiseführern beschrieben wird. Gut, Altstadt entfällt fast völlig aber wirklich häßlich ist die Stadt nicht. Allerdings auch kein touristisches Highlight.
 
Pescara ist die mit Abstand größte Stadt der Region Abruzzo (120.000 EW), auch deutlich größer als die Regionalhauptstadt L´ Aquila. Aber prinzipiell ist die ganze Region eher ländlich geprägt und das Binnenland ist m.E. auch schöner als die Küste. Aber so was ist natürlich immer Geschmackssache. Generell ist die Region aber immer noch ein kleiner Geheimtipp. Sogar die Küste. Kein Teutonengrill. Und Restaurants mit "deutscher" Küche hab ich dort bei etlichen Aufenthalten kein einziges gesehen. Aber das ist ja in Italien glücklicherweise ohnehin selten.
 
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