Windige Woche in Rom: zwischen Legenden, Geschichten und Wirklichkeit

Da ich an diesem Tag Geburtstag hatte, hoffte ich, gratis in die betreffenden Museen zu kommen. Im letzten Jahr gewährte der italienische Staat allen Geburtstagskindern einen freien Eintritt in den staatlichen Museen. So stand ich dann vor der Kasse der Galleria Spada, ...

sagte mein Verslein auf, dass mir im vorigen Jahr einige Türen öffnete und musste feststellen, dass es nun nicht so war! Die Dame an der Kasse sagte mir, die Aktion sei vor ein paar Tagen ausgelaufen. Sie war begrenzt auf das Jubiläumsjahr 150 Jahre vereintes Italien.

Das ist ja seltsam! :roll:

Ich hatte ja 3 Tage vor Dir Geburtstag und erhielt den freien Eintritt im Palazzo Venezia, im Palazzo Barberini und auf dem Palatin!​
 
dentaria schrieb:
Das ist ja seltsam!

Ich hatte ja 3 Tage vor Dir Geburtstag und erhielt den freien Eintritt im Palazzo Venezia, im Palazzo Barberini und auf dem Palatin!

Entweder hattest Du Glück, an einen der letzten Tagen, den freien Geburtstagseintritt genießen zu können, oder ich bin übers Ohr gehauen worden, was ich mir aber nicht vorstellen kann, nach den Erfahrungen im letzten Jahr. Egal, Rom ist immer auch ein Mysterium und das ist auch gut so!
 
Ein letzter Gang durch Rom

Ein letzter Gang durch Rom
Ich bog in die Via del Corso ein, verließ sie aber bald wieder und durchstreifte enge Gassen, die mich zum Pantheon führten.


Ich ging weiter zur Piazza Navona und tat etwas, was ich bisher noch nie gemacht hatte: Ich setzte mich vor einem Restaurant an einem Tisch und bestellte einen Cappuccino. Danach machte ich mich wieder auf den Weg und ich kam an der Gelateria Giolitti vorbei. Viele meinen, hier gäbe es das beste Eis der Stadt. Ob das wirklich so ist, kann ich nicht wirklich sagen. Aber es ist wahr, das Eis ist sehr, sehr lecker! Ein paar Schritte weiter und ich stand auf der Piazza Montecitorio. Die Piazza wird von einem Obelisk beherrscht, der eins der Zeiger einer monumentalen Sonnenuhr war, die Kaiser Augustus errichten ließ. An der Piazza befindet sich auch der Palazzo Montecitorio.


Dieser Palazzo wurde ab 1650 nach den Plänen Gian Lorenzo Bernini errichtet und beherbergt heute die italienische Abgeordnetenkammer. Direkt neben dem Palazzo Montecitorio, aber schon an der Piazza del Colonna, befindet sich der Palazzo Chigi.


Hier hat der italienische Ministerpräsident seinen Amtssitz. In der Amtszeit von Berlusconi haben sich hier sicher einige interessante Geschichten abgespielt, aber da kann ich nicht mitreden … Auf der Piazza del Colonna steht die Mark-Aurel-Säule,


eine Siegessäule, die zu Ehren des Kaisers Mark Aurel errichtete wurde und die nach dem Vorbild der Trajanssäule erbaut wurde. Am Rande des Paltzes, zur Via del Corso hin, befindet sich ein schöner Brunnen, der von Giacomo della Porta errichtet wurde.


Ich überquerte den Corso und nun kam das, was für einen Rombesuch unerlässlich ist: Die Fontana di Trevi.


Ein alter Volksglaube besagt, dass es Glück bringe, Münzen mit der linken Hand über die rechte Schulter zu werfen. Mit diesem Münzwurf soll auch eine Wiederkehr in die ewige Stadt gesichert sein. Eine Legende, die mir bis vor kurzem noch unbekannt war, erzählt, dass Agrippa und seine Soldaten von der Rückkehr gegen die Seeschlacht gegen Kleopatra und Marcus Antonius in den Sabiner Bergen gerastet haben, als ihnen eine Jungfrau eine Quelle mit besonders reinem Wasser zeigte: Die Quelle der Aqua Virgo, die den Trevi-Brunnen bis zum Jahr 2007 mit Wasser versorgte.

Zum Trevi-Brunnen gibt es noch eine nette Geschichte, die ich hier zum Besten geben möchte und die sich bei einem unserer Vorbereitungstreffen zugetragen hat. Wir saßen in einem Restaurant und waren mit unseren Plänen beschäftigt, als Sorella den Wunsch äußerte: „Ich würde gerne einmal, wie Anita Ekberg, im Trevi-Brunnen baden!“ Umberto blieb cool, ich schaute etwas skeptisch, was sofort von Sorella so gedeutet wurde: „Ist meine Figur etwa für solch ein Bad untauglich? Ich versicherte ihr, dass sie durchaus für solch ein Bad geschaffen sei und das alle anwesenden Männer begeistert wären und so laute Bravo-Rufe von sich geben würden, dass man das Rauschen des Brunnens nicht mehr hören würde. Zudem würden nicht wenige Zuschauerinnen vor Neid erblassen! Ich gab zu bedenken, dass es schon Ärger gibt, wenn man seinen kleinen Zeh ins Brunnenbecken taucht. Sorella ließ sich die Plantscherei nicht ausreden. So malte ich uns aus, was nach dem Bad geschehen würde: Sorella würde unter heftigen Protesten der anwesenden Männer abgeführt und ins berüchtigte Gefängnis Carcere di Regina coeli verbracht werden. Der tieftraurige Maestro würde Tag und Nacht vor Gram auf der Dachterrasse Tränen vergießen, die nach kurzer Zeit den Petersplatz und den Petersdom fluten würden. Da es im Apostolischen Palast keine Rettungsringe gibt, gelingt es dem päpstlichen Privatsekretär in aller letzter Minute, den Papst in Sicherheit zu bringen. Das Salz von Maestros bitteren Tränen greift die vatikanische Bausubstanz an und der Petersdom bricht in sich zusammen. Wir schauten Sorella ernst an und fragten sie, ob sie dies alles wirklich wolle ...? Da der Petersdom noch steht, hat Sorella letztlich doch ein Einsehen gehabt! Übrigens, dass Anita Ekberg im Trevi-Brunnen gebadet hat, ist eine Legende. Federico Fellini hat die Fontana di Trevi in einem Studio nachbauen lassen.

Nach dem Trevi-Brunnen machte ich mich auf den Rückweg und es folgte ein letztes Abendessen in Rom.

 
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Hätte uns Hollywood nicht die Schnulze "Three Coins in the Fountain" beschert, würde da heute nicht so viel Geld in den Brunnen fliegen! :twisted:

Danke für die weiteren Fortsetzungen!! :)
 
Ein alter Volksglaube besagt, dass es Glück bringe, Münzen mit der linken Hand über die rechte Schulter zu werfen. Mit diesem Münzwurf soll auch eine Wiederkehr in die ewige Stadt gesichert sein. Eine Legende, die mir bis vor kurzem noch unbekannt war, erzählt, dass Agrippa und seine Soldaten von der Rückkehr gegen die Seeschlacht gegen Kleopatra und Marcus Antonius in den Sabiner Bergen gerastet haben, als ihnen eine Jungfrau eine Quelle mit besonders reinem Wasser zeigte: Die Quelle der Aqua Virgo, die den Trevi-Brunnen bis zum Jahr 2007 mit Wasser versorgte.

Fortsetzung folgt.

Diese Geschichte wird im rechten Relief der Schauwand dargestellt.

 
Abreise

Abreise
Unsere Abreise begann gleich nach dem Frühstück. Wir bezahlten unsere Rechnungen und zur vereinbarten Zeit stand der bestellte Wagen vor der Tür. Auf den Straßen war noch kaum Verkehr und so erreichten wir zügig den Flughafen. Der Check-in und die Sicherheitskontrolle gingen problemlos vonstatten. Wir hatten keine Verspätung und der Flug war ruhig. In Hannover angekommen, hatten wir ruckzuck unser Gepäck zurück und mit der S-Sahn ging es zum Hauptbahnhof Hannover. Hier trennten sich unsere Weg und eine windige Woche in Rom war zuende.

Ende
 
Na, dann ist dies doch mal wieder ein typischer Fall von

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gut - alles gut!
:D :thumbup:


Zumal es dir gelungen ist, der Ente :] Sorella ihre illegale Plantscherei - mit melodramatischen Folgen 8O :lol: - noch rechtzeitig auszureden.
 
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Lieber Padre,

ganz herzlichen Dank für den Abschluß Deines Berichts über eine rundum gelungene Reise! :thumbup: :thumbup: :thumbup:

Liebe Grüße dentaria
 
Gaukler schrieb:
Zumal es dir gelungen ist, der Ente :] Sorella ihre illegale Plantscherei - mit melodramatischen Folgen 8O :lol: - noch rechtzeitig auszureden.

Hallo Gaukler, ich bin sehr froh, dass
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es nicht getan hat! Wenn Maestro wirklich den Petersplatz geflutet hätte, dann hätten wir es bestimmt mit diesem Herrn
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zu tun bekommen.


dentaria schrieb:
... ganz herzlichen Dank für den Abschluß Deines Berichts über eine rundum gelungene Reise! :thumbup: :thumbup: :thumbup:

Vielen Dank, liebe dentaria!
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Lieber Padre,

nochmals vielen Dank für Deine tolle Bericht, besonders die 7 Pilgerkirchen Berichte (plus Sage), ich habe sie gedruckt und nach Nordsee mitgenommen. ich habe auch einiges nortiert, möchte gerne die Kirchen im Dezember besichtigen.
Vielen Dank!:thumbup:
 
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