Italien: Unwetter in der Emilia-Romagna

Nach den Überschwemmungen vom Dienstag und Mittwoch hat sich die Lage in der norditalienischen Region Emilia-Romagna am Donnerstag leicht entspannt.
Nach Angaben der Behörden kamen infolge der heftigen Regenfälle mindestens zwei Menschen ums Leben. In Castel Bolognese in der Provinz Ravenna wurde ein 80 Jahre alter Radfahrer von den Fluten des Flusses Senio mitgerissen und ertrank. In Fontanelice nahe Bologna starb ein 74 Jahre alter Mann in den Trümmern seines Hauses, das von einem Erdrutsch zerstört worden war. Mehr als 500 Menschen mussten schon die zweite Nacht in Notunterkünften verbringen, weil ihre Häuser vom Wasser eingeschlossen waren oder unbewohnbar sind.

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Reisewarnung des Auswärtigen Amtes:
Aufgrund anhaltender, zum Teil starker Regenfälle und heftiger Gewitter ist in ganz Italien mit Einschränkungen zu rechnen. Besondere Vorsicht gilt momentan in den Regionen Emilia-Romagna sowie in Sizilien (jeweils höchste Alarmstufe).
Im Landesinnern besteht die Gefahr von Überschwemmungen und Erdrutschen; an der gesamten Küste auch Mittel- und Süditaliens können Sturmfluten einsetzen. Viele Straßen sind unpassierbar und es kommt zu Einschränkungen im regionalen Bahnverkehr. Weitere Auskünfte erteilen die lokalen Behörden.
 
Und noch ist kein Ende in Sicht. Zuletzt regnete es im Nordwesten, im Piemont sowie auf Sardinien und Sizilien weiter. Auch der Spiegel des Po steigt rasant. Noch vor Kurzem floss hier so wenig Wasser wie kaum je zuvor.
 
Soeben las ich bei RomaToday Folgendes:
"Wir helfen euch, den Schlamm wegzuschaufeln", aber sie waren Plünderer; erwischt und verhaftet mit 6.000,- €.

Diesen Diebstahl zeigte ein älteres Ehepaar in Ravenna an. Innerhalb kurzer Zeit machte die Polizei die beiden Diebe ausfindig (sie trugen das Diebesgut noch bei sich).

Dopo che i sedicenti volontari si sono allontanati, i due proprietari hanno infatti scoperto che dalla casa mancava un grossa somma di denaro e hanno immediatamente allertato i poliziotti in servizio antisciacallaggio presenti nelle vicinanze. In poco tempo gli agenti sono riusciti a individuare la coppia di presunti ladri, un uomo e una donna di origine albanese.
Nachdem die vorgeblichen Freiwilligen gegangen waren, entdeckten die beiden Eigentümer, dass eine große Geldsumme fehlte, und alarmierten sofort die Polizisten der nächstgelegenen Anti-Plünderungsdienststelle. In kurzer Zeit gelang es den Ermittlern, das Diebespaar aufzuspüren, einen Mann und eine Frau albanischer Herkunft.
 
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Die milliardenschweren Pläne für Maßnahmen zur Verhinderung von Überschwemmungen und Erdrutschen wurden von der Regierung im Jahr 2018 gestrichen. Nach der Tragödie in der Emilia Romagna gibt es neue Forderungen nach einer Wiederbelebung der Initiative.

und

 
Eine Maßnahme dürften auch ausländische Touristen in ganz Italien unmittelbar erfahren. Sangiuliano kündigte an, dass auf jede Museumseintrittskarte ein Euro Aufschlag verlangt werden solle, der dann wiederum zur Unterstützung in die Emilia-Romagna fließe.
 
Schlammschlacht gestern vor dem Palazzo Madama, d.h. am Eingang des italienischen Senats, der letzten Generation: Zunächst versuchten sie ihn mit Feuerlöschern unter Wasser zu setzen, wurden daran aber durch die Carabinieri gehindert; anschließend übergossen sie sich dort mit Schlamm.
"Il fango arriverà anche qui, abbiamo paura", hanno detto i giovani in riferimento all'alluvione che ha colpito l'Emilia Romagna. E ancora "Oggi a Palazzo Madama abbiamo portato il fango ma le nostre istituzioni sono già imbrattate da chi siede in quelle poltrone".
"Der Schlamm wird auch hierher kommen, wir haben Angst", so sagten die Jugendlichen mit Bezug auf die Überschwemmung in der Emilia Romagna. "Heute haben wir den Schlamm zum Palazzo Madama gebracht, aber unsere staatlichen Institutionen sind bereits beschmiert durch diejenigen, die hier auf den Sesseln sitzen."


Jedenfalls haben die Akteure einen ganz schönen Tanz veranstaltet ... tja: "Morgens Fango, abends Tango"?!?
 
Am Sonntag war Giorgia Meloni in Forlì und Ravenna:
In der Not hält die Nation zusammen. Wenn in Italien die Erde bebt oder wie jetzt in der Region Emilia-Romagna ein ganzer Landstrich von einer Flut überschwemmt wird, dann strömen die Helfer herbei. Zuerst die professionellen, vom Zivilschutz über die Feuerwehr bis zu den Sanitätern, dann auch die freiwilligen. Die jungen Leute, die mit Gummistiefeln und Schaufeln ins Katastrophengebiet in Norditalien gekommen sind, werden „Angeli del Fango“ genannt. Die Bezeichnung „Engel des Schlamms“ ist seit der Jahrhundertflut von November 1966 in Florenz gebräuchlich, als der Arno die Altstadt meterhoch überflutete. (...) Als Ministerpräsidentin Giorgia Meloni am Sonntag Forlì und Ravenna besuchte, ließ sie sich ausgiebig auch mit „Engeln des Schlamms“ ablichten.
Wobei natürlich gleich ins Auge fällt: Nein, sie trägt keine Gummistiefel ... ;) (wie weiland G. S. in Grimma).
 

Ganz Italien stehe den überfluteten Gemeinden bei, sagte Mattarella. "Sie werden beim Wiederaufbau, der schnell erfolgen muss, nicht allein sein", sagte der Staatschef in Forlì zu einigen Bewohnern. Mattarella betonte, dass der Wiederaufbau für ganz Italien wichtig sei, nicht nur für die Region. "Dies ist eine herausfordernde und schwierige Zeit. Ich habe gesehen, wie viel zu tun ist, mit Mut und Engagement, und ich weiß, dass Sie Erfolg haben werden, weil Sie in diesen Gebieten diesen Elan haben. Der Wiederaufbau ist notwendig. Das ist eine nationale Notwendigkeit, und Sie können sicher sein, dass wir Sie dabei ständig unterstützen werden."
 
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