[TV] Venedigs Gärten und die Habsburger

Simone-Clio

Augustus
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Heute Abend von 20.15 Uhr bis 21.45 Uhr bei 3SAT.

Teil 1: Auf Sisis Spuren


Teil 2: Auf Maximilians Spuren


Der Hundertwasser-Garten oder Giardino Eden wurde leider 2019 durch ein Hochwasser zerstört. Giardino Eden – Wikipedia
 
Hab's gleich eingetragen in meine TV-Liste - wiewohl es dort mit einer anderen Sendung konkurriert; aber immerhin werden beide Folgen wiederholt schon übermorgen um 17.00 und 17.45 h (vgl. Venedigs Gärten und die Habsburger. Auf Sisis Spuren sowie Venedigs Gärten und die Habsburger. Auf Maximilians Spuren).

Dokumentationen über das heute italienische, ehemals habsburgische Territorium interessieren mich stets; und viele habe ich mir auch als Wiederholung noch gerne angeschaut. Hier jedoch handelt es sich um die Erstausstrahlung - also darum besonders interessant.
 
Vielen Dank für diesen Tipp!
Nachdem Venedig dieses Jahr auch nicht möglich war bzw. ist, freue ich mich sehr über jedes virtuelle Dortsein.
Ich hoffe, liebe Simone, Du hast nichts dagegen, wenn ich den Tipp auch noch für Venedig-Fans im dortigen Thread hinterlasse.
 
Das ist sicher hochinteressant. Die teilweise jahrhundertelange Herrschaft der Habsburger über große Teile Nord- und Mittelitaliens hat natürlich mannigfaltige Spuren hinterlassen. Und so schlecht, wie das heute teilweise dargestellt wird, war diese Herrschaft auch nicht. Das war auch den Italienern durchaus bewusst. So durfte ich im September in Grosseto mitten auf dem dortigen Hauptplatz eine überlebensgroße Statue von Leopold II., dem letzten habsburgischen Großherzog der Toskana bewundern. Warum ? Nun, weil es ihm gelang, die Malaria aus der Maremma entscheidend zurückzudrängen und damit dieses Gebiet wirklich zu retten. Grosseto hatte zu Ende des 18.Jahrhunderts gerade mal noch 400 Einwohner. Alle anderen waren gestorben oder vor der Malaria geflohen. Heute hat die Stadt wieder 80.000 Einwohner. Auch dank den Habsburgern
 
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Und so schlecht, wie das heute teilweise dargestellt wird, war diese Herrschaft auch nicht.
Ja, eben darum interessiert mich die Ambivalenz jener Epoche mit allen ihren Licht- und Schattenseiten.
Und ich persönlich hoffe nach wie vor, wir Heutigen könnten etwas lernen daraus, was seinerzeit für das Zusammenleben der Menschen von Vorteil war, jedoch andererseits halt auch von Nachteil.
 
@Gaukler Gut, dass die Daten für die Wiederholung dir aufgefallen sind, die habe ich übersehen.

@Angela So entgeht die Dokumentation wirklich keinem Interessierten.

Für jene, die besonders an den historischen Hintergründen interessiert sind, gibt es ein Essay, das ich mir jetzt gleich während meiner Kaffeepause zu Gemüte führen werde:

Mit weiterführenden Literaturtipps.

Nicht aufgeführt sind hier selbstverständlich die 6 Venedig-Krimis von Nikolaus Remin, deren Handlung um 1865 angesiedelt ist, und von denen ich drei oder vier mit Vergnügen gelesen habe. Siehe bei Interesse: Buchreihe “Commissario Tron” von Nicolas Remin in folgender Reihenfolge
 
ich habe schon Leute im Friaul gehört, die im vollen Ernst gesagt haben, dass die Zeit unter österreichischer Herrschaft für ihre Region die historisch beste der Geschichte gewesen sei. Die Konstruktion eines Vielvölkerstaates wie die k.u.k. Monarchie ihn dargestellt hat, hatte natürlich im Zeitalter des Nationalismus nach Napoleon und bis zum Ende des zweiten Weltkriegs keine Zukunft . Heute hat das Ganze wieder wesentlich mehr Charme und daher ist auch der Blick auf die Donaumonarchie zunehmend positiv.
 
Ich habe mir Teil 1 der Dokumentation gestern Abend angesehen und Teil 2 aufgenommen. Fazit: relativ wenig Gärten, viel Geschichte, aber schöne Bilder.
 
Da ich bislang noch keine Gelegenheit zum Anschauen gefunden habe, kann ich das natürlich nicht bewerten. Aber danke schön für beide Hinweise. Wobei mir persönlich "viel zu viel Sisi" (nur natürlich bitte nicht die aus den Film-Schinken) bzw. "viel Geschichte" durchaus zusagen könnte. Da allerdings der Titel nun mal die Gärten in den Vordergrund stellt, könnte ich eine Bewertung mit "Thema verfehlt" durchaus verstehen.

Nun, ich werde es sehen ... irgendwann in den nächsten Tagen.
 
Ich habe mir Teil 1 der Dokumentation gestern Abend angesehen und Teil 2 aufgenommen. Fazit: relativ wenig Gärten, viel Geschichte, aber schöne Bilder.
Wir haben nach 20 Minuten abgeschaltet - viel zu viel Sisi!
Und im zweiten Teil noch schlimmer! Viel Ferdinand Maximilian, wenig Garten. Und eine wirklich unterirdische Dramaturgie mit von einer Musikwissenschaftlerin vom Blatt abgelesenen Briefzitaten. Peinlich.
 
tacitus' Worte sind Schall und Rauch. Jeder mache sich sein eigenes Bild, urteile dann und wäge ab, was hier geboten wurde. Österreichische Geschichtsstunden mit sprachlichen und bildlichen (Gärten als Aufhänger) Weichzeichnern muss man halt mögen. Die Sendungen stammen aus der Reihe "Österreichs Erbe" vom Kulturkanal ORF III. Hier die Webseite:
 
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Österreichische Geschichtsstunden mit sprachlichen und bildlichen (Gärten als Aufhänger) Weichzeichnern muss man halt mögen.
Nachdem ich es mir nun gestern angeschaut habe, bin ich ganz deiner Meinung.

Nicht zuletzt hat man mit der Aufteilung auf zwei Filme das Niveau recht flach ausgewalzt. M.a.W.: Die Verdichtung auf nur einen Film wäre m.E. von Vorteil gewesen.

Trotzdem bin ich durchaus in der Lage, auch die vorliegende Form immerhin teilweise zu mögen (s. oben). Allerdings ein erheblicher Teil des Hintergrund-Gedudels ging mir schon einigermaßen auf den Senkel (und erst recht - in Teil 1 - André Heller, den ich nämlich ohnehin noch nie leiden konnte). Aber das ist natürlich Geschmackssache.


Und im zweiten Teil noch schlimmer! Viel Ferdinand Maximilian, wenig Garten. Und eine wirklich unterirdische Dramaturgie mit von einer Musikwissenschaftlerin vom Blatt abgelesenen Briefzitaten. Peinlich.
Peinlich fand ich zudem in Teil 1, dass die Sprecherin irgendwo sagte - hier in phonetischer Wiedergabe: "Carpe Djem". :rolleyes:

Immerhin jedoch sage ich in Übereinstimmung mit Simone (s. oben): Es gab wirklich viele schöne Bilder.
 
Allerdings ein erheblicher Teil des Hintergrund-Gedudels ging mir schon einigermaßen auf den Senkel (und erst recht - in Teil 1 - André Heller, den ich nämlich ohnehin noch nie leiden konnte). Aber das ist natürlich Geschmackssache.
Ja, André Heller bedient da auf vertrackte Weise die im Film unterschwellig vorhandene k.u.k.-Austria-Nostalgie, bei der ich immer noch ein wenig den Verdacht habe, als sei sie eine Phantomschmerz-Therapie.
 
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Ja, André Heller bedient da auf vertrackte Weise die im Film unterschwellig vorhandene k.u.k.-Austria-Nostalgie, bei der ich immer noch ein wenig den Verdacht habe, als sei sie eine Phantomschmerz-Therapie.

Diesen Phantomschmerz erleiden die Österreicher jetzt seit mehr als 100 Jahren. Und je länger das dauert, desto größer wird er. Weil nämlich so allmählich das Bild des k.u.k.-Staates auch im Hinblick auf so manche Entwicklung auf dem Balkan in den letzten 30 Jahren zunehmend positiver wird. Und zwar in allen Staaten der alten Monarchie. Teils nur nostalgisch verklärt, teils aber sogar gerechtfertigt. Der Hass des Nationalismus und des 1.Weltkrieges macht langsam (immerhin nach 100 Jahren) einer differenzierteren Betrachtungsweise Platz.
 
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