Stuttgart & Potsdam: Amedeo Modigliani

dentaria

Augustus
Forum-Sponsor
Stammrömer
24.11.2023 bis 17.3.2024 1. April 2024


Mit nur 35 Jahren starb Amedeo Modigliani im Jahr 1920. Trotz des frühen Todes hinterließ er ein umfangreiches künstlerisches Werk als Bildhauer und Maler. Dabei widmete er sich fast ausschließlich dem Menschen als Motiv. Berühmt sind seine Porträts ebenso wie die weiblichen Akte, die zwar seit 100 Jahren zum Kunstkanon der Moderne gehören, heute aber in ihrem Frauenbild wieder neu befragt werden.

Die Ausstellung zeigt rund 100 Gemälde und Papierarbeiten des Italieners und stellt ihnen Werke aus dem Pariser Umfeld, von Gustav Klimt, Egon Schiele oder Wilhelm Lehmbruck gegenüber. Erstaunliche Parallelen werden sichtbar, genauso wie die Außergewöhnlichkeit von Modiglianis Kunst.


Amedeo Modigliani 2023 in Stuttgart​

Die Ausstellung zeigt rund 100 Gemälde und Papierarbeiten des Italieners und stellt ihnen Werke aus dem Pariser Umfeld, von Gustav Klimt, Egon Schiele oder Ernst Ludwig Kirchner gegenüber. Erstaunliche Parallelen werden sichtbar, genauso wie die Außergewöhnlichkeit von Modiglianis Kunst.

Die Ausstellung findet in Kooperation mit dem Museum Barberini statt, wo sie vom 26. April bis 18. August 2024 zu sehen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Ausstellung wurde vorgestern eröffnet.

Video


Ein elegant geschwungener, nackter Frauenkörper auf rotbraunem Grund – der Kopf gebettet auf ein weißes Kissen. Der Blick der Frau schweift in die Ferne. Trotz der verführerischen Pose scheint sie bei sich zu sein. Der „Liegende Frauenakt auf weißem Kissen“ von 1917 zählt zu den Höhepunkten der Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart. Zu seiner Zeit schaffte es der Italiener mit seinen Aktgemälden, die Pariser Kunstwelt in Aufregung zu versetzen.
So umwehte die einzige Einzelausstellung, die Modigliani überhaupt zu seinen Lebzeiten hatte, 1917 in der kleinen Pariser Galerie bei Berthe Weill, ein Skandal, weil die dort ausgestellten Akte auf polizeiliche Anweisung entfernt werden mussten, wie Kurator Jens-Henning Ullner erzählt: „Die Leute stießen sich vor allem an der sichtbaren Körperbehaarung der dargestellten Damen.“

Modigliani gilt heute als einer der bekanntesten Vertreter der Pariser Bohème im Vorfeld und Verlauf des ersten Weltkrieges. Der Italiener kam 1906 in die französische Hauptstadt und tauchte dort in das Zentrum der Avantgarde ein. Er traf und porträtierte Künstler wie Pablo Picasso oder Diego Rivera. Dabei ließ er sich zwar vom Zeitgeist inspirieren, blieb aber seinem sehr eigenen Stil treu.
Modigliani wird oft als Außenseiter unter seinen Zeitgenossen bezeichnet. Die Ausstellung in der Staatsgalerie zeigt aber auch Porträts Modiglianis im Dialog mit deutschsprachigen Künstlerinnen und Künstlern wie Paula Modersohn-Becker oder Egon Schiele – dabei finden sich Übereinstimmungen. Zum Beispiel in der Darstellung von Kindern, die versuchen, deren Wesen zu erfassen, statt sie wie früher als pausbäckige Frohnaturen zu zeigen, wie Kurator Ullner erklärt.

Mit Audio
 
Zurück
Oben