Toskana und andere Delikatessen

Gut, dass ihr aufmerksame und fleißige Schutzengel mit an Bord habt! Den Schrecken kann ich mir lebhaft vorstellen.
Der Ausklang des Tages nimmt sich aber sehr gelungen aus! Ich hoffe, dass ihr heute gutes Wetter und eine freigeräumte Straße habt und den kürzeren Weg in die Cinque Terre nehmen könnt! Gute Fahrt und einen schönen Resturlaub!
 
Ja, das war schon heftig gestern. Aber es gibt im Unglück immer auch Glück. Zum Beispiel der morgendliche Blick aus dem "Küchenfenster" auf die herrliche Bergwelt.

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Dann habe ich sicherheitshalber eine andere Route gewählt, die nur ganz unwesentlich länger war, dafür aber durch das nette Städtchen Fivizzano nach Equi Terme führte. Und - siehe da - ich konnte mir ein entspannendes Bad im Thermalwasser gönnen, und das noch ganz corona-konform, denn ich war der einzige Badegast. Das war DIE Entschädigung für Saturnia.

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Kurz bevor ich die Toskana verliess, musste ich mich ja endlich mal verfahren, so habe ich im Labyrinth der Autobahnab- und auffahrten bei Aula die falsche Richtung gewählt.

Jetzt stehen wir schön auf dem Camping La Pineta in Sestri Lavante, wo wir die nächsten drei Nächte bleiben und von hier aus Touren in die Cinque Terre bzw. nach Rapallo u. Portofino machen. Eine sehr freundliche Chefin, die uns heute abend zum Essen in die Stadt bringt und auch wieder abholt. Ich bin froh, dass ich mal Beli-Pause habe...

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Da habt ihr wieder eine schöne Fahrt gemacht. Ich hoffe das Thermalbad war kein Schwefelbad.

Sestri Levante gefällt mir sehr gut. Das war einst der Ort wo ich in Italien zum ersten Mal am Meer war und die Palmen an der Uferpromenade bewunderte. Sehr faszinierend auch wenn man durch die Gassen der Landzunge geht und auf beiden Seiten Wasser und bunte Boote sieht.

Da habt ihr einen guten Ausgangspunkt gewählt für eure anvisierten Ziele. Wir waren mal eine Woche in Moneglia, die Fahrt durch den alten Eisenbahntunnel mit dem Auto ist ein Erlebnis, man muss immer ziemlich lang auf die Ampelschaltung warten. Ich glaube das ist der letzte Ort vor der Cinque Terre. Dorthin sind wir mit dem Zug gefahren und dann hoch über der Küste zum nächsten Ort gewandert und dann mit dem Zug wieder zurück. Mit deinem Beli stehen dir bestimmt neue Abenteuer bevor.

Ich wünsche euch spannende und erholsame Tage auf eurem Agricampeggio.

Viele Grüße
Tizia
 
Sera!

Heute gab es dann 100% Cinque Terre. Hier am Bahnhof konnten wir gut parken, und sind dann mit dem Zug erstmal nach Monterosso. Dann brachte uns das Schiff nach Vernazza, wo ich die besten Calamari fritti meines Lebens gegessen habe (ein Tipp aus dem Reiseführer). Sonst haut mich die hiesige Küche nicht um - ich bin halt nicht so der Fischfan.

Damit es für Mama nicht zuviel wurde, sind wir per Boot nur noch weiter nach Riomaggiore, und haben von dort aus den Zug zurück Richtung Sestri Levante genommen.

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Hach ist das schön!! Die Cinque Terre sind auch was Besonderes. Sind zur Zeit viele Touristen unterwegs in der Gegend?

Und wunderschöne Stell- und Campingplätze habt ihr da immer zum Übernachten.
Für mich ist das der unbezahlbare Vorteil am Urlaub mit dem Campingbus - die immer neuen und fast immer schönen Plätze zum Übernachten und dann so spektakuläre Ausblicke aus dem "Unterwegs-Zuhause“.
 
In den kleinen engen Orten ist natürlich viel los. Viele Wanderer. Aber vergleichsweise ist es leer, denn ich habe auch schon von langen Schlangen vor den Ticketautomaten hier gelesen.

Yeap, die Freiheit mit dem Camper möchte ich niemals missen. Das autarke macht einfach frei - ankommen, Stühle und Tisch raus und geniessen. Nicht erst umständlich einchecken etc. Dann lachen dich am Straßenrand herrliche Steinpilze an... aus dem Supermarkt noch leckere Salcisse, und du weisst, dass du am Abend fantastisch essen wirst.

Es gibt mittlerweile sehr viele Stellplätze in der Toskana, und zur Not stehe ich halt frei wie vor zwei Nächten. Das ist ein kleines Abenteuer, wenn auch die Begleitumstände alles andere als toll waren. Aber wie wir Rheinländer sagen: "Et is wie et is, et kütt wie et kütt, un et hätt noch imme joot jejange."
 
Sicher datt. Wir sind seit eins wieder daheim. Ich hatte nur die letzten Tage Schwierigkeiten mit dem Internet. In jedem Usselsdörpchen in Italien hab ich Netz und in der Schweiz und in Deutschland zickt es.

Ok, am Mittwoch haben wir dann noch eine ausgiebige Tour nach Portovenere und nochmals nach Monterosso gemacht. Eigentlich unklug, mit dem Camper durch das Gebirge zu kurven. Dabei sind die Parkgebühren gesalzen (2 bzw 2,50 Euro pro Stunde). Egal, beim nächsten Mal Cinque Terre mache ich das ganz anders...

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Für die Camper: In Monterosso darf man mittlerweile auf dem Parkplatz übernachten (25 Euro pro Nacht). Und von dort aus kann man die Cinque Terre ganz relaxt mit Bahn und/oder Boot erkunden.

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Am Donnerstag sind wir dann aufgebrochen Richtung Aosta. Der Plan war eigentlich noch ein gemütlicher Stadtbummel. Da wir um Genua herum satte zwei Stunden im Stau steckten (ein LKW hat sich bei der Höhe seiner Ladung verschätzt...), haben wir in Aosta nur getankt und sind dann über den Gr. St. Bernhard. In Bourg St. Pierre gibt es einen schönen Camping auf 1600 m, wo wir dann übernachtet haben. So muss Aosta dann bis zur nächsten Tour warten.

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Die letzte Nacht haben wir in Sasbachwalden in der Ortenau verbracht und nochmal richtig gut gegessen. Als hätte ich es gerochen, war gerade ein vorzügliches Hirschkalbgulasch im Topf. Der Ort hat einen richtig schönen Stellplatz, der allerdings wegen des heutigen Weinfestes geschlossen war, aber wir konnten dann quasi "nebenan" stehen. Der vielleicht ungewöhnlichste Stellplatz, denn wir standen direkt vor der Friedhofstür.

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Da habt ihr wirklich einen schönen Urlaub gehabt. Wenn schon kein Wildschwein dann wenigstens Hirschkalb. Tolle Fotos und der letzte Stellplatz war vielleicht der interessanteste. Freut mich dass ihr gut zuhause angekommen seid.
 
Das vielleicht beste, das man über einen Urlaub sagen kann, ist, dass man beim nächsten Mal nur ganz wenig anders machen würde...

Fazit: Es war schon das Optimale, was ich für uns rausholen konnte. Mit Beli konnte ich meistens immer noch sehr zentrumsnah parken - mit grösseren Wohnmobilen ist das meistenorts in der Toskana unmöglich. Man muss also gut zu Fuss oder per Rad sein. Mit den öff. Verkehrsmitteln ist es auch teilweise schwierig. In Siena haben wir ein Taxi genommen, aber die muss man auch erst umständlich rufen (lassen). Nicht so wie in Rom, wo die alle in Massen herumstehen. Mum hat auch nicht alles mitgemacht und ist manchmal am Camper geblieben; gerade die Örtchen mit steilen Gassen ist halt für gehbehinderte Menschen fast unmöglich.

Die Route war grossteils nach dem Buch "Wohnmobil-Tourguide: Die schönsten Routen durch die Toskana" gewählt. Mehr braucht man nicht; da steht wirklich alles wissenswerte drin für einen ersten Überblick. Vertiefen kann man das sowieso erst nach dem zweiten oder dritten Besuch. Die Routenführung ist sehr gut durchdacht - da verpasst man quasi nichts.

Die Unterkünfte waren gut bis ausgezeichnet. Ein wenig ausserhalb der Städte gibt es wunderschön gelegene Agricampings. Bei meinem nächsten Italien-Urlaub (geplant: Sardinien, Latium im Frühjahr) werde ich mir diese italienische Agricamping-App zulegen. Einige bieten auch Essen an, andere Wein und/oder Olivenöl. Letzteres habe ich zwar häufig probiert, aber ich bleibe bei meinem sizilianischen Tondo Iblea 100%.

Ich wäre vorort nur gerne etwas flexibler gewesen. Mein Klapp-e-bike hatte ja bereits nach dem ersten Kilometer den Geist bzw. den Akku aufgegeben, so dass ich das gar nicht mehr ausgepackt habe. Beim nächsten Mal entweder das grosse e-bike, oder - besser - ein E-Roller. Grosse Fahrradtouren kann man eh nicht machen bzw. es macht auf den Straßen keine Laune, aber mal zur nächsten Stadt oder Einkaufen mit dem E-Roller wär schon fein.

PS. Die Busfahrer sind teils genau so kriminell wie in Rom. Portovenere: Wir mussten den Camper 2 km vor dem Ort parken und sind dann mit dem Bus gefahren: Ich war gerade im Bus, die Türen gehen zu, und Mutter steht draussen. Nun kann ich meine Stimme ziemlich laut erheben, was ich dann auch getan habe. Anschliessend rast der Wahnsinnige wie ein Vollidiot durch die engen Bergstrassen...
 
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Die Küche der Toskana ist wirklich ausgezeichnet.

Zwar haben wir vergleichsweise wenig auswärts gegessen, und ich hatte auch kein Cinghale, aber ich liebe es auch in den Märkten einzukaufen und selbst zu kochen. So gab es mehrmals frische Steinpilze - meist mit Salsicce, und da ich die Rezepte meistens kenne, hatten wir dann am Camper ein typisch toskanisches Abendessen. Mal direkt am Weinberg (Montalcino), mal am Strand (Talamone). Das ist dann wirklich schöner als in irgend einem Lokal. Trüffel-Liebhaber kommen auch auf ihre Kosten; mitgebracht habe ich allerdings nichts, da es dieselben Produkte sind, die ich hier auch bekomme - teilweise sogar billiger.

Von den Weinen haben mich am meisten überzeugt diejenigen von Montalcino (voran natürlich der Brunello), aber auch die Bolgheri-Weine. Es ist aber hier wie allerorts: Man probiert, und mal passt es, und mal eben nicht. Eine generelle Empfehlung mag ich daher nicht treffen wollen.

Olivenöl bekommt man auch öfter zu kosten, aber da hat mich nichts wirklich überzeugt. Ich liebe die Sorte Tondo Iblea, und nehme seit Jahren eines aus Sizilien von Frantoi Cutrera. Ein besseres (nach meinem Geschmack) habe ich noch nicht gefunden.

Wo ich mich wirklich reinsetzen kann, sind diese Mandelkekse. Die besten hatte ich in Siena, und das war eingentlich "Marzipan pur". Aber auch die mit Kakao sind sehr lecker, und zusammen mit einem Limoncello das perfekte Dessert.

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