So lautet im Spielfilm "
Ein Herz und eine Krone" die Adresse des Reporters Joe Bradley, gespielt von Gregory Peck. Eines Abends entdeckt er auf einer Mauer an der Via della Consolazione die schlafende Prinzessin Ann.
Wikipedia schrieb:
Ann, die junge
Kronprinzessin eines nicht näher genannten Landes, befindet sich im Rahmen einer Europarundreise auf Staatsbesuch in
Rom. Angeödet und gelangweilt von den nicht endenden protokollarischen Pflichten reißt sie eines Nachts aus dem
Palazzo Barberini aus und schläft, da man ihr vorher ein Beruhigungsmittel gegeben hat, auf einer Mauer am Straßenrand ein. Dort wird sie von dem amerikanischen
Reporter Joe Bradley aufgelesen, der sie mit in seine winzige Wohnung, in die Via Margutta 51 nimmt.
Wer sich diese und die darauffolgenden Szenen von der Ankunft des Taxis in der Via Margutta bis zu Anns Verlassen des Hauses in der Via Margutta zu Gemüte führen will, kann das z.B. hier tun:
Ein Herz und eine Krone (1953) - YouTube (Minuten 18:39 bis 55:44)
Das Innere der Wohnung ist eine Studiokulisse aber die Aussenaufnahmen entstanden in der Via Margutta 51. Die Toreinfahrt, der Hof, die überwölbte Treppe, der kleine Balkon die Dachterrasse sind echt. Der Glockenturm, den man 2x aus dem Fenster der Atelierwohnung sieht passt allerdings nicht hierhin - es ist Borrominis
Uhrenturm am Oratorio dei Filippini! Von der Dachterrasse, die zu Joe Bradleys Atelierwohnung gehört bietet sich ein schöner Blick auf die umliegenden Dächer und Kirchtürme. Besonders auffallend ist derjenige der anglikanischen
All Saints Church.
In der 49. Minute verlässt Joe Bradley kurz die Wohnung um mit einem Freund zu telefonieren. Er begibt sich dazu in das Atelier eines Bildhauers und bittet diesen darum, das Telefon benutzen zu dürfen (
Foto dieser kurzen Filmszene). Der bärtige Bildhauer ist ein echter und zwar
Alcide Ticò (1911 bis 1991). Dieser wohnte in der Via Margutta 33 und besass ein Atelier Via Margutta 51A. Dort klopften 1952 William Wyler und Gregory Peck an die Tür. Sie sagten, sie würden einen Film drehen und die Räume benötigen. Ticò konnte das Geld der Filmleute gut gebrauchen und erhielt sogar noch eine Mini-Rolle!
Einen netten Vergleich zwischen den fünfziger Jahren und unseren Tagen bietet ein
Artikel des Il Messaggero von 2016 mit Video und Fotogalerie.
Im
Video lernen wir auch den Portier der Via Margutta 51A kennen, Fabrizio Falconi. Er berichtet u.a., dass sich immer noch viele Italiener und ausländische Touristen für diesen Schauplatz der
Vacanze Romane interessieren. Am Ende des Innenhofs findet man den Zugang zu einem kleinen Tunnel mit Treppe. Steigt man sie hinauf, gelangt man zum Eingang von Joe Bradleys Wohnung. Davon muss der Portier allerdings die Neugierigen abhalten um die Privatsphäre der heutigen Besitzer der
appartamenti zu schützen.
An anderer Stelle ("Roms Architektur im Spielfilm" von Judith Stallmann-Steuer, S. 134, erschienen 2001) habe ich gelesen, dass es sich bei Joe Bradleys Wohnung aus dem Film in Wirklichkeit um eine Künstlerwohnung handelt. Dort wohnt (vielleicht muss man inzwischen auch die Vergangenheitsform benutzen) der Bildhauer Antonio Mastroianni, ein Verwandter, des berühmteren Schauspielers Marcello Mastroianni.
Auch dessen Verwandte, der Bildhauer und Maler
Domenico Mastroianni (1876 bis 1962), sein Sohn Alberto und sein Neffe Umberto lebten und arbeiteten als Künstler dort.
Il trasferimento a Roma è inevitabile per un artista che, evidentemente, non trova riscontro in provincia. Egli vi si trasferisce con tutta la famiglia intorno agli anni ‘20 ed apre un frequentatissimo studio in via Margutta al n. 51, la strada degli artisti.
Quelle
Zurück zum Video: Es spricht auch Ulisse Ticò, er zeigt u.a. ein Foto seines Vaters mit Gregory Peck und erzählt, dass sich hier, wie bereits weiter oben geschrieben, eines von zwei Studios seines Vaters Achille Ticò befand. Gegen Ende des Videos spricht die Messaggero-Journalistin noch mit Tizana Todi, Galeriebesitzerin und Präsidentin der
Associazione Via Margutta.
Die
Fotogalerie enthält 26 Bilder von der Via Margutta 51 im Film und heute.
Aussagekräftige Photos auch unter folgendem Link:
La corte di Via Margutta, 51 z.B.
dieses aus dem Innenhof. Man beachte den steinernen Vogel über dem Eingang zum Treppenhaus.