Bericht: Venedig und seine Gärten

Pasquetta

Magnus
Stammrömer
Venedig und seine Gärten

Venedig, die Stadt im Wasser mit ihren prächtigen Palästen und Kirchen, hingestellt überall dort, wo man der Lagune einen Flecken Erde abtrotzen konnte und deren Plätze nicht umsonst „Campi“ heißen, da es bei Klöstern und Pfarrkirchen auch meistens einen Gemüsegarten gegeben hat, dieses Venedig birgt und verbirgt auch einen Reichtum an Grün: Renaissancegärten, Landschafts- und Klostergärten – öffentliche Parks und verschlossene Gärten hinter Mauern – üppig blühender Rosengarten am Canal Grande und kleine verwunschene Gärten auf Dächern und an Balkonen...

Zwei Reisetage und vier volle Tage in Venedig – was werden wir alles anschauen können? Lassen wir uns überraschen.

Mittwoch 30.05.2012

Bei uns blüht an den Hecken und Äckern entlang der U-Bahn-Strecke das kleine, feine Heckenröschen und der Holunder reckt seine weißen Blütendolden aus dem Grün der Blätter. Dieses Bild nehme ich mit auf dem Weg zum Flughafen und über die Wolken – ohne Sicht auf die Seen, Berge und Ortschaften dort unten.


Und dann Venedig :!:
Angeblich sagt eine neue Bestimmung, dass Wassertaxen mit einer bestimmten Anzahl Passagiere (und ohne Gepäckstücke) nicht mehr von der Sacca della Misericordia und dann durch den Canal Grande in die Stadt einfahren dürfen. Mancher hält sich nicht daran, mancher schon – vor allem, wenn hinter der Kaimauer einer der an der Wasserstraße liegenden Inseln eine Guardia di Finanza auf der Lauer liegt -, so wie unser Bootsführer.


Darum kamen wir gleich in den Genuss einer Extra-Tour durch die Lagune. Mit viel Tempo ging es vorbei an San Michele und der Südspitze von Murano in großem Bogen um die „Schwanzflosse“ Venedigs, die Inseln San Pietro und Sant'Elena rechts von uns lassend, entlang der Giardini Pubblici endlich in den Canal Grande zum Anleger am Campo San Vio. Wir waren nach Venedig eingefahren, wie es ursprünglich geplant war: die Besucher (Staatsgäste) der Stadt kamen vom Meer und wurden an der Piazzetta di San Marco empfangen (soviel Ehre wurde uns nicht zuteil), wo der hl. Theodorus (der erste Stadtheilige von Venedig) mit einem Krokodil (das ein Drache sein soll, vielleicht weil die Legende will, dass der hl. Theodorus ein Bruder des hl. Georg war) und der hl. Markus mit dem geflügelten Löwen auf ihren Säulen thronen und weit hinaus auf die Lagune blicken.

Noch bleibt an diesem Nachmittag Zeit, um den berühmten (Über-)Blick über Venedig und die Lagune zu bekommen. Der Weg führt uns auf die Isola S. Giorgio Maggiore.




Vom Turm der Kirche S. Giorgio Maggiore aus liegen uns die Stadt, die Inseln und die Lagune zu Füßen. Die Sicht ist nicht besonders klar, aber das beeinträchtigt nicht die Übersicht. Unter uns breitet sich der Garten des Benediktinerklosters (und jetzt auch Studienzentrum) aus, mit dem Chiostro dei Cipressi, dem „Zypressenkreuzgang“.



Die Anlage des Arkadenhofes mit den Rundbögen, die auf Doppelsäulen ruhen und darüber die Fenster, mal mit Dreieck- mal mit Bogengiebel, zeigt typische Merkmale der Bauweise Palladios.


Nachdem die Glocke mächtig und wohltönend die volle Stunde geschlagen hatte, verlassen wir den Turm um auch noch einen kurzen Rundgang durch die Kirche zu machen. Das prächtige, aus Nussbaumholz geschnitzte Chorgestühl von Gasparo Gatti im Mönchschor, Tintorettos großartige Gemälde „Der Mannaregen“ und „Das letztes Abendmahl“ sowie Girolamo Campagnas „sehr edle und schöne“ bronzene Hochaltargruppe mit den vier Evangelisten, die die Weltkugel tragen, auf der der Welterlöser steht, verbunden mit Gottvater und dem Heiligen Geist -

(Anmerkung für "Ortskundige";): In der Straubinger Karmeliterkirche befindet sich ein Choraltar mit dem gleichen Thema vom Regensburger Bildhauer Georg Schreiner (Anf. 20. Jh.), der Campagnas Bronzeguss zum Vorbild nahm.)

das sind vielleicht die berühmtesten Sehenswürdigkeiten in dieser Kirche. Aber genau so sehenswert sind die versteckten Schönheiten,


wie z.B. eine „Anbetung der Hirten“ von Jacopo da Ponte „Bassano“, genannt nach seinem Geburtsort Bassano del Grappa. Er stellte in seinen dunklen Bilder gerne Menschen und Tiere des ländlichen Lebens dar, arbeitete aber auch mit starken Lichteffekten und das besondere Rot erreichte er angeblich indem er dem Zinnober pulverisiertes Rubin beimengte. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, wie ich meine.


Ein Abendspaziergang entlang kleiner Kanäle, über Brücken, durch enge Calli und über weite Campi und auch mal ein Blick in der Abenddämmerung auf sprießendes Grün an Mauer und Balkon,
beschließt diesen ersten Tag in Venedig – bevor es mit dem Vaporetto, müde und zufrieden, zurück ins Hotel geht.


auch Möwen haben Hunger: zur cena gab es calamaretti :nod:





So viel für's Erste -
Pasquetta
 
.


VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für den schönen Beginn Deines Reiseberichtes mit den vielen tollen und stimmungsvollen Bildern

:thumbup::thumbup::thumbup:

Ich freue mich auch mehr ...
 
Liebe Pasquetta,

vielen Dank für diesen stimmungsvollen Bericht Eures Anreisetages!
Es war ja der Tag, an dem auch wir anreisten - allerdings noch nicht bis Venedig, sondern bis Aquileia.
Ich freue mich sehr auf Eure weiteren Unternehmungen, vor allem da Ihr ja Orte und Gärten besucht habt, die "normalen" Touristen verschlossen bleiben.

Deine Anmerkung habe ich mir im Geiste notiert ...

(Anmerkung für "Ortskundige";): In der Straubinger Karmeliterkirche befindet sich ein Choraltar mit dem gleichen Thema vom Regensburger Bildhauer Georg Schreiner (Anf. 20. Jh.), der Campagnas Bronzeguss zum Vorbild nahm.)

... und werde bei Gelegenheit einmal vorbeischauen. :nod:


Sehr schön! :nod:

Liebe Grüße

Angela
 
Liebe Pasquetta,

ganz herzlichen Dank für den wunderschönen Beginn Deines Berichts! :thumbup: :thumbup: :thumbup:
Nach den tollen Berichten, die wir dieses Jahr schon hier im Forum hatten, muß ich unbedingt mal wieder in die Serenissima - leider kenne ich sie bei weitem nicht so gut wie Ihr! :(

Liebe Grüße
dentaria
 
Nach den tollen Berichten, die wir dieses Jahr schon hier im Forum hatten, muß ich unbedingt mal wieder in die Serenissima - leider kenne ich sie bei weitem nicht so gut wie Ihr! :(

Dieser Aussage schließe ich mich gerne an und freue mich auf die Fortsetzung des Berichtes. Danke, Pasquetta, für die Mühe, die Du auf Dich nimmst, um den Foristi eine Freude zu bereiten:!:

mystagogus
 
Venedig und seine Gärten

Venedig, die Stadt im Wasser mit ihren prächtigen Palästen und Kirchen, hingestellt überall dort, wo man der Lagune einen Flecken Erde abtrotzen konnte und deren Plätze nicht umsonst „Campi“ heißen, da es bei Klöstern und Pfarrkirchen auch meistens einen Gemüsegarten gegeben hat, dieses Venedig birgt und verbirgt auch einen Reichtum an Grün: Renaissancegärten, Landschafts- und Klostergärten – öffentliche Parks und verschlossene Gärten hinter Mauern – üppig blühender Rosengarten am Canal Grande und kleine verwunschene Gärten auf Dächern und an Balkonen...

Vielen Dank für den Beginn dieses Venedig-Berichts der etwas ganz Besonderes zu werden verspricht. :nod:

Vor ein paar Jahren habe ich eine sehr schöne Reportage über Gärten in Venedig gesehen. (3sat TV-Programm Dienstag, 19.6.)

Nun bin ich schon sehr gespannt auf die zauberhaften Fleckchen Erde zu denen Du uns führen wirst.

Dass es darüber hinaus in Venezia zu sehr netten Begegnungen gekommen ist durfte ich schon im jüngsten Bericht von halmsen/Alex lesen und sehen. :thumbup:



Venezianischer Balkongarten
Karwoche 2012​
 
Liebe Pasquetta,

DANKE für den 1. Teil Deines Berichtes, der mit detailgenauen Beschreibungen und dazu passenden Bildern Freude bereitet und mich Venedig (auch am Bildschirm) einmal mehr als meine 2. Heimatstadt „erleben“ lässt, die mir so unglaublich vertraut ist.

Die spezielle Thematik (Venedig und seine Gärten) weckt Interesse und verspricht zur Freude sicherlich besonderen Genuss, werden doch die Gärten Venedigs oft nur so nebenbei wahrgenommen. :nod: :)

Ich bin gespannt. :nod::!:

Grüße
Alex
 
Herzlichen Dank an Euch alle, die Ihr mich beim "Einstieg" in meine Venedig-Erinnerung begleitet habt und für die freundlichen Reaktionen.

@ Asterixinchen
.
Ich freue mich auch mehr ...
Bitte schön, gern geschehen - und es folgt noch mehr ;) (wenn ich mal die Kurve gekriegt habe, bin ich kaum zu bremsen :~)

@ Angela
Ich freue mich sehr auf Eure weiteren Unternehmungen, vor allem da Ihr ja Orte und Gärten besucht habt, die "normalen" Touristen verschlossen bleiben.
So abwegig von den "normalen" Pfaden waren unsere Spaziergänge durch Venedig nicht - besonders nicht für Venedig-Kenner, wie Ihr es seid. ;) :nod: Höchstens der Blickwinkel (die Fotos) könnten anders sein.

@ dentaria
... muß ich unbedingt mal wieder in die Serenissima - leider kenne ich sie bei weitem nicht so gut wie Ihr! :(
Dazu kann ich nur raten ;) und wieder einmal dort, kann man sich leicht den Venedig-Virus einfangen :twisted: - mir ging es wenigstens so.

@ mystagogus
... und freue mich auf die Fortsetzung des Berichtes. Danke, Pasquetta, für die Mühe, die Du auf Dich nimmst, um den Foristi eine Freude zu bereiten:!:
Fortsetzungen kommen - wenn auch etwas verzögert - und die Mühe ist gering ;) und auch mir macht es Freude, wenn ihr, die Foristi, auch Freude dabei habt - vielleicht kann ich ja eurerseits Venedig-Erinnerungen wecken ;) :~

@ Simone
Vor ein paar Jahren habe ich eine sehr schöne Reportage über Gärten in Venedig gesehen. (3sat TV-Programm Dienstag, 19.6.)
Leider habe ich seinerzeit diese Sendung verpasst (weil ich eine falsche Uhr/Tageszeit zur Aufnahme programmiert hatte :x), habe mir aber z.Zt. aus der Bücherei ein zauberhaftes Buch über die Gärten - wusste gar nicht, dass es so viele besondere gibt - ausgeliehen (Mariagrazia Dammicco/Die geheimen Gärten von Venedig), so kann ich auch auf diese Weise in Erinnerungen schwelgen ;) :~(und außerdem mit der Lektüre von "Venedig - Salon der Welt" von Eva Demski).
Dass es darüber hinaus in Venezia zu sehr netten Begegnungen gekommen ist durfte ich schon im jüngsten Bericht von halmsen/Alex lesen und sehen. :thumbup:



Venezianischer Balkongarten
Karwoche 2012​
Das stimmt :nod: :nod: - unser Mini-FT war sehr nett, finde ich - und Dir ein Dankeschön für das schöne Balkongarten-Foto :thumbup:.

@ halmsen
... mich Venedig (auch am Bildschirm) einmal mehr als meine 2. Heimatstadt „erleben“ lässt, die mir so unglaublich vertraut ist.
Das liest sich sehr nach Venedig-Virus ;) :~ :twisted:
Die spezielle Thematik (Venedig und seine Gärten) weckt Interesse...
Gespannt sein darfst Du, aber bitte keine zu großen Erwartungen. Viele der Gärten lagen "auf (bwz. neben) der calle" :] und dürften Dir, dem passionierten Venedig-Spaziergänger, bekannt sein.

So, nun will ich mal versuchen, den Anschluss wieder zu finden und lade Euch ein, auf weitere passeggiate veneziane.
Pasquetta
 
Donnerstag, 31.05.2012

Das gackernde Schreien der Lachmöwen über dem Innenhof des Hotels und die Mauersegler, die kreischend in den Hof stürzen um blitzschnell wieder durch die klare Morgenluft nach oben zu fliegen – ein neuer Tag – Sonnenschein nach dem nächtlichen Gewitter.






Frühstückspause


Kleine Entdeckungen bei einem Garten-Spaziergang
durch die Sestieri Dorsoduro, Santa Croce und
San Polo

Ca' Rezzonico – ein prächtiger Palazzo, in dem ein sehenswertes Museum untergebracht ist. Aber wir wollen in den Gartenbereich, halten jedoch auch inne in der Eingangshalle um die schöne, alte Gondel zu bewundern, die mit wertvollen Schnitzereien verziert ist - mit Blätterranken und spielenden Putten.



Vom kleiner Arkadenhof mit einem Brunnen, in dem sich Fische und Schildkröten tummeln, führt ein repräsentatives Treppenhaus zum Ballsaal im Piano nobile.


Der Giardino di Ca'Rezzonico lädt ein, nach dem Museumsbesuch oder auch einfach so zu verweilen, auszuruhen auf einer Bank unter den Marmorstatuen aus dem 18. Jh. oder entlang der frisch geschnittenen Buchsbaumhecken zu schlendern, die so würzigen duften... Sogar ein kleiner Spielplatz für Kinder versteckt sich hinter einer Hecke.



Zu Gärten gehören Menschen, darum schaue ich dieses Mal ein wenig auf die Menschen, die in den Palästen, Gärten und auf den Campi und Straßen gelebt haben.

Die reiche Familie Rezzonico hatte Ende des 17. Jh. ihren venezianischen Adel erkauft und dazu für 100.000 Dukaten auch den noch unvollendeten Palast, den der Kaufmann und Bankier Giambattista so prächtig fertigstellen ließen. Sein jüngerer Bruder Carlo wurde 1758 zum Papst gewählt und war fortan Clemens XIII. Somit war das Ansehen und der Einfluss der Rezzonicos weiter gesichert.
Einen weiteren – indirekten - Blick auf die Familie erlaubt das prächtige Deckengemälde von Tiepolo in der Sala dell'Allegoria nuziale. Das Fresko zeigt die allegorischen Darstellung der Vermählung von Ludovico Rezzonico mit der adligen Faustina Savargnan, deren Familie am Canale di Cannaregio einen Palast mit Garten besaß, den wir zu einem späteren Zeitpunkt besichtigen werden. Zwei der einflussreichsten Familien Venedigs hatten sich verbunden und es soll sogar eine Liebesheirat zwischen den beiden gewesen sein. Ludovico und Faustina lebten glücklich und zufrieden in ihrem prächtigen Palazzo und waren hoch angesehen in der venezianischen Gesellschaft. Sie werden sich sicher auch ihres gepflegten Gartens erfreut haben.
Fünfzig Jahre später starb die Familie der Rezzonicos aus und so ging der Palazzo, nach weiteren über hundert Jahren mit wechselnden Eigentümern, in den Besitz der Stadt Venedig über.



Durch das Gewirr der kleinen Calli gelangen wir zur Scuola Grande di S. Giovanni Evangelista im Sestiere San Polo. Hier verbirgt sich ein kleiner, ruhiger Garten mit alten, hohen Bäumen auf efeubewachsem Gelände, abgeschirmt hinter Mauern. Er gehört zu einem Universitätsgebäude, ist aber frei zugänglich und so versteckt, dass die wenigen Studenten, die sich dorthin zum Lernen zurück gezogen haben, nicht durch Publikumsverkehr gestört werden.




Aber bereits am Eingang zur Scuola Grande di San Giovanni Evangelista meint man, einen Garten zu betreten, einen Garten aus Stein, der um 1481von Pietro Lombardo meisterhaft im Torbogen zum Vorplatz der Scuola, dem Gildehaus der Johannes-Bruderschaft, geschaffen wurde. Es rankt und blüht bis hinauf zum Adler, dem Symbol des Evangelisten Johannes.




Die Bruderschaft des Hl. Johannes war im Besitz einer wundertätigen Kreuzreliquie und entsprechend wichtig und einflussreich in Venedig. Sie konnte die bedeutendsten Künstler ihrer Zeit für die Gestaltung und Ausschmückung ihrer Scuola beauftragen. Die berühmten Gemälde zum "Wunder der Kreuzreliquie" von Gentili Bellini und Vittore Carpaccio kann man in der Accademia bewundern.
Noch heute strahlt der Gebäudekomplex mit Vorhof, Kirche und Scuola eine besondere, authentische Atmosphäre aus. Liegt es daran, dass sich nur wenige Menschen hierher verirren, weil die Scoula sehr selten für die Öffentlichkeit zugängig ist oder vielleicht auch, dass sich die prächtigen Architektur so gut mit der einfachen aber stimmungsvollen Garten-Umgebung verträgt?



Durch Venedigs größere und kleinere Gassen wieder zu einem ehemaligen „Feld“: dem Campo San Giacomo dell'Orio, einer der stimmungsvollsten Campi „per il popolino“.


Hier tummeln sich weniger Touristen und dafür mehr Bewohner der umliegenden Häuser, Alt und Jung quert diesen Campo, eilig oder gemächlich, bleibt beieinander stehen zu einer chiacchierata oder ruht sich auf einer der vielen Bänke aus – unter schattenspendenden Bäumen und neben Blumenrabatten oder kehrt in einer der kleinen Bars ein, auf einen ombra oder einen Spritz, Kinder spielen Nachlaufen.

Die Kirche des San Giacomo dell'Orio, eine der ältesten Kirchen Venedigs, gab dem Platz seinen Namen und rundet das Gesamtbild dieses campo auf das stimmungsvollste ab. Dell'Orio - man weiß nicht mehr, woher sich der Name ableitet: von „lauro“ - Lorbeer, der vielleicht hier wuchs, von „dal rio“ - am Kanal oder „del luprio“ - trocken gelegtes Sumpfland, das dieses Gebiet einmal war. Zum Gartenthema für diesen Campo würde der „Lauro“ recht gut passen...




ein Wasserbett gefällig? :roll:


Und noch ein – diesmal größeres – freies „Feld“: der Campo San Polo, benannt nach der Kirche San Paolo Apostolo, ist einer der wenigen Plätze, der nicht von einem Kanal begrenzt wird, er ist der zweitgrößte Platz Venedigs und der größte Campo.


Im Mittelalter noch Viehweide, Feld und Garten, wurde er bereits Ende des 15. Jh. vollständig gepflastert – wo früher ein Kanal verlief, der zugeschüttet wurde, kann man noch heute vor dem Palazzo Soranzo im Bodenbelag erkennen - und erhielt einen der wichtigen Trinkwasserbrunnen.
Ein kleiner Einschub zum Thema Wasser, das ja auch für jeden Garten wichtig ist. Hier geht es jedoch um kostbares Trinkwasser.
Das Regenwasser wurde durch Gullys vom gepflasterten Campo abgeleitet, lief angereichert mit Sauerstoff durch Kieselsteine und Sand und wurde so gefiltert, bevor es sich in der Zisterne sammelte. Noch heute kann man auf vielen, auch noch so kleinen, Campi dieses System der Wassergewinnung erkennen. Diese öffentlichen Brunnen waren mit einem schweren Deckel verschlossen und wurden nur zu bestimmten Zeiten geöffnet. Trinkwasser war rar und musste vor Missbrauch geschützt werden. Nachdem die Reinheit des Wassers geprüft worden war konnte die Bevölkerung ihr Trinkwasser schöpfen.

Der Campo San Polo war schon immer ein „Volksplatz“ auf dem sich alles versammelte: zu Maskenaufzügen, zu öffentlichen Zeremonien und zum Wochenmarkt. Nicht immer war jeder dort getätigte „Handel“ legal – wie eine Verbotstafel für Glücksspiele zeigt, auf der bei Zuwiderhandlung harte Strafen angedroht werden.

Bevor wir dorthin gehen, wo die Früchte vieler Gärten angeboten werden – auf den Markt – noch ein Blick auf einen besonderen Palazzo und den Zugang zu seinem verborgenen Garten.


„ Wo Albrizzi drauf steht ist noch Albrizzi drinnen“ so könnte man vor dem Ca'Albrizzi am Campiello Albrizzi sagen: einer der seltenen Fälle, dass der kleine Platz nach dem ihn beherrschenden Palazzo und dessen Bewohner benannt ist. Ende des 17. Jh. erwarben die Albrizzis ihr Stammhaus in Venedig, indem sie noch immer wohnen. Nach außen ein wenig streng wirkt der gut erhaltene Adelspalast, während das Innere hell und freundlich und mit wertvollen Stuckarbeiten ausgestattet sein soll. Ein kurzer Blick durch die offene Tür erlaubt einen Eindruck von der prachtvollen Eingangshalle, bevor sie für unbefugte Augen wieder geschlossen wird. Um mehr zu sehen, müsste man vielleicht die große Luxusferienwohnung im Piano Nobile mieten. Aber dafür bräuchte es etwas mehr (und nicht nur) Kleingeld...

Dafür ist der Blick auf das Kuriosum dieses Palazzos kostenfrei. Platz für einen Garten am Palast selbst war nicht vorhanden, so wurde der Garten auf der gegenüberliegenden Seite des Rio angelegt und ist über eine Brücke vom ersten Stock aus zu erreichen, natürlich ist es „un ponte riservato ai proprietari“ wie ja auch der Garten selbst. Und trotzdem wächst Grün über die Mauer auch für uns.


Und von wo aus sieht man dieses Kuriosum am besten? Wiederum von einem solchen: vom Ponte delle Tette.


Hier befand sich ehemals das Rotlichtviertel Venedigs und die Prostituierten waren durch ein Gesetz der Serenissima angehalten, „oben ohne“ um ihre Freier zu werben. Man wollte mit diesem Anreiz der Homosexualität entgegenwirken und die Männer davon abhalten, „sich gegen die Natur zu versündigen“, hatte aber nicht den erhofften Erfolg. Und die Brücke heißt noch heute „Brücke der Brüste“.




Zum Mercato gehen wir gleich noch - ein wenig Geduld erbittet
Pasquetta

 
Marcato di Rialto

Der Markt am Rialto - der am rivo alto, am hohen Ufer lag - war schon immer der wichtigste Handelsplatz in Venedig. Hier spielte sich der Handel und der Markt ab und hier waren „i Banchi“, die Kreditinstitute, wo das Geld in „giro“ gebracht wurde.







Heute finden sich an der Rialto-Brücke „l'Erbaria“, der Markt für Gemüse und Obst von überall her, aber vor allem begehrt das, was von den Inseln (San Erasmo ist noch immer die „Gemüseinsel“ Venedigs) kommt, allem voran die Artischocken und der Radicchio.


Dieses Gemüse hat hier einen ganz besonders delikaten Geschmack, hervorgerufen durch das salzige Wasser mit dem es in Berührung gekommen ist. „Nostrano“ – die Unsrigen – ist das Qualitätsmerkmal, wie auch bei den Fischen in der „Pescaria“, die aus der Lagune und entlang der italienischen Küste kommen.



Aber die Stadt, die Bewohner und das Leben hier hat sich verändert und die Händler müssen sich danach richten. Viel häufiger kommen die Erträge, mit denen sich die Einheimischen und Touristen, die Einkäufer für Restaurants und kleine Geschäfte hier versorgen, heutzutage aus den Gärten und Meeren anderer Länder. Aber der Besuch des Mercato di Rialto ist auch heute noch „ein Fest für alle Sinne“.







So viele sinnliche Eindrücke machen Hunger: wir finden die kleine Cantina do Spade wieder und genießen eine Auswahl Cicchetti und die wunderbaren Sarde in saor auf polenta; zusammen mit einen oder zwei weißen „ombre“ - der reinste Genuss.


Bei Sonnenschein ein wenig Müßiggang entlang der Fondamenta Zattere, vorbei an der alten Gondelwerft bei San Trovaso, eine der wenigen (oder ist es sogar die letzte?) noch existierenden Gondelwerften in der Stadt. Das Gebäude der kleinen Werft sieht aus wie eine Berghütte, vielleicht noch ein Zugeständnis daran, dass die Gondelbauer früher aus dem Belluno und Cadore kamen und ihre Berge hier, in der Stadt im Wasser, ein wenig vermissten.



Buon riposo - hieß es dann für eine kurze Pause im Hotel und das wünscht auch Euch, die Ihr bis hierher mit durch Venedig gebummelt seid
Pasquetta
 
.

VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die wunderschön zu lesenden Fortsetzungen mit den so zahlreichen tollen Bildern

:thumbup::thumbup::thumbup:
 
DANKE, liebe Pasquetta, für die Fortsetzung Deines mit viel Akribie gestalteten Berichts, der neben all den schönen Bildimpressionen auch auf Geschichte, Hintergründe, Kuriositäten eingeht und damit manche meiner Wissenslücken kleiner werden lässt. :nod::)

Die "Gärtentour" gefällt mir sehr. :nod: Sie bietet echte Anreize für meine "Wahrnehmungssensoren", um beim nächsten Venedigbesuch genauer hinzuschauen (Goethe - man sieht nur, was man weiß.) :!:8)

Auch die Berichtspassagen zu Campo San Giacomo dell'Orio, Campo San Polo (einschl. Thema Wasser), Ca'Albrizzi am Campiello Albrizzi (mit Brückenzugang zum Garten) und Marcato di Rialto finde ich ausgesprochen anregend. :)

Mille grazie!

Alex
 
Fortsetzung Donnerstag, 31.05.2012

Ein Aufenthalt in Venedig, ohne den Markusdom und das Drumherum zu besuchen ist wohl nicht denkbar, auch wenn uns die Menschenmengen, die sich um die Seufzerbrücke – endlich wieder ohne Reklamewand zu sehen -


auf der Piazzetta und vor dem Dom drängen, ein wenig daran zweifeln lassen.



Sehen wir es wie einen Spaziergang in einem Garten aus Stein und Gold, in dem sich Menschen und Tiere tummeln – aus Stein und Gold, auf Kapitellen und Mosaiken,




begleitet von den prachtvollen Pferden der Quadriga, die ihren Platz auf der Loggia di San Marco hatten, bevor sie wegen „Smogfraß“ in das Innere des Museo Marciano verfrachtet wurden.
Aber so sind sie um so besser zu betrachten, ja – man könnte meinen, - mit ihnen fast auf Augenhöhe – sie würden miteinander flüstern...


Viel werden sie erlebt haben in den über 2.000 Jahren, die sie alt sind und unterwegs waren von Rom über Konstantinopel bis nach Venedig. Wie gelang es den Künstlern und Handwerkern vor über zwei Jahrtausenden, diese mächtigen und doch so feinen Plastiken – seien sie nun aus Bronze oder Kupfer – aus nur zwei Teilen zu gießen? Sie überstanden die Gefahr, im Arsenale eingeschmolzen zu werden und auch die Jahre im Pariser Louvre, um hier im alten Goldglanz die Menschen zu verzaubern.



Über diesen Zauber und den Blick hinab von der Loggia vergisst man leicht die Zeit – die Menschenmengen zeigen Lücken und bevor geschlossen wird noch ein Gang durch den Dom. Blumen, Tiere und Ornamente, kunstvoll gelegt aus Marmor, säumen unseren Weg.



Auch wenn der wellige Boden des Domes zum größten Teil mit Teppichen abgedeckt ist, bekommt man eine Ahnung von der Pracht.
"Steingewordener Garten der Mathematik" nennt ihn Eva Demski (aus "Venedig - Salon der Welt") und auch das Mosaik, das den Stammbaum Marias aufzeigt (und das man von der Empore aus nahe betrachten kann), erinnert an einen Garten.




Es ist noch Zeit, einen unserer Lieblingsplätze einen Besuch abzustatten: Campo Santo Stefano. Um der ganzen Wahrheit Genüge zu tun: auch das gute Eis, das wir immer bei Paolin verkostet haben, zieht uns dort hin. Diese kühle Köstlichkeit genießen und dem Treiben auf dem weitläufigen Campo zusehen – eine Pause wie vor einer Theaterkulisse.
Auf dem Weg zu kulinarischen Genüssen lohnt der Blick in manche schmale Gasse und in manchen kleinen Hof:


es grünt und blüht auch an solchen versteckten Plätzen wie hier, wo die aus Korfu stammende Gräfin Isabella Teotochi Albrizzi wohnte und in ihrem Salon die Literaturgrößen ihrer Zeit empfing. Der Bildhauer Canova ging genau so bei ihr ein und aus, wie Madame de Sta[FONT=Times New Roman, serif]ë[/FONT]l und Lord Byron schien ihr ganz und gar nicht gleichgültig gewesen zu sein.

Auf dem Weg zurück ins Hotel sehen wir, dass die Tore noch offen sind, also können wir durch den Garten des Palazzo Cavalli Franchetti gehen.



Diese kleine Grünanlage setzt sich fort in den Spiegelungen der Fensterfront des Palazzos – die neugotischen Fensterbogen, das Grün und der sich spiegelnde Himmel bilden eine schöne Einheit. Der kleine steinerne Löwe versteckt sich hinter den Rosen und das Grün wächst durch das Gitter...



„Buona sera a tutti“ - der Abendspaziergang führt uns heute Abend noch zu „Dona onesta“, wir haben ein Stelldichein zum Mini-FT – noch nie persönlich gesehen und doch sofort erkannt... Was für ein netter Abend in der Gesellschaft von sympathischen Menschen und mit anregenden Gesprächen. Ein herzliches „Danke“ an alle, die sich darauf eingelassen haben!



Als nächstes folgen einige Insel-Gärten...

Pasquetta
 
Liebe Pasquetta,

nun bin ich auch in den Genuss von gleich drei Folgen Deiner Venedig-Impressionen gekommen. Vielen Dank für die Motive aus den venezianischen Gärten aber auch die vielen anderen schönen Bilder, wie z.B. die Original-Pferde von San Marco.


Ich freue mich bereits (in aller Ruhe) auf den Streifzug zu den Insel-Gärten. :nod:​
 
.


VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die wieder sehr schön bebilderte Fortsetzung

:thumbup::thumbup::thumbup:
 
Auch ich möchte mich für die vielfältigen und stimmungsvollen Eindrücke bedanken, Pasquetta. Ich hatte auf meinen Venedig-Besuchen ehrlich gesagt immer nur die Verbindung zum Wasser vor Augen. Naja, es waren ja auch nur Tagesausflüge. Umso interessanter zu lesen, wie Du Dich den "grünen" Facetten gewidmet hast. Insofern eine Anregung für mich, und ich freue mich schon auf weitere Fortsetzungen. :thumbup::)
 
Dank an alle, die bisher mitspaziert sind durch Venedigs Gärten und besonders

@ Simone
@ Asterixinchen
@ pehda

für Eure wohlwollenden ;) Bekundungen dazu. Ja - Venedig ist wirklich mehr als nur Wasser und Palazzi :nod:. Wollen wir mal weitersehen, wo es noch Grünflächen gab...

Grüße
Pasquetta
 
Freitag, 01.06.2012

Wie wird das Wetter heute werden? Der Himmel ist bewölkt und es ist schon am Morgen schwül. Die Mauersegler kreischen und vollführen tiefe Sturzflüge auf ihrer Futtersuche.

Wir fahren zur Fontamenta Nuove -



Berufsverkehr auf dem Wasser, Vaporetti, Wassertaxis, Trasporti -

So werden früh morgens die Waren für einen supermercato angeliefert:
der ganze Laster auf einen Ponton und vom Ufer
am Fondamenta Zattere bis zum Markt alles per pedes :thumbup: :nod:

(Ob die Äpfel festgezurrt werden müssen, damit sie nicht ins Wasser kullern? :])


Sogar das Stationshäuschen von der Vaporetto-Anlegerstelle P.le Roma ist unterwegs...


(Diese drei Bilder habe ich mir ausgeliehen ;) vom Autor des Büchleins Venedig Einblicke
das ich später noch extra vorstellen möchte.)

Fahrt hinaus in die Lagune, alles ist grau in grau, es hängt oben und fällt hoffentlich nicht als Regen auf uns herab. Warum kommt mir dabei Charles Aznavour in den Sinn: „Com'è triste Venezia ...“, vielleicht, weil bei meinen ersten Besuch auf Torcello herbstlicher Nebel über der Lagune lag?


Insel- und sonstige Gärten

Der Himmel lichtet sich und wir kommen an in Torcello, der kleinen Insel in der Laguna morta, so genannt weil die Gezeiten hier nicht mehr dazu führen, dass sich der flache Wasserspiegel verändert.



Der Kirchturm ist noch immer eingerüstet – und auch auf Torcello haben verwilderte Katzen ein Dach unter der Associazione Dingo gefunden -


die Nobelrestaurants haben wieder eingedeckt und warten auf Gäste – nur gut, dass heute noch nicht viele Touristen hier unterwegs sind, die zwei oder drei Schulklassen „passen schon“, schließlich ist es wichtig und richtig, dass Kindern ihr kulturelles Erbe frühzeitig nahe gebracht wird...

Über die Kirche Santa_Maria_Assunta ist schon viel geschrieben worden, das gut nachgelesen werden kann. Heute schaue ich besonders auf die auf den wunderbaren Mosaiken in den Apsiden und dem „Weltengericht“ an der inneren Fassadenwand dargestellte Flora: Wiesen mit Mohnblumen, wie sie hier auf der Insel wachsen.



Die Künstler dieser Mosaikmeisterwerke aus dem 12. Jh. haben sich gut auf den Inseln in der Lagune umgesehen. Sie haben zwar die "Madonna Hodegetria" auf reinen Goldgrund gestellt, die zwölf Aposteln zu ihren Füßen stehen jedoch auf den hier typischen Salzwiesen. Auch der segnende Christus in der Apsis des rechten Kirchenschiffes, der auf einem mit kostbarem Tuch belegten Thron sitzt, stellt seine Füße auf einen Blumenteppich. Und den vier Kirchenväter werden hoch aufrankende Blumenstauden zur Seite gestellt.



Auf der Ikonostase bewachen auf jeder Seite zwei Löwen den Altarraum, auch sie unter einer Hecke von marmornen Ranken, in deren Blätter sich allerlei Vögel und Fabeltiere tummeln. Ihnen zur Seite zwei Pfauen – Symbol für die Erneuerung des Lebens -, im fein ausgearbeiteten Blättergeäst, die aus einer Schale picken, vielleicht Weizenkörner, auch sie wären ein Symbol für die Auferstehung.





Wir machen uns auf den Rückweg zum Anlegersteg des Vaporetto – gehen vorbei am feinen Cipriani - Hemingway hat sich gerne hier aufgehalten und auch John Baxter und seine Frau Laura aus dem Venedig-Klassiker von Daphne du Maurier "Wenn die Gondeln Trauer tragen" (alias Donald Sutherland und Julie Christie im gleichnamigen Film) haben hier gespeist und die ominösen schottischen Schwestern kennen gelernt – beeindruckt uns das? Oder doch mehr die Hochzeitsgesellschaft, die uns auf dem schmalen Weg entgegenkommt? Selbst die kleinen Buben stecken im weißen Anzüglein mit Fliege, die Damen in flatternden langen, meist schulterfreien Sommerkleidern, die Herren lässig und sehr elegant, bunte Luftballons und große gelackte Papiertragetüten in denen die Geschenke stecken, haben sie dabei.


In Santa Fosca saß ja schon der Priester und ein Zeremonien"meister", der immer wieder genervt auf die Uhr sah. Und das Brautpaar? nicht zu sehen – sicher werden sie mit einem Extra-Boot vorfahren – und nach der Zeremonie vielleicht in der Locanda Cipriani feiern...





Mazzorbo, die Nachbarinsel von Burano erreichen wir über eine Holzbrücke. „Größere Stadt“ - Maiurbium – wurde sie genannt, dicht besiedelt, wichtig und wohlhabend durch einen großen Hafen. Es finden sich noch Reste von Bauten aus dem 2./3. Jh., die Insel war wahrscheinlich wichtig für Bewohner nördlich der Lagune, die sich auf dem Fluchtweg nach Süden befanden, lange bevor es Venedig gab.


Wir halten uns jedoch dort auf, wo es grün ist, es blüht und gedeiht – im Gemüse- und Weingarten. Hier kann man ausruhen und schauen: allerlei Gemüse, vor allem die geschätzten Artischocken, aber auch Zucchini und Salat... Die Kulturen sind gesäumt von kleinen, neu gepflanzten Feigenbäumchen.






Auch die Mohnblumen der Salzwiesen finden wir wieder. Winzer haben begonnen, nach alten Vorlagen hier auf Mazzorbo wieder Weingärten anzulegen. Zwischen den Weinreben blühen alte Rosensorten.



Mazzorbo: im Garten nur Ruhe, ab und zu das Tuckern eines Schiffes draußen in der Lagune, Schwalben, die tief unten auf der Suche nach Futter fliegen und dabei ihre schrillen Töne ausstoßen, das Gurren einer Taube und das fröhliche, kommunikative Gezwitscher der Spatzen, ab und zu das Tacken vom Arbeiter im Weingarten, der die Weinreben ordnend festklammert.




Die nächste Garten-Station ist die Insel San Michele - demnächst mehr dazu.
Pasquetta
 
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