Weihnachten in Rom, überaus römisch

Tizia

Censor
Stammrömer
1. Tag

Abfahrt von zuhause um 4:00 Uhr morgens! Zum Glück kein Schnee, nur Regen so komme ich wohlbehalten am Flughafen Weeze an.

Durchgang zum Gate problemlos, warten, pünktlicher Abflug um 7:30 Uhr

Nach einem überaus ruhigen Flug Ankunft in Rom Flughafen Ciampino um 9:15 Uhr

Bei strahlendem Sonnenschein die Via Appia nuova entlang mit dem Bus der Firma terravision zum stazione termini. Während der Fahrt habe ich einen Blick hinüber zur Via Appia antica, später fahren wir an San Giovanni in Laterano, am Colosseo und Vittorio vorbei.

Rom heißt mich willkommen!

Vom stazione termini ist es nicht weit bis zu meinem Hotel und ich bringe mein Gepäck ins Zimmer.

Dann die erste SMS an meine Nichte und Verabredung wann und wo wir uns treffen.

Ich ruhe mich aus und mach mich dann weihnachtlich fein zum ersten Spaziergang in die Stadt.

Es ist nicht weit bis zum Piazza della repubblica. Inzwischen hat es zu regnen begonnen und ich gehe in die chiesa Santa Maria degli Angeli. Diese Kirche mag ich sehr und ich genieße die schöne Atmosphäre.

Schließlich gehe ich wieder hinaus weil ich mich ja an der Piazza mit meiner Nichte treffen möchte.

Verwandte ;)

Noch ein paar SMS hin und her und dann sehen wir uns und freuen uns über unser weihnachtliches Treffen. Meine Nichte hat ihren Freund mitgebracht. Alle drei haben wir Hunger und mit der Treffsicherheit der Italiener finden wir ein Restaurant in dem wir uns wohlfühlen und gut speisen. Der Kellner ist etwas verwirrt über die seltsamen Gäste die wir für ihn sind. Mein Nichte klärt ihn schnell auf: Tedesca, Tedesca-Italiana, Italiano.

Seit Oktober lerne ich über babbel.com Italienisch. Es ist noch nicht viel was ich kann aber für eine Unterhaltung zu dritt mit der Option Übersetzt zu werden reicht es und wir haben Spaß.

Draußen regnet es in Strömen so dass wir in aller Ruhe unser Essen genießen.

Dann hört es auf und wir gehen hinunter zur Oper und dann vor zur Via Nazionale zum Einkaufsbummel.

An Heilig Abend haben die Geschäfte bis 18:00 Uhr offen so dass wir uns noch ein wenig umsehen können nach kleinen Geschenken.

Dann geht´s weiter hinunter zum Vittorio und zum Colosseo.

Dort gibt´s noch ein Abschiedsfoto und dann verschwinden die beiden in der Metro-Station.


Santa Maria dell`Anima

Ich fahre mit dem Bus rein in die Stadt, steige bei der ersten Haltestelle am Corso Vittorio Emanuele aus und gehe zur Piazza Navona und zu der dahinter liegenden deutschsprachigen Kirchengemeinde.

Dort wird ein deutschsprachiges Kinderkrippenspiel aufgeführt. Die Kinder nehmen das Spiel sehr ernst und es macht mir Freude ihnen zuzusehen. Der Pfarrer liest die Weihnachtsgeschichte mit bayrischem Akzent vor, die Kinder haben die unterschiedlichsten Akzente.

Es sind selbstverständlich viele Familien mit Kindern jeden Alters im Gottesdienst. Die meisten sind wohl Italiener, die irgendeinen Bezug zur deutschsprachigen Gemeinde haben.

Für mich war dieser kurze Gottesdienst sehr schön und ich ging zufrieden hinaus in den Abend der Heiligen Nacht.

Am Pantheon vorbei zur Piazza della Minerva wo ich mir den eingesperrten Elefanten ansah. Zuvor noch in einer Bar ein
succo d´Arancia und dann weiter zum Trevi-Brunnen und von dort zurück zum Hotel.

2. Tag

1. Weihnachtsfeiertag

Der 1. Weihnachtsfeiertag in Rom ist ein ganz besonderer Tag. Die meisten Bars haben zu, die Metro fährt nur bis 13:00 Uhr (was ich nicht wußte :?) und mit dem Bus fährt nur wer sich kein Auto leisten kann oder ahnungsloser Tourist ist ;)

Meine Bar, für die ich einen Frühstücksgutschein hatte war zu. Also fuhr ich zunächst zur stazione termini in der Hoffnung dort etwas essbares zu finden. Die Warteschlange im Bahnhof vor der geöffneten Bar war so lang dass ich beschloss in Bahnhofsnähe etwas zu finden, was mir auch gelang.

Gestärkt fuhr ich weiter zur Metro-Station Ostiense und von dort nach Ostia Lido.



Den Weg zum Meer und zur Strandpromenade habe ich schnell gefunden. Zuerst noch ein Abstecher zur Kirche. Die Menschen standen bis vor dem Kirchenportal um dem Gottesdienst beizuwohnen. Hab am Nachmittag noch ein Foto gemacht ohne die Gottesdienstbesucher.


Es war ein strahlend blauer Tag und die Italiener flanierten an der Strand-Promenade. Am witzigsten fand ich die elektrisch betriebenen Autos mit denen die kleinen Kinder herum fuhren. Ab und an kam der Papa mit seinem ferngesteuerten Auto der Tochter unter die Räder und dann wurde gelacht.


Diese Mischung aus fein angezogenen Menschen und bequem mit Jogginganzug und Turnschuhen, offensichtlich zur gleichen Familie gehörend.

Es war faszinierend und schließlich setzte ich mich auf eine Bank in die Sonne, neben mir ein Paar mit Hund auf eigenem Deckchen. So bunt und vielseitig ohne erkennbare Touristen.



Natürlich fehlten auch die Straßenverkäufer nicht. Ein Mann der mich an verschiedenen Stellen immer wieder ansprach setzte sich später zu mir als ich ihm zum wiederholten Male zu verstehen gab, dass er mich schon mehrmals angesprochen hatte. Er war mir nicht böse dass ich ihm nichts abkaufte. Statt dessen erzählte er mir aus seinem Leben.

An solchen Familientagen ist es für die alleinstehenden Menschen besonders schwer und wir wir haben uns mit einer herzlichen Unterhaltung beschenkt.

In einer Bar mit sehr freundlicher Bedienung habe ich draußen in der Sonne an der wärmenden Hauswand einen aperitivo getrunken, dann ein belegtes Brot gegessen und zum Abschluss einen caffé an der Theke und ein Eis im Hörnchen mit auf meinen Strandspaziergang genommen.

Nachdem ich die Sonne, den Strand und das Meer ausgiebig genossen hatte ging ich zurück um Bahnhof um mit der Metro zurück zufahren.

Aber... der Bahnhof war geschlossen. Hier fragen, dort fragen, von missmutigen Busfahrern Auskunft erhalten und viel hilfsbereite Menschen treffen, die genauso wie ich zurück in die Stadt wollen.

Schließlich bringt uns ein Bus zur Haltestelle Christoforo Colombo. Wer dort schon mal war weiß, dass dies die Endhaltestelle der Metro ist und die richtige Haltestelle für einen Badeurlaub am Strand. Außer Hotels und Restaurants ist dort ... nichts!

Keiner von uns wußte, wann und ob der Anschlussbus kommt

Während wir warteten kam noch einmal der Bus aus Ostia Lido und spukte eine zweite Ladung von Fahrgästen aus die genauso wenig wie wir wussten wie es weitergeht.

Nach ca. einer Stunde kam der Anschlussbus und brachte uns bis zum EUR-Viertel.

Inzwischen konnten wir einen wunderschönen Sonnenuntergang am Meer erleben.


Und dann ist da noch so ein Individual-Tourist aufgetaucht. Wie ich ein gebürtiger Schwabe und jetzt im Rheinland lebend. Zusammen haben wir uns dann durchgeschlagen bis wir ca. sechs Stunden nach Eintreffen am geschlossenen Bahnhof in Ostia Lido die Altstadt von Rom erreichten.

3. Tag

2. Weihnachtsfeiertag

Am Montag, dem 2. Weihnachtsfeiertag machte ich mich auf den Weg zum Colosseo und war ganz erstaunt als ich die autofreie Via dei fori imperiali sah. Strahlnder Sonnenschein und flanierende Menschen. Hier sah ich auch wieder mehr Touristen. Dennoch hatte ich den Eindruck dass die Römer in der Mehrzahl waren und ihre Stadt an so einem autofreien Tag genossen. Familien mit ihren Fahrrädern, Jogger und andere Sportarten waren da vertreten neben den ganz normalen Spaziergängern. Es ist schon toll mitten auf dieser breiten Straße gehen zu können. Und kein Verkehrslärm....

Ich hab mich entschlossen mit dem gläsernen Aufzug am Vittorio hoch zufahren und die Welt von oben zu betrachten. Anschließend im gläsernen Cafe einen Cafellatte und ein Macedonia (Obstsalat) und dabei die wärmende Sonne genießen. In den Töpfen blühen überall die Alpenveilchen.


Der Weg führt mich weiter über das Capitol hinunter zum Tiber. Immer wieder ruhe ich mich an einem Mäuerchen in der Sonne aus.

Dann geht´s weiter zum jüdischen Ghetto, an der fontana delle tartarughe vorbei zum Largo di Torre Argentina. In einer netten Bar habe ich eine typisch italieniche Schokolade getrunken.

Area sacra

Dann ein Besuch bei den Katzen und ihren Betreuern der Area Sacra.

Dort geht es international zu. Eine der Betreuerinnen hat mich eingeladen die Treppen runter zu kommen in den Laden und die Räume wo die kranken Tiere versorgt und aufgepäppelt werden. Dann hat mich eine junge Amerikanerin, die gerade einen mehrmonatigen Aufenthalt in Rom verbringt und ehrenamtlich mitarbeitet herum geführt und mir alles erklärt. Als Katzenfreundin hätte ich mich in das eine oder andere Tier sofort verlieben können. Vorsichtshalber übte ich mich in Zurückhaltung.

Ich spazierte weiter in Richtung Campo di fiori und fand dort in der Nähe ein typisch italienisches Lokal. Die Tische waren besetzt mit italienischen Gruppen, allerdings hatte ich den Eindruck dass am zweiten Weihnachtsfeiertag nicht mehr die Familie allein im Vordergrund stand sondern auch die Freunde mit denen man sich gerne traf. Oder Freizeitaktivitäten und einfach Spaß haben.

Es war also kein typisches Touristen-Lokal in dem ich war und es gab auch noch ein extra Weihnachtsessen, irgendwelche selbst gemachten Nudeln mit besonderer Pasta. Ich genoss das gute Essen und das italienische Treiben um mich.


Über den leeren Campo di Fiori ging ich durch die Altstadtgassen bis zur Engelsbrücke und von dort am Justizpalast, dem Trödelmarkt, dem Kinderkarussel und der gotischen Kirche über die Brücke wieder zurück Richtung Spanische Treppe.


Langsam wurde es dunkel und die schöne Weihnachtsbeleuchtung kam nun voll zur Geltung.

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Hier wurde ich von den Menschenmassen mitgenommen, die alle hier spazieren und Schaufenster betrachten waren.

Am Brunnen vor der spanischen Treppe wurden Vorbereitungen für ein kostenloses öffentliches Weihnachtskonzert getroffen. Ein Flügel stand direkt neben dem schönen Brunnen.


Da ich sehr stark erkältet war konnte ich nicht warten bis das Konzert begann. So habe ich es vorgezogen mit der Metro zurück zu fahren.

Resüme

Die Weihnachtsfeiertage in Rom die mehr von den Römern als von den Touristen dominiert waren haben mir gut gefallen.

Am Abreisetag konnte man am Flughafen neben den echten Touristen viele Familien sehen, die wie schon auf dem Hinflug aus deutsch/niederländisch- italienischen Mitgliedern bestanden und einfach ihre Verwandten in Italien besuchten.

Würd ich sofort wieder machen, Weihnachten in Rom zu verbringen :thumbup: :thumbup: :thumbup:
 
Zuletzt bearbeitet:
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VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für den Beginn Deines Reiseberichtes

Der Titel klingt ja schon einmal spannend und ich bin freue mich schon auf Deine Fortsetzung(en)
 
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VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für den Reisebericht


... da Du ja "in einem Rutsch" geschrieben hast .> habe ich eben noch einmal in Gänze Deine weihnachtlichen Impressionen nachgelesen
 
Hallo Asterixinchen,

vielen Dank für deine Rückmeldung. Ich hoffe das Lesen hat ein bisschen Spass gemacht.

Tizia
 
Hallo Tizia,
ich habe Dich auch - und gerne - begleitet auf Deinen Wegen durch Rom an den Weihnachtstagen. Es ist sicher etwas ganz Besonderes, in diesen Tagen durch Rom zu streifen, wenn sich vor allem auch, wie Du es erlebt hast, die Römer selbst in ihrer Stadt (und umzu ;)) bewegen.
Vielen Dank für die interessanten Eindrücke!
Gruß
Pasquetta
 
Hallo tizia,

sehr vielen Dank für den Beginn deines stimmungsvollen Reiseberichts. Ich freue mich auf Fortsetzungen. :) So ähnlich habe ich Rom auch schon mal an Weihnachten erlebt (2005).
Der Anfang des Berichts hat mich irgendwie sehr berührt, und an ein Kinderbuch erinnert: Erich Kästners "Fliegendes Klassenzimmer", in dem der Lehrer Justus einem armen Schüler 20 DM schenkt, damit er zu Weihnachten nach Hause fahren, und seiner Familie bescheren kann.

lg,
petrus
 
Hallo Tizia,

auch ich habe sehr gerne Deine Schilderungen dieser besonderen Romreise gelesen. Vielen Dank für Deine Eindrücke!
Wenn man weiß, wie das so läuft an den Weihnachtsfeiertagen mit den Verkehrsmitteln, kann man sich ja darauf einstellen, bei so einem Ersterlebnis war das sicher sehr spannend! ;)

Liebe Grüße

Angela
 
Hallo Pasquetta,

danke für dein Kommentar. Ich freue mich, dass du mich gerne "begleitet" hast.

Liebe Grüße

Tizia
 
Hallo tizia,

sehr vielen Dank für den Beginn deines stimmungsvollen Reiseberichts. Ich freue mich auf Fortsetzungen. :) So ähnlich habe ich Rom auch schon mal an Weihnachten erlebt (2005).
Der Anfang des Berichts hat mich irgendwie sehr berührt, und an ein Kinderbuch erinnert: Erich Kästners "Fliegendes Klassenzimmer", in dem der Lehrer Justus einem armen Schüler 20 DM schenkt, damit er zu Weihnachten nach Hause fahren, und seiner Familie bescheren kann.

lg,
petrus

Hallo Petrus,

ich freu mich, dass dir mein Reisebericht gefallen hat.

Liebe Grüße

Tizia
 
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