Via Papalis: Auf dem Weg der Päpste vom Lateran zum Vatikan

Liebe dentaria,
vielen Dank für Deine Fortsetzungen! Es macht viel Spaß Deinen Bericht zu lesen. Ich lerne viel dazu!!!

Lieben Gruß
Padre
 
vielen Dank für Deine Fortsetzungen! Es macht viel Spaß Deinen Bericht zu lesen. Ich lerne viel dazu!!!

Hallo denataria,
dem Obengesagten kann ich mich nur anschließen :nod: Auch ich lese mit - und da ich weiß, dass Du genau und ausführlich recherchierst ;) begnüge ich mich mit den bocconcini :]
Lieben Gruß
Pasquetta
 
vielen Dank für Deine Fortsetzungen! Es macht viel Spaß Deinen Bericht zu lesen. Ich lerne viel dazu!!!

Hallo denataria,
dem Obengesagten kann ich mich nur anschließen :nod: Auch ich lese mit - und da ich weiß, dass Du genau und ausführlich recherchierst ;) begnüge ich mich mit den bocconcini :]
Lieben Gruß
Pasquetta

Vielen Dank Euch beiden für das Lob!

Nun muß ich mich aber sputen mit dem Bericht,
denn bald bin ich wieder in Roma. :~​
 
Bei den Bauarbeiten zum Palazzo Vidoni fand man eine antike Statue,
die auch heute noch auf der Piazza Vidoni steht.

Abate Luigi


Die Figur stellte wohl einst einen Senator dar, was man aus der Bekleidung - der Toga - schließen kann. Sie bekam aber den Namen eines Kirchenmannes der naheliegenden Kirche Santissimo Sudario dei Piemontesi, welcher wegen seiner schlecht proportionierten Figur belächelt wurde.
Abt Luigi gehört zu den "Sprechenden Statuen" Roms und kommunizerte bevorzugt mit Madama Lucrezia vor der Kirche San Marco.


Im vergangenen Jahrhundert ging der Kopf des Abtes zweimal verloren, wurde jedoch stets aus dem umfangreichen Fundus der Stadt wieder ersetzt.

Die Inschrift auf dem Sockel lautet:
FUI DELL’ANTICA ROMA UN CITTADINO
ORA ABATE LUIGI OGNUN MI CHIAMA
CONQUISTAI CON MARFORIO E CON PASQUINO
NELLE SATIRE URBANE ETERNA FAMA
EBBI OFFESE, DISGRAZIE E SEPOLTURA
MA QUI VITA NOVELLA E ALFIN SICURA

Ich war einst ein Bürger des alten Roms
heute nennt mich jeder Abate Luigi.
Der Volkswitz brachte mir, Marforio und
Pasquino unsterblichen Ruhm.
Beleidigung, Ungemach und Tod erlitt ich,
doch hier gewann ich neues beständiges Leben.
 
.

VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die Fortsetzungen​


Im vergangenen Jahrhundert ging der Kopf des Abtes zweimal verloren, wurde jedoch stets aus dem umfangreichen Fundus der Stadt wieder ersetzt.


... wobei (habe ich gelesen) der zuletzt 1966 ersetze Kopf weitaus besser passen soll das das vorherige "Vertretungshaupt" (welches wohl zu klein geraten war)
 
Abate Luigi steht an der Wand der Kirche

Sant`Andrea della Valle


Den Aufbau der Kirche versteht man am besten, wenn man
den Zusammenhang mit Il Gesu kennt.
Der Theatiner-Orden wurde zwar schon 1524 gegründet, also 10 Jahre vor den Jesuiten, sie hatten aber bei der Fertigstellung von Il Gesu - 1584 - noch nicht einmal mit dem Bau einer Mutterkirche begonnen.
Die Theatiner bekamen 1582 zwar bereits das Grundstück von einer Herzonin von Amalfi aus dem Piccolomini-Geschlecht, konnten aber erst 1591 den Grundstein legen.
Verbunden mit der Überlassung des Grundes war die Verpflichtung, hier eine Kirche zu Ehren des Stadtheiligen von Amalfi zu errichten - dem heiligen Andreas.

Zunächst erscheint Sant`Andrea della Valle als Kopie von Il Gesu:
Fast identischer Grundriß; Seitenkapellen statt Seitenschiffen; Tonnengewölbe; Vierungskuppel; kurze Querschiffe; Fassade aus Travertin.
Aber die Theatiner wollten die Jesuiten übertrumpfen und so ist die Kirche um einiges größer, vor allem die Kuppel - als drittgrößte Roms nach Petersdom und Santi Pietro e Paolo.

Zwei Mitglieder der Spenderfamilie sind in der Kirche bestattet, Pius II. und Pius III.

Fassade


Die Vorderansicht wurde von Carlo Fontana 1662 bis 1665 errichtet, daher zeigt sie mehrere Hinweise auf den damals amtierenden Chigi Papst Alexander VII., vor allem die Sterne aus dem Wappen.

Statt der Voluten an der Fassade von Il Gesu sollten hier zwei Engel zum Einsatz kommen. Da nur ein Engel verwirklicht wurde, konnten die Römer wieder spotten!

Bekannt ist die Kirche vor allem als einer der Schauplätze der Oper Tosca.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo dentaria,
vielen Dank für Deine Anmerkungen zu S. Andrea. Du hast mich da auf eine Idee gebracht, wenn ich es hinbekomme, dann wird es in meinem nächsten Reisebericht ausführlich erwähnt.

Lieben Gruß
Padre
 
Hallo dentaria,
vielen Dank für Deine Anmerkungen zu S. Andrea. Du hast mich da auf eine Idee gebracht, wenn ich es hinbekomme, dann wird es in meinem nächsten Reisebericht ausführlich erwähnt.

Jetzt hast Du mich aber neugierig gemacht! ;)

Bei mir steht nächstes Mal auch ein ausführlicher Bericht des Innenraums auf dem Programm,
denn am 6. Dezember war ich in der Mittagspause dort.​
 
Zuletzt bearbeitet:
Hätte ich heute mehr Zeit, so könnte ich mir nun noch mehr ansehen:








Ich aber folge der Krümmung des Palazzo Massimo alle Colonne,

verlasse den Corso Vittorio Emaneule II.,
und versuche einen Plausch mit


Marco Minghetti.
Aber nein, er gehört nicht zu den "Sprechenden Statuen"
und so muß ich noch ein paar Schritte weiter! ;)
 
.

VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die Fortsetzungen




Hätte ich heute mehr Zeit, so könnte ich mir nun noch mehr ansehen:




Lohnt sich m.E. nur bedingt - allerdings kann man mal den Innenhof des Palazzos sehen -> außerhalb der Ausstellung ist dies ja nicht möglich ...

http://www.roma-antiqua.de/forum/posts/109333

besser war da die Ausstellung an der Piazza del Popolo

http://www.roma-antiqua.de/forum/posts/57823



Bin gespannt was Du noch alles "geschafft" hast ...
 
Bin gespannt was Du noch alles "geschafft" hast ...​

Ein bißchen was kommt schon noch bis zum Petersplatz! :~​

In die Da Vinci Ausstellung will ich nächste Woche-
dann steht die Renaissance auf dem Programm und ich kann dadurch in den Palazzo della Cancelleria! :idea:​
 
Bei mir steht nächstes Mal auch ein ausführlicher Bericht des Innenraums auf dem Programm,
denn am 6. Dezember war ich in der Mittagspause dort.​
Ich freue mich schon auf diese Beschreibung.Und danke für die guten Informationen.
Gruß von
mystagogus
 
Aber nein, er gehört nicht zu den "Sprechenden Statuen"

und so muß ich noch ein paar Schritte weiter! ;)



So gehe ich noch einige Schritte zum

Pasquino




Der Pasquino ist der einzige unter den "Sprechenden Statuen" Roms, der auch heute noch spricht - bzw. mit Spottversen beklebt wird.

Beim Pasquino handelt es sich eigentlich um eine Skulpturengruppe aus zwei Personen.
Man vermutet, es sei eine Kopie des Menelaos mit dem Leichnam des Patroklos.

Gefunden wurde auch diese Figur bei Bauarbeiten. Im Jahre 1501 wurde sie unter der Bauleitung des Kardinals Oliviero Carafas an Ort und Stelle aufgestellt.
Dem Kardinal verdanken wir das wunderschöne Fresko in Santa Maria sopra Minerva.​


Zu dieser Zeit lebte ein Handwerker namens Pasquino mit losem Mund in der Gegend um die Piazza Navona. Er war dann auch der Namensgeber für die Statue, nachdem die ersten Spottverse hier angebracht wurden.

Seit Beginn des 15. Jahrhunderts führte am Fest des heiligen Markus ( 25. April) ein Prozession hier vorbei. Aus anfänglich Gedichten an diesem Tag wurden bald papstkritische Verse, auch an allen anderen Tagen des Jahres.


Selbst nach einer kürzlichen Restaurierung des Torso wird er weiter beklebt - heute ist allerdings nicht mehr der Papst die Zielscheibe des Spottes, sondern meist Signore Berlusconi.
 
Nun gönne ich mir einen kleinen Abstecher zur

Piazza Navona


Mir war der Weihnachtsmarkt-Rummel zu heftig und beließ es bei einem Blick aus der Ferne.

Am liebsten genieße ich den Platz am frühen Morgen wie hier:



Die Hauptattraktiones des Platzes ist Berninis
Vierströmebrunnen


Der Auftrag für den Bau des Brunnens kam von Papst Innozenz X. Pamphili, der eigentlich kein Freund Berninis war.
Bernini verschaffte sich im Wettbewerb einen unlauteren Vorteil, indem er ein Modell der Brunnenanlage fertigte.
Es gibt 2 Versionenen dieser Geschichte.
:arrow:Niccolo Ludovisi, der eine Papstnichte geheiratet hatte, aber auch Freund Berninis war, forderte ihn auf, ein Modell herzustellen. Dieses zeigte der Prinz dann dem Papst, der so begeistert war, daß er ausrief:" Dieser Entwurf kann von niemand anderem sein als Bernini, und dieser Streich nur vom Fürsten, worauf man sich notwendigerweise Berninis wird bedienen müssen, denen zum Trotz, die das nicht wollen, denn wenn man will, daß seine Entwürfe nicht gebaut werden, dann darf man sie nicht zu Gesicht bekommen".
:arrow:Die 2. Version ist weniger schmeichelhaft. Danach hat Bernini das Modell aus Silber gearbeitet und der habgierigen Schwägerin des Papstes Donna Olimpia verehrt, die großen Einfluß besaß.


Der Obelisk
Es handelt sich nicht um ein ägyptisches Original, sondern Kaiser Domitian gab ihn im Jahr 81 in Auftrag. Im 4. Jahrhundert wurde er von Kaiser Maxentius in dessen Circus in der Nähe der Sebastianskatakomben aufgestellt. Dort lag er das gasamte Mittelalter über, zerbrochen aber sichtbar. Innozenz X. ließ ihn 1648 zur Piazza Navona bringen, wo er seinen Stadtpalast hatte errichten lassen.
Interessanterweise ist die Piazza Navona der ehemalige Circus des Auftraggebers Domitian. Ein Jahr später krönte Bernini mit ihm seine Brunnenkonstruktion.


Die Figuren
:arrow:Die Donau- von Antonio Raggi: Die vor Anstrengung gekrümmten Gliedmaßen halten das Papstwappen.
:arrow:Der Nil- von Jacopantonio Francelli: Das Gesicht verschleiert, da die Quelle damals noch nicht bekannt war.
:arrow:Der Ganges- von Claude Poussin: Er hält ein großes Ruder als Zeichen seiner Schiffbarkeit.
:arrow:Der Rio del Plata- von Francesco Baratta: Als Symbol für den Reichtum fallen ihn Münzen aus der Tasche.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun laufe ich die Via del Governo Vecchio entlang


Vorbei an einem kleinen Kirchlein


Jetzt könnte ich in netten Läden einkaufen


Nostalgische Karten


Marmorwaschtische


Die größte Versuchung ;)


Ich schaue in Hinterhöfe


und laufe im Regen


bis zu Borrominis Uhrenturm

 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Ute,

wieder bin ich mit viel Freude Deinen Schritten gefolgt und danke sehr herzlich für vielfältige neue Informationen über Bekanntes und Unbekanntes! :thumbup:

Vielen Dank

sagt

Angela
 
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