Spaziergang durch Rom


Vielen Dank für diesen schönen Spaziergang. :thumbup:
Durch diese Gassen streife ich auch immer sehr gerne.

 
Am Wochenende bin ich nun auch dazu gekommen, Deinen interessanten Bericht genauer zu lesen. Vielen Dank für die abwechslungsreichen Spaziergänge.

Nach einem "Ruhetag" im Schatten der Bäume der Piazza Cairoli mach' ich mich mal wieder auf den Weg durch die 'Pigna', wie heute dieser Teil des alten Marsfeldes zwischen Piazza Venezia und Pantheon genannt wird. Diese Bezeichnung leitet sich von dem italienischen Wort für 'Pinienzapfen' ab. Ein solcher in riesiger Dimension soll einer alten Legende nach einst die Kuppelöffnung des Pantheon verschlossen haben, nach der Geschichtsschreibung wurde die antike Skulptur allerdings als Brunnen in den nahen Thermen des Agrippa genutzt. Heute findet man ihn im Cortile alle Pigna im Vatikanischen Museum.

Ich hoffe, dass ich Deine Schilderungen um ein paar Bilder ergänzen darf.​




Wenn mich nicht alles täuscht, hast Du dieses Photo nicht an der Via Giulia gemacht. Das ist ein Blick in die Innenhöfe des Palazzo Mattei di Giove.

Wikipedia schrieb:
Der Palazzo liegt zwischen der Via Michelangelo Caetani und der Via dei Funari im römischen Stadtbezirk Sant’Angelo.
 
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Es ist dir übrigens hoffentlich bewusst, dass du infolge deiner heutigen Beförderung zum Centurio - und das auch noch in deiner Wunsch-Legion! :eek: - von jetzt an deine Beiträge ohne zeitliche Beschränkung editieren kannst? :thumbup:

Zuvor konntest du das ja nur innerhalb von 15 Minuten.
 
Im Übrigen weiß ich nun auch, warum ich beim Lesen der Berichts-Fortsetzung heute Morgen über dieses Photo ein wenig stolperte bzw. dabei kleines "Upps! :eek:" empfand - allerdings ohne mir weiter Rechenschaft darüber abzulegen:
Wenn mich nicht alles täuscht, hast Du dieses Photo nicht an der Via Giulia gemacht. Das ist ein Blick in die Innenhöfe des Palazzo Mattei di Giove.
Genau so verhält es sich, selbstverständlich. Und es ist mir mittlerweile auch wieder eingefallen, woher ich das wusste - nämlich aus diesem (sehr lesenswerten!) Berichts-Teil von Simone:

Palazzo Mattei di Giove

(...)


Wenige Schritte weiter stand das Tor zu einem Palazzo offen. Interessiert blickte ich hinein und was ich bereits aus der Ferne sah, versetzte mich in Erstaunen. Das musste ich mir doch näher ansehen. Ich hoffe Ihr könnt Euch beim Betrachten der Bilder aus den beiden Innenhöfen, dem Erdgeschoss und dem Treppenhaus in die 1. Etage das Staunen ausmalen, das meine Mutter und mich an diesem Ort erfasste.​


Es musste sich hier um den Palazzo Mattei di Giove handeln, über den ich in Zusammenhang mit meinen Recherchen zum Schildkrötenbrunnen von Giacomo della Porta und Taddeo Landini gelesen hatte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wobei ich denke, es dürfte diese Ergänzung durchaus im Sinne des TO sein; schrieb er doch gestern erst (mit Bezug auf den Fortuna-Kopf in der Centrale Montemartini):
Wobei zum Schämen m.E. überhaupt keine Veranlassung besteht - und schon gar nicht angesichts unseres so netten Austauschs über das Sujet, welcher auf diese Weise hier zustandegekommen ist. :thumbup:
Stimmt auch wieder; ich mag solche Puzzles, wo man gemeinsam die Mosaiksteinchen aneinander legt.
Dann ist das hier ja jetzt die zweite erfolgreiche Symbiose. ;)
 
Uppsen muss ich jetzt auch. Danke, dass ihr mit aufpasst. Ich hätte Stein und Bein schwören können, dass dieses Foto in die Via Giulia gehört; ich hatte es im Juli 2010 bei gefühlten 65 Grad im Schatten aufgenommen, und in den fünf Tagen hatte ich nicht mal hundert pics geschossen. Wer im Juli 2010 dort war, weiss, was ich meine. Die Via Giulia lässt auch viele schöne Blicke in noch schönere Innenhöfe zu... ergo: 'So könnte es aussehen'.

Ich bitte vielmals die Panne zu entschuldigen. :blush:

nummis... husch husch zurück in deine Legion :~

PS. Ich nehm' es dann raus, wenn das ok ist?!
 
An deiner Stelle würde ich es nicht herausnehmen, sonst hängen alle Antworten in der Luft 8O ... also das tut man im Allgemeinen nicht.

Aber du kannst ja deine neue Kompetenz nutzen und dein Posting von heute Morgen entsprechend editieren. :idea: Dann ist sowohl an Ort und Stelle das Missverständnis ausgeräumt als auch das "Mosaiksteinchen-Aneinanderlegen" :thumbup: gewahrt. ;)
 
Und um dich noch weiter zu trösten ;) ... also zum einen hast du ja wirklich eine große Materialfülle zu handhaben:
(...) dass ich mich durch 2500 Fotos allein von diesem Aufenthalt kämpfe und alles nur peux a peux bearbeite.
Es tritt wirklich nicht eben selten hier im Forum die Situation auf, dass wir nachträglich die exakte Herkunft einzelner Bilder (er-)klären. :idea:

Zumal: Wenn ein Bericht intensiv diskutiert wird, dann spricht das natürlich für ihn.
 
So, ich hab's editiert, damit es nicht weiter verwirrt.

Ja, ich hab' Bilder von 2013 und 2010, wo ich jeweils zweimal dort war. Aber der Löwenanteil hat mein letzter Aufenthalt. Nun sind allerdings auch ein grosser Teil davon nur Kaiserköppe, von denen ich dann noch jeweils mindestens drei Fotos mache. Das dient mir zum direkten Vergleich der plastischen Portraits mit den Münzen.
 
So, ich hab's editiert, damit es nicht weiter verwirrt.
Sehr schön. :nod:



Nun sind allerdings auch ein grosser Teil davon nur Kaiserköppe, von denen ich dann noch jeweils mindestens drei Fotos mache. Das dient mir zum direkten Vergleich der plastischen Portraits mit den Münzen.
Das ist natürlich für jemanden mit deinem "Haupt-Steckenpferd" :] eine gute und nützliche Sache ... aber führt halt, wie schon gesagt, zu einer Materialfülle, die zu beherrschen wohl jeder von uns Schwierigkeiten hätte. ;)
 
Das ist natürlich für jemanden mit deinem "Haupt-Steckenpferd" :] eine gute und nützliche Sache ... aber führt halt, wie schon gesagt, zu einer Materialfülle, die zu beherrschen wohl jeder von uns Schwierigkeiten hätte. ;)

Daher schreibe ich ja auch - nicht ganz uneigennützig - diesen Spaziergang. Erstens berabeite ich so regelmässig fast jeden Tag ein Pensum an Fotos (und bekämpfe so meine gelegentlich auftretende Disziplinschlamperei) und zweites 'arbeite' ich durch das Schreiben das ganze Drumherum wesentlich besser und intensiver auf. :)
 
Na, damit wäre doch allen Beteiligten gedient ;) ... und auch durch solche gelegentlichen Exkurse.
 
Am Ende der Via Giulia treffe ich dann wieder auf den Tiber. Die Ponte Vittorio Emanuelle II ist keine antike Tiberbrücke. Sie wurde Ende des letzten Jahrhunderts errichtet und ist heute die wichtigste Verbindung des Zentrums mit dem Vatikan. Natürlich sieht man sie am besten von der nahe liegenden Engelsbrücke aus.



Den schönsten Blick auf die Ponte Sant'Angelo und die angrenzende Engelsburg hat man allerdings von der Ponte Vittorio Emanuelle II aus. Ich mag diesen Ausblick ganz besonders; egal zu welcher Zeit man dort ist, der magische Reiz dieses Motivs ist immer ein anderer, ob nun im nebligen Morgenlicht oder bei einsetzender Dämmerung.

Die Engelsbrücke war ursprünglich ein Projekt des Kaisers Hadrian, den wir auf meinem Spaziergang noch näher kennenlernen werden. Seine Idee war, das Marsfeld direkt mit seinem Mausoleum, der heutigen Engelsburg zu verbinden. Damals galt sie als schönste Brücke der Welt, wurde allerdings im Laufe der Jahrhunderte erneuert, so dass heute nichts mehr an die hadrianische Baukunst erinnert. Die Brücke kann auf eine turbulente und nicht immer idyllische Vergangenheit zurückblicken; dort befand sich einst auch eine Hinrichtungsstätte, wobei es nicht selten vorkam, dass diverse Körperteile krimineller Subjekte zur Abschreckung ausgestellt wurden. Anmutiger wirken dann doch die von Bernini geschaffenen Engel, die heute ihren Oberbau im wahrsten Sinne des Wortes beflügeln.



Nicht weniger spannend ist die Geschichte des Castel Sant’Angelo. Neben Hadrian und seiner Frau Sabina fanden dort auch andere römische Imperatoren ihre letzte Ruhestätte, unter anderem Marc Aurel, Septimius Severus und sogar Commodus, nachdem sein Nachfolger Septimius Severus die anfangs über ihn verhängte damnatio memoriae aufgehoben hatte. In den folgenden Jahrhunderten diente sie als Stützpunkt der Goten und Festung, Wohnsitz und Fluchtburg für die Päpste.




Ihren Namen verdankt sie Papst Gregor I, dem über dem Grabmal Ende des 6. Jh. der heilige Erzengel St. Michael erschienen sein soll und das Ende der damals in Rom wütenden Pest verkündete. So krönt die Statue des Engels heute die Spitze des Gebäudes.




Ein Besuch des inneren lohnt sich vor allem des schönen Blicks auf die Vatikanstadt und die beiden Brücken wegen, und wenn man das Glück hat, im kleinen Cafe einen Platz zu ergatten, kann man die Aussicht mit einem kleinen Gläschen Frascati geniessen.







Ich lasse die Engelsbrücke hinter mir und tauche wieder ein ins pulsierende Herz der Stadt. Mein Weg führt mich in die Via dei Coronari - nicht ganz ohne Hintergedanken, denn gleich am Anfang liegt einer der besten Eisdielen Roms. In der Gelateria del Teatro (Via dei Coronari, 65) kostet das Eis zwar ein paar Eurocent mehr und die Becherchen sind auch kleiner, entschädigt dafür aber mit romantischem Hinterhofambiente, einem 'Durchblick' ins Allerheiligste, der Produktionsstätte des angepriesenen Gefrorenen, und edel silbergeprägten Visitenkärtchen. Ach so, das Eis ist der Hammer - unbedingt probieren sollte man die Verbindung von dunkler Schokolade und Nero d'Avola. In vino veritas.





Roma bella mi appare
 
Zuletzt bearbeitet:
Wunderschön, Deine diversen Brückenbilder! :thumbup:
Die Engelsburg habe ich zwar erst einmal besucht, fand sie aber auch sehr lohnend, wegen des Blicks, aber auch wegen des "Innenlebens".

Die Gelateria del Teatro kenne ich, seit wir 2010 in der Via dei Coronari gewohnt haben. :nod:
 
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VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die schönen Fortsetzungen

:thumbup::thumbup::thumbup:

-> es wurden sehr viele Erinnerungen wach ...
 
Eine Gegend, die jeder Romtourist kennt, und dennoch ist der Berichtsteil spannend. Du hast die Engelsburg auch einmal aus einer etwas anderen Perspektive abgelichtet. Zumindes der Blick auf Petersplatz und -dom ist schon gewaltig. Trotzdem bin ich nicht der große Fan der Engelsburg. Das haben mir aber vielleicht meine in Rom wohnenden Schwiegereltern eingbläut, die nie verstehen konnten, warum Touristen an der Engelsburg einen Narren gefressen haben.

Das Eis im Teatro finden auch wir besonders aromatisch. In der schattigen Ecke kann man sich gut ausruhen. Erwischt man mal keinen Tischplatz, setzt man sich halt einfach auf die Treppe.
 
Du hast die Engelsburg auch einmal aus einer etwas anderen Perspektive abgelichtet.

8) :nod: 8)​


Mit diesem Photo hast Du mir, ohne es ahnen zu können eine ganz besondere Freude gemacht. Im Februarbericht der Tre a Roma habe ich von einem ganz ähnlichen Tor in San Martino al Cimino nahe Viterbo berichtet. Ich dachte dieses an der Engelsburg gibt es nicht mehr und bin nun umso glücklicher, mich dank deines Photos, vom Gegenteil überzeugen zu können. :thumbup:
 
Trotzdem bin ich nicht der große Fan der Engelsburg. Das haben mir aber vielleicht meine in Rom wohnenden Schwiegereltern eingbläut, die nie verstehen konnten, warum Touristen an der Engelsburg einen Narren gefressen haben.

Genau dieser Meinung waren wir auch, bevor wir zum ersten Mal dort waren. Wir dachten immer, das lohnt nicht, das schauen sich nur die "Normal-Touris" an - und waren dann positiv überrascht.
Dennoch gehört sie sicher nicht zu den Orten, die wir bevorzugt und fast jedes Mal aufsuchen.
 
Ich freue mich sehr, dass euch auch die Berichte und Fotos über die 'Pausenfüller', die der versierte Romkenner schon fast blind malen kann, gefallen. Ludovico, da stimme ich dir hundertprozentig zu; die Engelsburg ist auch nicht mein highlight. Solche Monumente versuche ich dann aus anderen Perspektiven oder bei veränderten Lichtverhältnissen einzufangen und bin oft erstaunt, welch' neuer Ausblick sich dann auftut.

Mein Spaziergang läuft natürlich entlang der Hauptattraktionen; ich versuche allerdings immer mal wieder Details herauszupicken, die lange nicht jeder kennt.

:)
 
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