Una settimana a Roma: Auf neuen, alten und ganz alten Wegen durch Rom

Angela schrieb:
Das klingt wirklich sehr verlockend, ich werde es mir vormerken für den Herbst!
Das war dann kein reguläres Konzert, oder?
Nein, es war kein reguläres Konzert, sondern eine von Barockmusik untermalte und begleitete Führung durch die Galleria Doria Pamphilij. Man hat uns beim Eingang an der Via del Corso einen Flyer mit der Ankündigung dafür in die Hand gedrückt, den wir aber nicht aufbewahrt haben. Daher kann ich nicht sagen, wie oft solche "Führungen mit Musik" stattfinden, ob sie seriös sind und wie kostspielig sie sind. Aber obwohl wir an der Führung nicht teilnahmen: die Musik haben wir natürlich gehört und die Bilder damit umso mehr genießen können.
Gruß
tacitus

Nachtrag: Offenbar war es dies: Sounds and visions of Caravaggio : operaomnia
Vgl. Palazzo Doria Pamphilj, Roma – Doria Pamphilj » MUSICA A PALAZZOL’itinerario “Suoni e visioni di Caravaggio”

Vielen Dank, tacitus,

für diese Links! Das scheint wirklich eine tolle Sache zu sein, und auch noch bis in den Herbst hinein! :thumbup:
Da muss ich mal meine Mitreisenden fragen, ob wir uns das nicht gönnen wollen! :thumbup:
 
4. Juli 2010: Auf der Via Appia Antica und in den Thermen des Caracalla

Es ist Sonntag, der 4. Juli 2010, der vierte von sechs vollen Tagen in Rom. Wir verlassen recht früh das Hotel und steigen an der Haltestelle „Piazza Pia / Castel S. Angelo“ in die Buslinie 280 in Richtung Stazione Ostiense. Dort wechseln wir – nach nur kurzer Wartezeit (die Linie fährt halbstündig) – in die Linie 118.


Unser Ziel an diesem Morgen ist die Via Appia Antica. Direkt neben der Haltestelle „Via Appia (Domine Quo Vadis)“


befindet sich das Informationsbüro des Parco Regionale dell’Appia Antica.

Homepage
Öffnungszeiten


Pünktlich um 9:30 Uhr wird das Büro geöffnet und wir können uns zwei Fahrräder ausleihen (bei denen, wie wir allerdings erst während der Fahrt merken, doch einige Abstriche an der Qualität zu machen sind).

Sofort nach dem Informationsbüro gabelt sich die Straße: links führt die Via Appia weiter, rechts geht es in die Via Ardeatina, die zu den Ardeatinischen Höhlen führt, dem Ort des Nazi-Massakers an über 300 italienischen Zivilisten im März 1944 (vgl. Ardeatinische Höhlen). Wir nehmen den mittleren Weg und fahren etwas bergan durch eine üppig blühende Oleander- und eine Zypressen-Allee


zu den Calixtus-Katakomben.

Homepage
Ausführliche Beschreibung
Öffnungszeiten
9:00 – 12:00 Uhr und 14:00 – 17:00 Uhr
(geschlossen jeweils mittwochs und am 25. Dezember, 1. Januar, Ostersonntag, im Februar)
Eintritt 8 € (ermäßigt 5 €). Roma Pass gilt nicht, die Katakomben sind exterritoriales Gebiet des Vatikan.

Informationsthread zu den Katakomben hier im Forum:

Es haben sich schon zahlreiche Besucher eingefunden,


doch kaum sind die Fahrräder abgestellt und die Eintrittskarten gekauft, beginnt auch schon die deutschsprachige Führung, die von einem aus Gdansk stammenden Salesianer-Pater geleitet wird. Unsere Gruppe besteht nur aus insgesamt sechs Personen, während die anderen Gruppen der italienisch- oder englischsprachigen Führungen wesentlich größer sind. Nach einer kurzen noch oberirdischen Einführung in die Geschichte der Calixtus-Katakomben steigen wir etwa 15 bis 20 Meter hinab. Mit jedem Schritt wird es kühler; unten sind es nur etwa 15 Grad. Angesichts der sengenden Hitze, die sich schon so früh am Tag entwickelt hat, beschließen wir zum Spaß, eine Führung nach der anderen mitzumachen… Da absolutes Photographierverbot gilt, kann für einen optischen Eindruck nur auf die oben verlinkte „Ausführliche Beschreibung“ der Calixtus-Katakombe verwiesen werden. Nach etwa 40 höchst eindrucksvollen Minuten werden wir wieder ans Tageslicht (und in die Hitze) entlassen.

Wir greifen uns die Fahrräder und gelangen nach kurzer Fahrt wieder auf die eigentliche Via Appia Antica. An der sonntags geschlossenen Sebastians-Katakombe vorbei


ist schnell das Mausoleum der Cecilia Metella erreicht.

Informationsseite der Soprintendenza Speziale per i Beni Archeologici di Roma:
(geöffnet Ende März bis Ende August 9:00 – 19:15 Uhr [sonst bis eine Stunde vor Sonnenuntergang; geschlossen montags [außer Ostermontag], 1. Januar, 1 Mai, 25. Dezember)

Wir kaufen uns für 6 € die Appia Antica Card, die außerdem noch für die Villa dei Quintili und die Thermen des Caracalla gültig ist.


Weiter geht es auf der landschaftlich immer reizvoller werdenden Via Appia. An verschiedenen Stellen ist die originale Pflasterung erhalten. Mit dem Fahrrad fährt man dann (entsprechend vorsichtig) auf einem schmalen Trampelpfad (oder, für des Plattdeutschen Mächtige „Pattweg“) rechts oder links von der antiken Straße.


Gesäumt wird sie bekanntermaßen von zahlreichen Resten römischer Grabmonumente, an denen wir natürlich ständig die Fahrt unterbrechen, um sie zu photograpieren:




So gelangen wir gegen die Mittagstunde zur Villa dei Quintili,

Informationsseite der Soprintendenza Speziale per i Beni Archeologici di Roma:
(gleiche Öffnungszeiten wie das Mausoleum der Cecilia Metella)

von der eindrucksvolle Reste eines Nymphäums und einer Therme erhalten sind:


In unmittelbarer Nachbarschaft der Villa erhebt sich direkt an der Via Appia dieser kolossale Rest einer Grabpyramide:


Wir beschließen, den Rückweg anzutreten, fahren, streckenweise allein auf weiter Flur,


bis zur Straßenecke Via Appia / Via Cecilia Metella (Lunch in einem schattigen Gartenlokal) und gelangen, wieder die Oleanderallee hinab,


zur Kirche Santa Maria in Palmis (oder Chiesa del Domine Quo Vadis?, vgl. Santa Maria in Palmis), in der gerade eines Messe gefeiert wird, weshalb hier nur die Außenfassade zu sehen ist:


Nach Abgabe der Räder im Informationsbüro (wir bezahlen 10 € je Rad) erfrischt uns dieser Nasone


an der Bushaltestelle, an der wir doch relativ lange auf die 118 warten müssen. Den Rückweg unterbrechen wir an den Thermen des Caracalla,

Informationsseite der Soprintendenza Speziale per i Beni Archeologici di Roma:

für die wir schließlich bereits den Eintritt bezahlt haben,




bevor uns ab Stazione Ostiense die Buslinie 23 wieder in die Via della Conciliazione zurückbringt.

Gegen 18 Uhr laufen wir über die belebte Piazza Navona (wir sind am späteren Nachmittag fast täglich dort, kannten wir sie doch bisher nur in ihrer ‚winterlichen‘ Atmosphäre):


Auf dem Rückweg (nach dem Abendessen in der Trattoria La Focaccia auf der Piazza vor Maria della Pace, vgl. La Focaccia (Speiselokal) - Rom-Forum - Infos und Reise-Tipps zu Rom, Vatikan, Papst) werden die ‚Strandlokale‘ beobachtet, die in der Nähe der Engelsburg am Tiberufer geöffnet haben. Gäste können sich mit Hilfe eines Lastenaufzuges nach unten und wieder nach oben befördern lassen:


Die Straßenbeleuchtung ist bereits angeschaltet, als es uns nach diesem schönen, erlebnisvollen, aber auch extrem heißen Tag ins Hotel zurückzieht.


 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für den schönen Ausflug entlang der Via Appia Antica. Genau solche Bilder konnte ich an einem ebenfalls sehr heissen Augusttag 2006 nicht machen. Wir hatten uns für die Fahrt mit dem grünen Archeobus entschieden, der uns bis zum Parco degli Acquedotti brachte, wo wir eine Weile aussteigen und photografieren konnten bevor es zurück ging.

Die sommerliche Piazza Navona im Abendlicht gehört zu meinen frühesten und liebsten Erinnerungen an Rom. Damals war sie aber wohl nicht so voll!

Auf die nächsten Spaziergänge freut sich Simone (und behält die Sache mit der Martini-Werbung und Monica Bellucci natürlich im Auge ;))
 
Ja, zum Parco degli Acquedotti sind wir nicht vorgedrungen. Es wäre an diesem Tag auch des Guten zuviel geworden.

Simone-Clio schrieb:
und behält die Sache mit der Martini-Werbung und Monica Bellucci natürlich im Auge
Der Spot kommt dann wohl hier Martini Gold oder? Ansonsten wird er dann wohl eher nur im italienischen Fernsehen oder Kino zu sehen sein
mutmaßt
tacitus
 
Vor dem neuesten Abschnitt Deines Berichtes habe ich schon die Bilder von der Via Appia und den Caracalla Thermen bewurndert und dann natürlich auf den zugehörigen Text gewartet. Danke für die Beschreibung dieser Sehenswürdigkeiten. Eigentlich sind beide auch bei mir schon lange mal wieder fällig. Vielleicht schaffe ich es ja im Herbst zu den Aquädukten. Der Plan in meinem Kopf läuft aber schon wieder über.
Bei unserer Führung in den Calixtus Katakomben vor zwei Jahren hat unser Führer deutlich zu verstehen gegeben, dass er unauffälliges, dezentes Fotografieren dulden werde, was er auch getan hat.

Lässt sich die Strecke gut mit dem Fahrrad bewältigen oder ruckelt es auf dem alten Pflaster doch gewaltig?

Danke sagt
Ludovico
 
Ludovico ROB schrieb:
Lässt sich die Strecke gut mit dem Fahrrad bewältigen oder ruckelt es auf dem alten Pflaster doch gewaltig?
tacitus schrieb:
An verschiedenen Stellen ist die originale Pflasterung erhalten. Mit dem Fahrrad fährt man dann (entsprechend vorsichtig) auf einem schmalen Trampelpfad (oder, für des Plattdeutschen Mächtige „Pattweg“) rechts oder links von der antiken Straße.

;) Auf dem 'modernen' Pflaster läßt es sich dann gut fahren. Man sollte aber wirklich beim Ausleihen der Fahrräder eine kleine Proberunde drehen. Bei uns hielt sich bei einem Fahrrad die Arretierung der Sattelhöhe nicht...

Es freut mich, daß Dir mein Bericht offenbar gefällt.
Gruß
tacitus
 
Vielen Dank für die Fortsetzung Deines so lesenswerten Rom-Reiseberichtes - wieviele Notizen wieder fällig werden für eine evtl. nächste Reise dorthin... :~ So eine Via Appia Antica-Radtour stelle ich mir sehr schön vor.
Der Bericht von der Kallixtus-Katakombe hat gute Erinnerungen an meinen letzten Besuch dort geweckt, als wir eine sehr gute - auch was die religiöse Bedeutung anbelangt - Führung mitmachen durften.
Ich freue mich auf die Fortsetzung Euerer Rom-Spaziergänge.
Pasquetta
 
Pasquetta schrieb:
Der Bericht von der Kallixtus-Katakombe hat gute Erinnerungen an meinen letzten Besuch dort geweckt, als wir eine sehr gute - auch was die religiöse Bedeutung anbelangt - Führung mitmachen durften.
Darum hat sich unser Salesianer-Pater auch bemüht; allerdings waren seine Erläuterungen nicht sehr tiefgründig...
Pasquetta schrieb:
Vielen Dank für die Fortsetzung Deines so lesenswerten Rom-Reiseberichtes
Danke sagt
tacitus
 
Vielen Dank für den schönen Ausflug entlang der Via Appia Antica. Genau solche Bilder konnte ich an einem ebenfalls sehr heissen Augusttag 2006 nicht machen. Wir hatten uns für die Fahrt mit dem grünen Archeobus entschieden, der uns bis zum Parco degli Acquedotti brachte, wo wir eine Weile aussteigen und photografieren konnten, bevor es zurück ging.
Ja, auch auf meinen latenten Programm-Plan für's nächste Mal hast du diesen Teil der Via Appia mal wieder gebracht durch diesen interessanten Bericht :thumbup: - und im Herbst 2008 wurde durch den Archeobus, wie von einem anderen Forista hier neulich auch schon irgendwo beklagt, der Aquädukten-Park schon gar nicht mehr angefahren. :? :thumbdown

Übrigens bedient der Bericht auch sehr anschaulich eine Reihe von Anfragen nach Katakomben und Via Appia, die wir in letzter Zeit hatten oder die künftig kommen mögen - man kann dann einfach darauf verweisen. :thumbup:
 
Gaukler schrieb:
Übrigens bedient der Bericht auch sehr anschaulich eine Reihe von Anfragen nach Katakomben und Via Appia, die wir in letzter Zeit hatten oder die künftig kommen mögen - man kann dann einfach darauf verweisen.
Dann hätte der Bericht ja seinen Zweck erfüllt:proud::smug:
 
5. Juli 2010: Montags in Rom: Kirchen, Segways, Obst, Eis und vieles andere

Es ist Montag, der 5. Juli 2010, der leider schon vorletzte von sechs vollen Tagen in Rom.

Es ist Montag… Die staatlichen Museen sind geschlossen; die vatikanischen Mauern öffnen sich erst morgen für uns. Ein idealer Tag also, um in aller Ruhe und Behaglichkeit einige Lücken in der Kenntnis römischer Kirchen zu schließen und sich durch die Stadt treiben zu lassen.


Wir verlassen das Hotel und gehen fast schon automatisiert (St. Peter im Rücken) zur Haltestelle „Piazza Pia / Castel S. Angelo“, nehmen die Linie 40 bis zum Largo Torre Argentina und steigen dort um in die Linie 571. Sie bringt uns zur Haltestelle „Labicana“. Wir überqueren die Straße, die Piazza San Clemente und steigen die Via dei Querceti hinauf, stehen am Ende vor der Rückfront des Ospedale Militare Celio. Die hatten wir uns erst für den fünften oder sechsten Rombesuch vorgemerkt. Also die Via dei Querceti wieder hinab und nach rechts in die Via dei SS. Coronati eingebogen. Nach kurzem Anstieg stehen wir vor dem ersten Ziel an diesem Morgen, dem Kirchen- und Klosterkomplex Santi Quattro Coronati.

Homepage

Die Basilika ist Titelkirche des Erzbischofs von Los Angeles, Kardinal Mahony; daher hängen am Eingang links das Papst- und rechts das Kardinalswappen.


Wir klingeln an der Klosterpforte und erbitten den Einlass in die Kapelle des hl. Silvester (vgl. Oratorio di San Silvestro (Roma) - Wikipedia ). Für 2 € (insgesamt, nicht etwa je Person) wird uns die Pforte aufgetan, die hinter uns sofort wieder ins Schloss fällt. So sind wir allein mit dem „wohl eindrucksvollsten (und recht gut erhaltenen) Freskenzyklus aus dem römischen Mittelalter“ (Herbert Rosendorfer: Kirchenführer Rom, Leipzig, 3. aktual. Aufl. 2005, S. 231). Er zeigt die Legende um Kaiser Konstantin und Papst Silvester I. (Papst 314 – 335), vor allem den Vorgang um eine der wirkungsmächtigsten Fälschungen der Geschichte insgesamt, der ‚Konstantinischen Schenkung‘ (vgl. Konstantinische Schenkung).

Taufe (und gleichzeitige Heilung vom Aussatz) Kaiser Konstantins
durch Papst Silvester

Konstantin überlässt Papst Silvester die kaiserlichen Privilegien
und den Lateranspalast

Konstantin unterwirft sich Papst Silvester,
indem er ihm den sog. Stratordienst leistet,
d.h. als Knecht sein Pferd führt

Online verfügbare Reproduktionen: Category:San Silvestro (Rome) - Wikimedia Commons

Es sei gestanden: Erst nachdem diese drei Bilder gemacht waren, entdecken wir in einer Kapellennische den kleinen und versteckt angebrachten Zettel mit einem durchgestrichenen Photoapparat… Da klopft es auch schon an der Kapellentür… Schuldbewusst öffnen wir, doch vor der Tür steht ein Handwerker mit einem kleinen Wagen und einer Art Gartenspritze in der Hand (wie man sie vom Unkrautspritzen kennt) und eine Nonne, die sich auf italienisch vielmals entschuldigt, uns stören zu müssen. Leider fänden gerade konservatorische Arbeiten statt, die Wände würden mit einem Mittel abgespritzt, das für die Haut schädlich sei. Wir müssten, es täte ihr leid, die Kapelle verlassen… Um unsere Haut zu retten (weit und breit war ja auch kein Silvester zu sehen, der uns danach hätte heilen können…), verlassen wir die Kapelle und verzichten auch auf den Besuch der Basilika, weil auch im Innenhof besagtes Mittel bereits verspritzt wird.

Die Via dei SS. Coronati wieder hinab gelangen wir im Nu auf die Piazza San Clemente und zur Basilika San Clemente.

Homepage
Öffnungszeiten der Ausgrabungen:
Montag – Samstag 9:00 – 12:30 Uhr und 15:00 – 18:00 Uhr,
an Sonn- und Feiertagen 12:00 – 18:00 Uhr
Eintritt 5 €, ermäßigt 3,50 €


Vor der Kirche breitet sich ein sehr schönes Atrium mit einem Brunnen aus.


In ihr erlebt man eine mehr als beeindruckende Zeitreise, denn unter der jetzigen Basilika (aus dem beginnenden 12. Jahrhundert) kann eine frühchristliche Kirche (aus dem 4. Jahrhundert) besichtigt werden und darunter Gebäudereste aus dem 1. Jahrhundert mit einem vorchristlichen Mithrasheiligtum, das in das späte 3. oder beginnende 4. Jahrhundert datiert wird. In allen Teilen von San Clemente gilt absolutes Photographierverbot, auf der oben verlinkten Homepage kann man sich aber einen virtuellen Eindruck verschaffen, wenn man dem Link „Tour“ folgt. Außerdem bietet die Homepage ein Video und ein Panorama des Innenraumes an.

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Wer lesen möchte, wie die (im unteren Bereich labyrinthisch anmutenden) Ausgrabungen von San Clemente zur Steigerung der Spannung in einem in Rom spielenden Kriminalroman genutzt wurden, greife zu Bernhard Jaumanns „Saltimbocca“.

Abschließend trotz des Photographierverbotes zwei Aufnahmen des Innenraumes der jetzigen Kirche, die von außen gemacht wurden.


Nach dieser mehr als eindrücklichen Besichtigung verlangt es uns erst einmal nach einem landestypischen Heißgetränk in einem Straßencafé in der an San Clemente angrenzenden Via di S. Giovanni in Laterano, bevor wir, am Ludus Magnus vorbei (Roma antiqua: Antikes Rom - Kolosseum - Ludus magnus),


in Richtung San Pietro in Vincoli weiterspazieren.

Öffnungszeiten


tacitus schrieb:
Bei einem kleinen Lunch in einer nahe gelegenen Cafeteria berieten das nächste Ziel. Wollten wir nach Hause fahren, ohne auch dieses Mal den „Moses“ von Michelangelo gesehen zu haben? Von Santa Maria Maggiore war es ja nicht allzu weit bis San Pietro in Vincoli. Also schnell in den nächsten Bus, zur Metrostation am Hauptbahnhof und für eine Station bis Cavour hinein in die Linie B. In der Metro fiel der Blick auf die Uhr, die Mittagsstunde war überschritten und dunkel und unbestimmt trat die Erinnerung an die Öffnungszeiten von San Pietro ins Gedächtnis […]. Vor verschlossenen Kirchentüren wollten wir denn auch nicht stehen. Also wurde […] ad hoc der „Moses“ auf die Agenda der nächsten Rom-Visite gesetzt (er würde es verschmerzen, uns noch nicht gesehen zu haben).

Endlich stehen wir also beim dritten Rombesuch vor Michelangelos vielfältig ausgedeutetem und heißdiskutiertem Grabmal für Papst Julius II. und staunen über die skulpturale Ausdruckskraft der Gestaltung.


Über das ursprünglich für San Pietro in Vaticano vorgesehene Grabmal (die Baugeschichte der Papstkirche, die dazu geführt hat, dass es schließlich – als Wandgrabmal und nicht, wie ursprünglich geplant, als freistehendes Grabmonument – in San Pietro in Vincoli aufgestellt wurde, liest sich wie ein Kriminalroman, vgl. http://www.roma-antiqua.de/forum/rom_45/sankt_peter_rom_prinzip_produktiven-5429/) sollte man die übrige Kirche nicht vernachlässigen

Confessio mit den Petrus-Ketten




Grabrelief für Nikolaus von Kues

Unser Besuch wird plötzlich (mehr als passend) von geistlichen Gesängen untermalt, als sich ein Kinderchor in der Confessio aufstellt.


Wir trennen uns vom Moses und von San Pietro in Vincoli, spazieren am Kolosseum vorbei


in Richtung Kapitol (Roma antiqua: Antikes Rom - Kapitol).

Die Eindrücke der drei Kirchen wollen wir beim Lunch auf der Dachterrasse der Kapitolinischen Museen (die Cafeteria des Museums ist auch ohne Eintritt in die Museen erreichbar) verarbeiten. Wir haben vergessen, dass es Montag ist… und stehen vor verschlossener Tür. Während wir überlegen, wo stattdessen der Lunch einzunehmen wäre, beobachten wir den Beginn einer Segways-Tour (vgl. http://www.roma-antiqua.de/forum/rom_29/segway_personal_transporter_i2-2163/ ) auf der Piazza del Campidoglio
.


Von der Piazza Venezia nehmen wir dann für ein paar Haltestellen den nächstbesten Bus und beobachten beim Lunch schließlich das hochsommerliche Treiben auf dem Campo de’ Fiori.


Auf dem Rückweg zum Corso Vittorio Emanuele II. werfen wir noch einen Blick in den Palazzo della Cancelleria,



in dem immer noch die Ausstellung „Leonardo da Vinci – Le grandi macchine“ zu sehen ist (Bilder davon gibt es bei Asterixinchen: http://www.roma-antiqua.de/forum/posts/109333), auf die wir angesichts der fortgeschrittenen Zeit aber verzichten, um uns zur Siesta ins Hotel zu begeben.

Gegen 17 Uhr lassen wir uns mit dem Elektrobus der Linie 116 bis zum Haltepunkt Via de Burrò schaukeln, besichtigen Sant’Ignazio di Loyola in Campo Marzio mit ihrer Scheinkuppel


und lassen uns an den Obelisken auf der Piazza Colonna und der Piazza di Montecitorio vorbei


zur Herder-Buchhandlung treiben,


in der man auf seine Reisekasse (und mögliches Übergepäck auf dem Rückflug) achtgeben muss. Wie gut, dass es in unmittelbarer Nachbarschaft zum italienischen Parlament nicht nur diese Buchhandlung gibt, sondern auch die nicht nur hierzuforum berühmte Eisdiele Giolitti:


Durch die Altstadtgassen hindurch kommen wir unwillkürlich wieder auf die Piazza Navona,


bevor wir den Tag in der Trattoria Ciro & Ciro langsam ausklingen lassen.


Uns ist bewusst, dass es für diese Reise der letzte Tag in Rom war.

 
Zuletzt bearbeitet:
Ein sehr schöner Kirchentag.
Ich hoffe, Ihr seid von Moses so begeistert wie ich.
Bei mir gehört er zu jedem Rombesuch unbedingt dazu.
Gruß
dentaria​
 
Es sei gestanden: Erst nachdem diese drei Bilder gemacht waren, entdeckten wir in einer Kapellennische den kleinen und versteckt angebrachten Zettel mit einem durchgestrichenen Photoapparat…
ehrlich - auch uns ist dieser kleine Hinweis nicht aufgefallen, als wir vor 3 Jahren diese wirklich schöne Kapelle besucht haben

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Vielen Dank für Deinen Bericht - die Romitis beginnt sich schon wieder zu regen !

Gruß

Friedrich
 
Auch von mir herzlichen Dank für die ausführlichen Fortsetzungen mit vielen schönen Dingen!
In SS Quattro Coronati habt Ihr auch den Kreuzgang nicht besuchen können, ich bin gespannt, ob ich irgendwann herausfinde, wie und wann man reinkommt ...

Dein Bericht macht mir Vorfreude auf meinen nächsten Besuch, schade, dass es langsam zu Ende geht! ;)

Gruß Angela
 
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