Via Papalis: Auf dem Weg der Päpste vom Lateran zum Vatikan

Vielen Dank für die neuen und unwiderruflich letzten ;) Berichtsteile!

Palazzo Rovere


Dieser Palast wurde von Domenico della Rovere erbaut, zu dessen Familie auch die Päpste Sixtus IV. und Julius II. gehörten .

Diesen Palazzo kannte ich bisher nur unter dem Namen "Palazzo dei Penitenzieri". Das ist, wie ich soeben gelesen habe, der jüngere Name für den Palazzo Rovere.

Auf neue Spaziergänge durch Rom auf den Spuren der Renaissance bin ich schon gespannt!
 
Petersdom


Zum Abschluß meines Tagesausfluges gehört nun natürlich noch ein Besuch des Petersdoms.
Aber nein!


Bei dieser Schlange habe ich keine Chance, Michelangelos Pieta einen kurzen Besuch abzustatten.
So bleibt mir nur der Blick von außen, aber seit November 2010 mit anderen Augen!


Hinter diesem Fenster durfte ich 3 Wochen vorher sein.
Ich ging Berninis Scala Regia hoch


war in der Sala Regia


hatte den Blick in den leeren Petersdom


und auf den abendlichen Petersplatz.



Auch der Vatikan-Prominenz kam ich nahe!


Wem ich nun doch Appetit auf den Petersdom gemacht habe, kann sich gerne meine Bilder vom Septembermorgen 2009 ansehen.​

 
Nun ist mein Saziergang durch Rom auf dem Weg der Päpste zu Ende!

Längst habe ich keine Chance mehr, den Leonardo-Express um 15.22h noch zu erwischen,
also nehme ich ein Taxi zum Flughafen.

Meine Füße werfen noch einen neidvollen Blick zum Abschied auf dieses Fahrzeug.

 
Resümee
Dies war ein wunderschöner Tag in Rom mit vielen Eindrücken.

Der Possesso verlief nicht immer auf diesem Weg.
So zweigte die Prozession ab 1566 bei Il Gesu ab, zog zu Michelangelos neu gestaltetem Kapitolsplatz hoch und die - für Karl V. wieder leergeräumte - Via Sacra hinab.

Der Weg vom Lateran zum Vatikan - oder vom Vatikan zum Lateran - eignet sich wunderbar als Tagesspaziergang.
Wesentlich mehr Zeit für die Strecke hat man natürlich, wenn man in Rom übernachtet.
Mir blieben nur 4 Stunden für diesen Weg, man kann ihn natürlich viel besser genießen, wenn man von 7h bis 19h unterwegs ist.

Mein Bericht soll auch ein Plädoyer für das Laufen in dieser wundervollen Stadt sein.
Die Strecke beträgt circa 5 Kilometer, die man natürlich auch mit dem Bus zurücklegen kann.

Aber dann bleibt einem viel Reizvolles verborgen!
 
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Nun ist mein Saziergang durch Rom auf dem Weg der Päpste zu Ende!

Längst habe ich keine Chance mehr, den Leonardo-Express um 15.22h noch zu erwischen,
also nehme ich ein Taxi zum Flughafen.

Meine Füße werfen noch einen neidvollen Blick zum Abschied auf dieses Fahrzeug.


Liebe Ute,

Du hast es geschafft, den Bericht zu vollenden vor Deiner nächsten Romreise! Complimenti! :thumbup:

Ich bedanke mich für so viele interessante Entdeckungen eines einzigen Tages, die Du uns in kleinen Häppchen ;) zur Verfügung gestellt hast - so konnten wir immer wieder eintauchen in die verschiedenen am Weg liegenden Gebäude und anderem Sehenswertem! :thumbup:

Ich wünsche Dir schöne neue Entdeckungen in der nächsten Woche und freue mich schon auf weitere Berichte!

Liebe Grüße

Angela
 

Bei dieser Schlange habe ich keine Chance, Michelangelos Pieta einen kurzen Besuch abzustatten.

Ja, das habe ich früher auch geschätzt. Anlässlich eines Campo Santo Besuches mal eben die Treppe hochhuschen und meine Lieblingsskulptur von Michelangelo bewundern. Diese Tage sind leider vorbei. Der Petersdom steht jedenfalls nicht auf meiner Ideenliste für Juli.

Nochmal herzlichen Dank für Deinen ausführlichen Bericht.

LG Ludovico
 
Liebe Ute,

Du hast es geschafft, den Bericht zu vollenden vor Deiner nächsten Romreise! Complimenti! :thumbup:

Ich bedanke mich für so viele interessante Entdeckungen eines einzigen Tages, die Du uns in kleinen Häppchen ;) zur Verfügung gestellt hast - so konnten wir immer wieder eintauchen in die verschiedenen am Weg liegenden Gebäude und anderem Sehenswertem! :thumbup:

Ich wünsche Dir schöne neue Entdeckungen in der nächsten Woche und freue mich schon auf weitere Berichte!

Liebe Grüße

Angela

Ja, das habe ich früher auch geschätzt. Anlässlich eines Campo Santo Besuches mal eben die Treppe hochhuschen und meine Lieblingsskulptur von Michelangelo bewundern. Diese Tage sind leider vorbei. Der Petersdom steht jedenfalls nicht auf meiner Ideenliste für Juli.

Nochmal herzlichen Dank für Deinen ausführlichen Bericht.

LG Ludovico

Vielen Dank Euch beiden für das Mitlaufen und die Rückmeldung. :thumbup:

Natürlich wird es wieder einen Bericht geben! :nod:

Bei mir steht der Peterdom am Montag um 7h auf dem Programm,
denn ohne Petersdom wäre das Rom der Renaissance unvollständig. ;)
 
Beim Besuch von San Clemente fragte ich mich, wo die Treppe denn hinführe:​

Man kann die Kirche durch den Seiteneingang betreten, eindrucksvoller ist aber der Gang durch das Atrium,

den einzigen in Rom erhaltenen mittelalterlichen Hof.









Führt diese Treppe in das Kloster?






Nun kann ich Bilder der Klosteranlage von San Clemente nachreichen! ;)












Dieses wunderschöne Kloster an der Via Labicana gehört den irischen Dominikanern.

Dominicans Ireland
 
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Cara dentaria,

auch wenn Du die Pietà des Michelangelo diesmal nicht sehen konntest, kann ich Dir vielleicht mit meiner Beschreibung helfen, diese Figur in Deinen Gedanken aufstrahlen zu lassen:

Die 'Pietà' des Michelangelo:


Das Beste allerdings hatten wir uns für den Schluß aufgehoben: die Pietà des Michelangelo in der Cappella della Pietà, der ersten Seitenkapelle gleich rechter Hand vom Eingang. Wie allen war auch uns nur ein ‚kalt staunender Blick’ möglich, da die Figurengruppe, durch eine Sicherheitsscheibe vom Publikum getrennt, eine Betrachtungsweise aus nächster Nähe nicht erlaubt. Was uns aber besonders gestört hatte, war, dass man diese wunderbare Skulptur auf ein Podest gesetzt hat und damit den Betrachter zu einem perspektivischen Sehen zwingt, die ihr nicht entspricht. Geht man von der usprünglichen Bedeutung des Begriffes pietas aus – was soviel wie Frömmigkeit / Güte heißt - , so wird klar, dass sie für den Beter bestimmt ist, der ihr bei seiner Kontemplation auf Augenhöhe begegnen möchte. Deshalb gehört eine solche Figur nicht auf ein Podest, sondern in eine Nische – also an einen ganz intimen Ort innerhalb der Kirche - , links und rechts davon Leuchtständer für Gebetskerzen, und davor eine Bank zum Knien, um so in der Verschmelzung von Lichterglanz und Versenkung Zeit und Wirklichkeit aufzuheben und zur Meditation, zum Gebet und zur Anbetung zu finden: ‚fließende Gleichzeitigkeit, in der das Ewige ruht’ …
Bei der Betrachtung eines Kunstwerkes von solchem Rang stößt man unwillkürlich auf die Frage nach seiner Entstehung. Hatte Michelangelo die Gabe, sich die Figur von der Gottesmutter mit ihrem Sohn in seinem Geiste schon als fertiges Ganzes vorzustellen, so dass er sie nur zu ‚lesen’ brauchte, um ihre Form auf den Marmorblock zu übertragen? Oder mußte er diese Figur erst allmählich entwickeln – ausgehend von einer genialen Grundidee – und ihre plastische Gestaltung durch Zeichnungen und Modellen so bearbeiten, bis sie ihre letzte vollkommene Schönheit erlangte?
Wie dem auch sei, wer vor seiner Pietà steht, kann sich ihrer Faszination nicht entziehen. Sie erscheint wie aus einem Guß herausgemeißelt – so einzigartig, so perfekt, dass sie einen Grad von „Vollkommenheit erreicht hat, wie sie die Natur selbst kaum erreicht.“ (G. Vasari)
Deutlich zu erkennen ihr pyramidaler Aufbau in Form eines Dreiecks: die Vertikale wird bestimmt durch die aufrechtsitzende Haltung der Maria, die Horizontale ergibt sich durch den leblosen Körper ihres Sohnes, der quer zu ihr auf ihrem Schoß liegt und dessen Oberkörper von ihrer rechten Hand gestützt wird.
Weniger das Formale als vielmehr der künstlerische Ausdruck sollte uns interessieren. Maria ist dem Betrachter zugewandt, trotzdem schaut sie ihn nicht an. Ihr Blick ist nach unten gerichtet auf den leblosen Köper Jesu, ihr Kopf geneigt, und man glaubt die nach unten ziehende Last zu spüren, die von den Faltenmassen ihres Kopftuches ausgeht. Ihr Schmerz wirkt eher verhalten, denn sie wußte ja als die ‚im Schatten des Höchsten Stehenden’, dass der Tod ihres Sohnes am Kreuz von Golgotha nach dem unergründlichen Willen Gottes so vorgesehen war. Und Michelangelo geht sogar noch einen Schritt darüber hinaus. Er hat ihren Gesichtsausdruck 'beseelt' - aus der Erfahrung von Ostern her - durch die Gewißheit, dass der Tod Jesu nicht vergeblich war. Er ist ja zum Leben, zur Freiheit zurückgekehrt, indem er die Macht des Todes gebrochen und für immer in Unvergänglichkeit gewandelt hat, so dass Paulus sagen kann: „Er ist für uns gestorben, damit wir vereint mit ihm leben.“ (1 Thes 5, 10)
Und zum Schluß noch ein Wort zur Figur des toten Jesus. Den Kopf weit nach hinten geneigt, liegt er auf dem Schoß seiner Mutter: kraftlos, bewegungslos, ein Bündel Mensch in den Armen einer in Gedanken versunkenen Maria. Diese Kraftlosigkeit hat den ganzen Leichnam erfaßt, der nur noch den Gesetzen der Schwerkraft gehorcht: der Körper zusammengesackt ohne einen Rest von Anspannung, der rechte Arm leblos nach unten gesunken und die Beine schlaff herunterhängend. "Donna, ecco il tuo figlio!" (Jo 19, 26) ...

Liebe Grüße
Seneca
 
Lieber Seneca,

ganz herzlichen Dank für diese wundervolle Beschreibung der "Pieta".
Ich kann kaum erwarten, sie im Juli wieder besuchen zu können!

Liebe Grüße
dentaria
 
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