Das Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums in Wien zeigt vom 12. November 2019 bis 4. Oktober 2020 31. März 2022 die Münzausstellung "Böse Kaiser".
Die Ausstellung stellt Aussagen aus der antiken Überlieferung, die zum Teil von Zeitgenossen stammen, zum Teil aber auch viele Generationen nach dem Ableben eines Kaisers aufgeschrieben wurden, der Münzprägung gegenüber. Diese beiden Quellen sind auf gänzlich verschiedene Art und Weise entstanden und verfolgten zudem völlig unterschiedliche Zielsetzungen. Manchmal prallen sie regelrecht aufeinander und sind nur selten in Einklang zu bringen. Zwar beruht auf ihnen ein Großteil unseres Wissens über die Geschichte der Antike, aber es zeigt sich, wieviel Raum zwischen persönlicher Meinung und offizieller Darstellung verbleibt.
Es werden bewusst Klischees und Anekdoten aufgegriffen und es wird versucht, diese anhand von Beispielen aus den Beständen des Münzkabinetts zu illustrieren, das mit 90.000 römischen Münzen und insgesamt rund 600.000 Objekten zu den größten und bedeutendsten Sammlungen der Welt zählt. Der Bogen spannt sich vom blutrünstigen Caligula und Nero, dem Brandstifter Roms, bis hin zu den Christenverfolgern und zu Julian dem Abtrünnigen im 4. Jahrhundert n. Chr.
KHM zeigt neue Sicht auf „Böse Kaiser“
Nero, Caligula, Licinius – sie gelten als Bösewichte. Die Ausstellung „Böse Kaiser“ im Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums (KHM) will dieses Bild nun zurechtrücken – beziehungsweise aus numismatischer Sicht auch andere Facetten zeigen.
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Die Prägeanstalten der damaligen Zeit seien ein wenig mit den heutigen Pressestellen von Politikern vergleichbar, so Vondrovec. Über das Medium Geld konnten die Massen erreicht, das Bildnis des Kaisers verbreitet und über Symbolsprache politisch-religiöse Ausrichtungen kommuniziert werden.
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