Un fine settimana sempre più lungo a Roma: Zumeist abseits aller Trampelpfade

Nun bin ich auch dazu gekommen die ersten Teile dieses Berichts zu geniessen.


Zum Ausgleich zieht es uns auf den Campo de’Fiori, um in einem Stammlokal des Forums mit Prosecco darauf anzustoßen, dass wir wieder in Rom sind.




:thumbup: :thumbup:​

Das erste Eis, der erste Cappuccino, der erste Prosecco, ... das ist immer ein kleiner besonderer Moment! :nod:​


Ich freue mich in aller Geduld auf die Fortsetzung und vor allem darauf, zu erfahren, wie Euch das Coppedè-Viertel gefallen hat.​
 
.

VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für den schönen und mit reichlich Bildern versehenen Tagesbericht

:!::!::!:

Ich freue mich auf die Fortsetzung ...
Vielen Dank, Asterixinchen, für die nette Reaktion. Kommt Zeit, kommt Fortsetzung ;)

Simone-Clio schrieb:
Das erste Eis, der erste Cappuccino, der erste Prosecco, ... das ist immer ein kleiner besonderer Moment! :nod:​


Ich freue mich in aller Geduld auf die Fortsetzung und vor allem darauf, zu erfahren, wie Euch das Coppedè-Viertel gefallen hat.​

Ja, und dann noch im Januar draußen sitzend auf dem Campo de'Fiori! Vielen Dank, Simone, für die nette Reaktion auf die ersten beiden Tagesberichte. Das Coppedè-Viertel hat natürlich sehr gefallen und konnte dank gewisser Informationen gut erkundet werden, so dass sogar versteckte Preziosen gefunden wurden:


Gruß
tacitus
 
Hallo tacitus,

sehr schöner Bericht bis hierher. Was mich interessieren würde: Wie hat euch die Gesamtpräsentation in der Casa di Goethe gefallen? Also ich fand bei meinem letzten Besuch das Ganze etwas einfallslos bzw. kalt wirkend. Wir waren am gleichen Tag noch im Keats & Shelley Haus an der Spanischen Treppe, was deutlich mehr Atmosphäre hatte.

Gruß

humocs
 
Hallo tacitus,

sehr schöner Bericht bis hierher. Was mich interessieren würde: Wie hat euch die Gesamtpräsentation in der Casa di Goethe gefallen? Also ich fand bei meinem letzten Besuch das Ganze etwas einfallslos bzw. kalt wirkend. Wir waren am gleichen Tag noch im Keats & Shelley Haus an der Spanischen Treppe, was deutlich mehr Atmosphäre hatte.

Gruß

humocs
Ja, humocs, genau das war unser Eindruck auch. Besucher, die keine Vorkenntnisse mitbringen, werden kaum auf den Geschmack gebracht, Goethes Aufenthalt in Rom näher nachzugehen.
Das Keats & Shelley Haus haben wir nicht besucht. Man muss sich ein paar Dinge ja aufsparen für spätere Gelegenheiten ;)

Gruß
tacitus
 
29. Januar 2012: Italiens Kunst und Geschichte

Wir verlassen kurz vor neun Uhr das Hotel, gehen die Via della Conciliazione entlang zur Haltestelle Piazza Pia / Castel S. Angelo und fahren mit der Expressbuslinie 40 bis zur Haltestelle Nazionale / Quirinale am Beginn der Via Nazionale. Die Via XXIV Maggio hinauflaufend, kommen wir an der Scuderie del Qurinale (Scuderie del Quirinale) vorbei, an deren Fassade ein Plakat bereits auf die nächste große Ausstellung hinweist, die ab dem 25. Februar dem Maler Tintoretto gewidmet sein wird.


Schnell stehen wir auf der zu dieser frühen Stunde noch verhältnismäßig menschenleeren Piazza de Quirinale mit dem Oblisken (Obelisken in Rom) und einer schönen, an diesem Vormittag allerdings leicht diesigen Aussicht auf den Petersdom.


Der Quirinalspalast (il Palazzo del Quirinale), Sommerresidenz der Päpste seit dem Pontifikat Gregors XIII. (*1502, Papst 1572–1585), ab 1871 Residenz der italienischen Könige und ab 1946 Sitz des italienischen Staatspräsidenten, kann – mit wenigen Ausnahmen – jeden Sonntagvormittag zwischen 8:30 Uhr und 12 Uhr besichtigt werden, vgl. Come visitare il Palazzo del Quirinale. Drei Filme über den Quirinal und zahlreiche Panoramaaufnahmen einzelner Säle kann man sich hier le immagini panoramiche del Palazzo del Quirinale ansehen. Zum Jubiläum der italienischen Staatsgründung ist noch bis zum 17. März die Ausstellung Il Quirinale. Dall'Unità d'Italia ai nostri giorni“ zu sehen (vgl. Arte e cultura - mostra: "Il Quirinale. Dall'Unità d'Italia ai nostri giorni" und Ausstellung Quirinalspalast: Der Quirinal, von der Vereinigung Italiens bis heute ).

Nach nur kurzer Wartezeit (wegen der nötigen Sicherheitskontrollen werden die Besucher nur in kleineren Gruppen in den Palast gelassen) stehen wir im Ehrenhof des Quirinal,




von dem aus man zu den Ausstellungsräumen gelangt. Es folgen jetzt einige wenige Bilder von Ausstellungsexponaten. Uns wurde auf zweifache Nachfrage das Photographieren ohne Blitz ausdrücklich erlaubt.


Von der Ausstellung selbst schweift der Blick immer wieder zu den Wandmalereien in den verschiedenen Sälen


mit teilweise erheiternden Details:


Daneben erwecken natürlich die vielfältigen Einrichtungsdetails das Interesse:


Dieses Bild von Francesco Mancini (Francesco Mancini (pittore 1679-1758) - Wikipedia),La Castità che fustiga Amore“,


erinnert uns frappant an ein Lieblingsbild aus dem Museum Ludwig in Köln, Max Ernsts „La vierge corrigeant l’enfant Jésus devant trois témoins: André Breton, Paul Eluard et le peintre(Museum Ludwig Kln - Sammlung … Dada und Surrealismus).

Ein Höhepunkt des Rundgangs ist die Cappella Paolina (Il palazzo del Quirinale - Cappella Paolina), die wir nur vom Eingang aus betrachten dürfen:


Über den Ehrenhof


und die Piazza de Quirinale, auf der sich mittlerweile eine ansehnliche Schlange vor dem Eingang gebildet hat,


verlassen wir den Quirinalshügel und laufen, an S. Catarina a Magnanapoli und den Torre delle Milizie vorbei,


in Richtung Kapitolinische Museen. Der kurze Spaziergang gewährt uns schöne Aussichten auf das Monumento Vittorio Emanuele II und das Trajansforum, lässt uns ohne Gefahr für Leib und Leben die am Sonntag autofreie Via dei Fori Imperiali überqueren und führt uns endlich hinter dem Palazzo Senatorio an das eine Ende des Forum Romanum und zu einer gärtnerischen Gestaltung der kapitolinischen Wölfin.


Mit unseren Roma Pässen erhalten wir an diesem Tag noch den freien Eintritt in die Musei Capitolini, in denen wir zuerst zur nötigen Rekreation die Dachterrasse mit der Cafeteria ansteuern und nach 2007 zum zweiten Mal den Blick auf Rom genießen,

bevor wir die Sonderausstellung „Leonardo e Michelangelo. Capolavori della grafica e studi romani“ besichtigen (vgl. Michelangelo und Leonardo in den Kapitolinischen Museen und Leonardo e Michelangelo. Capolavori della grafica e studi romani / Mostre - Musei Capitolini), in der mehr als berechtigt und verständlich absolutes Photographierverbot herrscht.

Danach lassen wir uns natürlich nicht die Gelegenheit zu einem Rundgang durch die ständige Sammlung der Musei Capitolini entgehen. Nach fast fünf Jahren darf es eine solche Wiederholung geben …

(links: Kapitolinischer Brutus, Bronzeportrait, zwischen 4. und 3. Jh. v. Chr., vgl. Roma antiqua - Ausstellung in Berlin: Der Brutus vom Kapitol; rechts: Dornauszieher, Bronzeskulptur, ca. 1. Jh. v. Chr.)

(links: Bernini: Statue zu Ehren Papst Urbans VIII., 1635/40; rechts: Alessandro Algardi: Statue zu Ehren Papst Innozenz X, 1646/50)

(Mitte: Skulptur eines Hundes, grüner ägyptischer Marmor; rechts: Vergoldete Herkules-Statue, 2. Jh. v. Chr.)

(Reiterstandbild Kaiser Marc Aurels, um 180 n. Chr.)

(Reste einer Kolossalstatue Konstantins, Bronze)


Wie Asterixinchen ( Mal wieder -> Rom im Januar 2012 - Seite 4 ) schauen wir aus dem Tabularium, dem Durchgang vom Palazzo dei Conservatori zum Palazzo Nuovo im Sockel des Palazzo Senatorio, auf das Forum



und setzen unseren Rundgang durch die Musei Capitolini im Palazzo Nuovo fort:



Unser letztes geplantes Ziel für diesen Tag ist dann der Palazzo Sciarra am Corso mit der sehr schönen Ausstellung „Il Rinascimento a Roma. Da Michelangelo a Vasari“ (vgl. Renaissance in Rom. Im Zeichen von Michelangelo und Raffael (bis 18.3.2012) und Il Rinascimento a Roma. Nel segno di Michelangelo e Raffaello - Fondazione Roma Museo), die wir als gelungene Ergänzung zu den jüngst im Berliner Bode Museum gesehenen „Gesichtern der Renaissance“ empfinden. Natürlich gibt es hier ein absolutes Photographierverbot.


Diese Figurengruppe vor dem Palazzo Sciarra


verabschiedet uns fröhlich winkend aus der Innenstadt.

Nach einer späten Siesta im Hotel sehen wir, dass es keinen Andrang vor dem Petersdom mehr gibt. Am Freitag und auch am Sonnabend hatten sich lange Schlangen vor den Sicherheitskontrollen gebildet.


Spontan entscheiden wir uns zu einem kurzen Besuch in der Basilika und haben Michelangelos Pietà fast für uns allein.


Nur vor der Sebastianskapelle verharren noch viele Gläubige in Andacht vor dem Sarkophag Johannes Pauls II.


Als wir den Petersdom verlassen, ist die Dunkelheit über Rom hereingebrochen. Von der Haltestelle Piazza Pia / Castel S. Angelo fahren wir mit der Expressbuslinie 40 bis Corso Vittorio Emanuele / Argentina. Der abendliche Bummel durchs Centro storico wird vom Abendessen in einer kleinen Trattoria in der Nähe des Pantheons unterbrochen und mit den beiden ersten Monachelle im Sant’Eustachio beschlossen:


 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Tacitus für die Fortsetzung, besonders für die Fotos aus dem Quirinal. Die gärtnerisch geformte kapitolinische Wölfin habe ich schneebedeckt gesehen. Mein Foto habe ich zu Hause vernichtet, da ich auf Grund des fehlenden Kontrastes auf dem Minisucher den falschen Ausschnitt gewählt hatte :blush:. Immer wieder schön ist für mich auch immer der Blick aus dem Tabularium aufs Forum. Ist das Becken im Haus der Vestalinnen mit Wasser gefüllt?
 
Vielen Dank, Ludovico, für die nette Reaktion! Ich gestehe, dass ich das Bild der gärtnerisch geformten Wölfin (ist das Buchsbaum?) nachbearbeitet habe. Es war im Original auch zu konstrastarm und eher grün in grün ...

Das Becken im Haus der Vestalinnen (Haus der Vestalinnen) war mit einer Plane verdeckt. Überhaupt hatten wir den Eindruck, dass an verschiedenen Stellen größere und kleinere archäologische und/oder konservatorische Arbeiten stattfanden.

Gruß
tacitus
 
.



VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die wieder reich bebilderte Fortsetzung des Berichtes



8O 8O 8O

-> so voll war es bei mir nicht ...




:thumbup::thumbup::thumbup:

-> eine bessere Aussicht auf das Forum gibt es eigentlich nirgendwo (finde ich) außer oben von der Aussichtsterrasse des Palatins ...

:thumbup::thumbup::thumbup: -> LECKER :!:
 
30. Januar 2012: Teil 1 – Vom Gianicolo nach Trastevere

Schon der Himmel über St. Peter


deutete am Morgen an, dass es ein schöner Tag werden könnte. Er sollte seine Verheißung erfüllen.

Vor dem Palazzo della Rovere biegen wir von der Via della Conciliazione in eine kleine Seitengasse ab und stehen schnell vor der Kirche Santo Spirito in Sassia (Öffnungszeiten: Santo Spirito in Sassia / Catholic / Historic places of worship / Culture and leisure - 060608.it, vgl. auch Santo Spirito in Sassia). Das Innere der Kirche überrascht mit einer schönen barocken Ausstattung, eine Seitenkapelle ist Johannes Paul II. gewidmet.


Die Via dei Penitenzieri hinauflaufend kommen wir zur Piazza della Rovere. Etwas weiter oben finden wir vor der Ausfahrt aus der Tiefgarage des Terminal Gianicolo und vor dem Tor des Collegio Urbano „De Propaganda Fide“ die Endhaltestelle der Buslinie 115, die den Gianicolo erschließt, der nicht zu den sieben eigentlichen Hügeln Roms zählt, obwohl er unübersehbar ist, wann man auf dem Petersplatz steht.



Ihn wollen wir heute Vormittag ein wenig erkunden und nach kurzer Wartezeit bringt uns der Bus, der uns einen ersten steilen Anstieg erspart, zu unserem ersten Ziel, der Kirche Sant’Onofrio al Gianicolo (Öffnungszeiten: Sant'Onofrio al Gianicolo / Catholic / Historic places of worship / Culture and leisure - 060608.it, vgl. auch Sant'Onofrio al Gianicolo). Mit dieser Kirche entdecken wir ein Kleinod der Renaissance-Architektur, von der wir gleich zu Beginn so angetan sind, dass ein Photo vom Äußeren der Kirche ganz vergessen wird, daher vgl. Piazza di Sant'Onofrio, Roma, Italia - Google Maps. Der Vorhof der Kirche gewährt schönste Aussichten auf Rom:


In den Säulenarkaden des Vorhofs kann man Fresken von Domenichino mit Szenen aus dem Leben des Hl. Hieronymus betrachten:


Es schließt sich ein Kreuzgang an,


in dessen Arkaden-Lünetten Fresken mit Szenen aus dem Leben des Schutzpatrons der Kirche (Onuphrios - Ökumenisches Heiligenlexikon) zu sehen sind:


Die detailreiche Innenausstattung der Kirche zwingt zu einem konzentrierten Rundgang.

links: Hauptaltar mit Gemälde von Baldassare Peruzzi; rechts: Onofrio-Kapelle

links: Wandgrabmal für Kardinal Cristoforo Madruzzo (1512–1578, vgl. REQUIEM - DATENBANK);
Mitte: Wandgrabmal für Kardinal Nicola Canali (1874–1961, vgl. Nicola Canali);
rechts: Altar Pius X.’ (1853, Papst 1903–1914, 1954 heiliggesprochen)

Von großer Bedeutung für die italienische Kulturgeschichte ist der Umstand, dass Sant’Onofrio al Gianicolo Grablege des 1544 in Sorrent am Golf von Neapel geborenen Dichters Torquato Tasso ist, der am 25. April 1595 hier starb, einen Tag vor der für ihn vorgesehenen Dichterkrönung.

links: Tod Torquato Tassos, Fresko von Filippo Baldi (1806–1890);
rechts: Epitaph aus dem Jahr 1608 für Torquato Tasso

Fast an einem gleichen Wintertag wie wir, nämlich am 2. Februar 1787 hat denn auch Goethe während seines ersten römischen Aufenthalts die Kirche besucht.
Goethe schrieb:
Darauf [nämlich nach dem Besuch der Sixtinischen Kapelle, wo er sich „gleich sehr unbehaglich“ fühlte, weil „gerade die Kerzen“ geweiht wurden, „welche seit dreihundert Jahren diese herrlichen Gemälde verdüstern“] suchten wir das Freie und kamen nach einem großen Spaziergang auf St. Onofrio, wo Tasso in einem Winkel begraben liegt.
An diesen Besuch erinnert seit 2003 eine Gedenktafel (vgl. AsKI e.V. | KULTURBERICHTE 2/2003: Goethe und Sant Onofrio) an der Außenwand der Kirche:


Im Kloster gibt es ein kleines Tasso-Museum, das man nur auf Voranmeldung besuchen kann (vgl. Museo Tassiano / Museums / Cultural heritage / Culture and leisure - 060608.it).


Nach diesem bereits eindrucksvollen Tagesbeginn steigen wir an der Haltestelle Sant’Onofrio / Ospedale Babino Gesù wieder in die Buslinie 115, die uns nach einigen Kehren und Kurven auf die Piazzale Garibaldi bringt, einem der wohl schönsten Aussichtspunkte Roms. Der Platz wird vom Reiterstandbild Garibaldis (aus dem Jahr 1895 von Emilio Gallori) beherrscht, der seinen Blick in Richtung Vatikan lenkt.


Kaum sind wir angekommen, bezieht eine Reiterwache auf zwei prächtigen Schimmeln vor dem Denkmal Posten, denen man doch tatsächlich einen beim verwegenen Heranritt verlorenen Handschuh zurückreichen muss.


Von hier aus hat man wohl den „vielleicht spektakulärsten Blick über Rom“ (Roma antiqua - Aussichtspunkte - Gianicolo):

Und natürlich lassen wir es uns nicht entgehen, ein paar der in Stein verewigten italienischen Freiheitskämpfer digital festzuhalten, die, man ist versucht zu sagen: zu Hunderten, die Parkanlage um die Piazzale Garibaldi schmücken:

Von links nach rechts: Francesco Daverio (1815–1849), Giacinto Bruzzesi (1822–1900),
Giacomo Pagliari (1822–1870), Gerolamo ‚Nino‘ Bixio (1821–1873)

Zwei weitere „Herren mit Hut“ finden sich (neben Giacomo Pagliari) im „Römischen Bilderbuch“ von Tre a Roma, vgl. Römisches Bilderbuch - Seite 2 . Vgl. auch den Überblick hier Statues and monuments of patriots on the Janiculum - Wikipedia, the free encyclopedia.

Einen Einblick in die Geschichte des italienischen Einigungskampfes vermittelt das Museo della Repubblica Romana e della memoria garibaldina am Largo di Porta San Pancrazio unweit der Piazzale Garibaldi, vgl. Editorial - Museo della Repubblica Romana e della memoria garibaldina).

Von der Piazzale Garibaldi laufen wir die Passeggiata del Gianicolo (Passeggiata del Gianicolo / Passeggiate, parchi e giardini / Ville e Parchi storici / I luoghi / Home - Sovraintendenza) hinab und gelangen nach wenigen Minuten zur Fontana dell’Acqua Paola, die 1608–1613 von Giovanni Fontana unter Mitarbeit von Carlo Maderno errichtet wurde (vgl. Fontana Paola [mit Übersetzung der Inschrift im Architrav des Brunnens] und Fontana dell’Acqua Paola).


Eine sehr schön bearbeitete Aufnahme dieses Brunnens hat FestiNalente, der eine Woche zuvor fast gleiche Wege abgegangen ist, in seinen Reisebericht eingestellt: Rom im Januar – Es geht auch geruhsam und ohne Touristenmassen .

Auch von hier aus ergeben sich wieder beste Blicke auf Rom:


Wenige Meter weiter stehen wir auf der Via Garibaldi vor dem Mausoleo Ossario Garibaldino (Mausoleo Ossario Garibaldino / Architectural and historical heritage / Cultural heritage / Culture and leisure - 060608.it), das unschwer zu erkennen gibt, aus welcher Zeit es (als Nachfolger eines Vorgängerbaus aus dem Jahr 1879) stammt,


das aber am heutigen Montag geschlossen ist, so dass wir schnurstracks zur nahen Kirche San Pietro in Montorio weitergehen, um durch die Gitterstäbe des montags ebenfalls geschlossenen Kreuzgangs einen allerersten, aber hoffentlich doch nicht letzten Blick auf den Tempietto des Bramante (Tempietto di Bramante) zu werfen:


Langsam und gemächlich haben wir uns damit vom Gianicolo-Hügel wieder entfernt. Von San Pietro in Montorio aus nehmen wir eine steile Stiege, die zur Via Garibaldi herabführt, und spazieren durch den Vicolo del Cedro nach Trastevere hinein. In dieser pittoresken Gasse verlieren wir für lange Minuten das Gefühl, in einer europäischen Hauptstadt zu sein.



Der Vicolo führt auf die Piazza di S. Egidio zu,


an der die Gemeinschaft Sant’Egidio, die 2009 den Internationalen Karlspreis der Stadt Aachen erhalten hat, im ehemaligen Kloster Sant’Egidio ihren Hauptsitz hat, vgl. HOME | Comunità di Sant'Egidio und Gemeinschaft Sant'Egidio. Schon von weitem sehen wir, dass sich eine größere Menschenmenge auf der kleinen Piazza versammelt hat. Wir geraten, wie wir schnell auf Nachfrage erfahren, in die Trauerfeierlichkeiten für den am 29. Januar 2012 verstorbenen früheren italienischen Staatspräsidenten Oscar Luigi Scalfaro (1918–2012, Staatspräsident 1992-1999, vgl. Oscar Luigi Scalfaro).


Die Kränze stammen von links nach rechts vom Präsidenten der italienischen Abgeordnetenkammer (Gianfranco Fini), von den Abgeordneten und Senatoren der Democrazia Cristiana, dem Präsidenten des Ministerrates (Mario Monti) und der Partito Democratico:


Am nächsten Tag lesen und sehen wir in der La Repubblica, dass der Sarg des verstorbenen Staatspräsidenten nach der ersten Trauerfeier in Sant’Egidio in einer Prozession nach Santa Maria in Trastevere überführt wurde, wo eine weitere Trauerfeier stattfand. Eine Bildergalerie gibt es hier Foto I funerali di Oscar Luigi Scalfaro - 1 di 20 - Repubblica.it.

Wir lösen uns von der Piazza di S. Egidio und gehen einige Straßenecken weiter zur Piazza Santa Maria in Trastevere. Überall in den kleinen Seitengassen stehen Übertragungswagen der diversen italienischen Medienanstalten.


Wir aber erholen uns nach einem kurzen Blick in die uns aus dem Jahr 2009 bereits bekannte Kirche Santa Maria in Trastevere


in einem Café auf der Piazza von den vielfältigen Eindrücken des heutigen Vormittags, der noch längst nicht zu Ende sein sollte.


 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Jubiläum der italienischen Staatsgründung ist noch bis zum 17. März die Ausstellung Il Quirinale. Dall'Unità d'Italia ai nostri giorni“ zu sehen. (...) Es folgen jetzt einige wenige Bilder von Ausstellungsexponaten. Uns wurde auf zweifache Nachfrage das Photographieren ohne Blitz ausdrücklich erlaubt.
Und damit steht nun definitiv fest, dass man den Besuchern uneinheitliche Auskünfte erteilt. :frown: :roll: Denn ich habe nach dem Passieren der Sicherheitskontrolle gefragt (einen der dort tätigen Bediensteten) - unter Hinweis auf dieses Schild vor den Kutschen im Hof:


Wobei dieses Schild ja schon ein anderes ist als das von Simone gezeigte:
Handtaschen und Rucksäcke werden am Eingang durchleuchtet, danach kommt man an zwei Kutschen und einigen alten Autos vorbei zum Eingang der Ausstellung. Dort steht dieses Hinweisschild (Fotografieren mit Blitz verboten).
Antwort: Hier unten bzw. draußen sei das Photographieren ohne Blitz erlaubt, hingegen oben in den Ausstellungsräumen gar nicht.

Gleichwohl taten das einige Leute; und ich sah in den Räumen auch nur eine einzige Aufsicht, nämlich am Eingang zum ersten: Dieser Aufsichts-Mensch verwies auch prompt einem jungen Mann das Photographieren.

Fazit: Nix Genaues weiß man nicht. :lol:
 
Gaukler schrieb:
Antwort: Hier unten bzw. draußen sei das Photographieren ohne Blitz erlaubt, hingegen oben in den Ausstellungsräumen gar nicht.

Gleichwohl taten das einige Leute; und ich sah in den Räumen auch nur eine einzige Aufsicht, nämlich am Eingang zum ersten: Dieser Aufsichts-Mensch verwies auch prompt einem jungen Mann das Photographieren.

Fazit: Nix Genaues weiß man nicht.
Eben. Und darum sollte man auch die leidige Frage nach der Möglichkeit zum Photographieren in der Ausstellung im Quirinalspalast auf sich beruhen lassen

findet
tacitus

Asterixinchen schrieb:
VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die Fortsetzung
... aber gern!

 
Antwort: Hier unten bzw. draußen sei das Photographieren ohne Blitz erlaubt, hingegen oben in den Ausstellungsräumen gar nicht.

Gleichwohl taten das einige Leute; und ich sah in den Räumen auch nur eine einzige Aufsicht, nämlich am Eingang zum ersten: Dieser Aufsichts-Mensch verwies auch prompt einem jungen Mann das Photographieren.

Fazit: Nix Genaues weiß man nicht.
Eben. Und darum sollte man auch die leidige Frage nach der Möglichkeit zum Photographieren in der Ausstellung im Quirinalspalast auf sich beruhen lassen.
Ebenso sehe ich das auch.
Und dem Juristen, der ich mal war, fiel dafür natürlich auch sofort noch eine andere Begründung ein (wenngleich ich natürlich nicht weiß, inwiefern hier das deutsche Recht dem italienischen bzw. europäischen entspricht - aber es ist so sinnig und stimmig, dass ich mal von einer zumindest analogen Anwendung als zulässig ausgehe): Ein widersprüchlicher Verwaltungsakt ist nichtig.
 
30. Januar 2012: Teil 2 - Von Trastevere zum Ghetto di Roma und ins Centro Storico

Es ist immer noch Montag, der 30. Januar 2012, und Rom ist immer noch von Himmelsbläue überwölbt. Nach der Pause auf der Piazza Santa Maria in Trastevere nähern wir uns durch die Via della Scala und die Via della Lungara


unserem nächsten Ziel, der Villa Farnesina (Homepage: Raffaello a Roma, Villa Farnesina - Affreschi di Raffaello, Sebastiano del Piombo, Baldassarre Peruzzi und Accademia Nazionale dei Lincei - VILLA FARNESINA, Öffnungszeiten: Villa Farnesina / Gardens, villas and urban parks / Green / Culture and leisure - 060608.it).


Als wir im Vorfeld der Reise gewahr wurden, dass sie montags geöffnet hat, haben wir die Villa sogleich auf das Programm dieses Tages gesetzt, der uns ja von vornherein nach Trastevere führen sollte. Sie ist in diesem Forum bereits mehrfach thematisiert worden. Für ausführliche historische Erläuterungen biege man daher (kurzfristig!) ab zu dentarias Reisebericht ( Mal wieder -> Rom im Januar 2012 - Seite 4 von Asterixinchen. Auch mit dieser Dokumentation der Räume soll hier nicht konkurriert werden, weshalb an dieser Stelle lediglich ein knapper und eher zufällig zusammengestellter photographischer Eindruck vermittelt wird. Die ganze Fülle der Impressionen hier wiederzugeben, würde jedes Maß sprengen und die fachliche Kompetenz bei weitem überschreiten. Die Erläuterungen zu den Fresken folgen den Angaben in dem offiziellen Führer durch die Villa, den es auch in einer zweisprachigen (deutsch-französischen) Ausgabe gibt, vgl. Villa Farnesina a Roma - Pubblicazioni.

Der Rundgang (vgl. Villa Farnesina a Roma - Percorso) beginnt im Erdgeschoss in der Loggia der Galatea auf der Westseite des Gebäudes. Dort zieht Raffaels „Galatea“-Fresko aus den Jahren 1511/12 die Aufmerksamkeit auf sich.


Das Deckengemälde, von dem hier nur die beiden Zentralbilder gezeigt werden, stammt von Baldassare Peruzzi (vgl. Baldassare Peruzzi), links: „Der Mythos von Perseus und der Gorgone und die Fama“ (vgl. Perseusmythos); rechts: „Kallisto, in den Großen Bär verwandelt“ (vgl. Großer Bär - Mytholologie - Antikes Griechenland):


In den Lünetten auf der Nordseite unten links „Der Mythos von Zephyros“ von Sebastiano del Piombo (vgl. Sebastiano del Piombo), rechts der „Kopf eines Jünglings“, wieder von Baldassare Peruzzi, in der Mitte „Herkules und der Nemeische Löwe“:


Im Gewölbe (linkes Bild): „Die Entführung der Europa durch Zeus in Gestalt eines Stieres“ (Baldassare Peruzzi), links davon „Das Sternbild Eridanus“, rechts davon „Das Sternbild Triangulum“.
Rechtes Bild: „Das Sternbild Fuhrmann“ (Baldassare Peruzzi), links davon „Herkules und die Lernäische Hydra“, rechts davon „Leda und der Schwan“:



Von der Loggia der Galatea gelangt man in die Loggia mit Amor und Psyche. Hier haben Raffael und seine Schüler die Erzählung von Amor und Psyche aus den „Metamorphosen“ (oder „Der goldene Esel“) des Apuleius (vgl. Amor und Psyche) bildnerisch umgesetzt. Man sollte der Handlungschronologie in den Bögen folgen und am Ende bei den beiden Zentralgemälden enden:

Von links nach rechts: Venus zeigt Amor Psyche, Amor und die drei Grazien, Venus, Ceres und Juno:


Von links nach rechts: Venus fährt im Wagen zu Jupiter, Venus vor Jupiter, Merkur:


Von links nach rechts: Psyche wird zum Olymp getragen, Psyche vor Venus, Jupiter küsst Amor, Merkur und Psyche:


Die Zentralgemälde der Decke stellen (links) die Hochzeit von Amor und Psyche und (rechts) den Rat der Götter dar:


Im Erdgeschoss schließt sich ein kleinerer „Raum mit dem Fries“ an, in dem Baldassare Peruzzi in einem Fries unter der Decke die Taten des Herkules darstellte (die sich allerdings nicht zufriedenstellend photographieren lassen wollten).

Über eine Treppe


gelangt man in das Obergeschoss und dort zuerst in den „Saal der Perspektiven“. Zwischen Scheinsäulen erblickt man Stadtansichten und Landschaften, ebenfalls wieder von Baldassare Peruzzi geschaffen. Hier einige Details.

Von links nach rechts Venus, Diana und Minerva

In einer Stadtansicht hat sich Graffiti (aus der Zeit nach dem Sacco di Roma) erhalten:


Der nächste und den Rundgang abschließende Raum diente dem Bauherrn der Villa Farnesina, Agostino Chigi, als Schlafzimmer. Das zentrale Fresko, die „Hochzeit Alexanders des Großen mit Roxane“, verweigerte sich zulänglich vorzeigbaren Aufnahmen, wogegen die seitlichen Fresken sich als etwas geneigter erwiesen:

Details „Alexander der Große bezähmt Bucephalus“

Details aus „Alexander der Große und die Mutter von Darius“

Über die Treppenflucht


gelangen wir wieder in das Erdgeschoss und ins Freie, wo der Garten der Farnesina sich an diesem Spätjanuartag geradezu vorfrühlingshaft zeigt.


Nach diesem (weiteren) kunsthistorischen Höhepunkt unseres Romaufenthalts spazieren wir durch die Via della Lungaretta


in Richtung Tiber. Am Lungotevere d. Anguillare erhaschen wir über die Straße hinweg einen Blick auf die Casa dei Mattei (vgl. Was ist das? -> (Casa dei Mattei) ),




bevor wir über den Ponte Castio und den Ponte Fabricio den Tiber mit seiner kleinen insula überqueren, die von der Kirche S. Bartolomeo all’Isola und dem Ospedale Fatebenefratelli beherrscht wird.


Es ist längst Zeit für einen schon etwas verspäteten Lunch, für den wir uns in eine der koscheren Trattorien in der Via del Portico d’Ottavia zurückziehen.


Unser erstes nachmittägliches Ziel ist das Museo Ebraico di Roma direkt am Tiber (Homepage: Museo Ebraico di Roma, Öffnungszeiten MuseoEbraico.Roma.it / Orari e giorni di chiusura //). Nach einer etwa viertelstündigen Wartezeit vor dem Tor passieren wir die Sicherheitskontrollen, besichtigen das Museum und schließen uns einer Führung durch die (kleine) spanische und die äußerst eindrucksvolle und sehenswerte Große Synagoge an. Aus Sicherheitsgründen herrscht absolutes und strengstes Photographierverbot. Die Synagoge war 1982 Ziel eines terroristischen Anschlags. Für Eindrücke des Inneren der Synagoge muss man sich mit den Aufnahmen auf dieser Seite MuseoEbraico.Roma.it / Le sinagoghe // begnügen. Nur von außen und außerhalb des Geländes sind Aufnahmen möglich:


Nach der gut einstündigen Besichtigung streifen wir noch etwas durch die Straßen des Ghetto di Roma, schauen in das eine oder andere Geschäft und verlassen es schließlich an der Piazza Costaguti, von der aus wir einen Blick zurück auf den Tempietto del Carmelo werfen.


Unmittelbar danach können wir zum zweiten Mal nach 2009 den Schildkrötenbrunnen, die Fontana delle Tartarughe, umrunden


und freuen uns, dann plötzlich, ungesucht und ungeplant im Palazzo Mattei dei Giove zu stehen, den Simone-Clio erst Anfang dieses Jahres für das Forum entdeckt und erschlossen hat. Für historische Erläuterungen und eine Vielzahl schöner Aufnahmen biege man daher wieder (kurzfristig!) ab in ihren Reisebericht: Erinnerungen und Entdeckungen im weihnachtlichen Rom .


Über die Area Sacra am Largo di Torre Argentina, das sog. Katzenforum


lenken wir unsere Schritte ins Centro storico. Berninis Elephanten-Obelisk auf der Piazza della Minerva ist noch eingerüstet (vgl. nun aber Rom: Beli ist endlich wieder frei! )


Wir aber beschließen, dass dieser montägliche Spaziergang, der uns über den Gianicolo, Trastevere mit der Villa Farnesina, das Ghetto di Roma, den Palazzo Mattei dei Giove schließlich zur Piazza della Rotonda geführt hat,


danach schreit, von einer Monachella im Eustachio gekrönt zu werden.

 
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