Raffael-Jahr im Vatikan

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Perugino, dem Lehrmeister des großen Malers aus Urbino. Vom 17. bis 23. Februar werden die Wandteppiche Raffaels in die Sixtinische Kapelle überführt.

Vergleiche:


und

 
Vom 17. bis 23. Februar werden die Wandteppiche Raffaels in die Sixtinische Kapelle überführt.

Dazu findet man inzwischen weitergehende Informationen auf der Homepage der Vatikanischen Museen:


oder


Mit Fotogalerie und zwei PDF-Dokumenten, u.a. diese Broschüre.
 
Fotogalerie und Artikel der Repubblica zur Ausstellung der Raffael-Wandteppiche in der Sixtinischen Kapelle:


und


Aus der deutschsprachigen Presse:


Normalerweise wird die Serie hinter Plexiglas in der Vatikanischen Pinakothek aufbewahrt. Zuletzt war sie 1983 vollständig in der Sixtinischen Kapelle zu sehen, damals zu Ehren von Raffaels 500. Geburtstag. Nun sind seine Werke erneut für kurze Zeit unter den berühmten Deckenfresken von Michelangelo ausgestellt. Am unteren Streifen der Innenwände, der mit kunstvollen "Scheinvorhängen" bemalt ist, hängen nur in dieser Woche die zehn Motive Raffaels.

Entworfen wurden sie auf Initiative von Papst Leo X., um die Heiligkeit der Kapelle herauszustellen. Er beauftragte Raffael 1515, die Vorlagen für die Wandteppiche zu zeichnen. Die Brüsseler Werkstatt von Pieter van Aelst (1502-1550) webte die kostbaren Stücke, die mit Seiden-, Gold- und Silberfäden durchwirkt sind. Die ersten Exemplare wurden 1519 ausgeliefert. Die ganze Serie hing erst kurz nach dem Tod Raffaels, der mit nur 37 Jahren starb, für einige Zeit in der Sixtina.

Seither haben die Teppiche eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Sie wurden im Laufe der Jahrhunderte verpfändet, gestohlen, wiedergefunden und restauriert und befinden sich nun wieder an zugedachter Stelle im Vatikan. Raffaels Kartonzeichnungen wurden 1623 vom späteren König Karl I. nach England geholt, wo er Kopien der Teppiche anfertigen lassen wollte. Die Zeichnungen gehören seither der englischen Königsfamilie und sind im Londoner Victoria and Albert Museum ausgestellt.
 
Das mag sicher ein ganz besonderes Erlebnis sein, diese Wandeppiche an ihrem ursprünglich vorgesehen Bestimmungsort sehen zu können:



Aus der deutschsprachigen Presse:


Event hin oder her - ich frage mich schon, ob sich der Aufwand lohnt bzw. den Teppichen gut tut, nachdem man sie ja bei einem Besuch der VM sowieso in der Pinakothek sehen kann (und wahrscheinlich näher und mit mehr Musse als in der Sixtinischen Kapelle) und ob möglichst "viele Römer" sie jetzt zu sehen bekommen ... parole, parole ...
Raffaello Sanzio da Urbino sei ein "Universalkünstler" gewesen, betonte Museumsdirektorin Barbara Jatta am Montag bei der Präsentation der Ausstellung. Trotz kritischer Stimmen in italienischen Medien - einige Experten halten das Risiko einer Beschädigung des empfindlichen Materials für zu hoch - ist sie von dem Projekt überzeugt: "Ich hoffe, dass so viele Römer wie möglich die Wandteppiche sehen können."
Normalerweise wird die Serie hinter Plexiglas in der Vatikanischen Pinakothek aufbewahrt. ...

Auch in der italienischen Presse gibt es dazu kritische Stimmen.
 
Event hin oder her - ich frage mich schon, ob sich der Aufwand lohnt bzw. den Teppichen gut tut, nachdem man sie ja bei einem Besuch der VM sowieso in der Pinakothek sehen kann (...)

Man kann sie aus konservatorischen Gründen nie alle zusammen in der Pinakothek sehen, es werden immer wieder andere ausgestellt. Nahe kommt man ihnen schon, aber sie sind in raumhohen Glasschränken ausgestellt. Siehe: Room VIII. 16th cent. Hingegen in der Sixtina gibt es nun keine reflektierenden Scheiben zwischen Bewunderern und Wandteppichen.

Aber das Risiko, das die Verantwortlichen der VM eingehen, erscheint mir auch sehr hoch!

It is a very rare occasion, considering that the refined tapestries are usually conserved in the Vatican Pinacoteca, in the famous Hall VIII also known as the Raphael Hall, where they are displayed in rotation for reasons linked to their conservation.

Quelle wie oben: Five hundred years after the death of Raphael, his tapestries return to the Sistine Chapel
 
Sollen sie denn in der Sixtina tatsächlich ohne Glasschutz zu sehen sein? Dann sind sie bei diesen Menschenmassen schon in Gefahr, auch wenn sie dort nur für kurze Zeit aufgehängt sind. Andererseits wäre der Aufwand wohl auch zu groß, extra dafür einen Schutz anzubringen.
Auch für mich eine zweischneidige Sache. Auch wenn in der Pinakothek nicht alle zu sehen sind: es ist immer wieder erstaunlich, wie wenige Besucher sich überhaupt dafür interessieren, obwohl man den Teppichen so nahe kommen kann.
 
Sollen sie denn in der Sixtina tatsächlich ohne Glasschutz zu sehen sein?

Ja, dem ist so! Aber es gibt eine doppelte Barriere. Siehe z.B: dieses Foto. Es stammt aus der Fotogalerie dieses Beitrags von Vaticannews: Musei Vaticani, tornano in Cappella Sistina gli arazzi di Raffaello - Vatican News

Dort auch folgendes Video:


Weiterer Link zur Asstellung:


 
... Romano” von einer erstaunlichen Entdeckung erzählt, die 250 Jahre Geschichte der Vatikanischen Museen Revue passieren lässt.

Inzwischen konnten die Rahmen den passenden Gemälden zugeordnet werden. Es handelt sich um das "Altarbild der Oddi-Kapelle", die "Madonna von Foligno" und die "Verklärung".
Mit den prachtvollen Wandteppichen, die Darstellungen aus der Apostelgeschichte zeigen, und den drei prächtigen Gemälden des Malergenies Raffael in ihren „wiederentdeckten“ Goldrahmen, erstrahlt der Raffael-Saal nun endlich wieder in seinem ursprünglichen Glanz.“

Vgl.: Jatta: le cornici “ritrovate” e la Pala Oddi restaurata - Vatican News
 
Das Raffael-Jahr zum 500. Todestag des Malers neigt sich dem Ende zu.

... Ausstellungen in einem Pandemie-Jahr zu organisieren, ehrten der Vatikan und kirchliche Einrichtungen den Maler. Die römische Görres Gesellschaft führte am Wochenende im Campo Santo Teutonico zum Abschluss des Gedenkjahres eine Online-Konferenz durch. (...)
Die Mitorganisatorin der Tagung, die in Zürich lebende Kunsthistorikerin Claudia Breitling Biaggini, wirft in unserem Interview einen Blick zurück auf das Raffael-Jahr.
 
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