Villa Aldobrandini

Farfalle

Centurio
Stammrömer
Unseren Rom-Besuch Anfang Mai 2011 hatten wir nur zu einem kleinen Teil geplant. Ansehen wollten wir uns zum ersten Mal die Trajansmärkte, und das haben wir auch gemacht. Von dort hatten wir einen Blick auf eine Parkanlage in unmittelbarer Nähe.




Nachdem wir unsere Stadtpläne und Reiseführer ordentlich malträtiert hatten, kamen wir zu dem Ergebnis,​

dass es sich hierbei um die Parkanlage der
handeln musste.​

Die Anlage ist nur ca. 150 m von den Trajansmärkten entfernt, daher wollten wir nach unserem Besuch in den Märkten dorthin gehen, und uns das Ganze mal etwas näher ansehen. Der Eingang in den Park befindet sich in der Via Mazzarino und war damit "unglaubliche" 400 m entfernt.​



Die Villa selbst ist nicht zugänglich, aber den Park und die Terrassen erreicht man über Stufen, die an Ruinen aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. vorbeiführen​


Der Park ist tatsächlich -wie es der Reiseführer aussagt- eine Oase der Ruhe. Kleine Wege führen durch die schönen Anpflanzungen.​



Es gibt Bänke und Mauern zum Rasten, und da der Park erhöht liegt, auch eine schöne Aussicht.​





Das war auf jeden Fall eine schöne "Entdeckung".​




Farfalle​
 
:thumbup::thumbup: Sieht sehr schön aus :nod: Ein guter Tipp für ein Päuschen zwischendurch, wenn die Füße vom römischen Pflaster müde geworden sind ;). Besten Dank dafür
sagt
Pasquetta
 
Hallo, Farfalle,

vielen Dank für die schönen Bilder aus dem Giardino Aldobrandini.

Seit ich 2008 erste Bilder davon in einer Rom-Reportage gesehen habe, habe ich immer wieder mal daran gedacht, diesen Garten zu besuchen, aber leider ist es noch nicht dazu gekommen.

Bei meinem letzten Rombesuch habe ich ein Buch zu verschiedenen römischen Zielen im Grünen gekauft. Dort ist die Villa Aldobrandini der erste vorgestellte Park.

Deine Bilder haben mich nun endgültig davon überzeugt, dieses grüne Fleckchen Erde in Rom aufzusuchen. Der Garten war vor dem Bau der Via Nazionale wesentlich grösser. Interessante Infos (wahlweise in englischer oder italienischer Sprache) zu Villa und Garten findest Du bei Interesse u.a. hier: Villa Aldobrandini, Rome - Home Page. Aber das weisst Du vielleicht schon.


Japanische Kamelien gehören zu den vielen exotischen und seltenen Pflanzen im Garten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Farfalle,

auch ich sage herzlichen Dank für die Erinnerung an diesen kleinen Park, dessen Besuch in wenigen Tagen ich mir vorgenomman hatte, seit feststand, dass wir dieses Mal in Monti wohnen würden. :thumbup:

Liebe Grüße

Angela
 
Na, das kann ich Euch allen ja nur empfehlen - zumindest im Frühjahr- . Vielen Dank für die Hinweise im Internet, sehr interessant.

Angela, Du bist ja bald da, schau´ doch einfach mal rein :).

Und an die anderen: Dann vielleicht beim nächsten Mal :thumbup: :thumbup:.

Wir haben aus den Berichten im Forum "gelernt"; wenn man die "Hauptattraktionen" gesehen hat: Einfach mal treiben lassen :!:

Oh, und wohin können wir noch überall treiben :lol: (im Mai 2012)

Farfalle
 
Oh ja, sehr schön!
Wir waren erst einmal dort vor einiger Zeit und fanden auch, dass sich eine Restaurierung sehr lohnen würde. :nod:
 
Ich will heute mal vorbei schauen, vielleicht darf man schon hinein.

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Heute war der Eingang leider noch zu, hätte die Villa zu gerne für meinen Reiseführer besucht.

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Vielleicht schauen wir Anfang Mai mal wieder vorbei, wenn wir unseren jährlichen Rombesuch genießen wollen.

Verkehrsgünstig gelegen ist der Park ja und dann sehen wir, ob sich die Restaurierung gelohnt hat.
 
Unser Robot berichtet: Rom-Forum - Infos und Reise-Tipps zu Rom, Vatikan, Papst

Der Artikel Riaperta Villa Aldobrandini enthält aber nur ein wenig aussagekräftiges Photo, von dem man nicht sagen kann ob es alt oder neu ist.

Gli interventi a cura del Servizio Giardini, finanziati da ARCUS, hanno riguardato il recupero di specie botaniche già presenti nella Villa e ormai estinte, il rinnovo degli arredi, il ripristino dell’impianto di irrigazione e di alimentazione delle fontane, il rifacimento dei sentieri e di parte delle scogliere, il restauro delle pavimentazioni. Gli interventi curati dalla Sovrintendenza Capitolina hanno riguardato il restauro di alcuni pregevoli marmi antichi e delle basi che sorreggono le statue del giardino, la pulizia e la riattivazione delle fontane, la messa in sicurezza degli arredi instabili, il recupero degli elementi architettonici deteriorati dei padiglioni.
 

Villa Aldobrandini

Seit November 2013 war die Villa Aldobrandini Römern und Touristen verschlossen. Am Freitag, dem 22. April 2016 erhielt sie ihre moderne Bestimmung als öffentlicher Park zurück. Das Gelände ist trapezförmig und erstreckt sich zwischen Via Panisperna, Largo Magnanapoli, Via Nazionale und Via Mazzarino.

Il 22 aprile i cancelli di Villa Aldobrandini si sono riaperti, grazie alla Sovrintendenza Capitolina, con il recupero delle antiche fontane, il rinnovo degli arredi, il ripristino dell'impianto di irrigazione, il rifacimento della pavimentazione, la sistemazione dei sentieri, il restauro dei marmi antichi, delle basi che sorreggono le statue del giardino e il recupero degli elementi architettonici deteriorati dei padiglioni. Sono state curate le molteplici specie di alberi e fiori, tra cui le camelie centenarie, ed è stato messo in sicurezza il vasto complesso archeologico, situato in prossimità dei Mercati di Traiano, vicino ad importanti arterie stradali quali Via Nazionale, Largo Magnanapoli e Via Panisperna.

Quelle: Fontane e camelie: la stupenda Villa Aldobrandini riapre i cancelli nel cuore di Roma (FOTO)

Im Dezember 2015 hatte ich nur einen erwartungsvollen Blick auf die hohen Bastionen und die Wipfel einiger Palmen werfen können:


Nun wollten wir uns diesen "hängenden Garten", wie er oft genannt wird, endlich genauer ansehen.

Dass der Park sich nicht mehr so präsentiert, wie auf dem Gemälde des holländischen Malers Mattias Withoos (1627–1703) im Palazzo Braschi, war klar.


Dieser Maler hielt sich von 1648 bis 1653 in Rom auf. Das Gemälde entstand aber erst um 1660/65. Es gibt einen Eindruck davon, wie die Villa zur Zeit von Olimpia Aldobrandini (1623 bis 1681) und ihrem Ehemann Camillo Francesco Maria Pamphilj (1622 bis 1666) aussah.


Galleria Doria Pamphilj, Roma​

Ihr umfangreiches Erbe, darunter die Villa Aldobrandini auf dem Quirinal in Rom und die Villa Aldobrandini in Frascati, fielen zuerst an die Fürsten Pamphilij, nach deren Erlöschen an die Fürsten Borghese, deren jüngerer Zweig bis heute die Fürsten Aldobrandini stellt.

Befassen wir uns zuerst ein wenig genauer mit den wichtigen Etappen der Geschichte der Villa Aldobrandini:

1556 erwarb Giulio Vitelli aus Città di Castello in Umbrien von den Brüdern Luca und Giovanni Battista Grimaldi ein Gelände am Monte Magnanapoli, das sich bis zum heutigen Palazzo Pallavicini Rospigliosi auf dem damals noch wenig bebauten Quirinal erstreckte. Die Villa umfasste ein Wohnhaus, einen giardino segreto ("geheimen Garten") und einen Park.
Vitelli beauftragte den Architekten Carlo Lambardi (auch Carlo Lombardi), der auch in S. Francesca Romana tätig war, mit der Restaurierung und Verschönerung der Villa. Ab 1575 erweiterte Lambardi z.B. den Haupteingang der Villa am Largo Magnanapoli/Ecke Via Panisperna. Von dort gelangte man über eine Treppenanlage zum Haupteingang des Palazzo. Auch errichtete er einen ersten von später zwei Pavillons (oder Casinos) am Rand des Parks.

1600 verkaufte Clemente Vitelli, der Sohn Giulios, die Villa an Papst Clemens VIII., Ippolito Aldobrandini. Dieser schenkte den ganzen Komplex im darauffolgenden Jahr seinem Neffen, Kardinal Pietro Aldobrandini. Pietro Aldobrandini war zu dieser Zeit der einflussreichste Kardinal in Rom und Großmeister des Malteserordens.

Der Architekt Giacomo della Porta genoss das Vertrauen des neuen Besitzers, für den er bereits in Frascati beim Bau der dortigen Villa Aldobrandini tätig war.

Giacomo Della Porta, architetto di fiducia del nuovo proprietario, dotò il palazzo di scale e logge e di una facciata continua sul giardino. Questo fu arricchito con alberi ad alto fusto, in parte ancora esistenti. I viali furono arredati con statue (oggi in copia), vasi, cippi, sedili, alcune fontane e una peschiera (oggi non più esistente). Tutti i lavori, per i quali il cardinale impiegò una grande quantità di denaro, vennero condotti, anche se non del tutto finiti, in un lasso di tempo molto breve tra il 1601 e il 1602.

Quelle: Villa Aldobrandini / Ville dei nobili / Ville e Parchi storici - Sovrintendenza

Giacomo della Porta hat den Palazzo Aldobrandini u.a. mit Treppen, Loggien und einer rückwärtigen Fassade mit Blick auf den Park ausgestattet. Im Garten wurden Bäume gepflanzt, welche z.T. heute noch dort zu finden sind. Entlang der Wege wurden Statuen, Vasen und Sitzgelegenheiten aufgestellt. Es sollen insgesamt 456 antike Statuen gewesen sein, welche den Park zierten. Hinzu kamen Brunnen und heute nicht mehr existierende Fischteiche. Der Kardinal gab viel Geld dafür aus und die Arbeiten wurden in kurzer Zeit, zwischen 1601 und 1602 durchgeführt. Sie waren noch nicht ganz beendet als Giacomo della Porta im September 1602 plötzlich verstarb.

Pietro Aldobrandini lebte noch bis 1621. Er machte die Villa zu einem gesellschaftlichen Mittelpunkt Roms und legte vor allem in den oberen Etagen seines Palazzo eine große Kunstsammlung an. In Lambardis Pavillon war lange Zeit die sog. Aldobrandinische Hochzeit, ein Fresko aus augusteischer Zeit, ausgestellt. Es befindet sich heute in den Vatikanischen Museen.

Zwischen 1811 und 1814 residierte hier der französischen Gouverneur Sextius Alexandre François de Miollis. Nach der napoleonischen Episode ging die Villa wieder in den Besitz der Aldobrandini über und blieb bis 1926 in deren Hand.

Eine radikale Veränderung machte der Park 1846 durch, als die Borghese Aldobrandini die Aufteilung in viereckige Parterres zugunsten von sich durch den Park schlängelnden Wegen und Beeten in unregelmässigen Formen aufgaben. Die Buchsbaum- und Lorbeerhecken verschwanden. Eine Art "englischer" Garten in der Mode der Zeit wurde angelegt, seltene Pflanzenarten angeschafft, so dass die Villa einem botanischen Garten glich.

Als Rom am 26. Januar 1871 Hauptstadt des im Zuge des Risorgimento als Königreich entstandenen italienischen Nationalstaates wurde und 1873 die Via Nazionale zum 1867 errichteten Bahnhof Roma Termini gebaut wurde, fiel ein großer Teil des Parks der Straße zum Opfer.

1926 erwarb der italienische Staat die Villa Aldobrandini. In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts vergrösserte der Architekt Marcello Piacentini den Palazzo, indem er rechts vom heutigen Haupteingang, in der Via Panisperna, einen Flügel im Stil der Neo-Renaissance errichtete. In den Teil des Palazzo mit Blick auf den Park zog das Istituto Internazionale per l'Unificazione del Diritto Privato (Internationales Institut für Privatrecht) mit seiner Bibliothek ein. Dazu gehört ein kleiner abgezäunter Teil des Parks.

Der überaus grösste Teil des Parks wurde der Stadt Rom überlassen. An der Via Mazzarino entstand 1938 eine Doppeltreppenanlage als Eingang für den öffentlichen Park, welcher die Villa Aldobrandini seither ist.

Auf diesem Weg gelangten wir in die grüne Oase. Bänke luden dazu ein, länger zu verweilen, dem Spiel der Wolken zuzusehen, in die Wipfel der hohen Bäume zu blicken, den Rufen der grünen Sittiche zu lauschen ...
Zu meiner Freude entdeckte ich einen kleinen Hahnenkamm- oder Korallenbaum (Erythrina crista-galli), der gerade dabei war seine ersten Blüten zu öffnen. Es gibt auch noch einen größeren dieser Bäume im Park.



Hier wachsen Palmen aus drei Kontinenten


Mitte und rechts:
Blick auf den Largo Magnanapoli und Richtung Quirinal
Der sich erdolchende alte Römer (Kaiser Otho) stimmte mich etwas nachdenklich
und ich machte mich auf in andere Teile des Gartens

Bekannt sind die teilweise über hundertjährigen Kamelien der Villa Aldobrandini. Um diese Jahreszeit waren nur wenige Blüten zu finden:
Hinter diesem Gitter liegt das bereits erwähnte Internationale Institut für Privatrecht:

Wir verbrachten eine wirklich erholsame Rast in dieser grünen Oase. An mehr als drei weitere Besucher in diesem Moment kann ich mich nicht erinnern.


Links noch einmal das Aldobrandini-Wappen.
Öffnungszeiten:
Oktober bis Februar 7 bis 18 Uhr
März und September 7 bis 20 Uhr
April bis August 7 bis 21 Uhr
Die Rasenflächen darf man nicht betreten!
Dieser Bericht ist eine Kopie aus meinem Reisebericht von Mai 2016 Wunderschöner Frühsommer in Rom - Seite 2
 
Der übereinstimmenden Beobachtung der Foriste otium und pecorella zufolge ist die Villa Aldobrandini augenblicklich nicht zugänglich. Der Eingang ist verschlossen. Siehe: 11. Rom-Besuch vom 23.4. bis 30.4.2017 - Seite 8 und nachfolgende Beiträge

Ein möglicher Grund für die momentane Schliessung könnte die verspätete Neu-Organisation der Schliessdienste sein:

Siehe:
Roma, servizio volontari scaduto: i nuovi guardiani in ritardo. Così Villa Paganini chiude - Repubblica.it

C'è, ad esempio, l'itinerario che prevede la gestione dei cancelli di villa Aldobrandini, dei giardini di Carlo Alberto e di Sant'Andrea al Quirinale, o quello che dal Parco Nemorense passa per Villa Chigi, fino a Villa Leopardi.
 
Neugestaltung bis 2025 der Villa Aldobrandini angekündigt.

... importanti che porteranno a ripristinare l’ingresso originale con il recupero e restauro del portale cinquecentesco e di tutto il vestibolo annesso. Inoltre coinvolgeranno la cordonata e l’impianto architettonico del giardino segreto, oltre della scala ovale, inoltre sarà adeguato l’accesso da via Nazionale al giardino stesso. Sono solo alcuni dei lavori che sono in programma per la villa del “cardinale”

D.h. sinngemäss: Der vom Stadtrat gebilligte Beschluss über den Plan zur Restaurierung der Villa Aldobrandini (die bis zum Jubiläum 2025 abgeschlossen sein soll) sieht umfangreiche Arbeiten vor, die den ursprünglichen Eingang mit dem Portal aus dem 16. Jahrhundert und das gesamte angebaute Vestibül wiederherstellen werden. Sie betreffen auch die architektonische Gestaltung des geheimen Gartens, sowie die ovale Treppe. Auch der Zugang von der Via Nazionale zum Garten wird angepasst. Dies sind nur einige der Arbeiten, die für die Kardinalsvilla geplant sind.
 
Nach dem Hinweis vom April diesen Jahres liest man nun in der Repubblica, dass die Arbeiten zum Restyling der Villa Aldobrandini im Frühjahr 2024 beginnen sollen. Der Artikel steht zwar hinter der Bezahlschranke, aber bevor sie fällt, erfährt man z.B: dass der Zugang von der Via Panisperna aus mit einem Aufzug ausgestattet sein wird. 2,7 Millionen soll die "Wiedergeburt" des Parks kosten.

 
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