Weihnachtliches Rom - Impressionen

Tizia

Censor
Stammrömer
Am 22.12.2012 ging es los mit dem Flieger von Düsseldorf mit Zwischenstopp in München nach Rom Fiumicino. Wir flogen über die Adria und ich konnte sogar die gegenüberliegende Küste erkennen (Slowenien, Kroatien). Das war sehr interessant.

Nachdem ich mein Gepäck bei mir hatte ging ich sofort zum Bahnhof um mir ein Ticket für die FR 1 zu kaufen. In Ostiense stieg ich aus und nahm die Metro bis zur Haltestelle Cavour. Ich liebe es sofort unters Volk zu kommen und habe auch gleich die Hilfsbereitschaft netter Menschen erfahren die mir den Koffer in Ostiense die Treppen hinunter tragen halfen.

Mein Quartier nerva accomodation, Piazza della Suburra 2, ist direkt neben dem Ausgang der Metrostation wenn man von Ostiense her kommt. Ich bin erstmal dran vorbeigelaufen....

Koffer abgestellt und sofort einen Spaziergang gemacht ins weihnachtlich geschmückte Rom.

Zuerst entdeckte ich die Chiesa Santa Maria ai Monti. Dort war ein Plakat das auf einen Orgelabend um 20:00 Uhr hinwies. Ich habe beschlossen mit einem Konzert meinen Rom-Aufenthalt zu beginnen.

Da ich bis dahin noch Zeit hatte ging ich erstmal durch die Gassen und freute mich, dass überall das Collosseo hervorlugte.
 
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Ich habe Deinen Bericht aus dem Test-Forum in die Reiseberichte verschoben. Lesen kann ich ihn erst später. Dein Problem, ein Thema im gewünschten Forum zu eröffnen, bekommen wir sicher noch in den Griff! :nod: :thumbup:
 

Blick auf das Colosseo


Nähe Colosseo


weihnachtlich geschmückte Häuser


Blick auf das Colosseo​
 
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Irgendwann hatte ich Hunger und da fand ich eine Bar die sich Moses nannte. Ich hab mir nichts dabei gedacht und einen caffellatte bestellt und ein Tramezzini. Dann spazierte ich weiter und kam zunächst an der Universität für Ingenieurwissenschaften vorbei.


Und ein Stückchen weiter fand ich dann die Chiesa San Pietro in Vincoli.


Ich ging hinein und war verwundert dort die Mosesfigur zu finden. (Nur gegen Münze wurde die Skulpturengruppe angestrahlt, aber es fand sich immer jemand der was reinwarf). Selbst als ich selbst ein Geldstück in den Automaten einwerfen wollte kam eine junge Frau die mir bedeutete dass sie das für uns erledigt. So konnte ich schöne Fotos machen.


Und dann genoss ich die schöne Abendstimmung auf der Piazza di San Pietro in Vincoli. Die Fotos vom Vittoriono und dem Kapitolhügel sind leider verschwommen. Wer will kann sie in meinem Album ansehen.

Ein schöner Durchgang führte mich zurück zur Via Cavour.

Mein Weg ging nun Richtung Piazza Venezia wo ich den schönen Weihnachtsbaum und den Blick auf das Vittoriono bewunderte.


In der Nähe des Torre Argentina fand ich ein hübsches Restaurant wo ich Abendessen konnte. Es war gemütlich und lecker. Von dort spazierte ich zurück um an dem Konzert teilnehmen zu können.

Als ich kurz vor 20:00 Uhr zur Chiesa dei Maria di Monti zurückkehrte da war die Messe noch gar nicht zu Ende. Also mussten wir warten. Doch dann erlebte ich ein sehr schönes Orgelkonzert mit einer Kantorin die aus Bratislava/Slovakei, der Heimatstadt meiner Eltern, stammte. Der Pfarrer erläuterte noch für welchen Wohltätigkeitszweck das Konzert dient. Und ich hatte den Eindruck dass hier viel persönliche Gemeindearbeit stattfindet. Diese persönlichen Kontakte mitten in einer Millionenstadt haben mich berührt und froh gemacht.

Zufrieden ging ich nach Hause in mein schönes Quartier und habe wunderbar geschlafen.

Auch an dieser Stelle sage ich bis zum nächsten Mal.

Sonntag, 23.12.2012

Das b&b hatte Gutscheine für ein italienisches Frühstück in der netten Bar gegenüber Er Caffetteria, hier Fotos von der kreativen Einrichtung.


Danach ging ich wieder in mein schönes Zimmer zurück um mich für den Tag vorzubereiten.

Bei schönem Wetter machte ich mich auf den Weg zum Kapitol. Ich wollte den Sonntag vor allem für den Besuch der kapitolinischen Museen nutzen.

Der Weg war nicht weit und ich genoss mal wieder die autofreie Via dei Fori Imperiali. Dann spazierte ich zwischen dem Forum Romanum und dem Vittoriono die Via di San Pietro in Carcere hinauf zum Kapitolsplatz. Diesen Weg hatte ich bisher noch nie genommen. Er gefiel mir sehr gut weil man so schön über das Forum sehen kann. Oben angekommen kaufte ich mir eine Eintrittskarte und begab mich dann erstmal wieder nach unten in den Verbindungsgang zum Palazzo Nuovo mit der Galleria Lapidaria, dem Tabularium und dem Tempel des Veiovis.

Mit dem Aufzug fuhr ich nach oben und schaute mir die schönen Skulpturen mit allerlei Berühmtheiten an, wie man sie in jedem Reiseführer nachlesen kann. Mir haben die vielen Details der unbekannten Büsten mit den verschiedenen Charakterköpfen mehr Eindruck gemacht. Wobei der "sterbende Gallier" mir durchaus unvergesslich blieb.

Über den schönen Kapitolsplatz ging es wieder hinüber in den Palazzo Conservatorio.

Hier verweilte ich zuerst bei den riesigen Fragmenten im Innenhof und dann wollte ich oben auf der Dachterrasse etwas essen.

Der Blick war traumhaft, das Essen eher weniger.


Soviel kann ich gar nicht über diesen Tag berichten, es war einfach umwerfend in der ganzen antiken Welt herumzulaufen.

Am meisten liebe ich die Originalbronze von Marc Aurel´s Reiterstandbild. Glücklicherweise ist kein Besiegter mehr unter den Hufen des Pferdes wie nach Literaturangaben wohl in alten Zeiten. Ich mag solche Siegesposen nicht gleichwohl Marc Aurel mein Lieblingskaiser ist.

Und dann ging ich über die Originalsteine des Jupiter-Tempels, der seit "Ewigkeiten" hier steht. Da kam bei mir Gänsehaut auf.

Das Original der kapitolinischen Wölfen zu sehen und den Kopf der Medusa waren ebenfalls unvergessliche Erlebnisse.

Zum Schluss ging ich noch in die Pinakothek aber dort konnte ich die Bilder nicht mehr so richtig aufnehmen. Da werde ich sicherlich ein zweites Mal hingehen.

Ich hatte mir viel Zeit genommen und war viele Stunden in diesem einzigartigen Museum und offensichtlich dem ersten öffentlichen in Europa. Das war wirklich beeindruckend.

So wollte ich den Tag mit einer weiteren Sehenswürdigkeit abschließen die gut zum alten Rom passte, ein Besuch bei der Bocca del Veritá. Die Schlange war nicht sehr lang und außerdem gab es eine nette Unterhaltung mit zwei jungen Chinesinnen, die in Berlin studieren. Die habe ich dann auch gebeten ein Foto zu machen. Die Hand ist dran geblieben!!!


Natürlich wollte ich mir auch die Kirche Santa Maria in Cosmedin ansehen und auch die Unterkirche, die vormals wohl ein dem Herkules geweihter Tempelbereich war wenn ich es richtig verstanden habe. Es ist schon toll wie in Rom soviel sich miteinander vermischt, Altes und Neues, Antikes und christliches, Kunst und Moderne.

Im Abendlicht konnte ich dann noch das Forum Boarium bewundern.


Ein schöner Abendspaziergang über die Tiberbrücke hinüber zu Isola Tiberina folgte. Auf dem Platz vor der Kirche San Bartolomeo all`Isola setzte ich mich und genoss das Abendlicht.


Der Tiber und die kleine Insel besuche jedes mal wenn ich in Rom bin, ebenfalls den schönen Schildkrötenbrunnen.

So setzte ich meine Abendrunde fort entlang der jüdischen Synagoge hinüber zur Piazza Mattei wo ich mir die hübschen Jünglinge und die so überaus lebendig wirkenden Schildkröten mit viel Spass anschaute.

Noch ein kurzer Besuch bei den Katzen an der Via di Torre Argentina und dann ging´s nach Hause.

Es war ein schöner Tag gewesen


Montag, 24.12.2012, Heiligabend

An Heilig Abend wollte ich zuerst zu San Giovanni in Lateran und mich dort mit Qing Anna und ihrer Tochter treffen.

Der Weg dorthin führte mich die Via Urbana hinauf bis Santa Maria Maggiore.

Seht selbst das weihnachtlich geschmückte Rom



Und dann steht man auch schon vor der Apsis von Santa Maria Maggiore. Ich mag diese Kirche von außen viel lieber als von innen. Ich glaube das liegt daran, dass die Kirche innen so dunkel ist und nur hin und wieder die besonderen Kunstwerke angeleuchtet werden.

Die Decken der Seitenschiffe haben es mir aber dann doch angetan. Und in der Nähe der Kirche mal wieder ein Geschäft für Priester und Nonnen, das fasziniert mich immer wieder.


um dann den richtigen Weg nach San Giovanni in Lateran zu finden benutze ich google maps und kam gut an. Ich brauchte es auch nur bis ich auf der richtigen Straße war denn die führt ja dann schnurgerade bis zur Laterans-Basilika. Bei den vielen Straßen die von Santa Maria Maggiore abgehen fand ich das überaus hilfreich.

Und dann stand ich vor meiner Lieblingskirche. Es ist auch meine erste Kirche die ich in Rom bewusst wahrgenommen habe. Und da wurde sie zu meinem liebsten Aufenthaltsort.


Qing war telefonisch nicht erreichbar und so ging ich erstmal über den Weihnachtsmarkt vor der Kirche spazieren. Schade, dass ich hier keine Fotos machte, es waren so schöne Marktstände mit Kunst, Textilien und Essbarem.

Es machte richtig Spass dort einzukaufen und meine neu erworbenen Italienisch-Kenntnisse einzusetzen. Was das ausmacht wenn man sich mit den Menschen unterhalten kann. Und die Italiener freuen sich ja auch so sehr wenn man mit Ihnen in ihrer eigenen Sprache spricht.

Eine schöne Wintermütze wurde mein und eine hübsche Kette aus Muranoglas mit Silber innen drin, ich freu mich jedes mal dran wenn ich sie trage und habe eine Erinnerung an sonnige Tage.

Und dann rief Qing zurück. Es ist schon spannend sich weit weg von seinem Wohnort mit einem Menschen zu treffen den man nur von Mails kennt.

Aber es hat geklappt, wir haben uns gefunden und haben zusammen den Kreuzgang besucht.
Hier blühte noch eine Rose.


Dann erfuhren wir noch von der Rettung des Johannes als er durch Feuer sterben sollte, das hat uns eine Italienerin erklärt weil Anna die Bildergeschichte so sehr interessierte. So haben wir uns miteinander gut unterhalten.

QingAnna wollte noch die Kirche genauer betrachten und ich wollte unbedingt noch zum Campo
de`Fiori um Honig zu kaufen.

Ich nahm den Bus und bin bis zur zweiten Haltestelle der Via del Corso gefahren. Das ist zwar ein kleiner Umweg aber schön zu gehen. Die Piazza Colonna hat es mir bei diesem Rom-Aufenthalt angetan. Vielleicht weil ich in der Zwischenzeit mehr über diesen Platz mit seiner Säule des Marc Aurel und den Regierungspalästen gelesen hatte.


 
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Hallo Tizia,
herzlichen Dank für den Beginn Deines Reiseberichts, dies ist nun der dritte, der uns an den Weihnachtstagen 2012 teilhaben lässt. Sehr schön, dass wir (die daheim gebliebenen) diese Tage aus so unterschiedlichen Sichtweisen miterleben können :nod:

Viel Freude beim Weiterschreiben!

Herzliche Grüße
Padre
 
Mein Quartier nerva accomodation, Piazza della Suburra 2, ist direkt neben dem Ausgang der Metrostation wenn man von Ostiense her kommt. Ich bin erstmal dran vorbeigelaufen....

Liebe Tizia,

auch ich freue mich über Deinen Bericht - lustig, dass Du offenbar ganz in der Nähe unseres Quartiers vom Oktober 2011 gewohnt hast! ;)

http://www.roma-antiqua.de/forum/posts/162970

Wir fanden es schön, dort in Monti mitten "im Gewimmel" zu sein und ich bin gespannt, ob Du es auch so empfunden hast.
Hast Du auch die Bar direkt an der Ecke neben dem Metro-Eingang besucht?
 
Hallo Angela,

ich glaube ich wohnte in dem Haus wo die Osteria war. Das Lokal war zu und es schien mir als ob dort renoviert werden würde. Gab es letztes bei deinem Besuch schon die Bar Er Caffetteria? Da schien mir ein Zusammenhang zu bestehen.

Mein Quartier war ruhig bis auf die "Treppensteiger". Direkt vor meinem Fenster führte die Treppe von der Piazza della Subura hinauf zur Via Cavour. Aber das hat mich nicht sonderlich gestört.

Ansonsten habe ich es ähnlich empfunden, viel römisches Leben, keine Touristenströme und einfach gemütlich.

Liebe Grüße

Tizia
 
Hallo Padre,

ich finde es auch toll dass wir dieses Mal zu dritt über Weihnachten in Rom waren.

Letztes Jahr war ich ja die einzige. Dann hoffe ich mal dass dir mein Bericht mit meinen Eindrücken auch weiterhin Spaß macht zu lesen.

Viele Grüße

Tizia
 
Liebe Tizia!
Auch ich sage vielen Dank für den Bericht über deinen Besuch im weihnachtlichen Rom.

Natürlich wollte ich mir auch die Kirche Santa Maria in Cosmedin ansehen und auch die Unterkirche, die vormals wohl ein dem Herkules geweihter Tempelbereich war wenn ich es richtig verstanden habe.
(Hervorhebung durch mich)
Und das finde ich wieder mal spannend, ich wusste nicht, dass man da eine Unterkirche besuchen kann. Das werde ich mir fürs nächste Mal gedanklich mal vormerken. Danke für den Hinweis!

Gerne folge ich dir weiterhin auf deinen Wegen durch die Weihnachtstage in der Urbs und freue mich schon auf die Fortsetzung des Reiseberichtes!
 
Liebe Tizia!
Auch ich sage vielen Dank für den Bericht über deinen Besuch im weihnachtlichen Rom.

Natürlich wollte ich mir auch die Kirche Santa Maria in Cosmedin ansehen und auch die Unterkirche, die vormals wohl ein dem Herkules geweihter Tempelbereich war wenn ich es richtig verstanden habe.
(Hervorhebung durch mich)
Und das finde ich wieder mal spannend, ich wusste nicht, dass man da eine Unterkirche besuchen kann. Das werde ich mir fürs nächste Mal gedanklich mal vormerken. Danke für den Hinweis!

Gerne folge ich dir weiterhin auf deinen Wegen durch die Weihnachtstage in der Urbs und freue mich schon auf die Fortsetzung des Reiseberichtes!

Liebe Carravaggiolina,

es freut mich dass du meinen Bericht gerne liest. Ich hoffe dass es dir weiterhin Spaß macht mich auf meinen Wegen zu begleiten.

Viele Grüße

Tizia


Montag, 24.12.2012, Heiligabend

Dann will ich mal weitergehen auf meinem Weg zum Campo de´Fiori.

Zunächst über die Piazza di Montecitorio zur Piazza Navona. Dort ist ja zur Weihnachtszeit Kirmes angesagt. Erkennt ihr das Karusselldach vor der erhabenen Kirche Sant´Agnese in Agone?


Und dann gelangte ich zum Campo de´Fiori und war erfreut dass noch alle Marktstände da waren. Nach meinen bisherigen Erfahrungen weiß man das bei diesem Markt nie so genau. Mal ist um 14:00 Uhr bereits alles abgebaut und mal kann man Sonntags noch an mehreren Ständen einkaufen. Also immer eine Überraschung wert.

Immer wieder schön anzusehen ist der Marktstand mit dem roten Fahrrad, ich glaube das steht immer da. Ich muss dort jedes mal fotografieren, auch wenn an diesem Tag die Kürbisse schon etwas sehr schrumpelig aussahen, vielleicht lag es aber auch nur an der Sorte.


Und gegenüber bei dem Blumenstand dieses schöne Kunstwerk

Der Verkäufer am Honigstand kennt mich tatsächlich schon wenn ich bei ihm einkaufe und so führten wir eine kleine Unterhaltung. Das war sehr nett. Und zuhause hatte ich schöne Mitbringsel und natürlich auch Honig zum eigenen Genießen.

Ich hatte mir belegte Brote in meinem Quartier gemacht und Wasser von den Trinkbrunnen abgefüllt. So suchte ich mir hier ein schönes Plätzchen in der Sonne für meine Mittagspause.
Im Dezember draußen sitzen zu können und in der Sonne etwas essen das ist in Deutschland doch unvorstellbar. Obgleich es dieses Jahr kälter war als das Jahr zuvor. Aber Sonne und das genieße ich.

Bei meinem Weg weiter durch die engen Gassen Richtung Tiberbrücke schaute ich mich um nach altbekanntem und Neuem. Dabei entdeckte ich einen Friseursalon. Schon zuhause wünschte ich mir es einmal zu wagen in Rom zum Friseur zu gehen. Jetzt war die Gelegenheit günstig.

Ich betrat den Salon und fragte nach ob überhaupt noch bedient wird und was es kostet. Und dann ließ ich mich überraschen. Ich hatte zwar dem jungen Friseur einigermaßen erklärt was ich wollte und er sagte mir was für einen Haarschnitt er machen wollte. Aber dann war es doch spannend!!!

Das Ergebnis war überwältigend. Und außerdem war es sehr lustig gewesen mit den jungen Leuten.


Wieder ging es hinaus durch die Gassen des Tiberknies oder besser gesagt des alten Marsfeldes bis zur Ponte Vittorio Emanuele II.

Vor der Brücke wandte ich mich nach rechts am Tiberufer entlang. Hier einige Impressionen:



Ich entdeckte witziges


und historisches, zum Beispiel eine Hochwassermarke aus der Zeit vor dem Bau der Staumauer.

Weiter ging es durch die Gassen zurück zur Piazza Navona, denn ich wollte zum deutschen Weihnachtskrippenspiel in die Kirche Santa Maria well´Anima.


Es war näher als ich dachte und so war ich eine halbe Stunde vor Beginn des Gottesdienstes bereits da.

Es waren noch nicht sehr viele Besucher da, hauptsächlich die Eltern mit den Kindern die am Krippenspiel beteiligt waren.

So fand ich in den ersten Reihen einen guten Platz neben einer Luxemburgerin deren Kinder mitspielten. Wir kamen ins Gespräch und auch mit dem jungen "Hirten" kam ich ins Plaudern.

Die gleiche Uhrzeit für den Beginn des Gottesdienstes wie in meiner Kindheit, die gleichen Lieder, Kinder die nach dem Gottesdienst sehnlichst auf die Bescherung warten und das Abendessen hintenan gestellt werden muss weil sie sonst die Spannung gar nicht mehr aushalten können. All das gehört für mich zu Weihnachten und zu Heiligabend.

Und als der Gottesdienst zu Ende war dunkelte es draußen bereits und ich ging hinüber zum Pantheon.

Von da aus hinüber zum Trevi-Brunnen, dann die Via die Lucchesi entlang, weiter über die Via della Pilot bis man auf die Via IV November stößt. Ich liebe diesen Weg und er war in diesen Tagen des öfteren mein Heimweg.

Über eine Treppe ging es dann weiter durch die Gassen bis hinunter zu den Kaiserforen. Von dort war es dann nicht mehr weit zu mir "nach Hause".

Weil Heilig Abend war wollte ich noch irgendwo weihnachtlich essen gehen. Nun, ein Weihnachtsmenü gab es aber das Lokal war nicht wirklich gemütlich. Das war schade für den sonst so erlebnisreichen und unterhaltsamen Tag, war nun aber auch nicht mehr zu ändern. Es kann schließlich nicht immer alles perfekt sein.


Dienstag, 25.12.2012, 1. Weihnachtsfeiertag

Aus Erfahrung vom letzten Jahr wußte ich noch sehr genau, dass es an diesem tag nicht ratsam ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein. Also nahm ich das Fahrrad für meine Tour am Tiber entlang mit Abstecher zum Petersplatz.

Das b&b hatte einen kostenlosen Fahrradverleih. Am Tag zuvor hatte ich bereits danach gefragt und nach dem Frühstück bekam ich den Schlüssel für das Sicherheitsschloss und "mein Fahrrad". Ich war positiv überrascht über den guten Zustand des Rades. Hatte ich doch erst im vergangenen Sommer auch ein kostenloses Fahrrad im Preis inbegriffen bei meinem Urlaub in Fregene. Damals musste ich mir gut merken welche Bremse überhaupt ging. Und der Weidenkorb der vorne angebracht war hat sich irgendwann mal während der Fahrt verabschiedet....

Das war hier ein richtig gutes Rad und ich war gespannt wie es sein würde damit durch Rom zu fahren. Es war zwar Feiertag und viel Straßen wieder autofrei aber ich mußte doch über die Piazza Venezia!!!

Alles kein Problem, ich konnte gemütlich über den Corso fahren, dann die Piazza del Popolo durchfahren und weiter über die Via Flaminia.

Hier gab es auch wieder einen Trinkwasserbrunnen den ich gerne nutzte.


Und immer weiter geradeaus bis zur Ponte Milvio, meinem Ausgangsziel für die Fahrt am Tiber entlang. Doch zuerst bewunderte ich die Brücke und dachte über ihre historische Bedeutung nach.

Der Blick schweifte flussaufwärts und -abwärts sowie durch das Tor hinüber zu einer Kirche, deren Namen ich nicht kenne.


Es war mild aber nicht gerade sonnig, das sollte ich im Laufe des Tages aber noch ändern.

Am Fluss entlang ging es nun immer Richtung Engelsburg. Als sich die Gelegenheit bot runter auf den Fahrradweg zu kommen fuhr ich direkt am Fluss entlang weiter. Es waren viele Jogger und Radfahrer unterwegs. Es war eine ganz andere Atmosphäre als letztes Jahr am 1. Weihnachtsfeiertag in Lido di Ostia als die Menschen bis außerhalb der Kirche standen um am Weihnachtsgottesdienst teilzunehmen.

Ich hatte meine Tour so geplant dass ich mittags am Petersplatz rechtzeitig zum urbs et orbis ankomme.

Leider musste ich das Fahrrad an der Engelsbrücke hochtragen aber ich habe es geschafft. Dann habe ich es in dem Park der Engelsburg gut abgestellt und an einem Geländer befestigt und gesichert.

Von da aus ging ich dann zu Fuß hinüber zu den Kolonnaden. Es war schon beeindruckend wie die Polizei die Straße zum Petersdom absperrte und wie viele Menschen kamen und gingen. Einige Bettler nutzten die Gunst der Stunde und meinten weil Weihnachten ist wären die Leute besonders barmherzig. Dem war aber nicht so. Allein die Polizei ließ sie gewähren.

Der Petersplatz war gar nicht so voll wie ich dachte und so bekam ich wenigstens keine Platzangst.

Hier meine Eindrücke

Die Schweizer Garde bzw. das Musik-Corps faszinierte mich auch, wenn gleich ich nicht so schöne Nahaufnahmen machen konnte


Als der Papst sich zurückgezogen hatte rief ich Qing an und wir trafen uns noch auf einen Caffe in ihrer Lieblingsbar. Wir haben uns gut unterhalten und saßen dabei draußen in der Sonne.

Danach ging ich zurück zur Engelsburg um meine Radtour fortzusetzen. Doch davon ein andermal.
 
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Hallo Angela,

ich glaube ich wohnte in dem Haus wo die Osteria war. Das Lokal war zu und es schien mir als ob dort renoviert werden würde. Gab es letztes bei deinem Besuch schon die Bar Er Caffetteria? Da schien mir ein Zusammenhang zu bestehen.
Das war unsere Stammbar, da waren wir jeden Morgen, der Cafè und auch alles andere war sehr lecker.
Unser Hauseingang war direkt neben dem Eingang zum Café. :nod:
Mein Quartier war ruhig bis auf die "Treppensteiger". Direkt vor meinem Fenster führte die Treppe von der Piazza della Subura hinauf zur Via Cavour. Aber das hat mich nicht sonderlich gestört.

Wir waren offenbar wirklich im selben Haus! ;)
Und weil die Treppe etwas laut war haben wir nachts die Fesnter im Wohnraum offen gelassen, der ging zur Via della Suburra hinaus.
 
Liebe Tizia,

vielen Dank für die Fortsetzungen. Deine Sprache über Rom ist sehr schön, genau wie deine Bilder. Ich finde es interessant von Deiner Seite über die gleichen Tage in Rom zu lesen bzw. zu erfahren.

vielen Dank und schönes Wochenende!

Anna ist leider krank, da habe ich nun Zeit für Schreiben.

Liebe Grüße,

Qing
 
Liebe Tizia,
herzlichen Dank für die schöne Fortsetzung!

Tizia schrieb:
Danach ging ich zurück zur Engelsburg um meine Radtour fortzusetzen. Doch davon ein andermal.

Ich bin gespannt, was Du auf deiner Fahrradtour noch alles erlebt hast. Mit dem Rad durch Rom - ich weiß nicht, ob ich mir das trauen würde? Aber am Weihnachtstag, wenn nicht so viel Verkehr herrscht (wovon ich mal ausgehe), dann könnte eine Fahrradtour sicher sehr reizvoll sein.

Herzlichen Gruß
Padre
 
Liebe Tizia,

vielen Dank für die Fortsetzungen. Deine Sprache über Rom ist sehr schön, genau wie deine Bilder. Ich finde es interessant von Deiner Seite über die gleichen Tage in Rom zu lesen bzw. zu erfahren.

vielen Dank und schönes Wochenende!

Anna ist leider krank, da habe ich nun Zeit für Schreiben.

Liebe Grüße,

Qing


Liebe Qing,

Es freut mich dass du gerne meinen Bericht liest. Es tut ja auch gut zu schreiben und sich zu erinnern. Und dass wir uns persönlich in diesen Weihnachtstagen kennengelernt haben freut mich besonders.

Von dem Erleben des anderen kann man doch auch immer für sich selbst neue Anregungen bekommen.

Ich denke du hast mitbekommen wie sehr ich in der Stadt schon zuhause bin.

Deshalb freue ich mich schon aufs Weiterschreiben.

Erstmal ist Büroarbeit angesagt.

Viele Grüße, auch an Anna und gute Besserung.

Tizia
 
Liebe Tizia,
herzlichen Dank für die schöne Fortsetzung!

Tizia schrieb:
Danach ging ich zurück zur Engelsburg um meine Radtour fortzusetzen. Doch davon ein andermal.

Ich bin gespannt, was Du auf deiner Fahrradtour noch alles erlebt hast. Mit dem Rad durch Rom - ich weiß nicht, ob ich mir das trauen würde? Aber am Weihnachtstag, wenn nicht so viel Verkehr herrscht (wovon ich mal ausgehe), dann könnte eine Fahrradtour sicher sehr reizvoll sein.

Herzlichen Gruß
Padre


Lieber Padre,

ein bisschen spannend war es schon mit dem Rad unterwegs zu sein.

Am Fluss entlang sind jedoch überall Radwege, entweder oben oder unten. Also richtige Strasse bin ich nicht so oft gefahren. Soviel verrate ich schon: ich war von der Ponte Milvio bis zur Ponte Sublicio immer am Tiber entlang unterwegs. Doch davon später mehr.

Liebe Grüße

Tizia
 
Fortsetzung meiner Fahrradtour am ersten Weihnachtsfeiertag

Auf dem Weg zur Engelsburg habe ich mich schon gefragt ob das Fahrrad noch da steht wo ich es abgestellt hatte. War ja schließlich ein Leihfahrrad und das wollte ich schon wieder bei den Besitzern abgeben.

Es stand genauso da wie ich es abgestellt hatte, da war ich glücklich und bin damit weiter gezogen.

An der Ponte Vittorio II vorbei immer am rechten Tiberufer.

Es war früher Nachmittag und nun kamen die weihnachtlichen Spaziergänger, meist Familien oder zumindest vermutete ich Verwandtschaftliche Bande die da schön gekleidet flanierten.


Man hätte meinen können es wäre ein Herbsttag so viele Blätter waren noch in rostbraunen Farben an den Bäumen.

Und die Spuren des Hochwassers waren auch noch deutlich zu sehen wie hier an der Ponte Sisto.

Als ich noch dort stand um zu fotografieren kam ein Mann um die Möwen zu füttern. Das gab ein richtiges Spektakel.


Dann ging es Richtung Ponte Garibaldi.


Bisher war ich immer von der anderen Seite gekommen und da sah alles ganz anders aus. Die Tiberinsel lag nun vor mir, dahinter das markante Dach der Synagoge und rechts von mir Trastevere.



Nachdem ich die Ponte Palatino überquert hatte fuhr ich nun unterhalb des Avetinhügels am Tiber entlang. Die Fahne des Malteserordens grüßte herüber. Hier dachte ich an unser Forumsmitglied Gaukler. Als Andenken habe ich ein Foto gemacht.

In dieser Gegend waren kaum mehr Leute unterwegs. Es wurde langsam kühl und ich legte eine letzte Pause auf einer ziemlich verrotteten Bank ein. Ein letztes Foto von der Ponte Sublicio, die ich als nächstes überquerte um zurück in die Stadt zu kehren.

Auf Gehsteigen und durch Parkanlagen ging es zurück zum Colosseo. Dort noch ein Foto vom Weihnachtsbaum (ohne Colosseo) und dann schnell nach Hause.


Nachdem langen Tag hatte ich Hunger und so machte ich mich frisch um schön essen zu gehen.

Ich habe mich für ein typisch römisches Gericht entschieden: Tagliatelle con sugo di Coda da vacca, auf deutsch Nudeln mit Ochsenschwanzsoße.

Zwar verstehen die Römer dieses Gericht sehr schmackhaft zuzubereiten, dennoch kann ich mich nicht wirklich dafür begeistern. Immerhin bekam ich zum Café als Geschenk des Hauses ein Stück italienischen Weihnachtskuchen und zum Abschluss noch einen Limoncello.

Kleine Geschenke zu Weihnachten gefallen mir und erwärmen mein Herz.

Der Abend war so schön dass ich noch eine Runde über die Piazza della Repubblica spazierte und den Lichterglanz bewunderte.



 
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Liebe Tizia,

auch von mir ein herzliches Dankeschön für deinen schönen Reisebericht

:nod::nod::nod:

mit dem Fahrrad durch Rom - ich stelle mir das sehr aufregend vor
 
Mal eine ganz andere Sicht. Mit dem Fahrrad am rechten Tiberufer entlang. Danke für die Impressionen, die mir zeigen, dass die Augen auch auf dem Fahrrad noch Zeit und Muse für die Umgebung haben. Vielen Dank, Tizia.
 
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