Bericht: There´s Whiskey in the Jar...

Aurelia

Aedilis
Stammrömer
Hallo ihr lieben,
da wir uns ja hier unter der Rubrik Stammtisch befinden, habe ich keine Skrupel es hier nochmal mit einem Irland Thread versuchen.
Am Dienstag geht es nun los, bin schon wieder nervös (wie immer bevor ich verreise) und schon eifrig damit beschäftigt unter den vorgegebenen 20kg zu bleiben...
Spätestens in 12 Tagen wird es dann hier meinen ausführlichen Reisebericht geben!
Liebe Grüße
"Aurelia"
 
AW: There´s Whiskey in the Jar...

Hallo und Moin, Moin!!!
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Viel Spaß !!!
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Gruß - Asterixinchen :)
 
AW: There´s Whiskey in the Jar...

Morgen geht´s los...ich bin nervös und habe mal wieder beschlossen nie wieder freiwillig zu verreisen*lach...und in meinem Gepäck fehlt garantiert die Hälfte!
Macht´s alle gut, bis nächste Woche können die Nordlichter wieder unter sich sein (Namensvorschlag: Babbeleck, hehehe)
 
AW: There´s Whiskey in the Jar...

Irland
18.04. – 24.04.06

Dienstag

Um kurz vor acht aus dem Haus um pünktlich am Flughafen zu sein, geplanter Abflug 10.50h. Die Dame am Check-In meinte schon „Der Flug wird leicht verspätet sein“, hmm…soll vorkommen, kein Grund zur Panik. Und beim Anblick der Schlange vor den Bordkartenkontrollen kam eher Erleichterung als Groll auf über die Tatsache, daß nun doch noch etwas Zeit blieb. Ich kam mit einem Mädel mit großem Gepäck ins Gespräch. Sie war gerade zurück von einer 24stündigen Reise aus Panama, beim Zwischenstop in den USA wurde ihr der gesamte Alkohol abgenommen da sie dort noch nicht volljährig war, nun wartete sie auf ihre Mitbewohnerin aus Trier die die Wohnungsschlüssel bringen sollte, diese Aufgabe jedoch an jemand unauffindbares übertragen hatte…und eigentlich muß sie heute noch umziehen nach Berlin…Ja, mir ging’s dann spontan doch sehr gut, denn vergleichsweise hatte ich ja echt keine Probleme.

Ich sah dieselben vertrauten teils irischen Gesichter die ich schon am Schalter kennen gelernt hatte und freute mich als ich nach längerem Fußmarsch am Gate ankam (diesmal wurde ich nicht auf Sprengstoff kontrolliert, schade, aber abgetastet das es eine helle Freude für mich gewesen wäre… vorausgesetzt ich wäre lesbisch ;-)). Dort gab es dann gleich 2 Überraschungen an diesem ja doch noch verhältnismäßig jungen Tag: 1. Ca. 5 Sitzplätze für ca. 170 Passagiere und 2. Die Info der Abflug verzögere sich auf 12Uhr. Juchhu! Mit schlechtem Gewissen bekam ich dann die SMS „I´m landed“ von meinem Freund, ja, und ich saß noch 30km von zu Hause entfernt…aber die Umgebung war doch unterhaltsam.

Ein deutsches Ehepaar das voller Vorfreude in den Urlaub mit Mietwagen startete, jedoch anscheinend nicht wusste, daß man dort „falschrum“ fährt, eine Frau mit ihren alten Eltern die irgendwie etwas sehr anrührendes hatten, Herrn mit Laptop und Herrn ohne Laptop und last but not least; ein altes irisches Urgestein. Der Mann redete, in einwandfreiem Deutsch mit schlechten Zähnen, wie ein Wasserfall; über seine Zeit in Deutschland, seine 7 Kinder hier, sein Haus in Südirland, Autofahren, Unpünktlichkeit der Iren, seine von den Safety Checks zerstörte Uhr, sein verpasster Zug für 250Euro, etc….Vorgewarnt von Harold Fish der Irland ja als Land der Märchenerzähler angepriesen hatte, dachte ich mir bei so manchem meinen Teil und genoß es einfach zu sehen, wie sich einige Stereotype bereits bestätigten 

Die A320 landete, kurz darauf wurden wir in die Shuttlebusse verfrachtet auf denen dick „Dublin“ als Ziel stand. Ahja, kein Wunder warum das so lange dauert mit dem Ankommen*lach. Dafür das eigentlich kaum Zeit zum saubermachen zwischen Landung und Boarding war, sah es passabel innen aus und ich machte es mir eingepfercht zwischen Fenster und schlafendem Iren bequem. Die klassische Musik aus den Lautsprechern zusammen mit meiner Reisetablette (warum nehme ich die eigentlich!? Ausgerechnet ich, die das Fliegen so geil findet wie kaum jemand anderes!?) dudelte mich ein und kurz darauf ging’s up ´n ´away über die Startbahn West. Goodbye Germany, won’t miss you too much!

Zu essen gab´s kostenlos nichts, ich stahl das Bordmagazin und hielt mich damit schadlos. Die Route führte wohl über Düsseldorf nach Amsterdam, Manchester und dann Richtung Emerald Isle; zumindest habe ich etwas ähnliches von unserem Captain erfahren der Dave Gahan hieß (oder eher nicht ;-) ).
Die Küste kam in Sicht, die Halbinsel vor Dublin mit dem Golfplatz, dann ein großer erschreckend ordentlicher Friedhof neben dem Flughafen. Enden dort Fluggäste? Angeordnet in ihren Sitzreihen von A bis F?? Spaß beiseite, es ging traumatisch weiter…ich verließ das inzwischen mit Regentropfen bedeckte Flugzeug über die Gangway und was sah ich als erstes!? Ein Plakat mit Michael Flatley!!! Womit habe ich das verdient??? Ich weiß Irland ist katholisch, ich weiß ich bin ein Sünder, aber gleich Michael Flatley in Großaufnahme*schluck?? Mein Gepäck hatte ich in Rekordzeit, ich fand meinen Freund sofort neben den Eimern, die den Regen der durch die Decke (Untergeschoß!) kam, auffingen.

Wir machten uns auf zum Irish Car Rentals Gelände, er kannte sich ja nun aus, schließlich hatte er bereits 3Std hier wartend verbracht*schäm. Uns wurde ein hübscher dunkelblauer, viertüriger, Peugeot 206 zugeteilt. Erst 700km auf dem Tacho also fast neu, unverbeult und unser!!! Raus aus dem Kreisverkehr (hier hätte meine Fahrt bereits ein trauriges Ende gefunden), rauf auf die lächerlich leere Autobahn Richtung Norden und rein in die Ferien. Es bedurfte bei mir erstmal wieder der normalen Umstellung vom im Vergleich ja doch recht sauberen und gepflegten Deutschland zu den einfacheren, oftmals verlebten und runtergekommenen Ecken Englands und auch Irlands. Außerdem sind mir sofort die extrem schlecht angezogenen jungen Damen und Herrn an den Straßenrändern aufgefallen. Jogginghosen, überall Jogginghosen*seufz.

Wir kamen durch Drogheda, bahnten uns den Weg nach über abenteuerliche Landsträßchen nach Slane und nach einer spontanen 90Grad Kurve waren wir bei unserer ersten Station – das Slane Farm Hostel! Im Hauptgebäude konnten wir gleich alle Prospekte mitnehmen, einchecken (die Dame trug Jogginghose, war aber sehr nett) und oh wunder; wir hatten ein Cottage und gar kein normales Hostelzimmer! Was man so alles vergisst zwischen Buchung und Reise.
Das Cottage im ehemaligen Stall mit dem Namen „Parlour“ ist/war einfach nur ein Traum. Großes Wohnzimmer mit heller Küche. 2 Sofas, 2 Sessel, Barhocker, DVD Player, Kühlschrank, Backofen, Mikrowelle, Toaster, Wasserkocher, etc… dann ein in warmen Tönen gehaltenes gemütliches Schlafzimmer und eigenes, helles Bad. Schon kurz nach Einzug stand für mich fest, dass ich hier eigentlich nicht mehr weg will. Und der idyllische Ausblick auf den Hof, unser Auto und das Dauerblöken der omnipräsenten Schafe! Dieses Häuschen hier hatte mehr Platz als meine eigene Wohnung!!!
Nach einer Verschnaufpause, und der gegenseitigen Bescherung mit den jeweiligen Mitbringseln und Auftragskäufen fuhren wir los auf der Suche nach einem ganz ordinären Supermarkt um etwas für unsere Küche zu kaufen. Ich bin anscheinend doch typisch deutsch, denn in meiner grenzenlosen Naivität dachte ich man käme wie gewohnt alle 5min automatisch an einem Supermarkt mit Parkplatz vorbei (und praktischerweise auch bei McDonalds, KFC, Starbucks, etc..). Pustekuchen! In Drogheda fanden wir schlussendlich einen Parkplatz vor der „Crilly School of Music“ und einen Tesco Ireland. Dort kauften wir das nötigste, also mal wieder viel zu viel und mit Fertig-Gemüselasagne und irgendwelchem Hähnchenfilet ging’s es dann wieder ans Auto; achja, hier bezahlt man für die Plastiktüten auch extra wie in Deutschland. Ich glaube das waren die ersten Tüten die ich je gekauft habe; normalerweise gehören die notorischen Tütenkäufer bei mir immer aus Schafott…auf der Straße dann noch ein hübsches Erlebnis für mich.
Früher oder später musste mich der Linksverkehr ja wieder kalt erwischen. In einer engen, nicht einsehbaren Kurve auf einer Landstraße kam plötzlich ein Doppeldecker Bus Richtung Drogheda auf uns zu (natürlich nicht, aber für mich sah es eben so aus)…ich sah mein Leben zwar nicht an mir vorbeiziehen, doch zu einem beherzten Schrei reichte es dann aus. Bin ich froh nicht selbst zu fahren! Wir ließen den abend dann mit diversen Fertigessen-Köstlichkeiten, ein paar Dosen Cider und Smithwick´s Ale vorm Fernseher ausklingen. Ich wollte natürlich nur gaelische Sender sehen „just to be awkward“. Was für eine Ruhe hier! Bööhöhöhö ;)
Fortsetzung folgt...
 
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AW: There´s Whiskey in the Jar...

Hallo und Moin, Moin Aurelia!

Vielen Dank für den Anfang Deines Reiseberichtes, ich hab ihn sehr gern gelesen und ich warte auf die Fortsetzung .... aber anscheinend hast Du ja im Endeffekt den Linksverkehr heil überlebt !!!

Und Du willst Du Dir ab heute Wagner antun? Oder verbirgt sich hinter dem "Ring der Nibelungen" etwas anderes? Etwas, was ein so altes Nordlicht wie ich nicht wissen kann ???

Gruß - Asterixinchen :)
 
AW: There´s Whiskey in the Jar...

nein, du hast vollkommen recht. Ich gebe mir die nächste Zeit insgesamt über 18Std Wagner live und in Farbe :) Bin zugegebenermaßen Wagner Fan, also werde ich die Sitzungen voraussichtlich gut überstehen.
Mein Reisebericht geht bald weiter, ich entschuldige mich für die Textmenge, aber ich bin so ein Detail- und Nebensächlichkeitsfanatiker...
Liebe Grüße
"Aurelia"
 
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Hallo und Moin, Moin Aurelia!

aurelia schrieb:
insgesamt über 18Std Wagner live und in Farbe :)
Na dann - ich wünsche Dir ganz viel Freude !!! In Bayreuth ??? Ich dachte, dass sie da später wären, kann mich aber irren - bin nicht sooooooooooooooo ein Wagner -Fan !!!

Gruß - Asterixinchen :)
 
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Da liegst du richtig, Bayreuth liegt später im Jahr...außerdem bewerbe ich mich dort erst seit 3 Jahren um Tickets, bin also noch chancenlos...
 
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Mittwoch

Parallel zu den Schafen erwachten auch wir, während des Frühstücks in unserer coolen Küche beobachteten wir unsere Nachbarn aus dem Haus nebenan. Ein dem Auto nach englisches Paar mit kleinem Kind…kaum waren wir bei unserem zentralen Programmpunkt für den Tag angekommen; den prähistorischen Tunnelgräbern im Tal der Könige „Brù na boinne“, trafen wir sie wieder 
Man kann die Gräber (falls sie das auch wirklich jemals waren, Historiker sind sich darüber uneinig) nur mit geführten Touren und Busshuttle vom Visitor´s Centre aus besichtigen. Die Organisation fand ich einfach überwältigend; sofort beim betreten und bezahlen bekommt man Sticker angeklebt die sagen zu welcher Zeit man mit welchem Bus fahren soll. Mal wieder hatte ich nur mit meinem Mainzer Studi-Ausweis keinerlei Probleme Ermäßigungen zu bekommen. Achja, bevor ich es vergesse, am Eingang gerieten wir wieder in die für uns schon obligatorische französische Schulklasse.
Zurück zu den Gräbern; wir schauten uns eine Ausstellung an und schlenderten dann zur Bushaltestelle. Dort warteten wir und ich war beschäftigt alle Beteiligten unter die Lupe zu nehmen: Unsere Nachbarn mit Söhnchen in der Kiez sitzen, ein deutsches Ehepaar (dem Aussehen nach Lehrer), ein englisches Paar (der Mann hatte wohl einen Clown gefrühstückt, war mir aber sehr sympathisch) und ein paar interessierte (!!) Amis und Neuseeländer. Auf ging´s im klapprigen Bus hin zu Knowth; einem der drei Grabhügel. Wir wurden von einer jungen Irin mit großartigem Akzent herumgeführt. In einen der Gänge im Innenraum kann man hier nicht, Einsturzgefahr. Dafür sind hier die Umrandungssteine besonders schön gestaltet mit Spiral- und Wellenmustern die man eigentlich sofort mit Irland in Verbindung bringt. Hier in die Details zu gehen, würde zu weit führen – wen es interessiert „Brù na boinne“ im County Meath.
Der Blick auch vom Hügel in die weite Landschaft war fantastisch, die Sonne schien, die Vögel zwitscherten, was für eine Ruhe!!! Die Gruppe war auch sehr überschaubar und interessiert; der Höhepunkt war der Sohn unserer „Nachbarn“ der sich verständlicherweise zu Tode langweilte und mit lauten, prustenden Geräuschen versuchte auf sich aufmerksam zumachen. Ich musste mir echt das Lachen verkneifen, in den bewegensten Sprechpausen „Brrrrrbrrrrrrbrrrrrr“…der Held unseres Tages!

Nach einem Rundgang wurden wir wieder vom super freundlichen Busfahrer in Empfang genommen, zur Station gebracht und warteten auf den Bus nach Newgrange, der eigentlichen Hauptattraktion und dem bekannteren Relikt aus uralten Zeiten. Immerhin sind diese Bauwerke älter als die Pyramiden in Ägypten! Nun stießen leider auch einige Amerikanerinnen zu uns…schlecht gekleidet, laut, penetrant und alles war „amazing“. Sie schwärmten von ganz Europa in den allerhöchsten (im wahrsten Sinne des Wortes) Tönen; besonders der Steinkreis von Avesbury in England muß man mal bei Mitternacht gesehen haben. Mein Freund und ich schworen uns; niemals werden wir uns dort zur Geisterstunde einfinden!
Wieder ging´s auf Tour nach Newgrange; mittlerweile hatte ich auch die Deutschen angequatscht und herausbekommen das sie aus Göttingen kamen.
Hier bekamen wir wieder einen einführenden Vortrag und dann wurde die Gruppe gesplittet und wir durften als erste ins Ganggrab gehen. Mein besonderes Misstrauen hatte mittlerweile ein männliches, braungebranntes, amerikanisches Wesen im Hawaiihemd auf sich gezogen; kaum holte unsere Führerin (blödes Wort, aber Guide klingt so affig) Luft applaudierte er wie wild. Zum Glück kam er erst nach uns in das Grab; im Dunkeln hätte er bestimmt dauernd frenetisch „buuuh“ gerufen.

Die paar Meter waren sehr eng, niedrig und finster – nichts für extreme Klaustrophobiker. Wir sammelten uns im Zentrum, hier waren Asche- und Knochenreste gefunden worden; ob es sich jedoch wirklich um eine Grabstätte handelte, niemand weiß es. Auch die Bedeutung der Zeichen mit denen viele Steine verziert sind, ist nach wie vor ungeklärt. Jedes Jahr zur Wintersonnenwende findet hier ein besonderes Schauspiel statt. Dann nämlich scheint die Sonne für eine kurze Zeit genau über eine Öffnung über dem Eingang und erleuchtet den „Tempel“ im Grab auf natürliche Weise. Für uns wurde das ganze simuliert; live dabei zu sein muß ein großartiges Erlebnis sein. Selbstverständlich füllten wir danach auch gleich unsere Lose aus um einmal daran teilnehmen zu können.
Draußen kamen wir dann mit dem englischen Paar aus Derby ins Gespräch. Sie kannten Wiesbaden (wieso nur?), schwärmten vom Rhein und vom Gutenberg Museum. Er hatte beruflich schon in Finnland zu tun, also fachsimpelten wir über die Sprache. Ich erfuhr erneut, dass deutsche dafür berühmt sind „efficient“ zu sein, mein Freund amüsierte sich köstlich…ach, fremde Leute auf Reisen zu treffen ist einfach herrlich. Außerdem hatte ich wieder ein Kompliment für mein Englisch ergattern können, mein Tag war gerettet 
Natürlich statteten wir auch dem gift shop wieder einen Besuch ab und zurück ging´s in unser Cottage für einen kurzen Tee-Zwischenstop. Schon praktisch so mit Auto…

...unser nächstes Ziel für den Tag waren der Friedhof Monasterboice und die Ruinen von Mellifont Abbey. Wir waren die ganze Zeit nah dran, aber irgendwie war die Ausschilderung teilweise nicht so toll (oder Scherzkekse hatten die Schilder verdreht)…bevor wir in einem riesigen Bogen vom Norden nach Monasterboice eintrudelten, konnten wir Blicke auf Nordirland werfen und waren verräterisch nah dran an der Landesgrenze. Typisch, frotzelte ich, kaum haben Engländer einen Tag im Ausland überlebt, starten sie schon wieder getarnte Fluchtversuche in die Heimat*lach.
Aber ich schweife ab; Monasterboice. Ein relativ kleiner Friedhof in dem sich typische, alte keltische Hochkreuze neben modernen Gräbern befinden. Ich las einige der für unseren Geschmack doch leicht ungewöhnlichen Inschriften, staunte das anscheinend jeder Verstorbene Mary oder John hieß. Gleichzeitig zweifelte ich doch leicht an der Theorie das die Kreuze dazu dienten der Bevölkerung die biblische Geschichte zu erzählen…ich meine, vielleicht bin ich mal wieder total uninformiert aber warum verwendete man nicht andere Materialien wie Leder, Papier (?) die leichter transportabel waren? Naja, die Atmosphäre mit dem für mich sehr „merlinesken“ Rundturm etc. hatte etwas angenehm morbides für mich. Achja, ich muß erwähnen, dass auch die französische Schulklasse vom Morgen wieder anwesend war.

Bis nach Mellifont Abbey war es nur noch ein Katzensprung. Ich hatte einen Gutschein für freien Eintritt aber alles war verlassen und somit konnte man einfach so alles anschauen. Zentrum sind die Reste des Lavabos in dem die Mönche ihrerseits ihre Hände wuschen. Alles sehr malerisch mit dem vielen Ginster rundherum, eine Pflanze die ich zu Hause noch nie live und in Farbe gesehen und gerochen hatte.

Für diesen Tag waren es genügend kulturelle Eindrücke, wir fuhren wieder nach Drogheda um etwas zu Essen zu kaufen. Ich glaube mit unserem Knoblauchbrot stanken wir das ganze Cottage aus! Es gab noch einen geruhsamen Spaziergang an den Feldern; leider gibt es hier nirgendwo Fußwege, man ist gezwungen auf der Fahrbahn zu spazieren. Immerhin sind die Fahrer so rücksichtsvoll und fahren große Bogen um einen. Wenn man doch nur die gute Luft einfangen und mitnehmen könnte…

Fortsetzung folgt...
 
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AW: There´s Whiskey in the Jar...

Hallo Aurelia,
wirklich sehr amüsant, dein Reisebericht!

aurelia schrieb:
Ich bin so ein Detail- und Nebensächlichkeitsfanatiker...

Das ist sehr okay. Die kleinen Dinge sind die Würze der Berichte. Ich werde jedenfalls auch weitere Teile deines Urlaubsberichtes sehr gerne mitverfolgen.
Bin gespannt auf den echten "Whiskey in the Jar..." :lol: .

Gruß gengarde
 
AW: There´s Whiskey in the Jar...

Vielen Dank für das Lob, da bin ich doch gleich motiviert weiterzuschreiben!!! Aber heute abend bin ich leider verhindert, 5 Stunden Walküre fordern ihr Tribut :)
 
AW: There´s Whiskey in the Jar...

Hallo und Moin, Moin Aurelia!

Vielen Dank für Deinen lebhaften Bericht! Habe ihn gern gelesen!
Freue mich sehr noch mehr zu erfahren ( habe aber eine Bitte - ob es wohl möglich wäre ein paar Absätze zu machen - dann kann mann es leichter lesen ) und wie es Euch weiter ergangen ist ..........

Gruß - Asterixinchen :)
 
AW: There´s Whiskey in the Jar...

Donnerstag

Abschied iiiiiiist ein schaaaarfes Schwert…grad im Lande des Roger Whitakers hatte dies noch an Geltung gewonnen. Unser schönes Cottage mussten wir verlassen um uns auf ungewohntes Terrain nach Glendalough zu begeben. Wir ließen es gemütlich angehen und saßen trotzdem gepackt um 9Uhr im Auto, rauf auf die M1, um Dublin drumherum (Mautpflichtig: 1,80Euro) und dann nach Bray.
Dieses Ort wird im Reiseführer gepriesen als hübsches Seebad und unbedingt einen Ausflug wert…hmm, wir fuhren durch, fanden irgendwie keine Möglichkeit und keinen Anlass zum Parken und ehe wir uns versahen waren wir auch schon wieder weg. Man könnte uns vorwerfen, wir hätten dem Kaff keine Chance gegeben, doch manchmal muß man eben auch Prioritäten setzen (in den KFC dort wär ich allerdings gern gegangen nach all der Wildnis, nur ist dies um 10Uhr morgens nicht so der Brüller).
Wir folgten der Ausschilderung nach Glendalough und fuhren und fuhren. Die Landschaft wurde karger, der Gegenverkehr weniger, die Häuser dünnten sich noch mehr aus als sie ohnehin schon waren, es ging in Serpentinen bergauf und bergauf und so ein ganz kleinwenig überfiel mich die Angst vor der Leere hier. Nicht das ich in jeden H&M und McDonalds dieser Welt muß (nur manchmal), aber das Gefühl nun so gar nichts mehr an „Zivilisation“ um sich zu haben*bibber. Und wo sollten wir hier für den Abend etwas zu essen herbekommen!?!

So langsam fing sich an ein B&B an das nächste zu reihen und wir wussten, dass das Touri-Zentrum Glendalough mit den Resten der alten Klosteranlage, der herrlichen Landschaft in den Wicklow Mountains und den Sagen um den heiligen Kevin nicht mehr fern sein kann. Heiliger Kevin, schon strange für Deutsche, oder? Mit dem Namen verbindet jeder bestimmt seine eigenen Vorbehalte und Vorurteile, aber einen Heiligen stelle zumindest ich mir anders vor*lach. Und wenn ich schon beim Abschweifen bin, eine ulkige Besonderheit in Irland scheint es zu sein, nach den Nachrichten im Radio Todesanzeigen und Beerdigungstermine zu verlesen! Habe so was noch nie erlebt und fand es schon etwas befremdlich…
Wir kamen durch das winzige Örtchen, sahen ein paar Andenkenstände, natürlich keinen Supermarkt und kamen über ein noch winzigeres Sträßchen zur Jugenherberge.
Schon beim Eintreten kam einem der altvertraute Geruch entgegen. Ich meine, ich habe nichts gegen Herbergen und habe mir das ja auch freiwillig ausgesucht, doch der Geruch hat immer was von Armenspeisung, Früchtetee, kotzenden Kindern und Bakterien. Am Check-In herrschte Hochbetrieb, wir konnten das Auto stehen lassen, aber das Zimmer war erst mittags fertig.

Egal, wir liefen, froh darüber sich nach der Fahrerei die Füße zu vertreten, zu den Ruinen, dem nächsten charakteristisch, christlich aber heidnisch aussehenden Rundturm, zum Visitor´s Centre…der Herr dort strotze mal wieder vor Freundlichkeit, war erstaunt ein englisch/deutsches Paar vor sich zu haben („A mixed marriage!?! ;-)“) und verkaufte uns gleich noch eine günstige Wanderkarte. Also marschierten wir los, die Szenerie die sich uns bot war wirklich sehr, sehr schön. Man kommt vorbei an zwei totenstillen Seen, einem Wasserfall, hat ein traumhaftes Bergpanorama ( für Süddeutsche: mickrig, für Nordeutsche: majestätisch) und kann trotzdem auf gut ausgebauten Wegen gemütlich spazieren. Wir waren dann irgendwann so in die Gegend vertieft, dass wir unbemerkt wohl doch an die 3 Stunden unterwegs waren, bis wir endlich einchecken konnten. Das war ein Spaß, erstmal war die nicht besonders englischbegabte Dame am Empfang vewirrt, dann hatten wir doch Schlüssel und ein Zimmer. Trotz anderer Buchung ein 4-er Zimmer mit 2 Hochbetten, juchuh 
Zum Glück konnten wir so wenigstens beide unten schlafen und brauchten keine Einstürze zu befürchten. Wir nutzten die Chance dort mal gegen Geld ins superlahme Internet zu gehen; Planung eines Jahrgangstreffen, Freunde bemängeln ihr leeres Postfach, achja…da kommt doch Freude auf und man überlegt sich ernsthaft direkt auszuwandern wenn man schon mal dort ist. Zu unserer Schande müssen wir auch gestehen online nach möglichen IKEA´s in Irland gesucht zu haben – es gibt keine!!! Wie soll man denn ohne wohnen?

Noch hatten wir nichts zu essen gefunden, das Magenknurren wurde kurzfristig mit Cornflakes direkt aus der Packung gemildert und los ging es nach Wicklow. Was uns dort erwartete, keine Ahnung, aber es schien der nächst größere Ort zu sein.
Auf den Straßen dann mal wieder das normale Bild. Nach spätestens 2 Minuten ist man grundsätzlich hinter einem Holzlaster, LKW oder Traktor, hat man überholt ist grundsätzlich ein noch breiteres Fahrzeug im Gegenverkehr, ist die Straße frei steht ein Schaf darauf und schaut einen gelassen aber entschlossen an, etc…ich bin ja generell kein Autofahrer aber hier würde es mich wahrscheinlich schier um den Verstand bringen! Und die Krönung von all dem: Auf den leeren, gut ausgebauten Autobahnen haben wir es mit einem Limit von 120km/h zu tun; auf den schmälsten, kurvigsten und unübersichtlichsten Sträßchen die bestenfalls noch als malerisch gelten sind 100km/h erlaubt!!!!!!!! Mein Freund fuhr 80-90 km/h und schon dann merkte man den Rennfahrer in ihm. Ich meine, damit verlieren die großen Warnschilder von wegen „Auf dieser Straße starben letztes Jahr 80 Menschen“ ihre Wirkung – mich wundert es eher, dass es immer noch den ein oder anderen lebendigen Iren auf der Insel gibt!

Kurz vor Wicklow dann ein denkwürdiger Augenblick. Es reichte nur noch für ein inbrünstiges „Oh nneooou!“ meinerseits, dann war ich meiner Begeisterung erlegen. Ein Lidl! Das erste Zeichen vertrauter Zivilisation! Wir parkten, ich lief schon fast mit Tränen der Rührung in den Augen durch die Regale, freute mich Frankfurter Würstchen zu sehen und genoß den heimischen Geruch. Ach, jetzt mal kurz daheim sein*seufz. Ohne was zu kaufen, schließlich hatten wir noch einige Lebensmittel im Kofferraum, fuhren wir wieder los…mir ging es schlagartig besser (nicht das es mir vorher schlecht gegangen wäre).

Wicklow entpuppte sich als ganz putzige Kleinststadt mit einer Apotheke und einer Metzgerei pro Einwohner. Da wir die ganze Woche ja noch nicht das Meer gesehen hatten, suchten wir hier die Küste und fanden sie schlussendlich in einem abgewrackten Industriegebiet. Ich meine, auch feudale Seebäder haben ja heute meist diesen schäbigen Look, aber das hier war schon deprimierend…Das Meer, ja, aber drumherum nur Steine und Dreck, Dreck und nochmals Dreck. Sehr schade, denn die Steine (also der Strand) waren schöne rundgeschliffene und ich sammelte bestimmt ein Kilo davon ein. Etwas getrübt war meine Sammelwut nur von meiner Angst in dieser Umgebung auf Leichenteile zu stoßen. Gebe ja zu in dieser Hinsicht schon manisch zu sein, doch was soll ich machen? Ok, nun war auch das abgehakt, viel zu entdecken gab es hier nicht so recht, also entschlossen wir doch wieder loszufahren (trotz im voraus gezahlter Parkdauer) und bei Tesco halt zu machen. Dort gab es Salate, Baguettes, ein paar Chips und Süßigkeiten und die ausreichende Dosis Einkauf um mich für einen Tag zufrieden zustellen.

Schon um 18Uhr waren wir in unserem Herbergszimmer, machten ein Picknick auf dem Boden, schmuggelten volle Bier- und Ciderdosen rein und leere wieder ins Auto. Mit dem guten Gefühl einen lustigen Abend verlebt zu haben und wieder 14 zu sein, krochen wir ins Hochbett und wunderten uns über die nächtliche Ruhe selbst hier…

Fortsetzung folgt...
 
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Hallo und Moin, Moin Aurelia!

Danke auch für diesen Teil Deines Reiseberichtes - sehr schön und lebhaft, man kann fast dabei sein ............

Danke auch für die Absätze, sie erleichtern das Lesen ungemein !!!

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung !!!

Gruß - Asterixinchen :)
 
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Hallo Aurelia,
wirklich Spitze, dein Bericht! :thumbup: So lebendig und amusant geschrieben, wie man das nur sehr selten findet.
Davon würde ich gern noch mehr lesen!

Gruß
gengarde
 
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Juchuh, ich habe einen Fan :) Freut mich sehr, daß dir mein Bericht gefällt. Ich schreibe grad weiter am Freitag...und dann kommen noch Samstag, Sonntag, Montag*lach
@gengarde: Du hast doch sicherlich auch schon meinen Reisebericht aus Rom gelesen, oder?
 
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Na, dann werde ich mich auch mal outen: Hab's auch sehr gern gelesen :nod:

Sven
 
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Freitag

Auch morgens fing der erwartete Trubel in der Jugenherberge noch nicht an, die gute Luft schien einige Schülergruppen doch einzuschläfern...wir gingen zum Frühstück für dass wir nochmal extra zahlen mußten (pah!), beobachteten die Freaks um uns herum und machten uns dann erneut dran unseren Kram ins liebgewonnene Auto zu laden.
Weiter ging die Reise über eine atemberaubende Passtraße um das Tal herum. Es begegneten uns fast keine weiteren Verkehrsteilnehmer (und wenn schwergewichtige, aber das hatten wir ja schon) und es blieb die Möglichkeiten immer mal wieder stehenzubleiben und sich an der phänomenalen Aussicht bei strahlendem Sonnenschein zu ergötzen.
Da wir unseren Status als Touristen ja doch sehr ernst nehmen, steuerten wir das Örtchen mit dem vielssagenden Namen "Hollywood" an. Am Ortsausgang fand sich eine Art Standstreifen, wir sprangen raus, possierten vor dem Schild, grüßten eine lächelnd vorbeiradelnde Dame und fuhren weiter mit Ziel Carlow. Langsam ließen wir die Wicklow Mountains hinter uns und ich bemerkte einen schleichenden Wandel in der Landschaft. Die Gartenbaucenter nahmen zu, die Ginsterhecken ab und meinem Empfinden nach wurde die Umgebung "deutscher". In Carlow drehten wir eine Ehrenrunde bis wir die uns betreffende Ausschilderung nach Kilkenny sahen und mein Erstaunen war schier ungebremst. Erstens trugen die Menschen hier auffallend viele Jeans und Stoffhosen (was für eine Attraktion nach all den Sportklamotten!) und zweitens gab es hier nicht nur Aldi (warum um alles in der Welt Aldi Süd?!? Ich meine, Irland liegt schon nördlich oder?) sondern auch McDonalds, etc...

So langsam steuerten wir auf Kilkenny zu, wieder einmal zeigte sich, daß wir tatsächlich nicht wirklich lange gefahren waren, aber die Art des Reisens auf Kleinststraßen schon ziemlich schlauchte. In Kilkenny waren wir uns leicht uneinige darüber ob wir nun dort bleiben und später unser Bed &Breakfast suchen, oder eben erst einchecken und zurückkommen sollten. Wir fuhren im Kreis, ich wußte noch wo wir sind, mein Freund nicht mehr unbedingt und somit entschieden wir uns spontan dafür doch mal ein paar Liter zu 1,12Euro nachzutanken. Irgendwann hatten wir den Dreh dann raus und wir bahnten uns den Weg über Freshford, vorbei an Ballyragget zu unserem Cradog Farmhouse. Ich muß schon sagen, die Strecke zog sich gewaltig und so langsam wollte ich nur noch raus aus der Karre. So gern ich am Autoradio spielte, irgendwann reichts und auch die lustigen gaelischen Nachrichten und der Nr. 1 Hit „Crazy“ heitern einen nicht mehr auf.

Wir erreichten den vornehmen Bungalow in the middle of nowhere, fanden nach einigem Klopfen auch die Herrin des Hauses und bekamen ein hübsches sonnendurchflutetes Zimmer mit Ausblick auf Kuhweiden. Als wir unseren Begrüßungstee tranken (ich immer noch ohne Milch, some things never change) kamen dann Verwandte der Familie aus den USA an und wir gingen als einzige Gäste im Gewimmel unter. Für mich war es anfangs schon ungewohnt bei Privatleuten mitzuwohnen...
Es zog uns raus in die Natur und auf einem kleinen Spaziergang erforschten wir ansatzweise die nähere Umgebung. Ein paar verstreute Häuser gut in Schuss und ein ominöser „Gun Club“ dem den Schildern zufolge die Hälfte der Wiesen und Äcker gehörte. Hmmm, erschossen wollte ich hier eigentlich nicht*zitter. Unsere geplagten Fernfahrergemüter beruhigten sich beim Summen der Insekten und Wiegen der Osterglocken; wir wollten es doch noch mal wagen und uns nach Kilkenny in den Hexenkessel trauen.

Dort kamen wir natürlich wieder mittenrein in den Freitagnachmittagsrummel und warteten eine Weile bis wir im Parkhaus was freies fanden. Aber hey; ich wollte doch wieder Zivilisation haben! Es war herrlich, ich, die kleine kaufsüchtige Alice war wieder in meinem Wunderland und entdeckte dort sofort Primark (mit Namen Penneys). Nach dem käuflichen Erwerb einer Handtasche und ca. 10 Halsketten und dem Anprobieren mehrerer Schühchen ging es weiter zu Accessorize (SEUFZ!!!) und ich spürte das dies wohl doch eher mein Element ist. Wir schauten uns Kilkenny Castle von außen an, beobachteten die Touristen und die Iren im Sommereinbruchsrausch und folgten dem Hinweis unserer Reiseführer ins Kilkenny Design Center zu gehen um hochwertige Andenken zu erwerben.

Volltreffer, alles was das nicht-irische Herz begehrt war hier in einer schönen, nicht-ramschigen Athmosphäre zu finden. Wir verbrachten dort einige Zeit, ich entschied mich für eine stilechte Bodhran-Trommel, eine Kette mit keltischem Anfänger, eine in der Region getöpferte Schale, ein Buch mit Irish Folk Songs, etc...mein Freund freute sich wie ein Schneekönig als er entdeckte das er instinktiv zum selben Geschirr gegriffen hatte wie ich, und auch die Verkäuferin fand es erheiternd. Im Innenhof stießen wir noch auf eine kleine Töpferei in der wir nochmals eine Kleinigkeit für jeden von uns fanden. Der Mann dort hatte nicht nur unglaublich blaue Augen sondern auch einen umwerfenden irischen Akzent (ok, solnage wir uns im weitesten Sinne auf den Inseln bewegen sind für mich alle Akzente sexy ;-) ). Außerdem war dieses beschauliche Lädchen ein ganz hervorragender Arbeitsplatz wie ich finde. Er plauderte über das schöne Wetter, mein Freund berichtete vom Schnee in Deutschland Wochen zuvor (ich bin sprachtechnisch im Ausland ja doch meist leicht gehemmt) und wir erfuhren das sein Kollege in der Töpferei auch Deutscher ist und ihm immer vorgejammert habe wieviel Schnee zu Hause lag. Ich war baff, kaum redete man 3 Minuten mit einem Einheimischen prompt stieß man indirekt wieder auf Deutsche.
Wir zogen weiter, ich wählte eine bombensichere (wäre in Belfast wichtiger gewesen, grins…ok, ich bin nicht p.c., sorry) Route zurück zum Parkhaus und verlief mich ,zugegebenermaßen. Aber so schlecht war dies dann auch wieder nicht, da wir auf diese Weise einen Subway zum für mich gewohnten Abendessen fanden. Hätten wir es nicht besser gewusst, so hätte diese Aktion fast als Absicht durchgehen können :)

Mit einigen Fotos und Kurzfilmchen mehr verließen wir das Städtchen wieder und waren doch ganz froh es nochmal gewagt zu haben.
Der Rückweg "nach Hause" war dann plötzlich auch viel kürzer...es macht doch was aus wenn man entspannt ist. Früh abends saßen wir dann auf dem 3. Bett unserer Reise und gammelten angenehm vor uns hin. Die Familie bereitete wohl ein großes Abendessen zu und die Gerüche ließen einen schon fast an Heimweh denken...aber ein toller Sonnenuntergang (ca. 30 Bilder auf meiner Kamera beweisen es) und der Golden Retriever (oder Labrador) des Hauses der uns am Fenster begrüßte, entschädigten für alles.
Nachts schaute ich aus dem Fenster und sah wohl zum ersten Mal in meinem Leben die Milchstraße...was für eine Dunkelheit, was für eine Stille...und plötzlich war ich mir gar nicht mehr so sicher ob ich nun wirklich nach Dublin wollte…
 
AW: There´s Whiskey in the Jar...

Muss leider zugeben, dass ich noch NIE im "Stammtisch"-Forum gelesen habe, obwohl ich nun auch schon seit ein paar Monaten beinahe täglich hier unterwegs bin...

Aber dank Dir, Aurelia, werde ich jetzt wohl häufiger mal einen blick hier hinein werfen. Deine Berichte lese ich gerne, zumal wir auch vor zwei Wochen erst für 7 Tage auf der "Grünen Insel" waren.

Vielleicht sehen wir uns ja eines Tages mal am "Grünen Hügel" ;-) - ich war zuletzt 1999 beim "Lohengrin" dort und hoffe, dass ich 2007 oder 2008 wieder in Bayreuth sein darf.

Liebe Grüße

Ingo
 
AW: There´s Whiskey in the Jar...

Hallo und Moin, Moin Aurelia!

Wieder sehr,sehr nett zu lesen - macht richtig Spaß - DANKE !!!

Gruß - Asterixinchen :)
 
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