Wie ein Bakterium Süditaliens Olivenhaine dahinrafft

Gaukler

Caesar
Stammrömer
Die Unterart Xylella fastidiosa pauca, die seit inzwischen sechs Jahren im Salento wütet, war nur auf dem amerikanischen Kontinent bekannt, bevor sie im Oktober 2013 in Gallipoli bei Lecce entdeckt wurde. Da der dort festgestellte Stamm (Xylella fastidosa pauca ST53) in Costa Rica heimisch ist, wird vermutet, dass das Bakterium aus Zentralamerika stammt und über den Rotterdamer Hafen mit einer Lieferung Oleander nach Apulien gelangt ist. (...) Anderthalb Jahre hätten die Behörden gewartet, bis sie befallene Bäume roden ließen. In der Zeit konnte das Bakterium alle Olivenbäume in seinem Umfeld anstecken - und sich immer weiter ausbreiten. Für die Übertragung von einem zum anderen der knorrigen, teils uralten Olivenbäume des Salento sorgte der Philaneus Spumarius (auf Deutsch: Wiesenschaumzikade), allem Anschein nach der hauptsächliche Krankheitsüberträger von Xylella in Apulien.
 
Ganz schlimm!
Hier ein 6minütiges Video des BR von Februar 2019 dazu:

 
In der Tat ... und in seinem möglichen Ausmaß nachgerade zum Verzweifeln.

Aus dem eingangs verlinkten Artikel:
Gefährlich vor allem wegen der großen wirtschaftlichen Schäden, die es anrichten kann. (...) Denn neben Waldgewächsen und Zierpflanzen sucht Xylella auch etliche zur menschlichen Ernährung angebaute Kulturpflanzen heim: Olivenbäume, Zitrusfrüchte, Weinreben, Pfirsich-, Kirsch- und Mandelbäume, Rosmarin und Kaffeepflanzen. Wissenschaftler der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) haben 563 Pflanzenarten ausgemacht, die der Xylella fastidiosa als Wirtspflanze dienen können.
 
Zum Thema morgen um 12.15 Uhr folgende Dokumentation von 2020 bei Arte:

... Olivenpest noch zu stoppen? (...)

Marco Scorticchini, ein Bakteriologe aus Rom, behandelt die infizierten Bäume mit einer Flüssigkeit aus Zink, Kupfer und Zitronensäure – mit Erfolg. Die Symptome der Krankheit können durch die Anwendung zurückgehen und der Olivenbaum mit dem Bakterium leben, ohne ganz abzusterben. Doch die Methode ist teuer und umstritten.
Xylella ist auf dem Vormarsch und an der Frage der geeigneten Gegenmaßnahmen scheiden sich die Geister. Ist es die Pflanzung neuer, angeblich resistenter Sorten oder sind es nachhaltige, noch wenig erprobte Heilungsmethoden?

In der Mediathek verfügbar bis zum 10. Februar 2021.
 
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