Ein Posten für Renzi in Russland

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Gerhard Schröder lässt grüßen: Ein Posten für Renzi in Russland
Russische Unternehmen bleiben interessante Arbeitgeber für aktive oder ehemalige Politiker aus Westeuropa. Das gilt nicht nur für Gerhard Schröder, sondern neuerdings auch für Matteo Renzi, den Ministerpräsidenten Italiens von 2014 bis 2016 und früheren Bürgermeister von Florenz. Seit August gehört er dem Verwaltungsrat des Unternehmens Delimobil an, das sich als führender Autovermieter in Russland bezeichnet. Wie aus Unterlagen der amerikanischen Börsenaufsicht SEC hervorgeht, strebt die Firma mit einem Umsatz von umgerechnet knapp 80 Millionen Euro im vergangenen Jahr die Aktiennotierung an der Wall Street an. Renzi ist heute Senator in der zweiten Parlamentskammer Italiens und führt die Splitterpartei Italia Viva an, die zum Mitte-links-Spektrum gerechnet wird. Seine neue Verbindung nach Russland kommt durch den italienischen Unternehmer Vincenzo Trani zustande, der seit fast zwanzig Jahren in Moskau tätig ist, unter anderem als Präsident der italienisch-russischen Handelskammer amtiert und auch Honorarkonsul von Weißrussland in Kampanien ist.
Renzis Vertrag läuft bis 2024 – es sei denn, er bekommt juristische Schwierigkeiten. Denn wie das SEC-Dokument betont, ermitteln Staatsanwälte in Rom und Florenz wegen des Verdachts der illegalen Parteienfinanzierung. Renzi soll laut italienischen Medien beispielsweise von einem italienischen Geschäftsmann ohne wesentliche Gegenleistungen 750 000 Euro für einen Dokumentarfilm über Florenz erhalten haben.
 
Das ist natürlich richtig. Hingegen Schröder und Renzi ganz gemeinsam ist ihre große Gier - sowie ihre Schamlosigkeit.
 
Bei Schröder hat das Ganze wegen der Verflechtungen mit dem Gasmarkt aber eine durchaus politische Dimension. Bei einem Autovermieter wie bei Renzi ist das eher persönliche Geldgier.
 
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