Zwei Studentinnen in Rom (August 2006)

Trine

Pontifex
Stammrömer
Rom vom 4 bis zum 8 August 2006

Wie versprochen folgt nun mein Reisebericht aus dem schönen Rom. Ich neige dazu meine Berichte sehr ausführlich zu gestalten, von daher werde ich den Bericht nur Häppchenweise ins Forum stellen. Hoffentlich kann ich euch mit diesem Bericht vermitteln wie sehr mir Rom gefallen hat. Schon im Voraus möchte ich mich für den ein oder anderen Rechtschreib oder Grammatik Fehler entschuldigen, der sich vielleicht einschleichen könnte.

Reiseplanung:

Wir (2 Studentinnen aus dem Ruhrgebiet) haben im Mai dieses Jahres beschlossen in den Sommersemesterferien mal wieder einen „richtigen Urlaub“ zu machen. Also fingen wir an uns im Internet über mögliche Reiseziele, Flüge und Unterkünfte zu informieren. Unsere fertige Reiseroute sollte uns in 18 Tagen durch 4 Städte und auch 4 Staaten führen. Beginnen würde unser Urlaub in Rom von da aus ging es dann weiter nach Venedig, von Venedig weiter nach Paris und zum Schluss nach Nizza.
Die Flüge haben wir bei Ryanair und Easyjet gebucht. Die Flüge haben zusammen 190 € gekostet. Unsere Unterkünfte haben wir über www.hostelworld.com gebucht. Da wir mit unserem begrenzten Studentenbudget möglichst günstig weg kommen wollten haben wir bei den Unterkünften so ziemlich alles ausprobiert. Von Zelten und Bungalows auf Campingplätzen bis hin zu einer Mischung von Hostel und Hotel. Wobei wir feststellen mussten, dass die billigeren Angebote meistens sogar besser waren als die teureren. Die Preise für eine Übernachtung pro Person schwankten zwischen 10 € bis hin zu 20 € pro Person. Wir lagen also für die 18 Tage mit den Flügen zusammen noch unter 500 €.
Zwei Wochen vor Reisebeginn kam dann die erste Hiobsbotschaft. Easyjet hatte unseren ersten Flug nach Rom annulliert. :x Nachdem wir festgestellt hatten, dass es auch keinen vergleichbaren Flug von Easyjet gab, auf den wir hätten umbuchen können, mussten wir uns nach einer anderen Alternative umsehen. Wir fanden noch einen Flug von Ryanair der nur 10 € teurer war als unser Ursprungsflug und eine Stunde früher flog.
Bei Easyjet habe ich dann direkt am nächsten Tag angerufen um eine Rückerstattung des Flugpreises zu beantragen. Man versicherte mir, dass mir innerhalb der nächsten drei Wochen ein Scheck zugesandt würde. Na ja, ich warte noch heute auf das Geld. Auf Anfrage bei Easyjet bekam ich nur zu Antwort, dass das Geld bereits unterwegs sei. Da bleibt nur noch abwarten und Tee trinken...!:?
So genug des Vorgeplänkels und los geht es mit meinem Reisebericht!!!
 
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Ich zumindest freue mich schon drauf :nod:! Kriegen wir denn über Venedig, Paris und Nizza auch was zu lesen? Vielleicht unten im Forum für Reiseberichte aus anderen Städten? Fände ich sehr interessant, zumal ich das City-Hopping, das Ihr Euch da vorgenommen hattet, toll finde.

Herzlichen Gruß
Sven
 
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Klar, kann ich auch was über die anderen Städte schreiben. Zuerst stell ich aber den Rom Bericht fertig ;) !
 
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Anreise

Am Abflugtag ging mein Wecker um 7 Uhr Morgens, da wir um 9 Uhr in Richtung Flughafen starten wollten und ich immer noch der Überzeugung war irgendetwas wichtiges vergessen zu haben.
Meinen Rucksack hatte ich am Vortag gepackt und dabei schon meine Schwierigkeiten gehabt. In solchen Dingen bin ich typisch Frau und würde am liebsten meinen ganzen Schrank einpacken, weil man ja alles irgendwie gebrauchen könnte. ;) Dann machte ich mir noch die ganze Zeit Sorgen, dass mein Gepäck Übergewicht haben könnte, da ich mein Rucksack nicht mehr 20 kg wiegen durfte. Ich hätte mir im Nachhinein viel eher Gedanken darüber machen sollen, dass ich diesen Rucksack zwei Wochen lang mit mir rumschleppen muss. Im Enteffekt wog mein Rucksack dann 15 kg und war bis oben hin vollgestopft. Dazu kam noch ein kleiner Rucksack als Handgepäck, indem dann mein kleiner Elektronikladen platz fand. Was man nicht heutzutage nicht alles mit in den Urlaub schleppt. Angefangen mit dem Handy, der Digicam, dem Mp3 Player, Boxen für den Mp3 Player und für alles dann noch diverse Aufladegeräte und Batterien. Dann mussten noch ein paar Bücher und mein Kuschelschaf mit und schon war das Handgepäck voll.
Um 9 Uhr ging es dann los, mit Taxi Mama zum Ryanair Flughafen „Düsseldorf Weeze“ (Flughafen Niederrhein). Wobei man sich beim Namen des Flughafen schon leicht in die Irre führen lässt da der Flughafen keinesfalls in der Nähe von Düsseldorf liegt, sondern schon fast an der Holländischen Grenze. Über die Autobahn waren wir aber innerhalb von einer stunde da und hatten noch Zeit für einen kurzen Abstecher nach Spar um uns für den „langen“ Flug mit Fressalien einzudecken. Ich hatte ja schließlich noch minimalen Platz in meinem Handgepäck, den es noch zu füllen galt.
Als wir uns dem Flughafen Niederrhein näherten kamen wir uns vor wie in einem Kriegsfilm. Wir fuhren durch ein Tor um in das umzäunte Gelände zu gelangen. Links und rechts neben der Straße waren alte Kasernen und grün bewachsene Bunker. Ich meine mich auch vage erinnern zu können mal gelesen zu haben, dass Ryanair von alten Militärflughäfen aus fliegt, aber im ersten Moment habe ich mich schon gefragt wo wir gelandet sind. Nach den Kasernen gelangten wir dann zum Terminalgebäude. Da die Parkplätze direkt vor dem Terminal gesperrt waren mussten wir etwas weiter weg parken. Beim Weg vom Auto zum Terminal bekam ich dann zum ersten mal das ganze Gewicht meines Rucksackes zu spüren und mir wurde schon etwas anders bei dem Gedanken dieses “Tonnenschwere“ Teil nun fast drei Wochen mit mir rumzuschleppen. Während wir über den Parkplatz gingen fiel mir auf, dass dort mehr Niederländische Autos standen als Deutsche.
Im Terminal angekommen gestaltete sich die suche nach unserem Abfertigungsschalter als sehr leicht, da nur ein Schalter auf hatte. Wir reihten uns also in die Schlange ein und ich sah meine Befürchtung bestätigt das wir als Deutsche in diesem Flieger in der Minderzahl seien werden, da um uns herum hauptsächlich holländisch gesprochen wurde. Auch die Angestellten von Ryanair die versuchten einem vor Abflug noch Tickets für den Terravisions Bus anzudrehen schienen davon etwas irritiert zu sein. Sie fragte uns jedenfalls erst mal ob wir auch Deutsch sprechen würden, bevor sie uns die Karten andrehen wollte.
Nachdem wir unser Gepäck aufgegeben hatten ging alles ganz schnell, noch eine Abschiedsumarmung für Mama und ab durch die Sicherheitsschleuse. Unser Flugzeug landete erst eine Halbestunde vor unserm Abflug und wurde dann in Rekordzeit für unseren Flug fertig gemacht. Um zum Flugzeug zu kommen mussten wir vom Terminal aus über das Rollfeld laufen, wobei mir auffiel das unsere Maschine das einzige Flugzeug weit und breit war.
Das Flugzeug war eine typische Billigflug Maschine. Alles eng bei eng, keine Verpflegung und lustloses Bordpersonal. Der Flug gestaltete sich als ruhig und ereignislos, da die Wolkendecke unter uns nicht aufreißen wollte. Jedenfalls bis wir in Italien waren, dort wurde uns dann ein kurzer Blick auf die Italienischen Seen gegönnt. Im Landeanflug ging es dann durch die Wolkendecke und wir hatten einen wunderschönen Blick auf Rom!
Und was soll ich sagen, ich verliebte mich auf den ersten Blick in diese Stadt.
Die Aufregung steigt, als wir nacheinander den Petersdom, den Termini und das Coloseum erblickten. Jetzt konnte der Urlaub beginnen...! :D
 
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Hallo Trine,

Danke für den ersten Teil Deines Berichtes, Du machst es ja richtig spannend!
Deine Schilderung des Landeanflugs hat mich sehr an meine ersten Eindrücke von Rom erinnert.

Ist zwar etwas klein, könnte aber so ausgesehen haben:

11ko-1.jpg

Ich freue mich schon auf Deine Landung!!! :lol: :lol: :lol:
 
Zuletzt bearbeitet:
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Hallo und Moin, Moin Trine!

Vielen Dank :) für den Anfang Deines Reiseberichtes - ich habe ihn sehr, sehr gerne gelesen und bin schon so richtig gespannt auf die Fortsetzung.

Ja, .... und schreibt doch bitte auch über die Fortsetzung Eures Urlaubes in den anderen Städten - das wäre toll!!!


Gruß - Asterixinchen :)
 
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Erster Tag (4.08.2006)

Nach der Landung am Flughafen Ciampino, begaben wir uns zum Gepäckband. Während der Rucksack meiner Freundin sehr schnell kam ließ mein Rucksack auf sich warten. Wie meine Mutter mir später erzählte, wurde mein Rucksack als erster in den Gepäckraum des Flugzeuges geworfen und war deshalb auch als letztes auf dem Gepäckband.
Wir hievten dann unsere Rucksäcke auf unsere Schultern und gingen aus dem Terminal um einen kostengünstigen Bus zum Termini zu finden. Vor dem Terminal schlug uns die Hitze entgegen. Zum Glück hatte ich eine Hose an, bei der man die Beine hochkrempeln kann. Wir setzen uns an die Bushaltestelle und tankten die ersten Sonnenstrahlen dieses Urlaubes. 8)
Über die Möglichkeiten vom Flughafen wegzukommen, hatten wir uns im Vorfeld im Internet informiert. Wir entschieden uns dafür mit dem Bus bis zum Bahnhof von Ciampino zu fahren und dann mit dem Zug bis zum Termini. Der Shuttlebus bis zum Bahnhof kostete uns 1,50 € pro Person. Am Bahnhof kauften wir uns dann zwei Tickets für den Zug zum Termini für noch mal 1,50 € pro Person. Auf dem Bahnsteig mussten wir dann noch mal ca. eine viertel Stunde auf den Zug warten, der und dann zum Termini brachte.
Am Termini angekommen hatten wir eigentlich vor unser Gepäck in einem Schließfach einzuschließen und dann direkt die Stadt zu erkunden. Nach einigem suchen fanden wir dann auch die Schließfächer, die Räume in denen sich die Schließfächer befanden waren aber abgesperrt. Uns wäre also nur noch die Möglichkeit geblieben unser Gepäck bei der Gepäckaufbewahrung abzugeben. Da dort aber ersten eine lange Schlange vorstand und zweitens die Preise auch nicht grade günstig waren entschieden wir uns dafür erst zum Campingplatz zu fahren um dort unser Gepäck abzuladen.
Wir machten uns also auf dem Weg zur Metro Linie A. Am Ticketschalter fragten wir auch gleich nach dem Roma Pass, den wir ab Morgen für drei Tage nutzen wollten, aber davon hatte die Schalterbeamtin noch nie gehört. Komisch war nur, dass außen am Schalter noch Werbung für den Roma Pass gemacht wurde. :?
Mit unserem erstandenen Ticket ging es dann rein in die Metro. Dabei stellte sich das große Ungetüm von Rucksack auf meinem Rücken als sehr hinderlich heraus, vor allem als ich durch die „Ticketschranke“ am Eingang der Metro musste. Als wir dann in der Metro saßen und in Richtung unserer Haltestelle „Cornelia“ schaukelten fielen mein Blick auf Bildschirme auf die an der Decke des Metrowagons gehängt waren. Sie zeigten nämlich ein kleines Filmchen über das Fußballspiel der Italiener gegen die Deutschen vom März 2006. Das Filmchen hatte wohl was mit dem Kampf gegen Rassismus zu tun. Glaube ich jedenfalls daraus erkannt zu haben. Dem geneigten Zuschauer schießen dabei aber doch ein paar Fragen durch den. Warum grade dieses Spiel? Also warum garde ein Spiel Italien gegen Deutschland? Warum in der Metro? Und am wichtigsten müsste ich mir jetzt bei jeder Metro Fahrt das Gesicht von Lukas Podolski in Großaufnahme ansehen?! Mit diesen Gedankengängen war ich dann beschäftigt, bis wir an unserer Haltestelle "Cornelia" ausstiegen. Wieder unter freiem Himmel stiegen wir in den Bus 246 um, der uns direkt bis vor den Campingplatz bringen sollte.
Der Campingplatz „Plus Camping Roma“ liegt an einer großen viel befahrenen Straße, da der Bus auf der anderen Straßenseite hielt mussten wir erst mal über eine Fußgängerbrücke kraxeln um die Straße zu überqueren. Dabei merkte ich dann wie mein Nacken immer steifer wurde und meine Füße drohten nachzugeben, es war also höchste Zeit den Rucksack loszuwerden. x( Beim Einchecken stellten wir erstaunlicherweise fest, dass die Rezeptzionistin auch deutsch sprach. Von der Rezeption aus bergan dann der Anstieg zu dem von uns für eine Nacht gemieteten Zelt. Das Zelt war ein großes Zelt in dem man zwar stehen, aber sich nicht bewegen konnte. Zwischen den zwei Metallbetten gab es nämlich nur einen kleinen Gang, indem nur eine Person stehen konnte. Da das ganze aber nur für eine Nacht seien würde, war es schon okay. Am nächsten Morgen wollten wir dann auf einen anderen Campingplatz umziehen, der aber für Heute ausgebucht war. Da das Zelt nicht zum verweilen einlud, zogen wir uns nur kurz luftigere Sachen an und machten uns dann auf den weg um Rom zu erkunden.
- Fortsetzung folgt -
 
AW: Zwei Studentinnen in Rom (August 2006)

Hallo Trine! Danke für Deinen tollen Reisebericht. Ich freue mich schon auf mehr!

Auch wenn´s nicht so in den Thread paßt:
Zu Deinem "Metro-TV-Programm":
Im März spielten Italien und Deutschland in Florenz gegeneinander und der Papst nutzte die Gelegenheit gegen Rassismus in Stadien aufzurufen, der in italienischen Stadien wohl groteke Züge angenommen hatte...
Hier noch ein link, den ich auf die schnelle gefunden habe...
http://www.faz.net/s/Rub21DD40806F8...539A305A3A9E9F754A~ATpl~Ecommon~Scontent.html
 
AW: Zwei Studentinnen in Rom (August 2006)

Hallo Trine,

auch von mir: Vielen Dank!

Die Sache mit dem Roma Pass haben wir hier in letzter Zeit öfters (siehe Kommentare zu http://www.roma-antiqua.de/reisetipps_rom/roma_pass) - an den ATAC-Schaltern ist der tatsächlich nicht erhältlich. Und was die Schließfächer angeht: 2000 habe ich die noch genutzt, die wurden nach 9/11 und der italienischen Beteiligung am Irak-Krieg "abegeschafft" - Terrorgefahr.

Herzlichen Gruß
Sven
 
AW: Zwei Studentinnen in Rom (August 2006)

Danke, für die Infos :) !
Den Roma Pass haben wir dann später an der Touri Info erstanden. Mussten uns aber bis dahin durchfragen. Habe gesehen, dass ihr in der Zwischenzeit die Infos, wo man den Pass bekommt in den entsprechenden Thread gestellt habt. Das Ding lohnt sich auf jeden Fall zu kaufen!
Werde mich mit dem nächsten Teil meines Berichtes beeilen.
Mfg Trine!
 
AW: Zwei Studentinnen in Rom (August 2006)

Danke auch von mir, Trine.

Die Reiseberichte sind sind die Würze in diesem tollen Forum.
Ich kann jedenfalls nicht genug davon bekommen und warte schon auf eure erste "echte" Rombegegnung.

ciao gengarde
 
AW: Zwei Studentinnen in Rom (August 2006)

Auch von mir vielen Dank für den Reisebericht. Ich habe zwar schon lange im Forum nichts mehr von mir hören lassen, bin jedoch immer kräftig am lesen.
Im Moment steigert sich meine Vorfreude, denn am Freitag fliege ich endlich wieder nach Rom. Nach 5 Jahren Abstinenz. Ich bin dann zum 12. Mal dort.
Meistens war ich mit meiner Freundin alleine unterwegs, doch in diesem Jahr konnten wir unsere Ehemänner bewegen mitzufliegen. Ich hatte das dringende Bedürfniss meinem Mann meine Lieblingsstadt zu präsentieren. Das einzige Problem ist, dass beide Männer Kulturbanausen sind. Wir haben uns aber dennoch entschieden sie mitzunehmen und unser Programm ihren Interessen anzupassen.
Bis schon gespannt was da rauskommt. Wir fliegen am 8.September mit Air Berlin und ich wollte wir wären endlich dort, ich kann es kaum noch aushalten. Auch deshalb lese ich mit Spannung alle Reiseberichte und neue Infos im Forum.
Ich habe mir vorgenommen ein Reisetgagebuch zu schreiben und kann dann auch sicher viel von den Romtagen berichten. Ich denke es wird spannend, die Kerle durch die Stadt zu schleifen, aber da ich schon sehr viel von Rom kenne, fällt es mir nicht schwer mich an die Wünsche der Herren anzupassen.
Nochmals danke für den schönen Bericht und Grüße aus Wiesbaden.
Stefanie
 
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Und weiter geht es:

Vom Campingplatz aus ging es dann zurück zum Termini, um von dort aus unserer erste Entdeckungstour durch Rom zu starten. Am Termini angekommen mussten wir uns aber erst mal auf die Suche nach dem Roma Pass machen. Da wir keinen blassen Schimmer hatten, wo am Termini man den Pass kaufen kann, fragten wir uns kurzerhand bei einer tabacchi nach der anderen durch. Von dort aus wurden wir dann zum Gleis 24 geschickt, wo sich irgendwo eine Touristeninfo befinden sollte. Nach einem kleinen Fußmarsch am Gleis 24 entlang entdeckten wir auch die Touristeninfo, wo wir auch gleich zwei Roma Pässe erstanden.
Bewaffnet mit einem Stadtplan und meinem Aldi Reiseführer gingen wir dann zu den Bushaltestellen vor dem Termini um uns zu orientieren. Dort wurden wir von zwei „Tschechischen Boys“ angesprochen die angeblich „nur mal kurz in unseren Stadtplan gucken wollten“. Nebenbei versuchten sie und dann ganz unauffällig anzugraben. Als sie erfuhren das wir aus Germany kommen, waren sie gleich Feuer und Flamme. Einer von Beiden musste uns dann auch gleich seine Deutschkenntnisse demonstrieren. Diese beschränkten sich auf „Scheiße“, „Zwei Bier bitte“ und „Isch liebe disch“. Sehr beeindruckend! Er dachte wohl uns mit seinen „tollen Deutschkenntnissen“ um den Finger gewickelt zu haben und ging gleich zur nächsten Phase des unauffälligen angrabens über. Nun wollte er wissen, wo wir denn in Rom wohnen würden und wo wir jetzt hingehen würden. Wir sagten einfach, dass unser Wohnort nicht mehr auf der Karte verzeichnet wäre und zeigten hinter der Karte irgendwo in der Luft so nach dem Thema „hier irgendwo müsste unser Campingplatz sein“. Die Beiden gaben an am Meer zu wohnen, wo wir sie doch mal besuchen könnten. Sicherlich! Dann fragte der Eine noch mal, wo wir denn jetzt hingehen wollten, wir zeigten ihm unsere ungefähre Route auf dem Stadtplan die uns an den Touri Klassikern bis zur Piazza del Popolo führen sollte. Woraufhin er dann meinte, da wäre es nicht schön wir sollten doch viel lieber mit ihm und seinem Freund mitkommen. Da fiel mir doch gleich meine Oma wieder ein, die mir vor Reiseantritt eingetrichtert hatte: „Kind, gehe nie mit fremden Männern mit!“ Wir gaben dann an, dass unsere Familie schon auf uns warten würde und wir deshalb jetzt gehen müssten. :twisted: Dann ging es endlich los mit unserer ersten Entdeckungstour durch das ins Dämmerlicht getauchte Rom.
Vom Termini aus gingen wir zum Piazza della Repubblica. Nachdem wir ein paar Fotos vom Fontana delle Naiadi und den umstehenden Gebäuden gemacht hatten, ging es dann weiter zum Piazza del Quirinale. Dort fiel uns zuerst der Palazzo del Quirinale auf mit den davor postierten Wachposten, die ihre Maschinengewehre zur Schau stellten. Aber auch der Dioskuren Brunnen auf der fünfeckigen Piazza del Quirinale ist sehenswert. Doch das schönste war der Blick vom Quirinal Hügel, über die Dächer von Rom im Dämmerlicht. Nachdem wir diesen Ausblick genossen hatten stiegen wir über eine Treppe von der Piazza del Quirinale hinunter und machten uns auf dem Weg zur Fontana di Trevi. Dabei kamen wir an einer schön beleuchteten kleinen Gasse vorbei, die uns natürlich gleich den Fotoapparat zücken lies.



Bis jetzt waren mir noch keine größeren Touristenmassen begegnet, als wir dann am Trevi-Brunnen ankamen wusste ich auch warum. Alle Romtouristen waren hier um eine Münze in den Brunnen zu werfen. So schien es jedenfalls. Man konnte den Brunnen vor lauter Menschen fast gar nicht mehr erkennen. Trotz der Menschenmassen um den Brunnen herum, fand ich den Brunnen bezaubernd. Kurzerhand beschlossen wir uns kurz an den Brunnen zu setzen und die Atmosphäre auf uns wirken zu lassen. Dann beobachteten wir die anderen Touristen die sich gegenseitig dabei fotografierten, wie sie Münzen in Brunnen warfen. Schon allein die übertriebenen Gesichtsausdrücke dabei waren zum schießen. :lol: Wir ließen es uns dann natürlich auch nicht nehmen eine kleine Fotosession beim „Münzenreinwerfen“ zu machen.


So langsam meldete sich der Durst bei uns und wir beschlossen und etwas zu trinken zu suchen bei dem man nicht gleich ein kleines Vermögen loswird. Als wir uns vom Trevi-Brunnen weg bewegten wurden wir regelrecht von einer Handvoll Inder überfallen die uns gleichzeitig Rosen, Handtaschen und Wasserflaschen zu teuren Preisen andrehen wollten. Nachdem wir die Inder abgeschüttelt hatten entdeckten wir einen Burger King, wo wir dann eine King Size Sprite erstanden, die auf jeden Fall billiger war als alles andere was wir bis jetzt gesehen hatten. Damit bewaffnet ging es dann weiter bis zur Spanischen Treppe. Dort fiel uns natürlich als erstes das große Gerüst am Kopfende der Treppe auf, dass das Bild der schönen Treppe schon etwas trübte. Trotzdem entschlossen wir uns auch hier etwas zu verweilen und die Atmosphäre auf uns wirken zu lassen. Wir suchten uns also einen Platz inmitten der anderen Touristen und schauten uns das bunte Treiben zu unseren Füßen an. Vor allem fiel uns dabei eine Reisegruppe von deutschen Jugendlichen auf, die wohl die Spanische Treppe mit dem Ballermann verwechselt haben. Am Anfang war das ganze noch ganz lustig. Auf Anleitung eines Jugendlichen sangen sie „Humba, Humba täterä“ und andere Partyschlager. Das war noch ganz lustig anzusehen und anzuhören, vor allem weil sich noch ein paar Japaner dazu gesellten und versuchten mitzusingen. Es blieb nur nicht bei den Partyschlagern, irgendwann fingen die Jugendlichen dann an „Steht auf, wenn ihr Deutsche seit“ und die deutsche Nationalhymne zu singen. Also, irgendwie finde ich solche Lieder Mitten in Rom doch etwas fehl am Platz. Ist ja alles gut und schön, dass wir alle noch in WM Euphorie und sonst wie stolz auf unser Land sind, aber doch bitte nicht die Deutsche Nationalhymne auf der Spanischen Treppe. Ich kam mir wirklich vor wie am Ballermann 6. Da hatte dann auch der Japaner keine Lust mehr mitzusingen. :roll:


Da uns langsam schon die Knochen weh taten beschlossen wir weiter zur Piazza del Popolo zu laufen und dort die Metro zu nehmen. Aus meinem Reiseführer wusste ich, das wir die Piazza del Popolo an dem großen Obelisken in seiner Mitte erkennen müssten. Dementsprechend verwundert war ich, dass mich aus der Ferne Superman von einem großen Gerüst aus anguckte. Wie sich dann herausstellte war der Obelisk unter dem Gerüst versteckt und auf dem Gerüst war Werbung für den neuen Superman Film angebracht. Das fand ich dann gar nicht nett. Hätte mir gerne den Obelisk mal in Natura angesehen und dann auch noch Werbung für Superman auf das Gerüst zu kleben, fand ich gar nicht gut. Der Film war jetzt schon bei mir unten durch ...!
Da die Metro wegen den Umbauarbeiten an der Linie A nicht mehr fuhr nahmen wir den Bus Ersatzverkehrs zum Campingplatz. Dort angekommen ging es auf direktem Wege in unser Zelt. Als wir dann auf unseren Pritschen lagen mussten wir feststellen, dass diese Zelte doch sehr hellhörig sind. Neben den Gesprächen unser Nachbarn konnten wir auch sehr deutlich den Verkehr auf der großen Verkehrsstraße am Campingplatz hören. Irgendwann siegte dann doch die Erschöpfung und wir schliefen ein. So konnten wir unsere Kraftreserven für den Morgigen Tag auffüllen, denn in Rom gibt es ja noch viel zu entdecken!!!
 
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Hallo und Moin, Moin Trine!

Vielen Dank :) für Deinen sehr schönen Reisebericht - gerade aus Rom zurückgekehrt habe ich ihn besonders gerne gelesen ..............
............ übrigens das Filmchen in der Metro ( Fußball gegen Rassismus ) lief zu Beginn der Woche immernoch ..... Mittwoch war m.E. Programmwechsel (?) ......


Gruß - Asterixinchen :)
 
AW: Zwei Studentinnen in Rom (August 2006)

Hallo Trine,

bis jetzt habe ich mit sehr großem Vergnügen deinen Reisebericht gelsen.
Ich warte schon gespannt wie es weiter geht.

Gruß
Thorsten
 
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Auch von mir noch mal vielen Dank - ich bin gerade erst dazu gekommen, den zweiten Teil zu lesen. Man will die Reisebereichte ja schließlich genießen und in Gedanken dabeisein. Ich hoffe auch auf eine Fortsetzung :nod:

Herzlichen Gruß
Sven
 
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cellarius schrieb:
Auch von mir noch mal vielen Dank - ich bin gerade erst dazu gekommen, den zweiten Teil zu lesen.

Da hänge ich mich jetzt einfach dran!!!

Auch ich möchte mich für Deinen schönen Reisebericht ganz herzlich bedanken.
Es war schön ihn zu lesen!!!
 
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Danke für das Lob. :D Da werde ich ja ganz rot :blush: !
Es freut mich jedenfalls, dass euch meine Reisebericht gefällt. :nod:
Da macht es doch gleich viel mehr Spaß an der Fortsetzung des Berichtes zu arbeiten.
Mfg Trine
 
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Zweiter Tag (5.08.2006)

Nachdem uns der Wecker um kurz nach 8 Uhr morgens aus den Betten geschmissen hatte, machten wir uns daran unsere 7 Sachen zusammenzupacken und uns für die Expedition zum nächsten Campingplatz zu rüsten.
Wir gingen also zur Bushaltestelle und warteten auf den nächsten Bus. Diesmal entschieden wir uns für die Buslinie 247 die uns bis zur Metro Haltestelle Ottaviano brachte, wo wir dann in die Metro umstiegen. In der Metro fiel mir dann auf, dass ich die ganze Zeit von einem Mann angestarrt wurde. Dabei konnte ich dann auch gleich einen Unterschied zwischen deutschen und italienischen Männern feststellen. Wenn ein deutscher Mann einen anstarrt und er sich dabei ertappt fühlt guckt er immer sofort weg, so nach dem Thema „ich habe nichts gemacht und auch nichts gesehen“. Die italienischen Männer starren einen einfach weiter an und störten sich nicht daran ob man dies merkt oder nicht. Meine Freundin meinte, dass das gestarre an meinen blonden Haaren liegen würde. Es wäre ja auch okay gewesen, wenn der Mann mir auf die Haare gestarrt hätte, aber so hätte ich am liebsten mein Top an meinem Hals festgetackert damit mir keiner mehr in den Ausschnitt gucken kann. Als mir dies in den nächsten Tagen dann öfters passieret habe ich einfach beschlossen mich geschmeichelt zu fühlen. :p Auch wenn es vielleicht nur an den blonden Haaren lag...!? ;) Mit der Metro ging es dann bis zur Haltestelle Flaminio weiter, wo wir dann in die S-Bahn umsteigen sollten....!
Dann begann ein lustiges kleines Suchspiel. Dies hatte schon darin seinen Ursprung, dass wir nicht genau wussten wonach wir suchen sollten. In der deutschen Beschreibung des Campingplatzes stand nämlich nur das wir die S-Bahn Linie in Richtung Viterbo nehmen sollten und das diese sich irgendwo am Flaminio befinden sollte. Nun ist es aber in Deutschland so das wir das Synonym „S-Bahn“ sowohl für den Zug als auch für die Straßenbahn verwenden. :? Wir liefen also etwas verwirrt durch die Gegend und versuchten uns durchzufragen. Nachdem wir die Straßenbahnlinie schon ausgeschlossen hatten, machten wir uns dann auf die suche nach einer Zugstation. Und siehe da am anderen Ausgang der Metrostation befand sich wirklich ein kleiner S-Bahn Bahnhof. Mit der Bahn ging es dann am Tiber entlang in Richtung Campingplatz. Wir fuhren ca.20 Minuten mit der Bahn, bis wir unseren Zielbahnhof Prima Porta erreichten. Von dort aus mussten wir dann den Shuttlebus des Campingplatzes finden. Wir liefen also zu den Bussen hinüber. Dort wurden wir dann von einer Frau angesprochen die fragte, wo wir hinwollten und uns dann gleich ihre Hilfe bei der suche nach dem Shuttlebus anbot. Sie hielt dann ein kurzes Schwätzchen mit einem der Busfahrer und teilte uns dann mit, dass der Shuttlebus direkt vor der Bahnstation abfahren würde. Zwischenzeitlich hatten sich zwei Japanerinnen zu uns gesellt die auch den Shuttlebus gesucht hatten. Der Shuttlebus entpuppte sich dann als Reisebus der alle halbe Stunde zwischen dem Campingplatz und der Bahnstation hin und her pendelte.
Am Campingplatz angelangt gingen wir dann zur Rezeption um einzuchecken. Dort sagte man uns dann, dass unser Bungalow erst „in a couple of hours“ bezugsfertig wäre. Na toll. Wir könnten unser Gepäck aber in den luggageroom stellen und dann noch mal in die City fahren. Wir verstauten unsere Rucksäcke also im Gepäckraum und fuhren wieder zurück zum Flaminio. Dank unseres Roma Passes war die ganze herumfahrerei kein zusätzlicher Kostenfaktor.

- Fortsetzung folgt -
 
AW: Zwei Studentinnen in Rom (August 2006)

Hallo und Moin, Moin Trine!

Vielen Dank für die Fortsetzung - ich habe sie sehr gerne gelesen ... bitte weiter so!!!


Gruß - Asterixinchen :)
 
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