zu Fuß durch Rom

Liebe Tizia, lieber Padre,
ja, ich denke auch, daß ich das Beste daraus gemacht habe.
Gegen die Menschenmassen kann man ja nichts tun. Davon hatte ich schon in Euren Berichten gelesen und war darauf vorbereitet. Auch, daß die VM kilometerlang sind, aber wenn man es dann selbst erlebt, ist es was ganz anderes. Besonders schön war, daß ich die gepflegten Gartenanlagen sehen und durch die offenen Fenster einen Blick ins Innere des Vatikan werfen konnte.

Lieber Ludovico,
ist Dein Beitrag Lob oder Kritik? :~
 
Mein Reisebericht geht weiter am

Sa., 26.07.
Heute war das Wetter zwar warm, aber der Himmel war bedeckt und es nieselte ganz fein. Also entschloß ich mich, nicht so weit zu laufen und den Campo Santo, der auch auf meinem Besichtigungsplan stand, zu besuchen.
Nachdem ich die Schweizer Gardisten um Einlaß gebeten und durch die Kontrolle gegangen war, ging ich den kurzen Weg zum Friedhof. Hier fand ich eine wunderschöne ruhige Oase mit ganz viel Grün. Leider fühlten sich bei der feuchten Wärme und den vielen Pflanzen auch die Mücken sehr wohl und fielen über mich her. Ich ging langsam die Wege entlang und sah mir alles an.
Als ich den Friedhof verlassen wollte, bemerkte ich auf der anderen Straßenseite ein Auto, das anhielt. Ein nicht mehr ganz junges Brautpaar stieg aus und die Braut (mit langem Spitzenschleier )raffte ihr Kleid über den Arm. Ich fragte mich, wer das wohl war. Kann jeder im Petersdom heiraten?
Ich machte mich auf den Rückweg und bat die Gardisten um ein Foto mit mir (das hatte sich mein Sohn gewünscht), aber dazu konnte ich sie nicht überreden. Kann ich ja auch verstehen. Ständig werden sie begafft und fotografiert.

Inzwischen hatte der Niesel aufgehört und ich ging Richtung Via Cola die Rienzo, um in die Markthalle zu gehen. Obwohl es schon später Vormittag war und keine Fische mehr verkauft wurden, war der Geruch danach noch sehr stark. Ich ging von Stand zu Stand und bewunderte das herrlich frische Obst, Gemüse und Kräuter, wie wir es zu Hause nicht bekommen. Meine Bitte, die riesigen Fleischtomaten fotografieren zu dürfen, wurde belustigt gewährt. Ich kaufte etwas frisches Obst für den Nachmittag und eine Tüte bunte Borlotti-Bohnen. Wäre ich mit dem Auto angereist, hätte ich wohl nicht widerstehen können ...

Inzwischen hatte ich Hunger und aß eine leckere Pasta in einem Cafe in der Via Porta Castello und ging dann zurück zum Hotel.


Später geht´s weiter mit dem Bericht vom Nachmittag.
Bis dahin - viele Grüße
 
Lieber Ludovico,
ist Dein Beitrag Lob oder Kritik? :~
Vielen Dank für die Schilderung des Museumsbesuches, die mir wieder einmal bestätigt, dass für die VM eine sorgfältige Vorbereitung, Beschränkung, Geduld und Gelassenheit unumgänlich sind, wenn man den Besuch genießen will.
Weder - noch, würde ich sagen. Sondern lediglich ein freundlicher Hinweis für jene, die nach uns kommen mögen. :]
 
In einem kleineren Raum war es schön kühl und es gab auch zwei Bänke und so machte ich eine Pause.
Da hast du Glück gehabt; denn das habe ich auch schon festgestellt: In den VM gibt es zum Sitzen fast nirgendwo Gelegenheit. - Wobei mir selbst das derzeit noch ganz egal ist; aber ich würde mir unter diesem Gesichtspunkt schon überlegen, wen ich dahin mitnähme und wen nicht. :nod:
 
Hallo Romitis,

der deutsche Friedhof gibt mir Rätsel auf. Trotz aller Beschreibungen hier im Forum hat sich der Eingang dazu bislang hartnäckig vor mir versteckt. Allein schon wegen der Schweizer Garden dürfte es eigentlich kein Problem sein. Irgendwie Schicksal ...

Bin gespannt was die Spezialisten zum Thema Heiraten im Petersdom wissen. Oder hast du schon herausgefunden wer das Brautpaar war?!?

Dein Besuch in der Markthalle hört sich gut an. Vielleicht bin ich mal an einem Werktag in der Gegend dann schau ich mir das auch an. Eigentlich mag ich lieber einen Markt im Freien obwohl ich zugeben muss so eine Markthalle, vor allem wenn sie architektonisch schön ist, das hat was.

Bin gespannt auf die Fortsetzung deines Tagesberichtes.

Viel Spaß beim Schreiben und liebe Grüße

Tizia
 
der deutsche Friedhof gibt mir Rätsel auf. Trotz aller Beschreibungen hier im Forum hat sich der Eingang dazu bislang hartnäckig vor mir versteckt. Allein schon wegen der Schweizer Garden dürfte es eigentlich kein Problem sein. Irgendwie Schicksal ...


Liebe Tizia,

du gehst einfach durch die linke Kolonnaden-Seite, dort siehst du eine große Einfahrt, die von der Schweizer Garde bewacht wird. Davor ist eine Sicherheitsschleuse. Dann geht man die Einfahrt ein Stück hoch und links ist der Eingang zum Campo Santo.

Aber den Bericht kennst du ja sicherlich. Ich mache nächten Monat noch mal extra ein Foto nur für dich :nod:
 
Bin gespannt was die Spezialisten zum Thema Heiraten im Petersdom wissen. Oder hast du schon herausgefunden wer das Brautpaar war?!?

Bin zwar kein Spezialist - weder fürs Heiraten noch den Petersdom - und ich weiß auch nicht, ob es das gleiche Ereignis betrifft und auch nicht, ob das hier im Forum schon irgendwo verlinkt ist, aber kürzlich las ich auf der ORF-Seite von einer Trauung im Petersdom: Papst traute 20 Paare.

LG

Rik
 
Hallo Balti,
ich stand wohl etwas "auf dem Schlauch" und habe mich mit dem Verstehen schwergetan. Ich hoffe, Ludovico ist mir deshalb nicht böse.

Viele Sitzgelegenheiten gab es ja nicht und über diese war ich wirklich froh, obwohl wir wie die Heringe dicht an dicht saßen. Die Wärme hatte mich ganz schön geschlaucht.


Liebe Tizia,
den genauen Weg zum Friedhof hat Dir Pecorella ja schon beschrieben und die Gardisten erklären es Dir auch. Vom Tor aus ist es nicht weit, nur von ferne nicht gleich zu sehen, weil der Eingang ja in der Mauer liegt.

Die Markthalle ist nicht soo groß, aber das Angebot ist toll. Schon wegen der Frische und ich fand es interressant, Sorten zu sehen, die es bei uns nicht zu kaufen gibt.
Dort gibt es auch Brot und Käse und natürlich Pasta.
Den Hinweis auf die Markthalle hatte ich hier im Forum mal gelesen (mit Foto), weiß aber nicht mehr von wem.


Wer das Brautpaar war, werden wir wohl nicht erfahren. Vielleicht Adel?
Die Trauung der 20 Brautpaare war erst kürzlich und es gibt hier im Forum einen Beitrag dazu.

Liebe Grüße an alle - Romitis
 
Die Markthalle ist nicht soo groß, aber das Angebot ist toll. Schon wegen der Frische und ich fand es interressant, Sorten zu sehen, die es bei uns nicht zu kaufen gibt.
Dort gibt es auch Brot und Käse und natürlich Pasta.
Den Hinweis auf die Markthalle hatte ich hier im Forum mal gelesen (mit Foto), weiß aber nicht mehr von wem.


Ich denke mal, dass es diese Markthalle war:

 
Padre, du hattest doch auch mal von dieser Markthalle berichtet, dass habe ich mir gemerkt [emoji1]

Gesendet von meinem GT-I9195
 
Bin gespannt was die Spezialisten zum Thema Heiraten im Petersdom wissen.

Ich habe schon mehrmals Hochzeitsmessen in Sankt Peter beobachtet. Sie fanden alle in der Chorkapelle statt



Die Voraussetzungen, um im Petersdom heiraten zu können, kenne ich nicht. Ich vermute mal, dass es einfacher ist, als man denkt. Auf jeden Fall ist eine Taufe im Petersdom kein Problem. In der Nähe des Taufbeckens gibt es eine kleine Hinweistafel, die genau Auskunft gibt, was die Eltern tum müssen, um ihr Kind dort taufen zu lassen.
 
Lieber Ludovico,
ist Dein Beitrag Lob oder Kritik? :~
Vielen Dank für die Schilderung des Museumsbesuches, die mir wieder einmal bestätigt, dass für die VM eine sorgfältige Vorbereitung, Beschränkung, Geduld und Gelassenheit unumgänlich sind, wenn man den Besuch genießen will.
Weder - noch, würde ich sagen. Sondern lediglich ein freundlicher Hinweis für jene, die nach uns kommen mögen. :]

Genauso sehe ich es auch!
 
Hallo Padre,
ja - diese Markthalle war es. Danke für die Foto´s. :thumbup:
Dann war es auch bestimmt Dein Bericht, in dem ich darüber gelesen hatte.

LG - Romitis
 

Genau!

Statt "Enter" die Leertaste!

Die Bilder gefallen mir sehr gut - werde den Markt auch mal besuchen! :thumbup:​
 
Hallo,
es geht mal wieder weiter:

Für den Samstagnachmittag hatte ich mir die Besichtigung des Castel Sant?Angelo vorgenommen.
Ich hatte ja nur einen kurzen Weg zu Fuß durch die Via della Conciliazione und schon war ich im Gewusel aus Händlern, Straßenkünstlern und Touristen vor der Burg angekommen. Während meiner ersten Romreise war ich schon einmal hier, aber ich finde die Engelsburg so faszinierend, daß ich sie unbedingt nochmal sehen wollte.
An der Kasse war es ganz leer und ich begann meine Besichtigungstour.


Auch in der Burg selbst waren nur wenige Besucher und ich konnte mir alles in Ruhe ansehen. In der Loggia di Paolo III. fand ich eine freie Bank und genoß den Blick auf die Stadt und den Park unterhalb der Burg.
Ich schlenderte langsam durch die Papstgemächer mit ihren prächtigen Fresken und in der Sala del Tesoro, in der die großen Schatztruhen zu sehen sind, sah ich Berge von Gold in meiner Fantasie.
Gerne hätte ich einmal einen Blick in den Passetto geworfen, aber ich fand keinen Hinweis darauf.
Immer wieder boten sich mir schöne Ausblicke auf die Stadt, so von der Loggia di Giulio II. auf die Engelsbrücke und natürlich von der Terrasse mit dem Erzengel ganz oben.

In einem der Innenhöfe traf ich auf diesen "Besucher", der nur unbeweglich da stand und sich von den menschlichen Besuchern nicht beeindrucken ließ. Erst ein Keks von mir brachte Leben in den Vogel.


Richtung Ausgang ging ich die Rampa Elicoidale hinunter.
Hier war ich ganz allein und es war ein ganz besonderes Gefühl. Hier sieht man nur die Steinwände, ohne Verzierungen oder Malereien, und ich wurde mir des Alters der Burg so richtig bewußt.

Wieder draußen im hellen Sonnenschein angekommen, ging ich in den Park und traf hier dieses nette Tier


(ich hoffe, Ihr könnt es erkennen)

Ich setzte mich noch für eine Weile auf eine Bank und genoß das viele Grün und die Ruhe, die heute hier herrschte. In den Fugen der Burgmauer entdeckte ich Kapernbüsche mit ihren schönen weißen Blüten. Die meisten jungen Leute, die heute hier saßen, waren wohl Studenten, denn die meisten waren mit Büchern und Schreibblöcken da.



Es wurde langsam Abend und ich bekam Hunger. Nicht weit entfernt im Borgo Pio fand ich eine Piadineria (eine neue Erfahrung für mich) und aß hier ganz lecker.
Den Tag beendete ich wie immer mit einem Blick auf den Petersdom und im Garten meines Hotels.
 
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