Bericht: Venedig, Wiedersehen nach vierzig Jahren

Ludovico ROB

Magnus
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Vor vierzig Jahren waren wir anlässlich einer Italienrundreise nach der Hochzeit fünf Tage in Venedig. Schon seit einigen Jahren spielen wir mit dem Gedanken die Serenissima wieder einmal zu besuchen. Angefeuert wurde dieser Wunsch durch die vielen Berichte hier im Forum. Als ein bekanntes Ehepaar, das schon häufig die Lagunenstadt besucht hat vorschlug uns zu begleiten, war schnell ein Termin gefunden. Ab 30. September buchten wir die Ferienwohnung, die unsere Begleiter schon kannten, für eine Woche.

Inhaltsverzeichnis:
Wir freuten uns kindlich auf das Wiedersehen und waren gespannt auf die Veränderungen. Hier zunächst einige Dias unserer Reise von 1977.

Natürlich wollten wir den Markusplatz mit seinen Prachtbauen besuchen.

Die Scala del Bovolo mussten wir damals lange suchen.

Was ist aus den Gondeln geworden?

Natürlich würden wir auch den Canal Grande auf und ab fahren und die Rialtobrücke überqueren.

Auch wenn wir geführt werden sollten (Revanche für zwei gemeinsame Romaufenthalte), bereitete ich mich natürlich auf die Reise vor. Das Studium verschiedener Reiseberichte hier im Forum, zwei Reiseführer und Empfehlungen von Angela und BEVA beim letzten FT führten schnell zu einer Wunschliste. Diese ließ natürlich noch genügend Freiraum für Spantanes und die Wünsche unserer Reisebegleiter.

Wir hatten einen späten Lufthansaflug ab Frankfurt gebucht. In Venedig kam unser Gepäck rasch und wir konnten unsere Voucher gegen ein Wochenticket und die Transfertickets der Alilaguna, an Automaten austauschen. Die Überfahrt zur Anlegestelle Fondamente Nove dauert 40 Minuten. Dort wartete schon das befreundete Paar, das uns in fünf Minuten zur Wohnung begleitete. Die Wohnung liegt versteckt zwischen Fondemente Nove und der Kirche Santa Maria dei Miracoli. Da schon alles Organisatorische erledigt war, stellten wir unser Gepäck ab, machten uns kurz frisch und spazierten zu einem hundert Meter entfernten Lokal. Ich hatte das Colonna auch schon ins Auge gefasst. Essen und Trinken waren gut und der Preis war in Ordnung. Wir vereinbarten, dass wir abwechselnd mit Kreditkarte bezahlten. Das war eine elegante Lösung. Am letzten Tag stellten wir fest, dass kein Bargeld gewechselt werden musste. Wir plauderten noch etwas und besprachen das Programm für den nächsten Tag.


Sonntag, 1. Tag

Auf Empfehlung von Angelas BEVA wollten wir die Messe um 10.30 Uhr in San Marco besuchen. So machten wir uns nach einem reichhaltigen Frühstück auf den Weg zur Vaporetto Anlegestelle Rialto. Die Fahrt auf dem Canal Grande war die richtige Einstimmung auf Venedig.

Die meisten Gondeln lagen noch angekettet, einige waren nur vom Gondoliere besetzt.

Der große Kanal war noch wenig befahren und auf der Rialto Brücke noch wenig los.

Die Paläste glänzten teils in frischem Glanz, zum anderen Teil mit marodem Charme. Venedig ist eine wirkliche, reale Stadt. Diese und ähnliche Hinweise findet man immer wieder. Ja, Venedig lebt und ist nicht nur Museum oder Filmkulisse.

Die moderne Plastik erinnerte mich an die Laokoon Gruppe.

Als ich die Accademia Brücke und die Kirche Santa Maria della Salute erblickte, wusste ich, dass wir unser erstes Ziel bald erreicht hatten. Bei unserer ersten und letzten Venedigfahrt hatten wir in der Nähe der Accademia gewohnt.

In der Nähe des Markusplatzes wurde es wesentlich lebhafter.

Ich genoss den Blick auf das Markusplatzensemble, auf die gegenüberliegende Kirche und das Schaukelspiel der Gondeln.

Dogenpalast und Seufzerbrücke wurden sichtlich vor nicht allzulanger Zeit gereinigt.

Die Stühle vor den Kaffees waren noch weitgehend nicht besetzt.

Wir hielten uns nicht lange auf dem Platz auf, sondern suchten gleich den Einlass in den Markusdom. Wir nahmen Platz und bewunderten den beleuchteten Raum mit den gold glitzernden Mosaiken. Trotz Fotografierverbot sahen wir immer wieder, wie Smart Phones in die Höhe gehoben wurden. Die Messe war feierlich und wir durften den Gesang eines guten Chores genießen. Die Texte konnte ich teilweise mitlesen und mitsingen. Nach der Messfeier machten wir, wie viele andere Besucher, noch einen Rundgang durch das Gotteshaus.

Zwei Fotos konnte ich mir doch nicht verkneifen.

Nach einem kurzen Spaziergang, vorbei am Uhrenturm, betraten wir

das feudale Caffe Florian. Dort ließen wir uns eine Flasche Wein servieren und stießen auf vierzig Ehejahre beider Paare an. Anschließend schlenderten wir noch über den wunderschönen Markusplatz, der gut besucht aber nicht von Menschen überschwemmt war.

Die Tauben gehören hier immer noch, wie auch auf vielen anderen Plätzen Venedigs, zum Bild.

Flaniert von den prachtvollen Palästen freuten wir uns schon auf das nächste Ziel.

Diese junge Dame posierte so gekonnt für ihren Partner, dass auch ich auslösen musste.

Beim Warten auf das Vaporetto war noch Zeit für einige Schnappschüsse.

Auf direktem Weg setzten wir über zur Insel San Giorgio Maggiore.

Von hier hat man einen wundervollen, ungestörten Blick auf Markusplatz und Dogenpalast.

In der Palladiokirche ziehen erst einmal diese kreisförmig angeordneten Spiegelelemente die Aufmerksamkeit auf sich.

Am Wochenende sind die Räume der Fondazione Cini mit Führung zu besichtigen. Die Insel war früher ein großes Benediktinerkloster. Die Cini Stiftung unterstützt hier die kulturelle Forschungsarbeit und nutzt hierzu den riesigen Klosterkomplex.

Die Gebäudefluchten bieten schon ein beeindruckendes Bild.

Nach einer Einführung in englischer und italienischer Sprache im Innenhof wurden wir durch einige Räume und lange Flure geführt. Ein einziges Foto wurde mir ausnahmsweise erlaubt.

Die Ausmaße der großen Bibliothek sind wirklich gewaltig.

Der Buchsbaum-Irrgarten zeigt bei genauem Hinsehen einen lateinischen Text. Nun verabschiedete sich unsere Führerin und wir betraten den Lift, der uns hoch auf den Turm brachte. Von hier hat man einen herrlichen Blick über die Lagunenstadt.


Blick in westlicher Richtung.


Beim Blick auf die Markuskirche fällt auf, dass selbst aus dieser Höhe noch der Dogenpalast dominiert.

Die Kreuzfahrtschiffe überragen die Gebäude beträchtlich.

Auf der Ostseite der Insel liegt ein kleiner Boots- und Jachthafen. Ich habe auch etwas mit meinem verbiegbaren Objektiv fotografiert, um gezielt ungewohnte Unschärfe zu erzeugen.

Meine Begleiter hatten längst den Turm verlassen.

Ich schaute noch das wertvolle Chorgestühl an

und verließ schließlich die Kirche wieder.


Das Vaporetto brachte uns in wenigen Minuten zur benachbarten Insel Giudecca, wo wir eine weitere Palladio Kirche, il Redentore besuchten.

Das helle Innere beherbergt einige Kunstwerke.

Hinten begrüßen zwei Figuren auf Weihwasserbecken den Besucher. Der Erlöser und Johannes der Täufer sind Werke von Feltrinensis.

Die Seitenwände schmücken Gemälde namhafter Künstler. Christi Geburt ist ein Werk Bassanos. Die Geißelung wird der Tintoretto Schule zugeschrieben, wie auch die Himmelfahrt Christi.


Draußen wartet ein Lichtblick auf uns

sowie eine Vogelperspektive.

In einem Innenhof entdecken wir diese Schmuckgondel.


Wir besteigen wieder ein Vaporetto, um durch den Canale Giudecca wieder Richtung Rialtobrücke zu schippern. Drüben grüßen Fortuny und die Stucky Mühle, heute ein Hotel.


Nun näherte sich ein Kreuzfahrtriese. Whats App bestätigte uns, dass meine Nichte mit Gatten dort Passagiere waren. Leider ließ sich ein Treffen in Venedig nicht arrangieren.

Wir passieren das Kreuzfahrtterminal wo weitere Riesen warten.

Wie eine riesige Fischgräte spannt sich diese Brücke.

Vorbei am Bahnhof

biegen wir in den Canal Grande ein.

Die Hände dieser modernen Struktur greifen nach Halt wie ein Ertrinkender.

Der wohl prächtigste Palast Venedigs, das Ca´ d´Oro. Wie der Name vermuten lässt, soll er früher großflächig vergoldet gewesen sein.

An der Rialtobrücke verlassen wir wieder unser Schiff, legen eine Ruhepause ein und essen wieder sehr gut in der Nähe der Wohnung.

Dies ist eines der wenigen Nachtfotos, die ich in Venedig geschossen habe. Dieser Tag hat uns nach der langen Abwesenheit wieder mit der Serenissima bekannt gemacht. Für Montag war prächtiges Wetter angesagt. So planten wir eine Tour auf die Inseln Burano und Murano. Bis zu diesem Berichtsteil wird aber noch etwas Zeit vergehen.


 
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Auf Deinen Bericht bin ich gespannt - einige Bildbeispiele durfte ich ja bereits "andernorts" bewundern :twisted:.

Deine "alten" Dias sind ja auch noch recht gut "in Schuß" (den leichten altersbedingten Magenta-Stichbekommt man übrigens ganz gut mit "Auto-Farbkorrektur" - zumindest mit Photshop-essential klappt das - in den Griff)
 
Sehr schön, lieber Ludovico, diese Bilder, die Du uns von der Serenissima zeigst.
Ich war im Januar auch nach langer Zeit wieder dort und so begeistert, dass ich für den kommenden Januar wieder gebucht habe. Besonders gespannt bin ich nun auf die Kunstwerke, die Ihr besucht habt und von der diese Stadt so übervoll ist.​
 
Friedrich, die Venedig Dias habe ich vor vielen Jahren gescannt. Mt welcher Bildbearbeitung ich damals gearbeitet habe weiß ich nicht mehr.

Dentaria, leider wirst du wahrscheinlich enttäuscht sein. Wir haben wohl einige Museen und Kirchen besucht, doch lag der Schwerpunkt eher auf dem Leben in Venedig. Das lag nicht nur an den Eintrittspreisen, sondern an den gemeinsamen Interessen. In der Galleria Accedemia habe ich sogar gänzlich aufs Fotografieren verzichtet, um mich besser auf die besonderen Kunstwerke konzentrieren zu können. Insgesamt sagen mir die Kunstwerke in Rom doch mehr zu.
 
Lieber Ludwig,

vielen Dank für diese ersten Impressionen!
Da habt Ihr ja schon am ersten Tag ein ebenso schönes wie umfangreiches Programm absolviert! :nod:
Schön, dass auch Ihr die Gelegenheit hattet, in San Marco einen musikalischen Gottesdienst zu besuchen, die Stimmung ist wirklich unvergleichlich, so in aller Ruhe diesen wunderbaren Raum auf sich wirken lassen zu können.

Nach einem kurzen Spaziergang, vorbei am Uhrenturm, betraten wir

das feudale Caffe Florian. Dort ließen wir uns eine Flasche Wein servieren und stießen auf vierzig Ehejahre beider Paare an.

Was für ein würdiger Rahmen, um dieses Jubiläum zu feiern! :nod:
(Wir waren noch nie im Florian, aber dieser Anlass kommt bei una ja noch ... :~)



In der Palladiokirche ziehen erst einmal diese kreisförmig angeordneten Spiegelelemente die Aufmerksamkeit auf sich.

War das möglicherweise noch eine Aktion der Biennale?
Das haben wir dort schon mehrmals erlebt, dass es Kunst-Installationen gab. Für uns immer eher schade, da der schöne Raumeindruck dadurch eher in den Hintergrund rückt.



Vielen Dank für diese tollen Fotos!

Ja, leider ist Fotografieren in den Räumen mittlerweile nicht mehr erlaubt, beim ersten Mal, als wir dort waren, war das noch kein Problem.
Dein (einziges) Foto von der schönen Bibliothek ist aber wunderbar! :thumbup:





 
Hallo Ludovico

Herrliche Fotos, die die Serenissima wunderbar einfangen! Trotz oder gerade wegen des bedeckten Himmels ergeben sich schöne Farbstimmungen, oder hast du ein bisschen nachgeholfen?
Ach, ich möchte auch wieder dort hin....
Ich freue mich auf mehr Eindrücke.
 
Lieber Ludovico, leider habe ich im Moment wenig Zeit, aber ich freue mich sehr über deinen Venedig-Bericht.

Auch wenn ich im Moment nicht viel antworte, ich lese mit Freude und bewundere wie immer deine schönen Bilder. :nod::thumbup:

Ich habe es vom Gardasee aus dann doch nicht dorthin geschafft, aber man muss ja auch noch Pläne für 2018 haben. :lol::~
 
Danke für die Rückmeldungen.

Kurze Erläuterung zur Bildbearbeitung. Ich fotografiere fast ausschließlich im Rohformat. Die Rohdaten müssen nachbearbeitet werden. Meist bearbeite ich nur mit Rohkonverter, manchmal zusätzlich mit Fotoshop oder dem kostenlosen Nik-Filter (schnell und einfach um spezielle Looks zu erzeugen).
 
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Danke Gaukler. Gerne hätte ich mehr Nachtaufnahmen mitgebracht. Da diese deutlich mehr Sorgfalt erfordern, ist es um so schwieriger, je mehr Begleiter dabei sind. Am liebsten würde ich mal ein ganzes Jahr in Venedig verbringen, um in Ruhe geeignete Objekte zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten sowie Witterungsbedingungen zu fotografieren. Es kommen aber noch einige Fotos, wie ich denke, wird für jeden Geschmack etwas dabei sein.
 
Nach wie vor habe ich Venedig nur an einem Tag besucht. Ich würde so gerne mal für eine längere Zeit dort sein.

Ich werde deien Bericht mit Interesse weiter verfolgen :nod:.
 
Danke Gaukler. Gerne hätte ich mehr Nachtaufnahmen mitgebracht. Da diese deutlich mehr Sorgfalt erfordern, ist es um so schwieriger, je mehr Begleiter dabei sind. Am liebsten würde ich mal ein ganzes Jahr in Venedig verbringen, um in Ruhe geeignete Objekte zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten sowie Witterungsbedingungen zu fotografieren. Es kommen aber noch einige Fotos, wie ich denke, wird für jeden Geschmack etwas dabei sein.
Schöne Vorstellung :~:~:~ - blos - wie kriegen wir unsere Damen dazu, uns bei dem Ziel alleine fahren zu lassen :?: :twisted:
 
Tag 2, Inselfahrt Burano und Murano

Na, wenn ihr das nicht wollt, müsst ihr euch eben mit mit dem Mitgebrachten zufrieden geben. Aber ernsthaft, intensiv fotografieren kann man nur mit Gleichgesinnten. Die erforderliche Wartezeit kann man keinem anderen Begleiter zumuten.

Ich hatte mir ja vorgenommen, täglich vor dem Frühstück eine Runde mit dem Fotoapparat zu drehen. Diesen Morgen wollte ich direkt vor unserer Haustüre fotografieren.

Ich schlenderte durch die Gassen, über Plätze und Brücken an den Kanälen entlang. Es war nett, aber außergewöhnliche Lichtstimmungen konnte ich nicht finden. So entschloss ich mich nur noch früher aufzustehen, wenn sich besondere Witterungsbedingungen ankündigen würden. Auf diesem Spaziergang kam ich besonders auch an den Kirchen Santa Maria dei Miracoli (linkes Foto) und an Santi Apostoli (rechts) vorbei. Dazu werde ich aber in einem späteren Teil berichten.

Aufgrund der positiven Wettervorhersage hatten wir am Vorabend beschlossen die Inseln Burano und Murano zu besuchen. Nach einem gemütlichen und ausgiebigen Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Anleger Fondamente Nove. Dort wartete bereits eine große Menschenmenge. Als wir an der Reihe zum Einsteigen waren, suchten meine Begleiter einen Sitzplatz unter Deck, während ich mich oben mit schussbereiter Kamera an der Reeling aufhielt. Dort schoss ich ab und an ein Foto.

Vorbei an der Friedhofsinsel Michele lief das Vaporetto zunächst Murano an. Dort verließen zwar viele Touristen das Schiff, doch stiegen fast ebensoviele wieder zu.

Die Schnellboote rasten vorüber und die Möwe verfolgte interessiert das Flugzeug am Himmel.

Nach einiger Zeit tauchte Burano auf. Im Gegenlicht waren die bunten Häuser nur schwer zu erkennen.

Auf dem Vaporetto hatte ich mich länger mit einer sehr netten Amerikanerin unterhalten. Sie riet mir an der Anlegestelle Burano nicht direkt mit dem Strom auf die Insel zu rennen, sondern zunächst rechts über die Brücke nach Mazzorbo zu gehen.


Durch dieses Tor betraten wir einen Park.

Ich ließ mir Zeit, um die modernen Kunstwerke aus günstiger Position zu fotografieren.


Die Frau mit Brille scheint gerade dem Wasser entstiegen zu sein. Die Wassertropfen auf der Haut sind noch nicht verdampft. Der Spaziergang im warmen Sonnenlicht und das andächtige Betrachten der einfachen Kunstwerke war richtig erholsam.

Nach Verlassen des Parks beschlossen wir die kleine Insel einmal zu umrunden.

Schon bald kamen bunt gestrichene Häuser ins Blickfeld.

Sie waren ein Vorgeschmack auf Burano. Uns begneten auf der Tour nur eine handvoll Touristen.

Wir betraten diese kleine Kirche, in der mir die Holzdecke gut gefiel.

Hier erfuhren wir, dass auf dieser Insel die Einwohner Buranos begraben werden.

Nach Umrunden der Südwestspitze hatten wir ständig Burano vor bzw. neben uns. Der schiefe Turm von Burano hat mich später noch intensiver beschäftigt.

Die knallig bunt gestrichenen älteren Häuser wechselten sich ab mit neueren Bauten in dezennteren Farben.

Über dieses ausgemusterte Boot ging der Blick noch einmal zurück zum markanten Turm. Dann führte unser Weg wieder zurück über die Brücke nach Burano. Der Bericht zu dieser bunten Fischerinsel und zur Glasbläserinsel Murano folgt später.
 
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Wie schön, Ludovico, die ersten Bilder: Campo Santi Apostoli und Antico Doge. Da habt Ihr ja wohl in der gleichen Ecke gewohnt wie wir.

Vielen Dank
sagt tacitus
 
Ja, hier trifft man noch deutlich mehr Venezianer als Touristen. Wir haben etwa mittig zwischen Santa Maria dei Miracoli und Fondamente Nove gewohnt. Das Hinweisschild nach Fondamente Nove hat mir oft geholfen.
 
Schön, dieser Platz noch so ganz ohne Touristen! :thumbup:
Denn sonst ist hier wirklich immer viel los.

Auf dem Vaporetto hatte ich mich länger mit einer sehr netten Amerikanerin unterhalten. Sie riet mir an der Anlegestelle Burano nicht direkt mit dem Strom auf die Insel zu rennen, sondern zunächst rechts über die Brücke nach Mazzorbo zu gehen.

Wir machen es sogar meist umgekehrt: Schon in Mazzorbo aussteigen und durch "unseren" kleinen Park gehen, Blick auf Torcello, etwas ausruhen und dann weiter nach Burano. Seit meinem ersten Venedigbesuch anno 99 gehört das irgendwie dazu ... ;)


Nach Verlassen des Parks beschlossen wir die kleine Insel einmal zu umrunden.

Das haben wir dagegen noch nie gemacht. :blush: Sollten wir wohl mal. ;)
Auch die kleine Kirche sieht nett aus. Steht auf dem Programm für den nächsten Besuch.

Vielen Dank fürs Mitnehmen, lieber Ludovico!
 
Vielen Dank für deinen weiteren Bericht Ludovico, er weckt Erinnerungen an meinen letzten Venedig-Besuch 2009.

Aber mache mir ruhig noch ein wenig Appetit, das Verlangen mal wieder nach Venedig zu fahren ist auf jeden Fall geweckt :nod:
 
Tag 2, Burano und Murano, Teil 2

Natürlich würde ich heute wohl auch direkt in Mazzorbo aussteigen. Mal sehen, ob ich das Fieber noch etwas anheizen kann. Danke für Eure Rückmeldung.

Die Fischerinsel Burano ist berühmt für feine Spitzen. Was aber meist angeboten wird, ist Billigware aus Fernost. Die heimischen Produkte sind sehr teuer, sind für mich aber auch nicht besonders interessant. Also schlenderten wir zügig an den ersten Verkaufsständen an der Via Marcello vorbei.

Schon nach wenigen Metern fällt der Blick auf die Objekte meiner Begierde, die knallbunt gestrichenen Häuser. Es sind zwar klassische Postkartenmotive, doch fühlte ich mich hier bei strahlendem Sonnenschein pudelwohl.

Der Sonnenschein steigerte natürlich die Lust auf ein kühles, leckeres Getränk.

Wir ließen uns weiter im Touristenstrom treiben.

Natürlich bekommen auch auf Burano die lokalen Prominenten einen Ehrenplatz.

Auf Burano hatte ich manchmal das Gefühl, dass die Wäsche hauptsächlich für die Touristen und ganz besonders für die vielen Fotografen draußen hängt. Die Farbenpracht der Häuser wird durch die Spiegelung im Wasser verstärkt.




Genau diesen Ausschnitt hatte ich gesucht. Ich kannte ihn von einem Kalenderfoto. Die kräftigen Farben haben mich beeindruckt.

Immen wieder kamen wir an Andenkenläden, Restaurants und Bars und, natürlich an weiteren, vielen bunten Häusern vorbei.

Der hohe Campanile sah von hier noch ganz gewöhnlich aus.

Bald wurde aber die heftige Schieflage deutlich. Die soll größer sein als die des schiefen Turmes von Pisa.


Und wieder dekoriert Wäsche die Wände.

Nicht alle Wände sind frisch gestrichen. Doch auch bröckelnder Putz kann interessant wirken.

Die Spiegelungen der Boote und Häuser reizen den Auslösefinger.

Zum Abschluss noch einige Fotos aus Burano in lockerer Folge. Dann geht es mit dem Vaporetto nach Murano.

Nein, ich hatte nicht zu tief ins Glas geblickt.

Der Leuchtturm Faro steht auch immer noch kerzengerade.

Murano ist ja die Glasbläserinsel. BEVA war ganz heiß darauf diese Insel wenigstens einmal zu besuchen.

Die meisten Kanäle sind hier breiter als auf Burano und die Häuser weniger bunt.

San Pietro Martire ist eine der beiden größeren Kirchen der Insel.

Das bedeutendste Werk im Innern ist Bellinis Gemälde "Thronende Madonna mit dem Hl. Markus und dem Dogen Agostino Barbarigo".

Mir gefiel auch die Taufe Christi sehr gut.

Fotografisch reizte mich natürlich die beiden Kruzifixe interessent hintereinander abzulichten.



Der Palazzo da Mula (rechts) ist die prächtigste Villa auf Murano.





Auch auf dieser Insel bleibt für jeden Raum zur Entspannung.

Die Basilika Maria e Donato wollten wir natürlich auch besuchen. Sie zählt zu den ältesten Kirchen der Lagune.

Hier noch einige Fotos aus dem Innern. Die Fußbodenmosaike können durchaus mit jenen in San Marco mithalten.

Wir ruhten uns draußen in der wärmenden Sonne noch etwas aus. So hatte ich Zeit für einige weiter Aufnahmen.

Noch ein kurzer Weg entlang des Kanales und an den Schaufenstern mit Produkten der Glasbläser. Es war aber nichts dabei, was man nicht auch auf der Hauptinsel sehen könnte.


Dann ging es mit dem Vaporetto zurück. Uns allen hat Burano wesentlich besser gefallen als Murano.

Wir wollten für den Abend noch ein Restaurant reservieren.



Auf dem Weg dorthin kamen wir wieder einmal an SS. Giovanni e Paolo vorbei. Ich ließ mir natürlich nicht die Gelegenheit nehmen, den Gebäudekomplex in der milden Abendsonne zu fotografieren.

Das Abendessen war köstlich. Der deutschsprachige Koch überredete uns noch zu einem Nachtisch aus seiner Heimat. Das war ein gelungener Abschluss eines wunderschönen Tages.

 
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