Studienfahrt - Frage

A

Ahornbaum13

Libertus
Moin zusammen. Meine Klasse fähr demnächst auf Studienfahrt nach Rom und wir sollten uns über verschiedene Sehenswürdigkeiten erkundigen.Ich hab die Piazza del Popolo zugeteilt bekommen. Das Ding ist,dass wir uns über Öffnungszeiten Eintritt erkundigen sollen und ob man den Roma pass verwenden kann. Da es sich hier um nen Platz handelt,denk ich nich dass es Eintrittspreis oder Öffnungszeiten gibt? Aber wann sollte man den Platz möglichst besuchen,also wann kann man die Sehenswürdigkeiten am besten besuchen und kann man den Pass verwenden? Hab im Internet dazu leider nix gefunden und dachte ich frag mal hier ;) Danke für die Hilfe schonmal
 
Hallo Ahornbaum13 und willkommen im Forum!

Du siehst das ganz richtig: Die Piazza del Popolo ist, wie der Name leicht erkennen läßt, ein Platz, der natürlich keine Öffnungszeiten und keine Eintrittspreise kennt. (Bisher jedenfalls nicht:~). Rund um den Platz stehen drei sehenswerte Kirchen: Santa Maria del Popolo und die beiden Zwillingskirchen Santa Maria dei Miracoli und Santa Maria in Montesanto. Auch für diese Kirchen gibt es keine Eintrittsgebühren, wohl aber sollte man sich (wie bei allen römischen Kirchen mit Ausnahme der großen Papstbasiliken) über deren Öffnungszeiten erkundigen. Über Mittag könnten sie nämlich geschlossen sein. (Dafür ohne Gewähr: Santa Maria del Popolo)
Den Roma Pass braucht ihr also an dieser Stelle höchstens für den städtischen Nahverkehr oder aber für die nahgelegene Casa di Goethe, für die er auch gilt.

Gruß
tacitus
 
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Ahornbaum13 schrieb:
Moin zusammen. Meine Klasse fähr demnächst auf Studienfahrt nach Rom und wir sollten uns über verschiedene Sehenswürdigkeiten erkundigen.Ich hab die Piazza del Popolo zugeteilt bekommen. Das Ding ist,dass wir uns über Öffnungszeiten Eintritt erkundigen sollen und ob man den Roma pass verwenden kann. Da es sich hier um nen Platz handelt,denk ich nich dass es Eintrittspreis oder Öffnungszeiten gibt? Aber wann sollte man den Platz möglichst besuchen,also wann kann man die Sehenswürdigkeiten am besten besuchen und kann man den Pass verwenden? Hab im Internet dazu leider nix gefunden und dachte ich frag mal hier ;) Danke für die Hilfe schonmal
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Wenn das eine Klassenfahrt ist, braucht Ihr ganz sicher keinen Roma-Pass (ich gehe davon aus, dass Ihr minderjährig seid): Ihr braucht von der Schule abgestempelte Listen, auf denen alle Teilnehmer namentlich mit Geburtsdatum aufgeführt sind. Damit ist der Eintritt kostenlos. Achtet darauf, genügend Exemplare dabei zu haben, denn die Liste wird an der Kasse einbehalten.

Viele Grüße
Claude
 
dankeschön für die antworten :)
nene wir sind zu dem zeitpunkt schon alle volljährig Claude ;)

falls jemand die öffnungszeiten von der seite von tacitus besätigen könnte, wärs top

mfg :proud:
 
Danke schön ... genau das wollte ich nämlich gerade eben rückfragen: Welcher Maßstab wird da angelegt - und wie sieht es haftungsrechtlich aus, wenn die Kirche dann doch später öffnen oder früher schließen sollte? :twisted:

Jedenfalls aber sind es, wie ich das sehe, Uhrzeiten, zu denen man einfach "gut in der Mitte" die Kirche ansteuern kann und dann wohl keinen Reinfall erleben wird.

Davon mal abgesehen, Ahornbaum, find' ich persönlich es immer voll cool :thumbup: (und erst recht von jemandem, der dermaßen viel Präzision in Bezug auf Antworten einfordert :nod:), wenn man Fragen gestellt bekommt in ordentlichem Deutsch - und nicht einfach nur so nachlässig hingeschludert. ;) :~Wir sind hier nämlich nicht in der Schule. :twisted:
 
Gaukler schrieb:
wie sieht es haftungsrechtlich aus, wenn die Kirche dann doch später öffnen oder früher schließen sollte?
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Vorsorglich wird darauf aufmerksam gemacht, daß die Seite Parrocchia S.Maria Del Popolo zuletzt am 30. Januar 2001 um 19:14:59 aktualisiert wurde. Man sollte sich daher vor einem Besuch durch eine Kontaktaufnahme bei den hier angezeigten Kontaktmöglichkeiten absichern
empfiehlt
tacitus
 
Sauber, Tacitus, sauber! :eek: :nod: :thumbup::thumbup::thumbup: :D


Im Übrigen war meine Frage vorhin natürlich rhetorischer Natur insofern, als ich ganz genau weiß, dass die sog. Gefälligkeitshaftung nur Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit erfasst (und in einem Internet-Forum man auch dann wohl besser die Finger davon ließe mangels echter Realisierbarkeit :idea: des Anspruchs). :D ;) :D
 
Ahornbaum13 schrieb:
dankeschön für die antworten :)
nene wir sind zu dem zeitpunkt schon alle volljährig Claude ;)

falls jemand die öffnungszeiten von der seite von tacitus besätigen könnte, wärs top

mfg :proud:
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vgl. hier:

http://www.roma-antiqua.de/forum/rom_11/regelungen_betr_freien_ermaessigten_eintritt-3498/:

a gruppi o comitive di studenti delle scuole pubbliche e private dell'Unione europea, accompagnati dai loro insegnanti, previa prenotazione e nel contingente stabilito dal capo dell'istituto;

Auf der Seite den italienischen Konsultats in Köln heißt es:

2. Eintritt:
Aufgrund des ministeriellen Erlasses vom 30.06.1988 (veröffentlicht in der Gazzetta Ufficiale Nr.161 vom 11.07.1988), des Gesetzes Nr. 78 vom 25.03.1997 (G.U. Nr.74 vom 29.03.1997) und des ministeriellen Erlasses vom 11.12.1997 (G.U. Nr.35 vom 12.02.1998) brauchen Schülergruppen sich vom Konsulat oder von der Botschaft keine Bescheinigung mehr ausstellen lassen, um freien Zutritt zu den staatlichen italienischen Museen zu erlangen. Denn nach den genannten Vorschriften haben alle EU-Bürger – ebenso wie italienische Staatsangehörige – unter 18 und über 60 Jahren freien Zutritt zu allen staatlichen Museen, Ausgrabungsstätten und Sehenswürdigkeiten. Diese Bestimmung gilt ebenso für Schülergruppen und die sie begleitenden Lehrkräfte, auch wenn die Schüler älter als 18 Jahre sind. Auch in diesem Fall sollte eine Erklärung über den Zweck, Zeitraum der Exkursion und Anzahl der teilnehmenden Personen sowie eine Namensliste der Gruppe vorgelegt werden. Sie kann von der Schule selbst ausgestellt werden und sollte in Italienisch abgefaßt sein (s. „Schülergruppen.Erklärung“). Es ist empfehlenswert, diese Erklärung und die Namensliste in mehrfacher Kopie mit sich zu führen.


Da Ihr sicher in Begleitung eines Lehrers seid, dürfte das zutreffen.

Claude
 
Ahornbaum13 schrieb:
Das Ding ist,dass wir uns über Öffnungszeiten Eintritt erkundigen sollen und ob man den Roma pass verwenden kann.
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"Das Ding ist", dass der Lehrer sich nicht selber darum kümmert!
Dass sich Schüler inhaltlich gut auf eine Romfahrt vorbereiten müssen, versteht sich von alleine. Die Organisiationsfragen wie Öffentlicher Nahverkehr, Öffnungszeiten oder Eintrittspreise würde ich nun gerade nicht den Schülern überlassen, auch wenn sie erwachsen sind.

Damit tun sich ja selbst erfahrene Touristen nicht leicht, wie die Nachfragen in diesem Forum immer wieder zeigen.
Insofern scheint es mir ein wenig unfair gegenüber den Schülern zu sein.

Trotzdem: eine tolle Romfahrt wünsche ich Dir, Ahornbaum!

Liebe Grüße, pyk
 
pyk - da kann ich Dir nur beipflichten. Selbst wenn man schülern so eine Recherche Aufgabe gibt - darauf verlassen sollt sich ein Lehrer eher nicht!

Viele Grüße
Claude
 
„Das hat man mir zugeteilt“, so umschreibst Du mit einem leichten Unterton des Vorwurfs, der einem Eingriff in Deine Persönlichkeitsrechte fast nahekommt, die Aufgabe, die Dein Lehrer Dir übertragen hat, in der Hoffnung, daß Du am Ende ein ordentliches Ergebnis zustandebringst. Es wäre doch gelacht, wenn nicht! Ich möchte Dir bei der Lösung des Problems behilflich sein, indem ich Dir einige Tipps und Anregungen gebe, aber ohne eigene Recherche und ohne die Anstrengung des eigenen Geistes gelingt das Vorhahen nicht.
Also, die Piazza del Popolo gehört zu den größten, wenn auch nicht zu den schönsten Plätzen Roms. Mit dieser subjektiven Einschätzung stehe ich nicht alleine da, sondern ich befinde damit mich in bester Gesellschaft mit anderen Kennern Roms; der englische Reiseschriftsteller H.V. Morton z.B. bezeichnet sie als „Arena aus fahlem Stein“. Mich persönlich erinnert ihre gerundete Fläche an eine riesige Zirkusmanege bzw. an einen Drill- oder Exerzierplatz.
Die Piazza del Popolo hat im Leben Roms immer wichtige Rolle gespielt: in der Vergangenheit diente dieser Platz den Päpsten (also zur Zeit des Barock) als Empfangssaal für hohe Staatsgäste (z. B. für die zum katholischen Glauben übergetretene Königin Christine von Schweden) oder für die am Heiligen Stuhl akkreditierten Botschafter. Das war jedesmal ein Schauspiel farbensprühender Pracht und für die Kirche Anlaß zur triumphalen Selbstdarstellung. Heute wird er für öffentliche Veranstaltungen aller Art genutzt: für Open-Air-Konzerte, für Modeschauen und für Großdemonstrationen.
Aber nicht nur hohe Staatsgäste, sondern jeder Besucher aus dem Norden kam hier auf diesem Platz zum ersten Mal mit der Ewigen Stadt, der Aeterna, in Kontakt, denn hier endete eine der berühmtesten Konsularstraßen, die Via Flaminia, die sich zuvor mit der nicht weniger bekannten Via Cassia vereinigt hatte. Auch so berühmte Persönlichkeiten wie Martin Luther (1511) und Goethe (1786) betraten ihn, nachdem sie die Porta del Popolo, eines von vierzehn Stadttoren in der Aurelianischen Mauer, durchschritten hatten, das übrigens Papst Alexander VII in den prächtigen Zustand umgestalten ließ, wie wir es heute vor uns sehen. Goethe hat uns den Überschwang seiner Gefühle, die ihn beim Anblick der „Hauptstadt der Welt“ ergriffen hatte, in seiner Italienreise für alle nachfolgenden Generationen verewigt (mal nachlesen!).

Der Name des Platzes leitet sich von der Kirche S. M. del Popolo ab, die der Überlieferung nach über dem Grab des Nero errichtet wurde, dessen Leichnam man unter einem riesigen Nußbaum gefunden hatte (Erkundige Dich, was mit seinen Gebeinen und dem Baum geschah!).
Aber warum heißt die Kirche so und damit der von ihr so bezeichnete Platz? Ist es wirklich die Kirche des Volkes (popolo), die von ihm in Eigenleistung errichtet wurde, oder stammt der Name von dem Pappelwald (Pappel = populus) ab, den Nero in der Gegend der Kirche anpflanzen ließ? An dieser Stelle könntest ruhig Du offensiv werden und die Frage an Deinen Lehrer weiterleiten. Vielleicht weiß er ja, wie sich die Namensgebung erklärt.
Blickfang der Piazza del Poplo ist und bleibt der phantastisch erhaltene Obelisk aus Rosengranit (gefertigt in einem Steinbruch bei Assuan), den Pharao Ramses II in Auftrag gegeben hatte und dessen Königskartuschen in ihrer Klarheit noch immer so ausdrucksstark sind wie zu ihrer Entstehungszeit vor beinahe 3½-Tausend Jahren. Ich habe sie übrigens in meinem Bericht (S. 5) erklärt.
Der Peretti-Papst Sixtus V hat ihn unter großem Aufwand aus dem Circus Maximus hierher bringen und aufstellen lassen. Flankiert wird der Obelisk von vier wasserspeienden Löwen. Daß die Wahl auf sie fiel, ist kein Zufall, sondern ergibt sich direkt aus dem Familiennamen Sixtus V’. Schau Dir mal das Wappen der Peretti’s an, dann weißt Du warum.
Auf der Piazza del Popolo angekommen, standen dem Neuankömmling – dem Pilger, Geistlichen, Geschäftsmann oder Kunstliebhaber – drei Straßen zu Verfügung, um zu seinem Quartier zu kommen. Es sind lange Transversalen, die im spitzen Winkel auf die Mitte des Platzes zulaufen und zu den wohl wichtigsten Stadtvierteln führen: links die Via del Babuino (die ‚Pavianstraße’ – eine merkwürdige Bezeichnung für eine Straße, findest Du nicht? Auch dafür gibt es eine Erklärung, du mußt sie nur herausfinden) zum Quirinal, in der Mitte der von zwei fast gleich aussehenden Barockkirchen eingerahmte Corso, die Hauptschlagader Roms, der die Piazza del Popolo mit dem Kapitol verbindet. Aus der Sicht des Betrachters hat Goethe nur einen Steinwurf von hier auf dem Corso gewohnt (Casa di Goethe). Und rechts führt die Via Ripetta (ripetta = kleines Ufer. Warum wohl? Mach Dich mal schlau!) direkt ins Herz der Altstadt. Alle drei Straßen passieren Plätze, die zu den bekanntesten Roms zählen und die zum Pflichtprogramm eines jeden Besuchs der Aeterna gehören. Ein Blick auf dem Stadtplan genügt, um zu wissen, welche ich meine.

Ich komme jetzt zum Schluß. Du siehst, eine Menge Arbeit wartet auf Dich. Wenn Du Dich aber intensiv mit der Materie beschäftigst, dann wirst Du am Ende Deine Klasse / Deinen Kurs mit einem spannenden Beitrag überraschen, und Du darfst Dich auf die complementi Deiner Mitschüler und den applauso del tuo professore freuen.
Übrigens, wenn ihr auf den Pincio-Hügel hinaufwollt, dann könnt ihr das optional auf zwei Wegen tun: einmal auf der Viale Gabriele d’Annunzio auf der Ostseite der piazza oder außerhalb der Porta del Popolo auf der Viale del Muro Torto an der Aurelianischen Mauer entlang mit der uralten Bresche darin, von der die Legende behauptet, diese Stelle habe immer unter dem besonderen Schutz des Apostels Petrus gestanden.

Ciao, ed alla prossima
Seneca
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für deinen Bericht/ deine Infos - hat mir gut gefallen :thumbup::nod:
- ich hoffe nur, Ahornbaum13 liest ihn auch

liebe Grüße
Annie
 
Das stünde wirklich nur zu hoffen :nod: - denn seit dem 9. Mai mittags war er nicht mehr hier. Vielleicht hat sich sein Anliegen ja auf die ein oder andere Weise :twisted: :~ bereits erledigt.
 
Hallo Seneca,


Annie schrieb:
Danke für deinen Bericht/ deine Infos - hat mir gut gefallen :thumbup::nod:
- ich hoffe nur, Ahornbaum13 liest ihn auch

liebe Grüße
Annie
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dem kann ich mich nur anschließen. Ich habe mit Freude und hohem Wiedererkennungswert Deine Piazza-Beschreibung gelesen und wollte sofort gerne weiterspazieren ;)
Lieben Gruß
Pasquetta
 
Cara Annie, hallo Gaukler, cara Pasquetta,

"Schnell fertig ist die Jugend mit dem Wort" - dieses Zitat aus Schillers Wallenstein ließe sich auf unseren Libertus Ahornbaum 13 so übertragen: schnell fertig ist die Jugend mit dem Blick ins Internet. Hat man nicht gleich die passende Information gefunden, gibt man die Suche auf. So einfach ist das. Ein bißchen Geduld wäre manchmal besser und würde langfristig betrachtet auch von positivem Nutzen sein, wie mit Sicherheit in diesem Fall.
Als ich meinen Beitrag schrieb, bin ich davon ausgegangen, daß er auch den richtigen Adressaten findet. Aber vielleicht habt ihr ja recht, daß Ahornbaum ihn gar nicht liest. Mich freut es jedenfalls, daß ihr ihn so gut aufgenommen habt. Dann war es ja nicht ganz vergebens.
Ich hoffe für unseren Neueinsteiger, daß ihn die Erinnerung nicht total verlassen hat und daß sein Leidensdruck so übermächtig wird, daß doch noch mal diese Seite aufruft. Ich wenigstens habe ihn noch nicht abgeschrieben.

Liebe Grüße an Euch
Seneca
 
Lieber Seneca,
wenn es Dich tröstet, kann auch ich Dir bestätigen, dass mir Deine Schilderung sehr gefallen und mein Wissen zu diesem Platz erweitert hat. Jetzt habe ich im Oktober meinen Mitreisenden wieder etwas mehr zu erzählen.

Danke sagt
Ludovico
 
Vielen Dank Seneca,

auch für mich war vieles an Deinen Erklärungen neu und hat mir den Ansporn zum Nachforschen gegeben.

Viele Grüße
dentaria
 
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