Trevi-Brunnen als Geldquelle

Die Touristen zahlen ja nun schon die Touristenabgabe, da sollte man das - im Verhältnis - wenige Geld doch für arme Menschen lassen, denn es gibt in Italien wirklich viel Armut.

Nun, auch wenn die Caritas leer ausgeht, so will die Stadtregierung doch auch einen Teil der Gelder in soziale Projekte investieren.

Ein Teil des Geldes soll in soziale Projekte der Stadt Rom fließen, ein anderer dem Unterhalt des kulturellen Erbes der Stadt dienen.
 
Rom - Münzen aus Trevi-Brunnen für Sozialprojekte

Bislang werden die Münzen regelmäßig von Mitarbeitern der städtischen Wasserversorgung aus dem Brunnen gefischt, an die Caritas übergeben, von Ehrenamtlichen gereinigt, nach Währungen sortiert und gutgeschrieben. Die katholische Hilfsorganisation finanziert mit dem Geld unter anderem Wohnungshilfe, medizinische Versorgung von Obdachlosen und Kleinkredite.
 
Wobei immerhin der darin zitierte (italienische) Zeitungsartikel vom 12.1. datiert - während besagte Besprechung auf dem Kapitol ja heute erst stattfinden soll(te).

Allerdings leider fürchte ich, dass auch dadurch wohl keine Wende mehr herbeigeführt werden wird. :(
 
Hab' nachträglich in die Repubblica von heute geschaut: Campidoglio, Raggi alla battaglia delle monetine di Fontana di Trevi: quasi una retromarcia.

Dort heißt es, die Raggi sei einer Kehrtwende nicht abgeneigt.

Luca Bergamo, ihr Vize, schwanke noch. Hingegen die Beigeordnete Laura Baldassarre tendiere dazu, lediglich den neuen Verwendungszweck noch etwas auszuweiten (also auch auf dieses oder jenes soziale Projekt).
Prima di mettersi definitivamente contro il Vaticano, Raggi ieri ha chiesto un vertice a tre con il suo vice Luca Bergamo e l'assessora . La sindaca vuole trovare una soluzione che tuteli la Caritas, magari conservando lo status quo. Il suo numero due vacilla, mentre la delegata alle Politiche sociali vorrebbe cambiare spartito e ampliare il ventaglio delle destinazioni del tesoretto.


Tja ... also warten wir aber, was dieser heutige Dreier-Gipfel bringen wird.
 
Nun also doch - Raggis Kehrtwende: Fontana di Trevi, dietrofront di Raggi: "Monetine resteranno a disposizione della Caritas".

Die Caritas und die Tausende von Personen, denen sie hilft, könnten beruhigt sein, so Raggi. Sie garantiere persönlich dafür, dass die Münzen aus dem Trevi-Brunnen auch in Zukunft der Caritas zur Verfügung gestellt würden.
"La Caritas e tutte le migliaia di persone assistite dai suoi operatori possono stare tranquille. Garantisco io, in prima persona, che non verrà mai meno il contributo di questa amministrazione. Per quanto riguarda le monetine, confermo che resteranno a disposizione delle attività caritatevoli dell'ente diocesano. Nessuno ha mai pensato di privare la Caritas di questi fondi".
Nur wenn ich den letzten Satz lese, dann weiß ich nicht so recht: Niemand habe je daran gedacht, die Caritas dieser Geldmittel zu berauben!?!


Edit:
... so wie auch niemand die Absicht hatte, eine Mauer zu errichten?
 
Roma today zieht nach mit diesem Artikel: Monetine fontana di Trevi, il passo indietro è ufficiale. Raggi: "Andranno alla Caritas" - und demzufolge sollen in Zukunft auch die Münzen aus anderen römischen Brunnen an die Caritas gehen. (Wobei ich mich allerdings frage: Was geschah damit bislang?)
Il passo indietro passa per una promessa all'Osservatore Romano. La sindaca Raggi ha assicurato al giornale della Santa Sede che le monetine della Fontana di Trevi resteranno alla Caritas. Anzi, c'è di più: Anche gli spicci raccolti nelle altre fontane della Capitale saranno destinati all'organismo caritativo diocesano, "per un totale - riporta il quotidiano - di circa 200mila euro aggiuntivi".
Das wären weitere rund 200.000,- € im Jahr.
 
Das ist mittlerweile zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres, dass die Stadt in dieser Sache eine Rolle rückwärts macht!
 
Vielleicht haben sie noch einmal durchgerechnet, was - falls die Caritas nicht mehr für alles wie bisher sorgen kann - da auf die städtischen "sozialen Projekte" zukommen könnte ;). Aber es war ja sowieso nur ein "Missverständnis" - und so was kann ja mal vorkommen...
Vom 1. April an sollten die Einnahmen aus dem Brunnen auf verschiedene Organisationen verteilt werden, aber auch in den Erhalt städtischer Kulturgüter fließen.
Raggi nannte diese Deutung einer Mitteilung der Stadtverwaltung vom Dezember ein Missverständnis. Medienberichten zufolge hatte sie sich am Sonntag mit den beteiligten Ressortchefs für eine "Klärung" getroffen.
 
Roms berühmtestes Wasserspiel speist unzählige Arme | DOMRADIO.DE

Durch den Brauch, eine Münze in den Trevi-Brunnen zu werfen, kommt jährlich ein Millionenbetrag zusammen - Geld für Projekte der katholischen Caritas. Doch um die Finanzhoheit gibt es absurden Streit. (...)
Alberto Colaiacomo, Sprecher der Caritas Rom, nimmt Raggi ein bisschen in Schutz. Der Knackpunkt sei buchhalterischer Art: Formal wandern die Münzen durch den Stadtsäckel, und wie ihre Einnahme und Ausgabe rechtlich wasserdicht zu verrechnen ist, beschäftigt seit Jahren Verwaltungsjuristen. (...)
Eingebrockt hat das Problem der frühere Bürgermeister Gianni Alemanno, ausgerechnet in der guten Absicht, den Schatz im Brunnen den Armen zu sichern. Zuvor konnten Ordnungshüter nicht viel ausrichten, wenn Spitzbuben nächtens ins Becken stiegen, um sich am Baren zu bedienen - bis Alemanno 2011 per Dekret die scheinbar herrenlosen Münzen zum "Eigentum der Hauptstadt Rom" erklärte; so künden es Tafeln am Brunnenrand.
Juristisch erwies sich das als Pferdefuß. Seit 2001 erhielt die Caritas auf Grundlage stets erneuerter Vereinbarungen mit der Stadt die Einnahmen aus dem Trevi-Brunnen - nur einen unverbrüchlichen Rechtsanspruch hat sie nicht. Das aktuelle Abkommen läuft Ende März aus, verschiedene Varianten liegen auf dem Tisch. Welche Lösung auch immer die Experten finden, Raggi hat, so Colaiacomo, "den Willen bekundet, sie der Caritas zu überlassen".
 
Aktueller Zusatz:


Als Roms Bürgermeisterin Anfang des Jahres angekündigt hatte, das Geld aus dem berühmten Brunnen nicht mehr nur an die Caritas zu geben, war die Entrüstung groß. Nach wenigen Tagen ruderte sie zurück. Nun wurde die Entscheidung noch formalisiert. (...)
Wie ein Sprecher der Caritas bereits im März erklärte, lagen die Schwierigkeiten einer Neuregelung hauptsächlich im haushaltstechnisch-juristischen Bereich, da die Münzen formell zuerst in den Besitz der Stadt eingehen, dann aber wieder aus den Vermögenswerten ausgebucht werden müssen.
 

Ohne die vielen Besucher fehle diese Summe, schrieb die Politikerin. Es handle sich um "einen der vielen Kollateralschäden" der Pandemie. Raggi warb dafür, die römische Caritas mit einer Online-Spende auf einer eigens eingerichteten Internetseite zu unterstützen.

Vgl.: Coronavirus Roma, niente monetine a Fontana di Trevi: migliaia di euro in meno alla Caritas

Hier die Seite von Caritas Roma: Caritas Roma - La tua solidarietà a Roma
Dort der Link um zu spenden: CONDIVIDI LA SOLIDARIETÀ
Klickt man auf "Invia" kann man mit Paypal oder Kreditkarte spenden.

Der Facebook-Beitrag von Virginia Raggi mit IBAN-Nummer der Caritas:


Noch deutlicher lesbar ist die Nummer hier.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Gelder aus dem Trevi-Brunnen werden auch in Zukunft der Caritas überlassen. Das wurde in einer neuen Vereinbarung zwischen dem römischen Stadtrat und dem Vikariat von Rom festgehalten.


Der Artikel steht hinter der Bezahlschranke, aber das Wesentliche kann man lesen bevor sie fällt.
 
Na, Gott sei Dank!

Dabei denke ich wieder einmal daran, was ein früherer Bekannter (Prof. Gisbert Knopp) vor vielen Jahren sagte, als wir über unsere gemeinsame Leidenschaft für Rom sprachen - auch über negative Aspekte: "Die Stadt ist grausam zu dem, der arm, alt oder krank ist."
Darum ist es sehr gut, dass der römischen Caritas diese Geldquelle erhalten bleibt.
 
Die Gelder aus dem Trevi-Brunnen werden auch in Zukunft der Caritas überlassen. Das wurde in einer neuen Vereinbarung zwischen dem römischen Stadtrat und dem Vikariat von Rom festgehalten.
Dazu Näheres bei Vatican News: Italien: Münzen aus Trevibrunnen gehen weiter an Caritas - Vatican News

Zum Jahresende verlängerten die Stadtregierung und das Vikariat Rom ein entsprechendes Abkommen um weitere zwei Jahre.

und

Zunächst verblieb das Geld bei der Stadt Rom. Dass die Summen an die Caritas gehen, ist seit 20 Jahren so und einer Entscheidung des früheren römischen Bürgermeisters Francesco Rutelli aus dem Jahr 2001 zu verdanken. Die Verlängerung des Abkommens mit der Caritas ist allerdings nicht selbstverständlich; immer wieder gab es Debatten diesbezüglich. Jüngst etwa im Jahr 2019, während der Amtszeit von Virginia Raggi als Bürgermeisterin Roms. Sie versuchte, die Münzen aus dem Trevibrunnen wieder in die Stadtkasse zu bringen, statt sie der Caritas zu übergeben. Daraufhin regte sich jedoch Protest - die Bürgermeisterin kassierte den Vorschlag wieder.
 
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