Vatikan/Papst: Vatikan und Papst in Zeiten der Corona-Pandemie


Die Meldung, dass Franziskus am 3. Oktober nach Assisi reist, ist in der Tat eine Neuigkeit. Nicht nur, weil er dort seine neue Enzyklika "Fratelli tutti" unterzeichnet. Erstmals seit Ende Februar verlässt er auch den Vatikan - von einzelnen Gebetsbesuchen in römischen Kirchen abgesehen. Der Besuch in Assisi aber solle wegen der Pandemie rein privat sein, ließ Franziskus wissen: keine Gläubigen, keine Schaulustigen, nur einzelne örtliche Kirchenvertreter und wenige Medien.
 
... veröffentlicht werden. Das gab der Pressesaal an diesem Mittwoch bekannt.


... werden kann. Doch eine Enzyklika ist ja schon an sich eine universelle Botschaft - und Papst Franziskus will mit ihr das Herz jedes einzelnen Menschen erreichen. Das Schreiben wird am 4. Oktober veröffentlicht, wie das vatikanische Presseamt an diesen Mittwoch mitteilte.
 
Nach der Vatikan-Gendarmerie erhält auch die italienische Polizei Lob von Papst Franziskus.

... italienischen Polizisten betont, die am Petersplatz ihren Dienst tun und den Papst auch auf inneritalienischen Reisen begleiten. Anlass der Audienz war das 75-Jahr-Jubiläum des „Inspektorates für die öffentliche Sicherheit beim Vatikan“, wie die Polizei-Sondereinheit im vollen Titel heißt.
 
... Präsident der vatikanischen Güterverwaltung Apsa, Bischof Nunzio Galantino, in einem Interview mit dem „Corriere della Sera“. (...)

Galantino gestand zu, dass die Pandemie für den Vatikan zu spürbaren Einnahme-Ausfällen geführt hat, etwa durch die vorübergehende Schließung der Vatikanischen Museen während des Lockdown in Italien. „Doch obwohl einige fälschlich behaupteten, dass wir vor dem Bankrott stünden, haben wir weiter allen – allen! – Angestellten ihre Gehälter gezahlt.“
 
... getan? Welche Gedanken hat man sich an bestimmten Kurienbehörden und päpstlichen Akademien über die Zeit nach der Krise gemacht? Papst Franziskus wird mit der Enzyklika „Fratelli tutti“, die am Sonntag erscheint, eine Auslese der besten Einwürfe zur Frage vorlegen, wie die Welt gestärkt aus der Krise hervorgehen kann.

Beitrag von Gudrun Sailer
 
Ein sehr lesenswertes Interview, das noch einmal in Erinnerung ruft, wie sehr Papst Franziskus das Thema Corona-Pandemie zu seiner Herzenssache gemacht hat. All die ergreifenden Momente lässt Gudrun Sailer hier noch einmal Revue passieren: sein Gang durchs menschenleere Rom, der Kreuzweg auf dem regennassen Petersplatz, die einsame Ostermesse, aber auch all seine Hilfsmaßnahmen für Bedürftige und für besonders hart betroffenen Länder.
Auf die Enzyklika bin ich wirklich sehr gespannt.
 
Auf die Enzyklika bin ich wirklich sehr gespannt.

Heute hat Papst Franziskus sie in Assisi unterschrieben. Morgen nach dem Angelus wird sie veröffentlicht.

... Dokument am Samstag – aber nicht im Vatikan, sondern in Assisi. Warum? Ein Kollegengespräch. (...)

Gudrun Sailer: Die Corona-Pandemie zeigt, dass keiner sich allein rettet. Dass wir einander brauchen. Dass wir nicht erwarten können, gesund zu bleiben in einer kranken Welt. Dass wir alle Geschwister sind, egal ob arm oder reich, katholisch oder jüdisch oder muslimisch oder glaubensfern – wir brauchen einander, und wir haben miteinander eine Verantwortung für die Schöpfung und dafür, wie wir miteinander umgehen. Das werden die Inhalte der Enzyklika sein. Der Papst spricht in Wirklichkeit seit Monaten darüber.

Von Stefan Kempis und Gudrun Sailer
 

... Samstagnachmittag Assisi besucht. In der Krypta der Basilika San Francesco feierte er eine hl. Messe. (...)

Die Messe in der eher engen, modernen Krypta der gotischen Doppelbasilika begann mit Verspätung. Eine Predigt wurde nicht gehalten. Stattdessen gab es nach dem Verlesen des Evangeliums einen Moment der Stille und des Gebets. Wegen der Ansteckungsgefahr verzichteten die Teilnehmer auf einen Friedensgruß. Die gesammelte, ernste Atmosphäre der Messe erinnerte an den Stil der Frühmessen, die der Papst in der Regel morgens in der Santa-Marta-Kapelle im Vatikan hält.

 

Im Vatikan besteht ab sofort eine Maskenpflicht im Freien. Die Vorschrift gilt auch in vatikanischen Besitzungen außerhalb des Kleinstaats sowie am Arbeitsplatz, wenn die erforderlichen Abstände nicht gewahrt werden können, teilte die Vatikanstaatsleitung am Dienstag in einem Rundschreiben mit. Zudem wird die Beachtung weiterer Hygiene- und Schutzmaßnahmen dringend empfohlen. Über die Einhaltung der Regeln wache die päpstliche Gendarmerie, heißt es in der Anweisung, die ein Korrespondent der italienischen Zeitung "Il Fatto Quotidiano" auf Twitter veröffentlichte.
 
Ab diesem Mittwoch, 7.10., scheinen die Generalaudienzen wieder in der Audienzhalle stattzufinden ((kostenlose) Einlasskarten nötig:


Sehe ich mir allerdings diese Bilder an,
dann weiß ich nicht, was man von "Maskenpflicht im Vatikan" halten soll :confused:. Wie mich deren Handhabung dort sowieso etwas "irritiert", auch wenn es mich nicht betrifft.
Der Artikel ist zwar identisch mit dem von Simone verlinkten (KNA), enthält zur "Verteifung des Themas" aber noch einen Link unter "Standpunkt".
 
Leitgedanke ist die Überzeugung, dass „die Rolle der Wissenschaft entscheidend für das Überleben der Menschheit ist“. Gerade angesichts der Covid-19-Krise gelte das wohl mehr denn je, hieß es im Veranstaltungsprogramm. Das dreitägige Treffen wird dieses Jahr als Videokonferenz gehalten.
 

Interview des Domradio mit Ulrich Nersinger
 
... Geschwisterlichkeit anzuschließen. Am 15. Oktober wird er den globalen Bildungspakt in einer Videobotschaft lancieren, teilte der Vatikan an diesem Donnerstag mit. Dies war ursprünglich am 12. Mai geplant - und musste wegen der Corona-Pandemie verschoben werden. (...)

Franziskus hatte den globalen Bildungspakt bereits vergangenes Jahr angekündigt. Anliegen sei es, „reife Menschen zu formen, die in der Lage sind, Spaltungen und Gegensätze zu überwinden", sagte der Papst in einer Videobotschaft vom 12. September 2019. In der gegenwärtigen Übergangszeit gelte es, „alternative Wege der Definition von Wirtschaft, Politik, Wachstum und Fortschritt zu finden". Dazu brauche es auch „den Mut, Menschen zu bilden, die bereit sind, sich in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen".
 
... Generalaudienz wandte er sich in italienischer Sprache an die anwesenden Pilger und bat dafür um Entschuldigung, dass er sie dieses Mal nur aus der Ferne grüßen werde.
(Hier kann man bei der letzten Minute sehen, dass Papst Franziskus sich an seine Worte hielt. ;) )
 
... Geschwisterlichkeit anzuschließen. Am 15. Oktober wird er den globalen Bildungspakt in einer Videobotschaft lancieren, teilte der Vatikan an diesem Donnerstag mit.

Dazu nun folgende aktuelle Meldungen:


Die Videobotschaft des Papstes im Wortlaut in deutscher Übersetzung:

 
... – Frieden und Geschwisterlichkeit “ und findet in Italiens Hauptstadt Rom statt.
Auf dem Programm steht zunächst ein ökumenischen Gebet in der römischen Basilika Maria in Aracoeli. Anschließend nimmt Papst Franziskus an einer Zeremonie mit Vertretern weiterer Religionen auf dem nahegelegenen Kapitolsplatz teil, wie das vatikanische Presseamt diesen Freitag mitteilte.
...
Sant'Egidio hat das geplante Programm bereits veröffentlicht. Am Dienstagnachmittag beginnen die Gebete der verschiedenenen Religionen an unterschiedlichen Orten. Papst Franziskus und Patriarch Bartholomaios I. sowie weitere Vertreter der orthodoxen und protestantischen Kirchen suchen dafür gegen 16 Uhr die katholische Basilika Santa Maria Coeli am Kapitolshügel auf.
Um 17.30 Uhr steht die interreligiöse Zeremonie an, zu der die Vertreter der verschiedenen Religionen auf dem Kapitolsplatz zusammenkommen. ...
Aufgrund der Coronavirus-Pandemie ist die Teilnehmerzahl vor Ort beschränkt. Sant‘Egidio überträgt in verschiedenen Sprachen, darunter auch Deutsch, das interreligiöse Friedenstreffen aus Rom online.

Siehe auch:
 
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