Predappio in Italien: Wo Mussolini noch verehrt wird
Mussolinis Geburtsort Predappio ist eine Kultstätte für die Anhänger des italienischen Faschisten. 100 Jahre nach seiner Machtübernahme zeigt man dort den Diktator im mildesten Licht - und im Land legen die Rechtsextremen zu. Von J. Seisselberg.
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Es ist eine Zeitreise fast ein Jahrhundert zurück. In Forlì weisen Werbeschilder den Weg zur Villa Mussolini. Hinter einem hohen Eisentor, zur Linken und zur Rechten wehen italienische Fahnen, empfängt Domenico Morosini und stellt sich als "Hüter der italienischen Geschichte" vor.
Im Jahr 2000 hat der aus der Lombardei stammende Unternehmer zusammen mit seiner Frau die Villa gekauft. Benito Mussolini hatte sie 1923 als damals junger Machthaber für seine Familie bauen lassen.
Morosini führt durch den Park mit den vielen hohen Bäumen und durch das Gebäude. Vieles aus der Originaleinrichtung sei erhalten geblieben, sagt er und zeigt einen Schreibtisch Mussolinis, das Ehebett, das Wohnzimmer, eine seiner Uniformen. Und Morosini macht kein Geheimnis daraus, dass er ein Mussolini-Bewunderer ist. Er liebe die Geschichte und die "großen Männer". Und Mussolini sei eben "einer der Großen" und "seiner Zeit geistig 100 Jahre voraus gewesen".