Weihnachten 2020: Krippe und Weihnachtsbaum für den Petersplatz

Hier noch ein paar Zusatzinformationen zur Krippe: Trotz ‚Pandemie’ Krippe und Christbaum auf dem Petersplatz

Auf dem Petersplatz werden nur einige wenige Stücke aus der zerbrechlichen Sammlung von 54 Statuen ausgestellt. Sie werden an der Seite einer etwa 125 Quadratmeter großen, leuchtenden Plattform platziert, die einen Teil des Obelisken auf einer leichten Neigung umgibt. Die Skulpturen stellen die Heiligen Drei Könige dar. In der Mitte, auf dem höchsten Punkt der Plattform, befindet sich die Gruppe der Geburt Christi mit dem Engel mit geöffneten Flügeln. Seine Lage über der Heiligen Familie soll den Schutz des Erlösers, Marias und Josefs symbolisieren.

Die erste Statuengruppe, bestehend aus der Heiligen Familie, wurde zusammen mit dem Dudelsackspieler, der Hirtin mit Krug, dem Spieler mit Panflöte, dem kleinen Mädchen mit Puppe angefertigt. Inspiratoren des Projekts waren Serafino Mattucci, der damalige Direktor und Animator des Instituts, sowie die Professoren Gianfranco Trucchia und Roberto Bentini. Die Schülerinnen und Schüler und das gesamte technische Personal des Gymnasiums nahmen mit großer Begeisterung teil

Vgl: Il Presepe Monumentale di Castelli in Piazza San Pietro per il Natale 2020 » Chiesa di Teramo-Atri

Mit diesem Foto.

Weitere Infos hier:


Begleittext unter folgendem Link zu lesen: Vatican Nativity scene and Christmas tree to be “sign of hope” against Covid-19 | ROME REPORTS

The tree comes from Slovenia. It's a spruce tree about 91 feet tall. The country is shipping it to celebrate 30 years of independence.

Der Christbaum ist also ein Geschenk aus Slowenien, das im kommenden Jahr den 30. Jahrestag seiner Unabhängigkeit feiert. Siehe: Slowenien – Wikipedia
 
Einen Monat vor dem Fest wurden Betonsockel und Stahlrohrelemente für den Stall aus Bethlehem vor dem Obelisken auf der Platzmitte installiert. Für die Gestaltung ist in diesem Jahr die Provinz Teramo in den Abruzzen verantwortlich.
 
... Geburt Jesu zu Weihnachten zu stärken. Außerdem seien sie in diesem Jahr „wie nie zuvor“ Zeichen der Hoffnung, sagte Franziskus diesen Freitag im Vatikan.

Die Einweihung kann man um 17 Uhr im Youtube-Kanal von Vatican media Live mitverfolgen.
 
Die Einweihung kann man um 17 Uhr im Youtube-Kanal von Vatican media Live mitverfolgen.

Hier die Aufzeichnung:


Vgl.: Vatikan: Krippe auf dem Petersplatz eingeweiht, Weihnachtsbaum erleuchtet - Vatican News

Bei der Einweihung auf dem Petersplatz wurde auch die Bronze-Skulptur „Angel Unawares“ angestrahlt, die ein Boot mit drei Flüchtlingen darstellt, eine Repräsentation der Heiligen Familie auf der Flucht. Die Darstellung soll daran erinnern, dass auch Jesus und seine Eltern ihre Heimat verlassen mussten, um ihr Leben zu retten - wie viele Flüchtlinge heute. Das Drei-Figuren-Werk des kanadischen Künstlers Timothy Schmalz war bereits anlässlich des 105. Weltflüchtlingstages am 29. September 2019 auf dem Petersplatz ausgestellt; eine Kopie ist derzeit in Brooklyn in New York zu sehen.

Die Krippen-Szenerie auf dem Petersplatz kann noch bis zum 10. Januar besichtigt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Über Kunstgeschmack lässt sich gewiss trefflich streiten, aber eines ist sicher: Liebhaber erbaulicher Advents-Ästhetik kommen hier nicht auf ihre Kosten. Die monumentalen Keramik-Figuren erinnern mit ihrer gedrungenen Gestalt an russische Matrjoschka-Puppen. Allerdings ist die Farbgebung weitaus düsterer geraten. Maria wirkt mit ihrem indisponierten Gesichtsausdruck, als müsse sie dringend zur Toilette. Und die übrigen Skulpturen sind durchaus geeignet, kleinen Kindern Angst einzujagen. Eine finster dreinblickende Fratze mit Darth-Vader-Helm rundet die Geisterbahn-Atmosphäre ab.

Einer der Heiligen Drei Könige ist als Astronaut mit Helm dargestellt und bringt dem Jesuskind den Mond als Geschenk. Hier ein Foto aus dem Artikel Il presepe "spaziale" di Papa Francesco diventa un caso internazionale


Ein weiteres Video: Krippe auf dem Petersplatz in Rom: Darth Vader im Vatikan - DER SPIEGEL - Panorama

Das eingepackte Jesuskind wird wohl an Heiligabend enthüllt. :)
 
Übrigens stimme ich den leicht ironischen Schlusssätzen des oben eingangs verlinkten Artikels ganz und gar zu:
Bei aller Kritik muss man ihnen zugutehalten: Krippen-Einweihungen auf dem Petersplatz sind zu einem spannenden, kontrovers diskutierten Ereignis geworden. Sollte dies das Ziel gewesen sein, so hat man es zweifellos erreicht.
 
"Absolut grauenvoll" würde ich sie nun auch nicht bezeichnen, die diesjährige Krippe auf dem Petersplatz. Sicher "gewöhnungsbedürftig", aber Kunst kennt eben viele Ausdrucksweisen und vielleicht ist es ganz gut, an diesem Weihnachtsfest, das wir unter den besonderen "Corona"-Bedingungen feiern müssen, mal vom "süßen Jesuskind in der alpenländischen Krippe" wegzukommen.
Übrigens: es gibt sogar schon eine an den Papst gerichtete Petiton mit der bitte, dass er doch wieder die traditionellen Statuen von Jesus, Maria und Josef aufstellen lassen solle,
... die mit der volkstümlichen Kunst aller Zeiten dargestellt sind, der Kunst, die geeignet ist, allen die Botschaft des Evangeliums in Einfachheit zu vermitteln.
Die Sorgen möchte man haben ... Kein weiterer Kommentar von mir dazu. ;)
 
Na ja, „erbaulich“ finde ich sie jedenfalls nicht.
Eher wie Geisterbahnfiguren auf der Kirmes, sehr grässlich.
Würde diese Krippe sich jemand en Miniature ins Wohnzimmer stellen?
 
Aber in gar keinem Fall!

Und auch diese Überlegung - so berechtigt sie sicher sein mag - teile ich nicht:
(...) vielleicht ist es ganz gut, an diesem Weihnachtsfest, das wir unter den besonderen "Corona"-Bedingungen feiern müssen, mal vom "süßen Jesuskind in der alpenländischen Krippe" wegzukommen.
Sondern m.E. verhält es sich ganz im Gegenteil so: Gerade dieses Jahr, wo wir so vieler vertrauter Dinge beraubt wurden und immer noch werden, ist es psychologisch verkehrt, dem noch ein weiteres Verlust-Erlebnis hinzuzufügen.
 
Das mag ja so sein. Dennoch fürchte ich: Die meisten Menschen werden übereinstimmen mit meiner Perspektive - also der Wahrnehmung von Verlust.
 
Ja, diesen FAZ-Artikel las ich gestern auch. Und obwohl ich nicht in allen Punkten mit dem Autor übereinstimme, so doch ganz entschieden bzgl. dieser Quintessenz:
Besinnungslose Aktualisierungen christlicher Ikonographie ohne das Aufgreifen vertrauter Bildformen und Bestände gehen selten gut (...).
 
Kleiner Nachtrag, um dem obigen Beitrag seine Schärfe - die jedenfalls unbeabsichtigt wäre, aber vielleicht dennoch von dem einen oder anderen so aufgefasst würde - zu nehmen: Natürlich möchte ich weit weniger (oder vielleicht sogar überhaupt nicht) diejenigen kritisieren, die jene Figuren gestaltet haben. Denn deren Anliegen kann ich nachvollziehen - haben doch seinerzeit auch wir Jugendmessen gefeiert mit innovativen Texten und Liedern. Und in einem unserer liebsten lautet der Refrain: "Füllt den neuen Wein nicht in die alten Schläuche; zwängt die junge Kirche nicht in alte Bräuche."
Aber sobald eine solche "Messe gesungen" war (im wortwörtlichen Sinne), blieb davon nichts physisch Dauerhaftes. Ein grundlegender Unterschied also zu den Figuren, die dieses Jahr auf den Petersplatz gestellt wurden. Und eben darum denke ich: Wenn es etwas zu kritisieren gibt, dann ist es die Entscheidung für diese Aufstellung.


Edit: Mit gewisser Mühe habe ich zwischenzeitlich eine Fundstelle aufgetrieben für das besagte Lied: Wenn der Geist sich regt, der Leben schafft (auf S. 2 in dem verlinkten PDF; und mit leider sinnentstellend verstümmelter letzter Zeile: " (...) dass mit voller Kraft es vorwärts gehen kann", muss das natürlich heißen).
 
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