Venedig: Unfall/Probleme mit Kreuzfahrtschiff(en)

Gaukler

Caesar
Stammrömer
Heute Morgen hat in Venedig (Kanal von Giudecca) ein Kreuzfahrtschiff beim Anlegen einen Unfall verursacht: Motorschaden in Venedig: Kreuzfahrtschiff MSC Opera rammt Touristenboot.

Zum Glück gab es wenigstens nur einige Leichtverletzte - aber das hätte auch ganz anders ausgehen können, mit einem dieser Riesenpötte gegen ein einfaches Touristenboot.

Vgl. dazu auch:
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei den Bildern fragt man sich, was noch passieren muss, bis es endlich reicht mit den Pötten. Das Video ist doch einfach nur schlimm.
 
So sehr es mir für die Betroffenen leid tut, meine ketzerische Ansicht lautet:
Vielleicht musste so etwas einmal passieren, damit endlich Schluss ist mit diesem Wahnsinn!
 
Ich stimme Euch völlig zu. Es ist unsäglich, diese Riesenpötte (das jetzt war ja nur ein mittelgroßes Schiff) praktisch direkt nach Venedig reinfahren zu lassen. Aber wie das immer so ist. Venedigs Tourismusindustrie (also wohl zwei von drei Venezianern) fürchtet sich vor Umsatzeinbußen, wenn die Großschiffe dann in Mestre oder sonstwo anlegen müssten und somit täglich tausende von zahlenden Touris (zumindest im Sommer) ausblieben oder wesentlich kürzere Zeit in Venedig verbringen würden. Kurzsichtig gedacht, aber so ist es.
 
Ganz sarkastisch gesagt, ist auch dieses Mal nicht genug passiert, damit sich was ändert.

Erst wenn so ein Pott den Makusplatz samt Basilica niederwalzt wird sich vielleicht was ändern, oder man freut sich über eine neue Anlegestelle, noch näher am Geschehen *böse Gedanken, ich weiß*
 
So sehr es mir für die Betroffenen leid tut, meine ketzerische Ansicht lautet:
Vielleicht musste so etwas einmal passieren, damit endlich Schluss ist mit diesem Wahnsinn!
Vgl. dazu auch - wenngleich der Titel zunächst mal nur einen etwas anderen Aspekt des Problems in den Blick nimmt - heute um 20.15 h auf SWR:

Der Boom der Kreuzfahrtindustrie führt aber nicht nur zu Umweltbelastungen, es entstehen auch wirtschaftliche und soziale Schäden in den Häfen, die die Traumschiffe ansteuern. So werden beispielsweise die Einwohner vieler Städte an Europas Küsten, aber auch in den kleinen Siedlungen der Fjorde Norwegens, von Touristen überrannt - Venedig fürchtet bereits um seine Bausubstanz. Das Geld der Touristen aber bleibt meistens vor allem in den Kassen der Reedereikonzerne. Immer mehr Städte wollen die Anzahl der Traumschiffe begrenzen.


Wobei übrigens ich persönlich allein schon das Wort "Traumschiff" nicht verwenden könnte, ohne es in Anführungszeichen zu setzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Kreuzfahrttourismus in Venedig boomt nach wie vor – und wächst immer weiter. Doch kurz nach dem Unfall der „MSC Opera“ stellt sich die Frage: Wie soll die Stadt künftig mit den riesigen Schiffen verfahren?
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In Venedig legte derweil am Mittwochnachmittag die „Vision of the Seas“ mit einer Kapazität von gut 2500 Passagieren an. Am Donnerstag folgten zwei weitere Schiffe, auch an diesem Freitag werden zwei Kreuzfahrtschiffe erwartet, ...
Das Kreuzfahrt-Geschäft in Venedig boomt weiter. Davon profitiert die Lagunenstadt enorm, auch wenn das angesichts des Entsetzens über die Beinahe-Katastrophe am Sonntag allenfalls hinter vorgehaltener Hand zugegeben wird: 1,56 Millionen Passagiere von Kreuzfahrtschiffen kamen im vergangenen Jahr in Venedig an, fast zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Insgesamt 502 Mal legten Kreuzfahrtschiffe 2018 in Venedig an. In diesem Jahr könnten es noch mehr werden. ... Insgesamt geben Kreuzfahrtpassagiere und Crews jährlich 155 Millionen Euro in Venedig aus – Tendenz steigend.
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Die Bürgerinitiative „No Grandi Navi“ (Keine großen Schiffe) kämpft seit Jahren für eine Verbannung der Kreuzfahrtschiffe aus Venedig. ...
Doch die Initiative steht auf verlorenem Posten: Die wirtschaftlichen Interessen in der Stadt überwiegen gegenüber den Sorgen über die weitere Zerstörung des empfindlichen Ökosystems in der Lagune sowie der jahrhundertealten Gebäude entlang der Kanäle. ...
In Sichtweite des Markusplatzes schieben sich turmhohe Klötze durch den engen Giudecca-Kanal bedrohlich nahe aneinander vorbei. Am 13. Juli werden gleichzeitig neun Kreuzfahrtschiffe in Venedig anlegen, dort vertäut sein oder von dort auslaufen – mehr als an jedem anderen Tag in der Hochsaison 2019.

Das verstehe wer kann :confused:.
 
Das verstehe wer kann
Ganz genau liebe Pasquetta.

Das Venedig an den Kreuzfahrern verdient, wäre mir neu. Normalerweise gehen sie satt und trocken von Bord, und haben noch einen Lunchbeutel dabei. Die Touren werden an Bord gebucht und somit glaube ich nicht, dass venezianische Reiseleiter da groß von profitieren.
 
Die Passagiere lassen kein Geld in der Stadt, aber die Betreiber zahlen Liegegebühren und höchstwahrscheinlich auch den Strom an die Stadt, das ist das Problem.
 
Dort wird es beziffert:
60000 Euro Liegegebühr pro Tag!
Und der Treibstoff muss in Venedig gebunkert werden: das sind die Gründe, weshalb die Proteste ins Nichts münden. :(
 
Jeder Tourist, der Venedig betritt, wird irgendwelche mehr oder weniger geschmackvolle Souvenirs kaufen. Und speziell in Venedig werden viele Touris von den Kreuzfahrtschiffen auf eigene Faust losziehen und umso mehr, wenn das Schiff möglichst nah am Markusplatz ankert. Und diese Leute (es kann sich locker um 1.000-1.500 Menschen pro Schiff handeln) sind normalerweise überdurchschnittlich finanzkräftig und kaufen dort nicht nur Souvenirs sondern essen und trinken dort auch durchaus ausgiebig.
Ich habe den Eindruck, dass einige der ansonsten sehr geschätzten Foristi wirklich einen falschen Eindruck vom durchschnittlichen Kreuzfahrttouri haben. Zugegeben, das Durchschnittsalter liegt teilweise Ü 70, aber es handelt sich durchaus um überdurchschnittlich finanzkräftige (und häufig auch um überdurchschnittlich gebildete) Menschen, die überdies für ihr Alter erstaunlich fit sind.
 
Ich schließe mal an dieses Thread an (wenn nicht forumsregelgerecht, dann bitte melden), denn es scheint eine "Fortsetzungsgeschichte" zu werden :eek::(:
Da kann man wirklich nur noch sagen: "basta, basta ..." Wie lange wollen sie noch abwarten, bis eine Tragödie geschieht?
 
Meine Meinung dazu wird sich nicht so schnell ändern:
Einfach nur schlimm!
 
Ich bin jetzt erst auf diesen Beitrag gestoßen.

.... Und diese Leute (es kann sich locker um 1.000-1.500 Menschen pro Schiff handeln) sind normalerweise überdurchschnittlich finanzkräftig und kaufen dort nicht nur Souvenirs sondern essen und trinken dort auch durchaus ausgiebig.
... Zugegeben, das Durchschnittsalter liegt teilweise Ü 70, aber es handelt sich durchaus um überdurchschnittlich finanzkräftige (und häufig auch um überdurchschnittlich gebildete) Menschen, die überdies für ihr Alter erstaunlich fit sind.

Meinst du das wirklich ernst? Bei Vollverpflegung an Bord? Wenn das der Lebensstil sein sollte, bleiben diese Leute nicht lange fit.
 
@Angela: Bin völlig deiner Meinung - wiewohl ich Gordians Beitrag durchaus nicht in Bausch und Bogen widersprechen möchte:
Ich habe den Eindruck, dass einige der ansonsten sehr geschätzten Foristi wirklich einen falschen Eindruck vom durchschnittlichen Kreuzfahrttouri haben. Zugegeben, das Durchschnittsalter liegt teilweise Ü 70, aber es handelt sich durchaus um überdurchschnittlich finanzkräftige (und häufig auch um überdurchschnittlich gebildete) Menschen, die überdies für ihr Alter erstaunlich fit sind.
Das dürfte derzeit durchaus noch zutreffen - unterliegt aber einem heftigen demographischen Wandel.

Die Kreuzfahrt-Industrie wird sich demselben anzupassen wissen, so schätze ich; und also was es an Nachteilen derzeit ggf. wirklich noch nicht geben sollte (diesbezüglich und mangels anderen Wissens bin ich gerne bereit, deine Einschätzung zu akzeptieren), das wird sich binnen Kurzem entwickeln.
 
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