Auf Grund hiervon: "Das erste Mal in Apulien" habe ich mal meine (für heutige Verhältnisse ) "spärliche" Foto-Ausbeute unserer Apulien-Rundreise durchgeschaut und wieder festgestellt, wie schön dieses Land ist und darum dieser eigenständige "Antwort-Thread".
Vor nunmehr fast vierzig Jahren hatte ich eine Arbeitskollegin, die aus Andria stammte und der ich, als sie - heimwehkrank - wieder dorthin zurück ging, versprochen hatte, „ihrem“ schönen Apulien einmal einen Besuch abzustatten. Dieses Versprechen konnte ich aus den verschiedensten Gründen lange nicht einlösen. In der Zwischenzeit haben wir einen guten Freund, der aus der Nähe von Bari kommt. Und so wurde es wirklich Zeit, Apulien einmal zu besuchen.
Wir hatten eine Rundreise gebucht, d.h. Flug , Mietwagen und die Reiseroute „abgesteckt“ mit den Hotels, die vorgebucht waren, jedoch die Besichtigungen, bzw. das was wir sehen wollten, selbst zusammengestellt. Dazu hatten wir – wohl wissend, wie anstrengend so eine Woche ist, während der man an fast jedem Tag an einem anderen Übernachtungsort eintreffen soll und tagsüber natürlich so viel wie möglich sehen möchte – im Anschluss an die Rundreise einige Erholungstage (in einer Hotelanlage „jwd“ am Meer) eingeplant. Wir waren wieder während unsere bevorzugte Reisezeit Ende Mai unterwegs, aber auch im Spätherbst wird es sicherlich schön und angenehm zu reisen sein in Apulien. Die Sommermonate mit „Backofentemperaturen“ sind nur am Meer auszuhalten, wie uns unser Freund erzählt..
Auch wir beschränkten uns auf den südlicheren Teil Apuliens, wenn sicherlich auch der nördliche, der „Sporn des italienischen Stiefels“, der Gargano (mit Monte Sant'Angelo) landschaftlich sehr schön ist (und vor allem von den Italienern gern besucht wird – Padre Pio macht's möglich ).
Also, wie war das damals vor ein paar Jahren in Apulien...
Wir haben in Bari unseren Mietwagen übernommen - von Deutschland aus buchen, das spart enorm Kosten, wie wir später in einem Hotel von einem „Leidgeplagten“ erfuhren, der merkte, dass man von einem Land mehr kennenlernt, wenn man auch Ausflüge macht, statt nur am Strand zu liegen.
Nach einer Fahrt am Meer entlang - damals hatten wir noch kein Navi und uns somit auf mein „Straßenkartengefühl“ :~ verlassen - mit schönen Blicken auf die Stadt und Kaffeepause am Hafen machten wir den ersten Halt in Conversano, dem „Kirschgarten Apuliens“, mit dem Castello,
Hierher sollten wir am Ende unserer Reise noch einmal kommen um dann auch das „Kirschfest“ zu besuchen; das dürfte jedoch außerhalb der Reisezeit von Angela liegen .
Die ersten beiden Übernachtungen waren in der Nähe von Alberobello, der Stadt der Trulli, gebucht und wir hatten am späten Nachmittag noch Zeit, uns solche anzusehen. Die Trulli sollen im (Morgen- bzw.) Abendlicht am schönsten sein. Wenn ich mich recht erinnere, so gab es ausgeschilderte (geführte) Besichtigungsrouten zu den Trulli (mit Touri-Zentren?). Wir haben uns jedoch dafür nicht interessiert, sondern sind in die Altstadt gefahren und durch die Gässchen geschlendert, so dass wir noch den ursprünglichen Reiz dieser Kegelbauten in der Bauweise von früheren Hirtenhütten geahnt haben. Trulli gibt es im Umland von Alberobello verstreut immer wieder.
Wenn man nicht klaustrophobisch veranlagt ist, bietet sich ein Besuch einer der Grotten im karstigen Gebiet um Alberobello an. Da gibt es die größere Grotta di Castellana, die seinerzeit schon touristisch stark erschlossen war, und so sind wir wieder einmal den Touri-Pfaden ausgewichen und haben die kleinere (und preisgünstiger! aber: Öffnungszeiten beachten!) Grotta del Trullo (Grotta di Putignano) besichtigt und es nicht bereut.
Ich habe interessehalber mal einige zeitnahe Bewertungen nachlesen und konnte bestätigt finden, was unsere eigene Erfahrung vor etlichen Jahren schon war: das Personal ist sehr freundlich und zuvorkommend gewesen. Weil wir an diesen Vormittag (vorerst?) die einzigen Besucher waren, hatten wir sozusagen eine „Privatführung“, die ausführlich und kenntnisreich war.
Wie vieles so „nebenher“, findet man solche Kleinode wie z.B. die Abbazia Santa Maria di Barsento versteckt, mitten in der Landschaft. (Die kleine weißgekalkte Kirche befindet sich an der Strade Vicinale Barsento, bei Noci .)
Von Alberobello aus erkundeten wir noch Locorotondo (wo guter Wein produziert wird). Was der Name des Ortes bedeutet - „runder Ort“ - sieht man gleich, wenn man die (kreisrund um einen Hügel angelegten) Gassen der schönen Altstadt durchstreift.
Der weite Blick geht über das Valle d'Itria mit seinen verstreut liegenden Trulli.
Auch das nicht weit entfernte Martina Franca liegt auf einem Hügel und lädt mit seiner hübschen Altstadt, den Barockkirchen und -palästen zum Verweilen ein.
Lange nahm man an, dass der schöne Palazzo Ducale Gian Lorenzo Bernini zuzuschreiben ist, aber „Pustekuchen“, nun weiß man, dass er ein Werk von Giovanni Andrea Carducci aus Bergamo ist, der nach einer Zeichnung Berninis gearbeitet hat. Auch was wert.
Wir haben ihn seinerzeit nicht besichtigt; ich habe aber gelesen, dass er (kostenlos) täglich (außer sonntags) zugänglich ist von 08.30-13.30 Uhr, (s. hier).
Unser nächstes Hotel war in Bisceglie gebucht, d.h. wir fuhren Richtung Norden – zur „Krone Apuliens“, dem Castel del Monte.
Auf dem Weg lohnte ein Abstecher nach Bitonto, nordwestlich von Bari, mit einer der schönsten romanischen Kirchen Apuliens, der Kathedrale San Valentino.
Glanzlichter im Inneren: die herrlichen Kanzeln und die Ausgrabungen, mit dem Mosaik, das einen Greifen darstellt.
Weiter ging es zum Castel del Monte – Friedrich II. der Stauferkaiser, „stupor mundi“ (Staunen der Welt) genannt – und nur staunen kann man wenn man dieses Bauwerk sieht, besichtigt, besteigt und von dort in die Landschaft schaut, die Friedrich II. so geliebt haben soll... - jeder weitere Kommentar dazu erübrigt sich.
Öffnugnszeiten sollten von 09.00 bis 18.30 Uhr sein; der Eintrittspreis hat sich in der Zwischenzeit „ein wenig“ erhöht (3,-- Euro bei uns, jetzt lt. Website 5,-- Euro). Ich erinnere mich, dass man nur bis zu einem gebührenpflichtigen Parkplatz am Fuße des Berges fahren konnte und von dort ein Bustransfer zum Castel eingerichtet war.
An Andria vorbei fuhren wir nach Barletta, der Hafenstadt mit dem Kastell, in dem das angeblich einzige (lebensechte) Abbild Friedrich II. sein soll, die romanisch/gotische Kathedrale S.Maria Maggiore (man beachte die „Dachzipfelmützen“ wie bei den Trulli), die Basilica Santo Sepolcro und dem „Colosso eraclio“, die große Bronzestatue des Koloss von Barletta, das Wahrzeichen der Stadt.
:~ Man beachte das Größenverhältnis.
Nach ca. ½ Stunde Fahrt sind wir in Trani. Die aus dem hellen pietra tranese erbaute Kathedrale S. Nicola Pellegrino liegt wunderschön unmittelbar am Meer, wie ein „Wegweiser“ für die Kreuzfahrer und Kaufleute, die in der Zeit der Kreuzzüge von Bari und Trani aus in das Heilige Land fuhren.
Leider konnten wir die Kathedrale innen nicht besichtigen, da irgendwo/irgendwas renoviert wurde und sie nicht zugänglich war.
Bis zu unserer „diesnächtigen“, wieder guten Unterkunft in Bisceglie war es nicht weit, so dass der Reisestaub dieses Tages sogar noch im Schwimmbad abgewaschen werden konnte.
Am nächsten Morgen ging es weiter ? große Richtung zu „einer der ältesten Stadt der Welt“, nach Matera in der karstigen Hochebene der östlichen Basilikata. Aber der Reihe nach...
Fortsetzung folgt...
Vor nunmehr fast vierzig Jahren hatte ich eine Arbeitskollegin, die aus Andria stammte und der ich, als sie - heimwehkrank - wieder dorthin zurück ging, versprochen hatte, „ihrem“ schönen Apulien einmal einen Besuch abzustatten. Dieses Versprechen konnte ich aus den verschiedensten Gründen lange nicht einlösen. In der Zwischenzeit haben wir einen guten Freund, der aus der Nähe von Bari kommt. Und so wurde es wirklich Zeit, Apulien einmal zu besuchen.
Wir hatten eine Rundreise gebucht, d.h. Flug , Mietwagen und die Reiseroute „abgesteckt“ mit den Hotels, die vorgebucht waren, jedoch die Besichtigungen, bzw. das was wir sehen wollten, selbst zusammengestellt. Dazu hatten wir – wohl wissend, wie anstrengend so eine Woche ist, während der man an fast jedem Tag an einem anderen Übernachtungsort eintreffen soll und tagsüber natürlich so viel wie möglich sehen möchte – im Anschluss an die Rundreise einige Erholungstage (in einer Hotelanlage „jwd“ am Meer) eingeplant. Wir waren wieder während unsere bevorzugte Reisezeit Ende Mai unterwegs, aber auch im Spätherbst wird es sicherlich schön und angenehm zu reisen sein in Apulien. Die Sommermonate mit „Backofentemperaturen“ sind nur am Meer auszuhalten, wie uns unser Freund erzählt..
Auch wir beschränkten uns auf den südlicheren Teil Apuliens, wenn sicherlich auch der nördliche, der „Sporn des italienischen Stiefels“, der Gargano (mit Monte Sant'Angelo) landschaftlich sehr schön ist (und vor allem von den Italienern gern besucht wird – Padre Pio macht's möglich ).
Also, wie war das damals vor ein paar Jahren in Apulien...
Wir haben in Bari unseren Mietwagen übernommen - von Deutschland aus buchen, das spart enorm Kosten, wie wir später in einem Hotel von einem „Leidgeplagten“ erfuhren, der merkte, dass man von einem Land mehr kennenlernt, wenn man auch Ausflüge macht, statt nur am Strand zu liegen.
Nach einer Fahrt am Meer entlang - damals hatten wir noch kein Navi und uns somit auf mein „Straßenkartengefühl“ :~ verlassen - mit schönen Blicken auf die Stadt und Kaffeepause am Hafen machten wir den ersten Halt in Conversano, dem „Kirschgarten Apuliens“, mit dem Castello,
mit der Kathedrale, deren Fassade im typischen apulisch-romanischen Stil mit schöner Rosette besticht und
mit der Konvent-Kirche San Benedetto, deren allererste Spuren auf das 6.Jh. zurückgehen sollen.
Hierher sollten wir am Ende unserer Reise noch einmal kommen um dann auch das „Kirschfest“ zu besuchen; das dürfte jedoch außerhalb der Reisezeit von Angela liegen .
Die ersten beiden Übernachtungen waren in der Nähe von Alberobello, der Stadt der Trulli, gebucht und wir hatten am späten Nachmittag noch Zeit, uns solche anzusehen. Die Trulli sollen im (Morgen- bzw.) Abendlicht am schönsten sein. Wenn ich mich recht erinnere, so gab es ausgeschilderte (geführte) Besichtigungsrouten zu den Trulli (mit Touri-Zentren?). Wir haben uns jedoch dafür nicht interessiert, sondern sind in die Altstadt gefahren und durch die Gässchen geschlendert, so dass wir noch den ursprünglichen Reiz dieser Kegelbauten in der Bauweise von früheren Hirtenhütten geahnt haben. Trulli gibt es im Umland von Alberobello verstreut immer wieder.
Wenn man nicht klaustrophobisch veranlagt ist, bietet sich ein Besuch einer der Grotten im karstigen Gebiet um Alberobello an. Da gibt es die größere Grotta di Castellana, die seinerzeit schon touristisch stark erschlossen war, und so sind wir wieder einmal den Touri-Pfaden ausgewichen und haben die kleinere (und preisgünstiger! aber: Öffnungszeiten beachten!) Grotta del Trullo (Grotta di Putignano) besichtigt und es nicht bereut.
Ich habe interessehalber mal einige zeitnahe Bewertungen nachlesen und konnte bestätigt finden, was unsere eigene Erfahrung vor etlichen Jahren schon war: das Personal ist sehr freundlich und zuvorkommend gewesen. Weil wir an diesen Vormittag (vorerst?) die einzigen Besucher waren, hatten wir sozusagen eine „Privatführung“, die ausführlich und kenntnisreich war.
Wie vieles so „nebenher“, findet man solche Kleinode wie z.B. die Abbazia Santa Maria di Barsento versteckt, mitten in der Landschaft. (Die kleine weißgekalkte Kirche befindet sich an der Strade Vicinale Barsento, bei Noci .)
Von Alberobello aus erkundeten wir noch Locorotondo (wo guter Wein produziert wird). Was der Name des Ortes bedeutet - „runder Ort“ - sieht man gleich, wenn man die (kreisrund um einen Hügel angelegten) Gassen der schönen Altstadt durchstreift.
Der weite Blick geht über das Valle d'Itria mit seinen verstreut liegenden Trulli.
Auch das nicht weit entfernte Martina Franca liegt auf einem Hügel und lädt mit seiner hübschen Altstadt, den Barockkirchen und -palästen zum Verweilen ein.
Lange nahm man an, dass der schöne Palazzo Ducale Gian Lorenzo Bernini zuzuschreiben ist, aber „Pustekuchen“, nun weiß man, dass er ein Werk von Giovanni Andrea Carducci aus Bergamo ist, der nach einer Zeichnung Berninis gearbeitet hat. Auch was wert.
Wir haben ihn seinerzeit nicht besichtigt; ich habe aber gelesen, dass er (kostenlos) täglich (außer sonntags) zugänglich ist von 08.30-13.30 Uhr, (s. hier).
Unser nächstes Hotel war in Bisceglie gebucht, d.h. wir fuhren Richtung Norden – zur „Krone Apuliens“, dem Castel del Monte.
Auf dem Weg lohnte ein Abstecher nach Bitonto, nordwestlich von Bari, mit einer der schönsten romanischen Kirchen Apuliens, der Kathedrale San Valentino.
Glanzlichter im Inneren: die herrlichen Kanzeln und die Ausgrabungen, mit dem Mosaik, das einen Greifen darstellt.
Dazu ein Zitat aus wikipedia, das den Kanzelaufgang gut beschreibt. Leider ist mein Foto unscharf geworden. Darum freue ich mich jetzt schon auf Eure bzw. die Fotos, die Dein BEVA machen wird :nod
... wurde dieses Relief geschaffen, in dem vier staufische Herrscher in direkter aufsteigender Linie nebeneinander gestellt wurden: Friedrich I. Barbarossa, sein Zepter in der Linken an seinen Sohn Heinrich weiterreichend. Daneben - eine Stufe höher - Friedrich II. und als letztes sein Sohn Konrad IV. Eine Krone haben nur zwei, nämlich Friedrich I. und Friedrich II.
Das Greifen-Mosaik aus den Ausgrabungen
Weiter ging es zum Castel del Monte – Friedrich II. der Stauferkaiser, „stupor mundi“ (Staunen der Welt) genannt – und nur staunen kann man wenn man dieses Bauwerk sieht, besichtigt, besteigt und von dort in die Landschaft schaut, die Friedrich II. so geliebt haben soll... - jeder weitere Kommentar dazu erübrigt sich.
An Andria vorbei fuhren wir nach Barletta, der Hafenstadt mit dem Kastell, in dem das angeblich einzige (lebensechte) Abbild Friedrich II. sein soll, die romanisch/gotische Kathedrale S.Maria Maggiore (man beachte die „Dachzipfelmützen“ wie bei den Trulli), die Basilica Santo Sepolcro und dem „Colosso eraclio“, die große Bronzestatue des Koloss von Barletta, das Wahrzeichen der Stadt.
:~ Man beachte das Größenverhältnis.
Leider konnten wir die Kathedrale innen nicht besichtigen, da irgendwo/irgendwas renoviert wurde und sie nicht zugänglich war.
Bis zu unserer „diesnächtigen“, wieder guten Unterkunft in Bisceglie war es nicht weit, so dass der Reisestaub dieses Tages sogar noch im Schwimmbad abgewaschen werden konnte.
Am nächsten Morgen ging es weiter ? große Richtung zu „einer der ältesten Stadt der Welt“, nach Matera in der karstigen Hochebene der östlichen Basilikata. Aber der Reihe nach...
Fortsetzung folgt...
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