Fortsetzung "Klöster-Tag"
Unsere weitere Reiseroute dieses Tages führte uns von den Ruinen der Villa des Nero unterhalb des Klosters Santa Scolastica bei Subiaco wieder hinab ins Aniene-Tal – und zwar nicht „flußtalaufwärts“ in die Monti Simbruini z.B. nach dem schönen
Jenne, einem kleinen typischen Bergdorf „hoch über einer Schlucht des Aniene“ mit mittelalterlichem Zentrum, einer Burgruine und freskengeschmückten Bergkirchlein...

:twisted: :roll: Dieser Hinweis dient nur dazu, das A-B-C zu vervollständigen. :~
Wir fahren also weiter, Richtung S. Vito Romano und damit im weitesten Sinne durch die sogenannte „Malerlandschaft“, das landschaftlich reizvolle Gebiet zwischen Subiaco und Palestrina, das im 19. Jh. Ziel vieler Maler aus Nordeuropa und vor allem der „Deutschrömer“ war.
Viele schöne, gut erhaltene Ortschaften liegen verstreut auf den Hügelkuppen und würden einen Besuch lohnen, auch wenn sie nicht mit großen Sehenswürdigkeiten aufweisen können.
Olevano Romano wäre so ein Ort – wo es der schönen Landschaft auch hervorragenden Rotwein gibt

- oder
Genazzano mit dem Bild der „Mutter vom guten Rat“ zu dem nachweislich seit 1467 gepilgert wird. Beide Ortschaften lassen wir heute „links liegen“, fahren weiter die bergige, kurvenreiche Strecke hinauf auf 915 m ü.M. - auf den Bergen noch weiter oben liegt Schnee -
nach Capranica Prenestina.
Der Dorfplatz wieder einmal „senza gatti e cani“ und auch menschenleer (fast – wir sind ja da

), mit Blick auf die feine Kuppel der Kirche Santa Maddalena, erbaut entweder von einem Schüler Michelangelos (Giuliano Pantigati) oder direkt von Bramante – man weiß es nicht so genau...
Den Plan, noch zur
"Mentorella" hoch zu fahren lassen wir fallen – Klöster haben wir heute schon genug gesehen

- eines steht sowieso noch aus – und die Aussicht auf die Monti Prenestini ist hier unten, „hundert Meter tiefer“ als von der Mentorella aus, auch sehr schön.
Also geht es weiter – vorbei an dem „Filmort“ Castel San Pietro Romano, das auf dem Gipfel des steilen Abhanges liegt wo sich in der Antike die Akropolis von
Praeneste befand. Kein Wunder, dass dieses pittoreske Bergdorf als Filmkulisse genutzt wurde. Gina Lollobrigida startete hier an der Seite von Vittoria De Sica in den frühen 1950er Jahre ihre Karriere. „Pane, amore e fantasia“ - Brot, Liebe und Phantasie gab es hier und (
Castel San Pietro Romano - YouTube) daran erinnert man sich noch heute.
Und schon sind wir wieder in Palestrina angekommen. Ob wir vielleicht doch noch die alte Römerstraße finden, an die wir uns von früher erinnern? Stop – diese Gelateria kennen wir doch.
Es gibt sie also noch: Pennisi, die Gelateria, in der unsere Kinder damals die „Eisüberraschung“ ihres jungen Lebens erlebten: hier gibt es keine Kugeln, es wird gespachtelt und sie können auch noch mehrere gusti aussuchen... Und auch heute wieder die gute Erfahrung: für Eis ist es zu kalt, aber der Caffè schmeckt hervorragend, die Bedienung ist ausgesprochen freundlich, das
Bignè di San Giuseppe ein Gedicht – und die spontane Frage meines Sohnes, als ich ihm von unserer „Wiederentdeckung“ erzählte: „Haben sie auch noch die Forza Italia-Servietten?“ So tief „verwurzelt“ sind diese Kindheitserinnerungen an italienische Köstlichkeiten und Sommerferien in denen Fußball – mit dem Schlachtruf „Jetzt geht’s los“ und „Forza Italia“ - groß geschrieben war...
Und vor der Tür die römische Straße, die antike
Via Praenestina, begehbar noch heute, der wir aber doch lieber parallel zum antiken Pflaster folgen. Und dann gibt es im Verlauf der Via Prenestina noch einmal einen Stopp: hier waren wir doch auch schon einmal –
und zum Glück öffnet man uns auch heute das Tor und wir sehen – wie vor fast einem Vierteljahrhundert während eines Sommerurlaubes – wieder
Sommer 1992
„Das Mahl mit den Sündern“
eines der berühmtesten Gemälde des Anfang des Jahres verstorbenen Künstlerpriesters Sieger Köder
und auch „Maria mit Kind“ und immer wieder die Rose,
das Markenzeichen Sieger Köders.
Fortsetzung des "Klöster-Tages" folgt später...