Antoninus Pius: Der vergessene Kaiser

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Augustus
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Amazon schrieb:
Antoninus Pius war der Kaiser, der in den drei Jahrhunderten zwischen Kaiser Augustus und Konstantin dem Großen am längsten regierte. Doch außerhalb der Fachwelt ist er nahezu unbekannt. Schließlich konnte die Regentschaft des Antoninus weder Intrigen am Kaiserhof noch Verschwörungen im Senat, weder Vulkanausbrüche noch große Schlachten an den Grenzen des Reichs bieten. Das Buch zeigt überzeugend, dass es sich trotzdem lohnt, die Herrschaft dieses pflichtbewussten Kaisers zu betrachten, der völlig frei war von Ruhmsucht und Eitelkeit und damit einen wohltuenden Kontrast zu den heute grassierenden Selbstinszenierungen bietet. Zitate antiker Autoren und Lebensläufe von Zeitgenossen des Antoninus helfen, dem Kaiser und seiner Zeit möglichst nahe zu kommen. Den Zugang erleichtern Infoboxen, in denen wichtige Ämter und Begriffe erklärt werden. Einen besonders eindrücklichen Blick auf den Kaiser und seine Familie erlauben zahlreiche Münzporträts. Um Einzelheiten besser erkennen zu können, werden die Münzen vergrößert wiedergegeben. Damit dadurch nicht der Gesamteindruck dieser kleinen Kunstwerke leidet, geschieht dies allerdings nur maßvoll.


Vielen Historikern dagegen war seine lange Regierungszeit, die bis 161 dauerte, nur wenige Absätze wert. Und die fielen selten sehr positiv aus. Die "Historia Augusta" schreibt ihm den Satz zu: "Lieber würde er einen Bürger retten als tausend Feinde erschlagen."
Ungnädig urteilte ( laut Demandt) Theodor Mommsen, der Titan der deutschen Altertumskunde: "Sein vielgelobter Wahlspruch ist ja gut und schön, aber für den Herrscher eines Reichs wie des Römischen in solchen Zeiten doch herzlich wenig."
Antoninus, der Erbsenzähler, Langweiler, Visionslose - das ist das Bild, das die beiden Bücher nun gründlich korrigieren. Seine Regierungszeit der best practice ist nicht der Stoff, aus dem man historische Dramen webt. Aber Antoninus bleibt ein zeitloses Beispiel dafür, dass die moralische Kraft der Regierenden Voraussetzung für jedes gute Regieren und Führen ist.
 
Tyrannen der Weltgeschichte werden leider berühmt und bleiben es selbst nach Jahrtausenden.

Aber die wirklich guten Herrscher geraten in Vergessenheit, dabei könnte die Welt gerade dringend welche davon brauchen.
 
Ein wahres Wort. Er war auch der vorletzte Adoptivkaiser und hat den durchaus fähigen Marcus Aurelius zum Nachfolger ernannt. Der ist dann leider von diesem seit Trajan bewährten Prinzip abgewichen und hat seinen Sohn zum Nachfolger gemacht - Commodus. Und von da ab wurde es schwierig und immer schwieriger.
 
Ein wahres Wort. Er war auch der vorletzte Adoptivkaiser und hat den durchaus fähigen Marcus Aurelius zum Nachfolger ernannt. Der ist dann leider von diesem seit Trajan bewährten Prinzip abgewichen und hat seinen Sohn zum Nachfolger gemacht - Commodus. Und von da ab wurde es schwierig und immer schwieriger.

Nicht ganz, vergessen wir mal nicht die Jahre des Septimius Severus, den ich nach wie vor für einen der fähigsten Kaiser halte, den Rom je gesehen hat.

Tyrannen der Weltgeschichte werden leider berühmt und bleiben es selbst nach Jahrtausenden.

Aber die wirklich guten Herrscher geraten in Vergessenheit, dabei könnte die Welt gerade dringend welche davon brauchen.

Da steckt viel Wahrheit drin. Die bösen Buben verkaufen sich halt besser. Immerhin gibt es in den letzten Jahren immer mehr Literatur über die "anderen"... Wenig bekannte Namen, Kurzregierende (nehmen wir mal Pertinax), solche, die lange unterschätzt wurden (z.B. Domitianus).

Dank der Wissenschaft hat man so einiges richtig stellen müssen, was die antike Geschichtsschreibung betrifft. Dies trifft insbes. auf die oben zitierte "Historia Augusta" zu, der man nicht wirklich über den Weg trauen sollte.

Es bleibt spannend :)

Grüsse
Rainer
 
Sicher gab es auch nach den Adoptivkaisern noch einzelne fähige Kaiser (Aurelian, Diokletian, Konstantin) denen es gelang, den Verfall des Imperiums nochmals für einige Zeit zu stoppen. Auch Septimius Severus konnte das Reich nochmals stabilisieren, aber auch ihm war es nicht möglich, geeignete Nachfolger zu bestimmen. Die Söhne erwiesen sich wie bei fast allen Kaisern als völlig ungeeeignet. Leider war das bei Septimius Severus auch so. Caracalla war gleichfalls so ein Söhnchen.
 
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