Bericht: Wunderschöne Orte in Oberitalien

Schön, dass du mir die wunderschönen Mosaiken von Ravenna wieder ins Gedächtnis gerufen hast. An die Darstellungen in Galla Placidia habe ich noch sehr schöne Erinnerungen.
 
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Hallo liebe Tizia,
habe soeben die letzten Berichtsteile nachgeholt und sie haben mir wieder einmal hervorragend gefallen. Nicht zuletzt auch deswegen, weil ich nach dem diesjährigen Florenz für 2016 eine Fahrt nach Venedig vorhabe. Padua, Vicenza und Ravenna werden als Tagesausflüge gesetzt sein. Insbesondere Ravenna ist bei meiner Faszination für byzantinische Mosaikenkunst eine brennende Lücke. Und so ist mir Dein Bericht natürlich schon ein sehr willkommener Leitfaden, vielen Dank dafür! :thumbup::nod:
 
Hallo Pehda,

wie schön von dir zu hören! Nach Florenz will ich auch bald mal wieder, weiß nur noch nicht wann

Ravenna wird dir gefallen und dann kannst du ja auch nach Pomposa, das ist nur ca. 15 -20 km entfernt.

Viel Spass wünsche ich dir! Was machen deine italienisch Kenntnisse? Kommst du damit gut voran? - Bei mir geht's so. Manchmal freu ich mich riesig über die Fortschritte und dann bin ich wieder total frustriert dass ich mich noch nicht völlig normal verständigen kann. Aber ich mache weiter!!!

Liebe Grüße

Tizia
 
Hallo Pehda,

wie schön von dir zu hören! Nach Florenz will ich auch bald mal wieder, weiß nur noch nicht wann

Ravenna wird dir gefallen und dann kannst du ja auch nach Pomposa, das ist nur ca. 15 -20 km entfernt.

Viel Spass wünsche ich dir! Was machen deine italienisch Kenntnisse? Kommst du damit gut voran? - Bei mir geht's so. Manchmal freu ich mich riesig über die Fortschritte und dann bin ich wieder total frustriert dass ich mich noch nicht völlig normal verständigen kann. Aber ich mache weiter!!!

Liebe Grüße

Tizia


Danke - bis zum nächsten Frühjahr muss ich mich ja gedulden, da ist noch genug Zeit zum Planen. Ich befürchte, mit den aktuellen Entwicklungen wird es bald nicht mehr so einfach sein, mit Zug/Auto nach Italien zu kommen, wie wir es momentan noch gewöhnt sind. :|
Und danke der Nachfrage, mein Italienisch wächst und gedeiht, wenn ich vergleiche, wo ich vor einem Jahr stand und wo ich jetzt stehe, da liegen Welten dazwischen. In Florenz habe ich konsequent sechs Tage Italienisch gesprochen, hatte da ein gutes Hotel erwischt, Personal super nett und mit denen habe ich mich dann viel unterhalten. Aber gnadenlose Stottermomente gibt´s auch ganz gern mal. Immer dran bleiben! :]
 
Riviera del Brenta

- Villa Malcontenta und Weiterfahrt zur Lagune mit Blick auf Venedig -

Als ich Mitte Juni 2016 in Abano Terme zum Wellness-Urlaub war stand die Riviera del Brenta ganz oben auf meiner Liste der Orte die ich besuchen wollte.

Zunächst verschaffte ich mit einen Überblick und fuhr den ganzen Brenta-Kanal entlang. Dabei konnte ich schon die eine oder andere Villa am Wegesrand sehen. Mein erstes Ziel war die Villa Foscari, genannt die Malcontenta (die Unzufriedene).

Der Ort heißt auch Malcontenta und ist in der Nähe von Mira, schon ziemlich weit unten am Brenta-Kanal. Von hier ist es nicht mehr weit bis zur Mündung des Kanals in die Lagune von Venedig.

Die Villa Foscari ist ein Werk des Architekten Palladio und die Innenräume sind ausgeschmückt mit einem Freskenzyklus. Leider durfte man in den schönen Räumen nicht fotografieren. Dafür habe ich einen Link gefunden (offizielle Website der Villa Foscari) auf denen man die Innenräume und die Fresken sehr schön sehen kann.





Die eigentliche Villa gefiel mir sehr gut und ich bewunderte sie von allen Seiten. Faszinierend war der Treppenaufgang, breite Treppen die ziemlich in die Höhe führten, ohne jegliches Geländer! Beim hinuntergehen war mir schon etwas mulmig ...




Interessant war auch der Blick ins Innere des Wirtschaftsbereiches.


Aber auch der Park gefiel mir sehr gut. An einer Seite grenzt der Park direkt an den Brenta-Kanal was dem ganzen eine besondere Atmosphäre gibt. Die adligen Venezianer hatten fast alle hier an der Riviera del Brenta ihre Sommerresidenzen und fuhren mit ihren Gondeln vor die Tore Venedigs um Ruhe und frische Luft zu genießen.

Vom Brenta-Kanal zweigte ein kleiner Stichkanal in den Park ab, quasie wie eine Einfahrt. Schöne alte Bäume standen hier und eine im Halbrund angelegte Grünfläche gab es zu bewundern.

















Nachdem ich den grünen Park mit seinen interessanten Einblicken entlang spaziert war kam ich wieder zum Ausgang. Am Brenta-Kanal lagen die Ausflugsschiffe mit denen man eine Tour entlang der Riviera machen kann.


Im Hintergrund sieht man eine Brücke die nach oben aufgeht wenn ein Schiff durchfährt. Ich hatte auf der anderen Seite geparkt und war ganz verdutzt als ich auf einmal keine Brücke mehr fand bis ich's kapiert habe. 8O

Mein Auto stand vor einer Bar und bevor ich weiter fuhr gönnte ich mir einen Espresso.

Dann ging's weiter bis zur Mündung des Kanals in die Lagune von Venedig. Beim Campingplatz Fusina parkte ich und ging die wenigen Meter bis zur Lagune. Was ich hier sah war das krasse Gegenprogramm zur Villa Foscari. :frown: :cry: :uhoh: :?

Eine Gruppe Touristen kam vom Campingplatz um das Schiff das nach Venedig fuhr zu erreichen.



Am alten Hafengelände stand neben einer schönen Promenade ein verfallenes Haus mit einer interessanten Deko.




Der Blick hinüber zur Lagunenlandschaft gefiel mir gut.


Und die riesigen Strommasten fand ich sehr imposant



Der Blick nach Mestre war sehr ernüchternd


ebenso nach Venedig


Ziemlich nachdenklich fuhr ich zurück und erholte mich allmählich wieder als ich an den schönen Villen am Brenta-Kanal entlang kam.
 
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Villa Malcontenta

Ich hab mal was zur Villa Malcontenta geschrieben. Viel Spaß beim kleinen Bildbericht!
 
Nun habe ich auf der offiziellen Seite der Villa Foscari Bilder zu den Räumen und den Fresken gefunden und in meinen Bericht eingefügt, siehe hier.
 
Villa Pisani, das "Versailles des Veneto"

Riviera del Brenta

- Villa Pisani, "das Versailles des Veneto"


War ich bei meinem ersten Ausflug an den Brenta-Kanal bis zum Ende gefahren und zu einer der erst erbauten Villen an der Riviera del Brenta, führte mich nun mein Weg zur Padua am nächsten gelegenen Villa an diesem 33 km langen Wasserkanal, der Venedig mit Padua verbindet. Durch das Anlegen des Kanals (Naviglio di Brenta), begonnen im 15. Jahrhundert, entdeckte der venezianische Adel die natürlichen Vorzüge der reizvollen Landschaft auf dem nahegelegenen Festland. Deshalb findet man hier die Villen der bekannten Adelsfamilien von Venedig. Denn am Naviglio di Brenta konnte man sich den Wunsch nach einem großzügig angelegten Garten und weitläufigen Parks gönnen. Selbstverständlich herrschte auch für den Bau der Villen keinerlei Platzmangel.

Vor diesem Hintergrund baute auch die Adelsfamilie Pisani ihre Villa in Stra. Sie entstand erst im 18. Jahrhundert und ist die absolut größte. Die schloßähnliche Anlage Villa Nazionale Pisani trägt den Beinamen "das Versailles des Veneto". Nach dem Ende der Republik wohnten hier hochrangige politische Häupter Europas. Napoleon nächtigte hier, später bewohnte der erste König Italiens, Vittorio Emanuele II den Palast.

Nach meiner Ankunft auf einem ausgeschilderten Parkplatz ging es an den langen Mauern mit den gewollten Durchblicken zur Gartenanlage
erst einmal zum Haupteingang.

Allein das "Foyer" war schon beeindruckend!​





Hier war auch die Kasse wo ich mir ein Kombiticket für den Park und die Villa kaufte.

Zunächst zog es mich hinaus in den weitläufigen Park. Zuerst bewunderte ich den großen Seerosenteich.



Ich wandte mich nach rechts um zum Labyrinth zu gelangen. Unterwegs entdeckte ich neben viel Natur immer wieder kleine Skulpturen im Grün versteckt.


Und dann erreichte ich das Labyrinth. Am Eingang saßen zwei Frauen, die ich nichtsahnend passierte und betrat das Labyrinth. Was soll ich sagen, ich war nicht das erste mal in so einem Irrgarten aber dieser hier war so groß dass ich das nahe Ziel, ein Aussichtstürmchen, zwar ständig vor Augen hatte aber nicht dorthin fand. Ich gab auf und suchte schnellstmöglich den Ausgang den ich glücklicherweise auch fand!!! - Ach ja, und jetzt kapierte ich, die beiden Frauen waren Führerinnen, die nun mich mit ein paar anderen Touristen die auch schon alleine umhergeirrt waren zielsicher durch das Labyrinth führten. Unglaublich, ca. 1 km weit war die Strecke, so erzählte unsere Führerin. Ich glaube sie kennt den Weg im Schlaf ...


Nach diesem Abenteuer benötigte ich eine kleine Pause. Nachdem ich den Ort gefunden hatte wo die 3D-Vorführung über die fotografische Reise Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts stattfand und ich auch die Uhrzeit für den Beginn erfahren habe begab ich mich in die kleine, versteckt gelegene Cafeteria, um mich zu stärken.


Ich ging wieder ein Stück zurück um mir die Präsentation der Fotos einer Reise aus der Frühzeit der Fotografie um 1900 anzuschauen.





Gegenüber dieser Ziegelsteinmauer war der Eingang zur Videoinstallation "La Grande mostra. Die Installation war gut gemacht. Doch muss ich gestehen dass es mir etwas seltsam vorkam hier in diesem tollen Park Bilder von Paris, London und anderen großartigen Sehenswürdigkeiten zu sehen. Es hätte sich bestimmt gelohnt einmal wieder zu kommen um sich besser vorbereitet die Show noch einmal anzusehen. Die Schwarz-weiß Fotos aus der Zeit um 1900 sind wirklich sehenswert.

Nun ging ich wieder Richtung Cafeteria zurück und bewunderte die Exedra.


Rechts davon führte der Weg in einen ganz besonderen Teil des Parks.





Hier in der Orangerie standen überall Skulpturen. Als ich weiterging fand ich Gewächshäuser und alles was das Gärtnerherz liebt. Für mich war das wie ein Schatzkästchen ...








Nun verließ ich diesen verwunschenen Bereich des Parks und machte eine ganz neue Entdeckung.


Dieses architektonische Bauwerk, welches aus der Ferne wie ein Spiegelbild des großen Schlosses aussieht, besteht quasi nur aus einer Mauer mit einem Arkadengang. Ich konnte es gar nicht wirklich glauben.

Da es hier nicht viel mehr zu sehen gab ging ich an einem Art Wildpark entlang wieder hinauf zum Eingang.



Wirklich beeindruckend die schlossähnliche Villa mit dem schönen Tor in der Mauer.



Obwohl ich schon müde war wollte ich doch noch durch das Museum spazieren. Die Villa ist auch drinnen sehr schön und hat sehr interessante Gemälde und Wandmalereien. Man konnte richtig das Leben der damaligen Zeit nachempfinden weil so viele Räume noch original möbiliert waren, einschließlich der Kinderzimmer.

Was mir am meisten im Gedächtnis geblieben ist war ein Originalkleid der Geliebten und später legitimierten Ehefrau des Königs Vittorio Emanuele II.

Nachdem ich soviel erlebt hatte war die Rückfahrt während der Hauptverkehrszeit an Padua vorbei wie ein Zurückkehren in die heutige Zeit und somit gar nicht mal das Schlechteste an dieser Zeitreise an einem einzigen Nachmittag.
 
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Da hast du ja einen richtig schönen Tag verbracht - was für eine Vielfalt von unterschiedlichen Eindrücken!
Besonders angetan hat es mir das Aussichtstürmchen im Labyrinth - ganz allerliebst!
 
Da hast du ja einen richtig schönen Tag verbracht - was für eine Vielfalt von unterschiedlichen Eindrücken!
Besonders angetan hat es mir das Aussichtstürmchen im Labyrinth - ganz allerliebst!

Danke für dein Feedback. Das Aussichtstürmchen hat mir auch sehr gut gefallen. Das Gemeine war nur dass man es immer im Blick hatte aber ohne Führung nicht erreichen konnte. :roll:

Es war nur ein einziger Nachmittag und trotzdem so ereignisreich!
 
Der Bericht über die Villa Pisani ist fertig.

Um es kurz zu machen: Ich will da sofort hin :nod::thumbup:

Vielen Dank liebe Tizia für diesen wunderbaren Bericht!

Das kann ich gut verstehen!

Von Venedig oder Padua mit dem Ausflugsschiff oder ab Mestre ein ausgeschilderter Radweg an der Riviera del Brenta entlang oder kürzerer Radweg ab Padua.

Auto geht natürlich auch :lol:
 
Das sieht wirklich nach lohnenswerten Zielen aus, wenn ich mal wieder nach Padua komme. Danke Dir, liebe Tizia, für die hochinteressanten Berichte, mit denen Du den Villen gebührende Aufmerksamkeit schenkst. :thumbup::nod:
 
Das sieht wirklich nach lohnenswerten Zielen aus, wenn ich mal wieder nach Padua komme. Danke Dir, liebe Tizia, für die hochinteressanten Berichte, mit denen Du den Villen gebührende Aufmerksamkeit schenkst. :thumbup::nod:

Danke! Und so wie ich kenne wirst du sicher in Padua ein Fahrradgeschäft finde welches E-Bikes verleiht ...

Freu mich dass dir die Villen gefallen. Ich hab ja nur zwei besucht und das waren wirklich sehr schöne Ausflüge.
 
Chioggia

Chioggia
Am südlichen Ende der Lagune von Venedig

Am 16.06.2016 , einem warmen Sommertag, fuhr ich mit meinem Panda-Leihwagen ans südliche Ende der Lagune von Venedig, nach Chioggia. Dieses mal sparte ich die vorgelagerte Halbinsel Solo Marina aus und fuhr direkt in die Altstadt.

In der Hauptstraße sind ausreichend Parkplätze vorhanden doch benötigt man für alle einen Parkschein. Deshalb suchte ich ein wenig in den engen Gassen nach einem Plätzchen für mein Auto. Das war keine gute Idee. Schließlich musste ich direkt am Hauptkanal wenden und aufpassen dass ich dabei nicht im Wasser landete. Schließlich war ich glücklich als ich auf einem der freien Parkplätze auf dem Corso del Popollo stand. Die Parkgebühren waren günstig und die Parkzeit genau ausreichend für meinen Zeitplan.

Zuerst gönnte ich mir einen Caffé in einer typischen Bar mit überwiegend männlichen Gästen. Dann begab ich mich zur kleinsten Kirche von den dreien die alle dicht beieinander am Corso standen.Das war ein gotischer Bau mit einer schlichten Innenausstattung. Hier gibt es ein Video zur Chiesa dei Santissimi Apostoli Pietro e Paolo.







Nun überquerte ich die Straße und trat in die Kathedrale ein.


Ein hoher Raum mit unwahrscheinlich vielen Details zum entdecken.


Ich versuche mal ein bisschen zu sortieren aber das Innere der Kirche war so vielfältig und die Strukturen so außergewöhnlich dass ich nicht weiß ob mir das so recht gelingt. Nehmt es einfach als Bilderbogen.












Der Kirchturm steht wie so oft in Italien frei neben der Kirche


und gleich daneben die dritte Kirche die allerdings nur noch als Ausstellungsraum genutzt wird.


Die Kathedrale wirkte von außen eher schlicht


und hatte einen Brunnen an der Außenwand angebracht



sowie einen kleinen Park mit einer interessanten Skulptur.


Ich schlenderte an den Kanälen entlang und entdeckte dabei so allerlei am Wegesrand.









Nun schlenderte ich zurück über den Corso del Popolo Richtung Lagune und ließ mich dabei von der Shopping-Meile ein wenig verführen :roll: :lol: 8)

Bei einer weiteren großen Kirche bog ich zum Hauptkanal ab und ging dort weiter bis zur Lagune von Venedig.


Yacht- und Industriehafen, Inseln die verlassen schienen, ein fast geheimnisvolles Bild bot sich mir dar.


Und dazu die typischen Gebäude die zu zu jedem Seehafen gehören: Kirche und Küstenwache




Die letzte Brücke über den Kanal hatte es mir angetan


Ein letzter Blick auf die Lagune


und die Entdeckung eines weiteren bunt bemalten Bootes


Ein wenig wehmütig machte ich mich auf den Rückweg, immer mal mit einer weiteren kleinen Entdeckung.





So wie dieses Mal hatte ich Chioggia noch nie gesehen... Gerne komme ich mal wieder.​


 
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