Bericht: Venedig im März 2013

Moin Moin,
so nun ist er endlich fertig, der Bericht vom siebten Tag. Wie immer wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen ;)

Freitag - Tag 7

An meinem letzten kompletten Tag in Italien, spielte Venedig ausnahmsweise nur eine untergeordnete Rolle. Vielmehr sollten mich an diesem Tag die umliegenden Inseln: Murano, Burano, Torcello und San Michele in ihren Bann ziehen.
Schon im Vorfeld der Reise hatte ich mich über die verschiedenen Inseln erkundigt, dementsprechend groß waren die Erwartungen. Ich sollte nicht enttäuscht werden. Da es ein langer Tag werden sollte, haute ich beim Frühstück schon mal ordentlich rein.
Um kurz nach acht erreichte ich bereits die Piazzale Roma und ging gemütlich zur Vaporettostation, wo schon einige auf das nächste Vaporetto warteten. Nach kurzer Wartezeit schipperte ich nun Murano entgegen. Vorbei am Ferrovia-Bahnhof und durch den Canal de Canaregio, ging es hinaus aus der Stadt. Die Sonne schien schon jetzt herrlich und die Aussicht auf Murano mit den Alpen im [IMGli]http://www.roma-antiqua.de/forum/picture.php?albumid=186&pictureid=2809&thumb=1[/IMGli] Hintergrund, war einfach nur traumhaft schön! Im Vorbeifahren betrachtete ich die Friedhofs-Insel San Michele, bevor das Vaporetto um kurz vor neun an der Haltestelle Colonna in Murano anlegte.
Murano besteht aus sieben kleinen Einzelinseln und ist bekannt durch seine Glaskunst. Das Glashandwerk kam durch die Eroberung Konstantinopels nach Venedig. Die dort ansässigen Glasmacher wurden zur Übersiedlung in die Lagunenstadt gezwungen und im Jahr 1291 verpflichtet nach Murano umzuziehen. Wie in Venedig, kann man auch diese Insel nur zu Fuß oder auf dem Wasserweg erkunden. Ich entschied mich für erstes und machte mich auf, dieses traumhaftschöne Stück Erde zu erkunden. Ich lief entlang des Rio dei Vetrai und den unzähligen Schaufenster der Glasgeschäfte und staunte nicht schlecht ob der aufwendig gemachten Glaskunstwerke. Glasvasen, Glasautos, Glasmotorräder, Glastiere und was man sich sonst noch alles vorstellen kann, war in den verschiedenen Schaufenstern ausgestellt. Die Geschäfte öffneten gerade erst und viel war in den Gassen Muranos noch nicht los. Nach einiger Zeit kam ich an den Campo San Donato mit seiner gleichnamigen Kirche. Menschenleer, konnte ich diesen Ort in aller Ruhe aus jedem Winkel betrachten. Als ich mich an der schönen Backstein-Fassade und dem Campanile sattgesehen hatte, nahm ich die Brücke über den Canale di San Donato und erkundete nun erst mal den Nordosten der Insel. Vom nordöstlichen Ufer warf ich schon mal einen neugierigen Blick nach Burano. Auf meinem Rückweg schaute ich mir jetzt auch das Innere der Santa Maria e Donato an. Beim Eintritt wird auf einem Schild um eine Spende von 2 Euro gebeten, welche ich beim Anblick des herrlichen Mosaikfußbodens gerne bezahlte. Die Wurzeln dieser tollen Kirche gehen bis auf das 7. Jahrhundert zurück, was sie zu einer der ältesten Kirchen der Lagune macht. Wirklich schön sind auch die goldene Halbkuppel mit dem Bild der Maria, sowie die kleine Kapelle an der linken Seite der Kirche.
Nachdem ich die Santa Maria e Donato verlassen hatte, setzte ich meinen Spaziergang über die Insel fort. Auf meinem Weg zum Leuchtturm von Murano, schaute ich dann auch mal in eine dieser kleinen Glasmanufakturen (Mazzega Glass Factory) hinein. Beeindruckend was man aus Glas so alles machen kann. Weiter ging es, vorbei an der Chiesa Santo Stefano, vor der ein großer Glasstern ausgestellt war. Bei herrlichen Sonnenschein und angenehmen Temperaturen schlenderte ich vorbei an den Glasgeschäften und Straßencafes und erreichte nach einiger Zeit den Leuchtturm. Ich setzte mich auf eine der Bänke und genoss die Sonne, während ich auf das Vaporetto nach Burano wartete. Nach einer halben Stunde kam das Vaporetto und wir legten ab.

Die Fahrt von Murano nach Burano dauerte 45 Minuten, die aber wegen der tollen Aussicht wie im Flug vergingen.
Dieses malerische Fischerdorf besteht aus 3 Einzelinseln die durch Brücken miteinander verbunden sind.
Von der Vaporettostation aus startete ich meinen Rundgang über die kleine, bunte Insel. Der Legende nach diente die Farbgebung der Häuser, den Fischern früher zur Orientierung bei schlechter Sicht. In der Geschichte Buranos spielten der Fischfang und die Spitzenstickerei eine große Rolle. Wer sich für diese Stickereien besonders interessiert, der sollte mal in der Scuola di Merletti vorbeischauen, dort sind berühmten Burano-Spitzen ausgestellt. Heute lebt die Insel eher vom Tourismus.
Die vielen Souvenirläden am Wegesrand ließ ich links liegen und lief am Ufer des Rio Assassini entlang und bestaunte die kleinen, bunten Häuser. Rot, Grün, Gelb, Blau, Orange, Lila, Rosa, diese Insel ist definitiv nix für farbenblinde. Nach einiger Zeit erreichte ich schon die große Piazza Galuppi, benannt nach dem in Burano geborenen Komponisten Baldassare Galuppi. Auf der Piazza befindet sich auch die Kirche San Martino, deren Campanile schon von weitem zu sehen ist. Ich warf nur einen kurzen Blick in die Vorhalle, der aus dem 16. Jahrhundert stammenden Kirche, und bestaunte eine Statue von Johannes Paul II.. Durch die kleinen, verträumten Gassen erreichte ich wieder die Vaporettostation.
Nach kurzer Wartezeit ging es weiter nach Torcello. Die im 7. Jahrhundert besiedelte Insel, hat so gut wie keine Einwohner. Dementsprechend grün und naturbelassen ist diese Insel. Im 10. Jahrhundert hatte Torcello noch 10.000 - 20.000 Einwohner und war größer und reicher als Venedig, heute ist außer der Chiesa Santa Fosca, der Basilica Santa Maria Assunta und wenigen Häusern, nicht mehr viel erhalten. Weite Teile der Insel sind versumpft, was seiner Zeit zu einer Malariaplage führte, die vielen Menschen das Leben kostete und andere zum Verlassen der Insel zwang. Von der Haltestelle ging ich am Wasser entlang und vorbei an gemütlichen Restaurants, zu den beiden Sehenswürdigkeiten dieser Insel. Den Anfang machte die Chiesa Santa Fosca, welche aus dem 11. Jahrhundert stammt. Die von einem Arkadengang umgebende Kirche, verdankt ihre Entstehung dem Märtyrergrab in dem sich Reliquien der Märtyrerin Santa Fosca finden. Nachdem ich mir den Zentralbau von außen angesehen hatte, betrat ich die Santa Fosca. Ich betrachtete das schlichte, aber dennoch sehr schöne Innere der Kirche und legte eine kleine Verschnaufpause ein, bevor ich wieder hinausging. Wenige Schritte entfernt befindet sich die Basilica Santa Maria Assunta, die ich eigentlich auch besuchen wollte. Der Eintrittspreis von 5 Euro schreckte mich dann aber doch ab. So schaute ich mir die, aus dem 11. Jahrhundert stammende Basilica nur on von außen an. Damit entgingen mir zwar die verschiedenen Mosaikkunstwerke, aber so habe ich auch einen Grund nach Torcello zurück zu kommen.

Ich ging an der Basilica Santa Maria Assunta vorbei und schaute nebenbei Archäologen bei einer Ausgrabung zu. Auf Torcello liegen noch viele Schätze aus vergangenen Zeiten unter der Erdoberfläche. Ich warf noch einen kurzen Blick auf den komplett eingerüsteten Turm und begab mich wieder zum Vorplatz der beiden beeindruckenden Kirchen und ließ die besondere Atmosphäre noch einmal auf mich wirken, was neben mir und anderen Touristen auch zwei Eidechsen taten.
Langsam aber sicher, machte ich mich auf den Rückweg zur Anlegestelle. Nun ging es zurück nach Burano, wo ich in das Vaporetto nach Murano umstieg. Zwar war meine Tageskarte vom Vortag nun schon lange abgelaufen, aber kontrolliert wurde auch nicht wirklich und so verzichtete ich darauf erneut eine Karte kaufen.
Nach einer dreiviertel Stunde kam ich wieder in Murano am Leuchtturm an. Ich schlenderte wieder ans südliche Ende der Insel und wartete dort auf das Vaporetto, welches mich zurück Richtung Venedig bringen sollte.
Nach kurzer Überlegung entschied ich mich dazu der Friedhofsinsel San Michele noch einen kurzen Besuch abzustatten. Eigentlich war dieser Besuch nicht vorgesehen, da ich Friedhöfe nicht wirklich einladend finde und damit eher trostlose Orte in Verbindung bringe, doch damit lag ich in diesem Fall komplett daneben. Selten war ich an einem so schönen Ort! Die Sonne schien immer noch herrlich vom Himmel herab, als ich meinen Rundgang über den Friedhof startete. Die Idee dieses Zentralfriedhofs kam übrigens von Napoleon Bonaparte, der damit verhindern wollte, dass die Venezianer ihre Verstorbenen kreuz und quer unter den Steinplatten mitten in der Stadt beerdigen. Nur gebürtige Venezianer, die ihr Leben lang Bürger Venedigs waren, werden hier beerdigt. Wegen eines Platzmangels werden Tote zuerst in normalen Gräbern begraben, nach einigen Jahren aber wieder exhumiert und in hohe Blöcke gestapelt.
Von der Vaporettostation ging ich zum Eingangsbereich des Friedhofs, der schon fast einer Parkanlage ähnelte. Über die hellen, großen Platten ging ich im Halbkreis bis zur Chiesa San Cristoforo und ließ meinen Blick über den weitläufigen Friedhof schweifen. Ich beschränkte mich bei meinem Besuch auf den inneren Bereich des Friedhofs, die Außenbereich ließ ich aus. Auch so verbrachte ich einige Zeit an diesem Ort, bevor ich den Friedhof verließ und mich zum Kloster begab. Von dem aus dem 13. Jahrhundert stammenden Kloster sind nur noch der Kreuzgang, die Renaissancekirche San Michele und die sechseckige Cappella Emiliani erhalten. Bevor ich mich von der Insel verabschiedete, schaute ich mir noch den Kreuzgang an und ging wieder zur Vaporettostation.

Mit dem Vaporetto lernte ich nun das Sestiere Cannaregio vom Wasserweg kennen. Vorbei am Arsenale, der Isola San Pietro und dem grünen/ruhigen südöstlichen Ende Venedigs, erinnerte ich mich an die tollen letzten Tage zurück. Wie ich am Sonntag diese ganzen schönen Orte per pedes abgelaufen bin. Wenig später erreichte ich dann schon den Markusplatz. An meinem letzten Abend in Venedig, wollte ich es mir nicht nehmen lassen noch einmal durch die traumhaft schönen Gassen bis zur Piazzale Roma zu laufen. Der von der Abendsonne geflutete Markusplatz war wieder genauso gut besucht wie schon die letzten Tage. Ein letztes Mal schlenderte ich durch die Gassen und genoss die herrliche sommerliche Stimmung. Auf meinem Weg, musste ich immer wieder an die ersten Tage dieser tollen Reise zurückdenken. Nochmal ein kurzer Blick zur Rialto-Brücke und schon war ich auf der Strada Nuova. An der Piazzale Roma angekommen, warf ich noch einen wehmütigen Blick auf den Canal Grande bevor ich in den Bus nach Mestre einstieg.

Fazit vom siebten Tag:

Der letzte komplette Tag, war für mich der schönste Tag der gesamten Reise. Diese vier unterschiedlichen Inseln sind alle an Schönheit kaum zu überbieten. Vor allem geht es auf den Inseln wesentlich ruhiger zu als in Venedig, was ich sehr schön fand. So war Murano morgens um 9 Uhr noch menschenleer. In Burano wurde es dann schon ein wenig voller. Scheinbar hatten die übrigen Touristen jetzt auch ausgeschlafen. Torcello und San Michele sind zwei ganz besondere Orte, schön grün und ruhig. Ein krasser Gegensatz zum geschäftigen Venedig. Vielen Dank nochmal an Pasquetta für den Tipp, auch Torcello und San Michele zu besuchen.
Die Fahrten mit dem Vaporetto durch die Lagune haben mir auch riesigen Spaß gemacht, auch weil es an diesem Tag lange nicht so kalt war, wie noch am Tag zuvor. Der abendliche Spaziergang vom Markusplatz zur Piazzale Roma, war ein toller Abschied von dieser traumhaft schönen Stadt!

Lg Antinous
 
Hallo Antinous,

auch für den detaillierten Bericht über den 7. Tag vielen Dank. Alle Deine Tagesberichte habe ich genossen. Es war ein Vergnügen, Deinen Wegen zu folgen, die informativen Texte zu lesen und die vielen schönen Bilder zu bestaunen. :thumbup: :nod:

Ich bin durchaus fasziniert von der Systematik der Planung und Realisierung Deiner 7 Tage Venedig mit San Michele, Murano und Burano. Offenbar ist es Dir dabei aber gelungen, keine Eile aufkommen zu lassen, sondern recht entspannt die Tagesprogramme anzugehen. :)

Bei meinem zweiten Venedigbesuch vor 11 Jahren hatte ich - in einer kleinen Gruppe mit Führer - ein ähnliches Programm (Venedig, San Michele, Murano, Burano, dazu noch die kleine Insel der Armenier mit einem sensationellen Sonnenuntergang). Rückblickend staune ich manchmal - was auch für Deine Reise gilt - wieviel Programm in 7 Tagen möglich ist und dass man danach wirklich zu recht von sich sagen kann: Ich war in Venedig. :) :proud: :smug:

Wobei es bei mir eine Tagesreise war (vom Gardasee aus), die meine Liebe zu Venedig entfacht hat, Tagesreisende reklamieren ja auch für sich, in Venedig gewesen zu sein, was ja nicht grundsätzlich falsch ist.

Schön für Dich, dass Du San Michele und Torcello in die Tagestour aufgenommen hast. Diese beiden Inseln gehören einfach mit dazu. Doch das weiß man erst, wenn man dort war. :nod:

Der Begriff "Friedhofinsel" schreckt eigentlich ab. Aber wer einmal auf San Michele war, der ist angetan von Vielfalt und Schönheit der Anlage. Bei jedem meiner Venedigbesuche (es waren deutlich über 10 in den vergangenen 12 Jahren) war ich auf San Michele, was ja kein Problem ist, legt sie doch nur einen Katzensprung von der Hauptinsel entfernt. :)

DEINE Besuchssystematik habe ich nie erreicht, zumal ich in den letzten Jahren immer mehr dazu übergegangen bin, mich mit eher vagen Zielvorgaben durch die Stadt treiben zu lassen und mich einfach wie zu Hause zu fühlen, was ich wirklich so empfinde. Mit einem gewissen Schmunzeln sage ich manchmal: Auf San Michele würde ich schon gerne beerdigt werden, wogegen freilich einige handfeste Gründe sprechen. :( :nod:

Sorry für den persönlichen Exkurs. Nochmals herzlichen Dank, an Deinem Venedig teilhaben zu dürfen. :)

Gruß
Alex
 
Hallo!

Gerne bin ich mit Dir in Deine Reise "eingetaucht".

Wir werden im Sommer wieder Tagesausflüge nach Venedig unternehmen.
Dabei wollen wir Deinen 7. Tag "kopieren", der steht schon so in meiner Reiseplanung :p

Eine kurze Frage habe ich noch:
Wenn man von Venedig nach Murano fährt, hält das Vaporetto auf der rechten Seite nahe der Brücke über den Canal Grande.
Um dann nach Burano zu kommen, muss ich dann die Kanalseite wechseln und am Leuchtturm abfahren? Und zurück wieder von der Anlagestelle, mit der man in Murano angekommen ist?

Murano hat uns bei unserem letzten Besuch sehr gefallen, auch das Glasmuseum mit dem großartigen Garten war sehr interessant!

Viele Grüße KKM
 
Moin Moin Alex,

Hallo Antinous,
auch für den detaillierten Bericht über den 7. Tag vielen Dank. Alle Deine Tagesberichte habe ich genossen. Es war ein Vergnügen, Deinen Wegen zu folgen, die informativen Texte zu lesen und die vielen schönen Bilder zu bestaunen. :thumbup: :nod:
Vielen Dank für deine, wiedermal, sehr netten Worte. Es freut mich sehr, dass dir mein Reisebericht gefällt :)
Das Schreiben des Berichts hat mir auch sehr viel Freude gemacht, da ich immer wieder in den schönen Erinnerungen der Reise schwelgen konnte :nod:

Ich bin durchaus fasziniert von der Systematik der Planung und Realisierung Deiner 7 Tage Venedig mit San Michele, Murano und Burano. Offenbar ist es Dir dabei aber gelungen, keine Eile aufkommen zu lassen, sondern recht entspannt die Tagesprogramme anzugehen. :)
Ich bin auch nach wie vor begeistert, dass ich meine Reiseplanung so umsetzen konnte wie ich es mir vorgenommen habe. Eile kam zu keiner Zeit auf, ich konnte mir alles in Ruhe anschauen ;)

Bei meinem zweiten Venedigbesuch vor 11 Jahren hatte ich - in einer kleinen Gruppe mit Führer - ein ähnliches Programm (Venedig, San Michele, Murano, Burano, dazu noch die kleine Insel der Armenier mit einem sensationellen Sonnenuntergang). Rückblickend staune ich manchmal - was auch für Deine Reise gilt - wieviel Programm in 7 Tagen möglich ist und dass man danach wirklich zu recht von sich sagen kann: Ich war in Venedig. :) :proud: :smug:
Wobei es bei mir eine Tagesreise war (vom Gardasee aus), die meine Liebe zu Venedig entfacht hat, Tagesreisende reklamieren ja auch für sich, in Venedig gewesen zu sein, was ja nicht grundsätzlich falsch ist.
Im nachhinein wundere ich mich auch wieviel ich in diesen 7 Tagen gesehen und erlebt habe. Es war einfach fantastisch! Ich gebe dir vollkommen Recht, dass man erst nach einem längeren Aufenthalt, zu recht sagen kann in Venedig gewesen zu sein :nod:


Schön für Dich, dass Du San Michele und Torcello in die Tagestour aufgenommen hast. Diese beiden Inseln gehören einfach mit dazu. Doch das weiß man erst, wenn man dort war. :nod:
Wie recht du hast! Ich bin so froh, dass ich diese beiden Perlen der Lagune "mitgenommen" habe. Mit diesen beiden Inseln verbinde ich besonders schöne Erinnerungen an meine Reise ;)

Der Begriff "Friedhofinsel" schreckt eigentlich ab. Aber wer einmal auf San Michele war, der ist angetan von Vielfalt und Schönheit der Anlage. Bei jedem meiner Venedigbesuche (es waren deutlich über 10 in den vergangenen 12 Jahren) war ich auf San Michele, was ja kein Problem ist, legt sie doch nur einen Katzensprung von der Hauptinsel entfernt. :)
Ja dieser Begriff schreckte mich während meiner Reiseplanung auch ab und deshalb wollte ich die Insel auch garnicht besuchen. Jetzt bin ich froh dies doch gemacht zu haben :nod:

DEINE Besuchssystematik habe ich nie erreicht, zumal ich in den letzten Jahren immer mehr dazu übergegangen bin, mich mit eher vagen Zielvorgaben durch die Stadt treiben zu lassen und mich einfach wie zu Hause zu fühlen, was ich wirklich so empfinde. Mit einem gewissen Schmunzeln sage ich manchmal: Auf San Michele würde ich schon gerne beerdigt werden, wogegen freilich einige handfeste Gründe sprechen. :( :nod:
Meine Vorgehensweise ist sicher nicht jedermanns Sache. In meinem Freundes- und Verwandtenkreis werde ich hierfür hin und wieder auch mal belächelt, aber viele finden es super wie akribisch ich eine Reise vorbereite ;)

Sorry für den persönlichen Exkurs. Nochmals herzlichen Dank, an Deinem Venedig teilhaben zu dürfen. :)

Gruß
Alex
Kein Problem Alex! Vielen Dank nochmals, dass du meinen Bericht von Beginn an so fleißig mitliest und kommentierst :)

Lg Antinous
 
Moin Moin KKM,

Hallo!
Gerne bin ich mit Dir in Deine Reise "eingetaucht".
Vielen Dank für das Kompliment! Freut mich, dass dir der Bericht gefallen hat ;)

Wir werden im Sommer wieder Tagesausflüge nach Venedig unternehmen.
Dabei wollen wir Deinen 7. Tag "kopieren", der steht schon so in meiner Reiseplanung :p
Dann wünsche ich euch schonmal viel Spaß in Italien :nod:
Dass ihr meinen 7. Tag kopiert, fasse ich mal als riesiges Kompliment auf :p ;)

Eine kurze Frage habe ich noch:
Wenn man von Venedig nach Murano fährt, hält das Vaporetto auf der rechten Seite nahe der Brücke über den Canal Grande.
Um dann nach Burano zu kommen, muss ich dann die Kanalseite wechseln und am Leuchtturm abfahren? Und zurück wieder von der Anlagestelle, mit der man in Murano angekommen ist?
Ich bin von der Piazzale Roma mit der Linie 4.1/4.2 nach Murano gefahren. Man kommt dann an der Haltestelle Colonna (südliches Ende des Rio Vetrai) an, kann aber auch bis Faro (Leuchtturm) weiterfahren. Dort jedoch muss man, um nach Burano zu kommen, in die Linie 12 umsteigen.
Bei der Rückfahrt hätte ich auch bei Haltestelle Faro in das nächste Vaporetto nach Venedig einsteigen können (Linie 4.1/4.2), wollte aber noch einmal einen kleinen Spaziergang über diese tolle Insel machen. Deshalb bin ich dann von Haltestelle Colonna aus, zurück nach Venedig gefahren.
Ich hoffe dir mit dieser Beschreibung ein wenig weitergeholfen zu haben ;)

Lg Antinous
 
Hallo!

Vielen Dank für die Wegbeschreibung!

Ich muss zugeben, dass wir diese Tour bereits im vergangenen Jahr machen wollten - es gibt von Chioggia aus richtige geführte Tagestouren mit diesem Programm - wir machen solche Touren dann aber doch lieber ohne Führung...

Torcello stand eher nicht auf meinem Plan, dank Deines Berichtes werde ich diese Insel aber aufnehmen.

Ihr hattet ganz sicher eine traumhafte Zeit in dieser wunderschönen Stadt.

Ich habe bereits 5 Tagesauflüge dorthin unternommen, meine Kinder (jetzt 10 und 13) waren an 3 dieser Ausflüge dabei...
Sicher, immer nur 1 Tag, wir haben aber eigentlich immer Schwerpunkte und so schon mehr gesehen als übliche Tagesgäste...

Im Juli ist es bei uns wieder soweit :lol:

Danke für die Vorfreude!

KKM
 
Hallo Antinous,
sehr schön Deine Insel-Tour :nod:, auf der ich Dich gerne begleitet und mich selbst wieder erinnert habe, wie schön es dort ist. Jede der Inseln ist auf ihre Art besonders.


Wenige Schritte entfernt befindet sich die Basilica Santa Maria Assunta, die ich eigentlich auch besuchen wollte. Der Eintrittspreis von 5 Euro schreckte mich dann aber doch ab. ... Damit entgingen mir zwar die verschiedenen Mosaikkunstwerke, aber so habe ich auch einen Grund nach Torcello zurück zu kommen.

Genau :nod: - der Eintrittspreis dort ist tatsächlich nicht gerade gering, auch wenn er sich lohnt. Ich meine auch, im Preis inbegriffen ist ein Audioguide, mit dem gut und recht informativ die Schätze des Kircheninneren erklärt wurden.

Nach kurzer Überlegung entschied ich mich dazu der Friedhofsinsel San Michele noch einen kurzen Besuch abzustatten. Eigentlich war dieser Besuch nicht vorgesehen, da ich Friedhöfe nicht wirklich einladend finde und damit eher trostlose Orte in Verbindung bringe, doch damit lag ich in diesem Fall komplett daneben. Selten war ich an einem so schönen Ort!

Das freut mich, dass Du diese schöne Erfahrung mit der Friedhofsinsel gemacht hast - und dafür ein paar Fotos von mir für Dich zur Erinnerung an San Michele

Auch diese Insel verdient einen weiteren Besuch, denn je weiter man sie durchstreift umso mehr kann man die verschiedensten Stile der Friedhofsanlage erkennen - und entdeckt das Grab von so mancher verstorbenen Berühmtheit (und sieht, wie ihrer heute gedacht wird ;)). Mir hat diese Oase der Ruhe jedes Mal sehr gut gefallen.

Der letzte komplette Tag, war für mich der schönste Tag der gesamten Reise. Diese vier unterschiedlichen Inseln sind alle an Schönheit kaum zu überbieten. Vor allem geht es auf den Inseln wesentlich ruhiger zu als in Venedig, was ich sehr schön fand. ...
Vielen Dank nochmal an Pasquetta für den Tipp, auch Torcello und San Michele zu besuchen.
Bitte schön, das habe ich gerne gemacht und freue mich, wenn der Tipp gut ankam und keine Enttäuschung wurde (man geht ja doch immer davon aus, was einen selbst gefällt ;)).
Danke für Deinen interessanten, gelungenen Bericht!
Gruß
Pasquetta
 
.

VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die wieder einmal sehr schöne Fortsetzung

:thumbup::thumbup::thumbup:
 
Moin Moin Pasquetta & Asterixinchen,
vielen Dank an euch beide für die netten Worte und das Lesen meines 7. Tages-Berichts ;)
In den nächsten Tagen kommen dann noch der Bericht vom Abreisetag und das Fazit!

Lg Antinous
 
Hallo Antinous,

auch ich habe Deinen 7. Tag mit großem Vergnügen gelesen und war in Gedanken auf den Inseln.
Zu Torcello:

Ich glaube, der Audioguide kostet noch einmal extra, ist aber wirklich sehr gut, wir haben ihn meistens genommen, da es bei diesem Eintrittspreis schon fast keinen Unterschied mehr macht. :~

Wenn Du noch einmal eine Inseltour machst, besuche auch einmal Mazzorbo mit dem netten kleinen Park an der Spitze, wo man durch den Zaun nach Torcello blickt.

Hier mein Bericht von 2008 mit Fotos:

http://www.roma-antiqua.de/forum/posts/68524

Wieder einmal bin ich beeindruckt davon, wie viel Du beim Erstbesuch gesehen - und nicht nur gesehen, sondern bewusst wahrgenommen hast. Complimenti!
Und irgendwie habe ich den Eindruck, dass es Dich irgendwann noch einmal nach Venedig verschlagen wird. ;)

Liebe Grüße

Angela
 
Moin Moin Angela,
vielen Dank für deine Komplimente :)
Rückblickend ärgere ich mich schon ein wenig darüber, die Santa Maria Assunta nicht von innen besucht zu haben. Jetzt wo ich deine tollen Bilder aus deinem ebenso tollen Reisebericht gesehen habe, ärgere ich mich umso mehr ;) Ich hatte während meiner Reise wohl einfach, schon zu viel Kultur gesehen/erlebt und entschied mich deshalb gegen einen Besuch :cry:
Naja so habe ich wenigstens einen Grund zurückzukommen :D
Genauso ist es mit Mazzorbo. Beim Anblick deiner traumhaft schönen Bilder, wünschte ich mir dort gewesen zu sein. Aber das wäre dann wohl doch des ganzen ein bisschen zu viel gewesen und hätte meine Tagesplanung "gesprengt". Dennoch ist Mazzorbo eine tolle Anregung für einen nächsten Besuch der Lagune ;)

Lg Antinous
 
Moin Moin,
der Vollständigkeit halber noch der Bericht von Tag 8. An diesem Tag stand lediglich die Rückreise nach Deutschland auf dem Programm ;)
In den nächsten Tagen werde ich dann noch das Gesamt-Fazit der Reise reinstellen.

Samstag - Tag 8

[IMGli]http://www.roma-antiqua.de/forum/picture.php?albumid=186&pictureid=2929&thumb=1[/IMGli] An meinem vorerst letzten Tag in Italien, war ausschlafen angesagt. Entsprechend spät ging ich um 9:00 Uhr zum Frühstück. Ein letztes Mal genoss ich das, für italienische Verhältnisse, tolle Frühstücksbuffet.
Ordentlich gestärkt, packte ich meinen Koffer und begab mich zur Rezeption, wo ich schnell und unkompliziert auscheckte. Nun machte ich mich auf den kurzen Weg zum Hauptbahnhof, wo der Bus zum Flughafen nach Treviso, schon auf mich wartete. Nach einer halbstündigen Fahrt erreichte ich den Flughafen und schlenderte erst einmal durch den kleinen Flughafen, bevor ich mich zur Sicherheitskontrolle begab. Wie schon die gesamte Reise, verlief auch hier alles reibungslos und schon nach einiger Zeit saß ich im Flieger zurück nach Bremen.
Pünktlich um 15:15 Uhr landete ich im kalten Bremen. Mit der Straßenbahn ging es nun weiter zum Hauptbahnhof und von dort mit dem Bus nach Hause.

Fazit vom achten Tag:
Auch an meinem letzten Tag klappte alles problemlos. Selten habe ich Italien so schweren Herzens wieder verlassen, wie nach dieser super schönen Woche!
 
Fazit vom achten Tag:
Auch an meinem letzten Tag klappte alles problemlos. Selten habe ich Italien so schweren Herzens wieder verlassen, wie nach dieser super schönen Woche!

Das kann man gut verstehen, zumal Du Deinen Venedig-Besuch so gut geplant hast:!::nod:

Ein schönes Wochenende wünscht

mystagogus
 
Moin Moin,
hier nun noch das Fazit meiner Reise ;)

Fazit

Die Anreise/Rückreise
Auch bei dieser Reise bin ich wieder mit Ryanair geflogen, und das ziemlich günstig. Für Hin- und Rückflug habe ich zusammen knapp 34 Euro ausgegeben. Ich muss zugeben so günstig bin ich noch nie geflogen. Sicher, Ryanair ist jetzt nicht die Airline über die regelmäßig positiv berichtet wird, aber ich habe nichts zu meckern. Die Flüge waren pünktlich und auch mit dem Gepäck hat es keine Probleme gegeben.
Der Bustransfer von Treviso nach Mestre erfolgte mit dem Airport-Bus von ATVO und dauerte ca. 30 Minuten. Ein Ticket für Hin- und Rückfahrt kostet im Vorverkauf 13 Euro. Die Busfahrer, waren in meinem Fall sehr freundlich und hilfsbereit.

Das Hotel
[IMGli]http://www.roma-antiqua.de/forum/picture.php?albumid=186&pictureid=2928&thumb=1[/IMGli] Für meine Reise habe ich das 4-Sterne Hotel Hotel Ambasciatori in Mestre ausgewählt. Wenige Schritte vom Hotel befinden sich die Bushaltestelle für den Bus nach Venedig und ein Supermarkt (Pam). Der Hauptbahnhof ist zu Fuß in ca. 10 Minuten erreichbar und das große Einkaufszentrum „Le Barche“ ist ca. 1,5 Km entfernt.
[IMGre]http://www.roma-antiqua.de/forum/picture.php?albumid=186&pictureid=2930&thumb=1[/IMGre] Das Personal ist sehr freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend. Ist der Rückflug erst am Abend, bietet das Hotel die Möglichkeit der Gepäck-Aufbewahrung.
Das Zimmer war sehr geräumig und bot alles was man braucht.
Das Frühstück war für italienische Verhältnisse sehr umfangreich und für mich völlig ausreichend.
Das Essen im Restaurant des Hotels war sehr lecker und die Preise waren angemessen.
Das Hotel ist im Vergleich zu den Hotels in Venedig sehr günstig (40€/Nacht) und bietet einen klasse Service. Ich würde dieses Hotel sofort wieder buchen.
Bei Tripadvisor habe ich eine ausführliche Hotelbewertung geschrieben.

Venedig
Venedig hat sechs Sestieri. Alle habe ich auf ihre ganz eigene Art erleben dürfen. Das ruhige Cannaregio mit seinen einsamen, aber traumhaft schönen Kirchen, der überfüllten Strada Nuova oder den beeindruckenden Ca‘ d’Oro.
Das wie ausgestorben wirkende Castello mit seinem Arsenale und der verlassenen Isola San Pietro.
Der Krasse Gegensatz, das völlig überlaufene San Marco mit seinen bedeutenden Bauwerken, wie der Basilica San Marco und dem Palazzo Ducale.
Die beiden Sestiere Santa Croce und San Polo wiederum, haben für mich ihren ganz eigenen Reiz mit ihren kleinen Gassen und den dichtgedrängten Palazzi.
Etwas weitläufiger und auch ruhiger geht es da im Sestiere Dorsoduro zu. Ein besonderer Ort ist der Campo Santa Magherita, der nicht von den Touristen bevölkert wird sondern von den jungen Studenten und den Einheimischen.
Die Giudecca war bei meinem Besuch, mit Abstand der verlassenste Sestiere Venedigs.
Die Inseln Murano, Burano, Torcello und San Michele könnten unterschiedlicher kaum sein.
Auf meiner Reise habe ich viele unterschiedliche Eindrücke sammeln können und denke immer wieder gern an diese Tage zurück.
Venedig hat auf mich einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Eines steht fest, ich komme gerne wieder :D :nod: ;)

Lg Antinous
 
Zuletzt bearbeitet:
ENDE!

Ein herzliches Dankeschön an alle Mitleser/innen!

Lg Antinous


Lieber Antinous,

von mir ebenfalls ein herzliches Dankeschön für den umfassenden, informativen und kurzweiligen Bericht einschließlich Fazit.

Die Infos zu Ryanair (ist nicht gerade der Billigflieger meines Vertrauens, aber bei DEM Preis kann man gar nicht anders!) und die Hotel-Infos sind interessant und nachdenkenswert. Wenn man nicht gerade die Übernachtung auf der Insel bevorzugt, ist Dein Hotel ein sehr guter Tipp, wie auch ein Blick auf die Homepage zeigt.

Hast Dir viel Arbeit gemacht. Aber vielleicht wolltest Du neben der berühmten Vorfreude auf den ausgeprägten Genuss der Nachbereitung Deiner Venedig-Reise nicht verzichten. Gut so! :thumbup: :nod:. Wir danken es Dir! :)

Schade, dass nun "The end" erreicht ist. Hätte noch eine gute Weile so weitergehen dürfen. :)

Nach der Reise ist vor der Reise. In diesem Sinne viel Vergnügen bei den Vorbereitungen zukünftiger Entdeckungsreisen. :)

Grüße
Alex
 
.

VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die (LEIDER) letzte Fortsetzung und das Ziehen des Fazits

:thumbup::thumbup::thumbup:​
 
Hallo!

Auch von mir ein herzliches Dankeschön für den tollen Bericht!

In einem Monat sind wir auch dort :lol:!!

KKM
 
Moin Moin Alex, Asterixinchen und KKM!
@ Alex: Es freut mich sehr, dass dir mein Bericht so gut gefällt.
Das Hotel ist wirklich toll, ich kann es wirklich nur jedem empfehlen. Sicher die meisten möchten ein Hotel direkt in Venedig, auch ich hatte dies eigentlich so geplant. Jetzt muss ich sagen, dass ich froh bin dieses tolle Hotel in Mestre gebucht zu haben. Zum einen ist das Preisleistungsverhältnis unschlagbar und zum anderen war ich froh vom Trubel in Venedig ein wenig Abstand nehmen zu können. Außerdem ist Mestre eine kleine, ruhige Stadt in der man auch einiges unternehmen und sehen kann ;)
Das Schreiben dieses Reiseberichts hat mir jedesmal riesigen Spaß gemacht, da ich immer wieder in diesen traumhaft schönen Erinnerungen schwelgen konnte :)

@ Asterixinchen: Sehr gerne ;) Vielen Dank auch an dich, für das Lesen meines nicht gerade kurzen Reiseberichts :nod:

@ KKM: Danke für dein Kompliment! Vorfreude ist doch die schönste Freude, nicht wahr? ;)

Lg Antinous
 
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