Spaziergang durch Rom - Addenda et Corrigenda

Und da habe ich doch gerade tatsächlich noch etwas
für die liebe Simone gefunden...
(müsste im Vicolo dei Granari oder Vicolo de Cupis sein,
gleich an der Ecke zur Via di Santa Maria dell'Anima)



;)



So eines haben wir vorhin an der Engelsbrücke fotografiert.
Und gestern haben wir noch eines unterwegs gesehen, das beschädigt war.
Bin gespannt, was es damit auf sich hat.


Auch wenn das Engelchen nicht in der Chiesa Nuova ist, so meinte ich doch genau diese beiden. Sie sind uns beim ersten Spaziergang aufgefallen, der uns außerdem noch zu S. Andrea della Valle und S. Maria dell Anima führte.
 
Ein letztes Bildchen hab' ich noch. Ich muss allerdings zugeben, dass ich Cor meist vergessen und ihn nachher auch gar nicht mehr mitgenommen habe, weil ich Angst hatte, dass sein Fell in der Enge der Tasche geplättet wird. Aber ein Foto bekommt er hier... versprochen ist versprochen. ;):D:nod:



Das ist aber ein liebenswerter Reisegefährte! Ob er das Arktonet schon kennt? Das wäre eine geeignete Lektüre.

Übrigens gibt es da auch Tipps für das Schonen des Fellchens: BTR, BTB etc.

Viele Grüße

Claude und Trabanten
 
Nummis, du hast uns einige interessante Perspektiven und Details gezeigt. Man sieht, dass auch mit Kompaktkameras eine Freistellung der Objekte möglich ist, wenn man einige optische Gesetze berücksichtigt. Noch schöner und vor allem interessanter wäre es allerdings für mich, wenn ich mir die Fotos mit Exif-Informationen auch direkt in der Gallerie ansehen könnte.
 
Nummis, du hast uns einige interessante Perspektiven und Details gezeigt. Man sieht, dass auch mit Kompaktkameras eine Freistellung der Objekte möglich ist, wenn man einige optische Gesetze berücksichtigt. Noch schöner und vor allem interessanter wäre es allerdings für mich, wenn ich mir die Fotos mit Exif-Informationen auch direkt in der Gallerie ansehen könnte.

Hallo Ludwig, ich habe jetzt das entsprechende Album 'öffentlich' gesetzt und hoffe, du kannst die Bilder jetzt in der Galerie sehen. Wenn nicht, gib' bitte kurz Bescheid. :)
 
Danke Nummis Durensis. Jetzt kann ich mehr aus den Bildern herauslesen. Bei Teleeinstellung und offener Blende lassen sich die Objekte gut freistellen. Wahrscheinlich ist das bei 25 oder 50mm und Offenblende nicht ganz so gut möglich. Wichtig wäre die Freistellung aber besonders im bereich der Portraitbrennweiten, zwischen 70 und 100mm. Mit dem 24 fach Zoom bist du auf Reisen mit der FZ200 wirklich gut gerüstet, worauf es dir ja ankommt.
 
Wie schon mal gesagt, ich bin mit der Cam wirklich einhundertprozentig zufrieden. Jedenfalls hat sie mir in Rom dank des grossen Telebereichs viele neue Perspektiven ermöglicht. Hätte ich nicht erwartet, war ich bisher immer jemand, der gesagt hat: "Ein Tele brauche ich dort nicht wirklich." So lernt man gottlob immer wieder neu dazu. :nod:

Ja, für die Portraitbrennweiten wäre natürlich eine Offenblende von 1.8 oder sogar 1.4 besser als die 2.8 (-dafür diese aber über den kompletten Zoombereich-), aber es muss ja noch Raum für Panasonic geben, sich in der Zukunft in Richtung 'eierlegende Wollmilchsau' zu entwickeln. ;)
 
Mir ist da 2,5 oder 2,8 lieber. 1,4 ist mir meist zu knapp, es sei denn, ich will ganz besondere Effekte erzielen. Da du die Kamera hauptsächlich für deine Safari gekauft hast, sind natürlich die langen Brennweiten wichtiger.
 
Testaccio

Der zwanzigste Stadtteil Roms erhielt seinen Namen vom Monte Testaccio, einem künstlich angelegten Hügel, der in der Antike als Scherbenhalde für die im nahegelegenen Tiberhafen entladenen und aus den nicht wiederverwendbaren Amphoren aus den römischen Provinzen entstand. Sein Name leitet sich von testae ab, dem lateinischen Ausdruck für Scherben. Diese stammen von zerbrochenen antiken Gefäßen, mit denen Getreide, Öl und Wein über den Tiber ins alte Rom transportiert wurde.

Schätzunge zufolge liegt sein Volumen bei 53 Millionen Amphoren bei einem Umfang von einem Kilometer mit 45 Metern Tiefe.

So weit die nüchternen Informationen auf wikipedia; ich starte meine Tour an der Cestius-Pyramide an der Piazzale Ostiense, die bequemstens mit Metro, Bus oder Tram zu erreichen ist.



Das originelle Grabdenkmal mutet für Rom etwas eigenartig an, lag aber durchaus im Zug der Zeit. Zwar wurden zur Zeit des Augustus ägyptische Kulte vom Staat bekämpft, aber es war auch Mode, Wohnungen mit ägyptischen Wandmalereien zu schmücken. Cestius, ein Volkstribun und Praetor der späten Republik, ging noch einen Schritt weiter und errichtete sich seine eigene ägyptische Pyramide als Grabmonument. Nun ja, er gehörte ja auch zu den septemviri epulones, die bei den ludi romani und ludi plebei das Festmahl für Jupiter organisierten, also war dieser Mann schon ziemlich wichtig.

Was kaum jemand weiss: Es gab noch eine zweite Pyramide in Rom, in unmittelbarer Nähe der Engelsburg, die Meta Romuli genannt wurde. Leider wurde sie im 15./16. Jahrhundert abgetragen.

Nach einer aufwändigen Restaurierung




erstrahlt das Grabmonument mittlerweile wieder im neuen Glanz.










Ich empfehle, die Testaccio-Tour am Morgen so gegen acht Uhr zu beginnen, denn gar nicht weit entfernt auf der Via Marmorata, 43 liegt das Barberini. Nicht nur Cafe & Cornetto dort sprechen für sich, auch die Atmosphäre kann man sich römischer nicht wünschen.








 
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Noch ein bisschen Testaccio...

Tja, der Ferragosto.. nicht nur Kirchen und Restaurants gönnen sich ihre verdiente Auszeit, sondern auch Friedhöfe. So kam es dann, dass ich bei meinem ersten Versuch, dem Campo Cestio einen Besuch abzustatten, gescheitert bin.


Dann eben ein paar Tage später und um die himmlische Ruhe des protestantischen Friedhofs nicht unnötig zu stören, lasse ich die Bilder für sich sprechen...

Nur die kleine Info: Es gibt einen deutschsprachigen Plan, an dem alle 'wichtigen' Gräber verzeichnet sind, aber man sollte sich die Zeit nehmen, auch die ein oder andere Inschrift zu lesen... Überraschungen sind nicht ausgeschlossen.

































 
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Sehr schön lieber Nummis, es ist schon ein besonderer Ort und ich finde du hast es mit diesen Bildern bestens rüber gebracht :nod::thumbup:
 
Hier gibt es übrigens ganz viele interessante Informationen über den Friedhof und die dort bestatteten Persönlichkeiten:

Newsletter | Non-Catholic Cemetery

(falls noch nicht bekannt)

Vielen Dank für diesen Hinweis. Im letzten "Newsletter" vom Sommer 2015 wird auf die Ausstellung im Casa di Goethe am Corso zur 300-Jahr-Feier des Cimitero acattolico ab 22. 9. 2015 hingewiesen.
 
Und auch das ist Testaccio



Gerade am frühen Morgen kommt Testaccio alles andere als schmeichelnd herüber und wirkt gerade so, als wenn die Abbruchbagger loslegen wollten. Nach meinem Besuch des Campo Cestio schlendere ich die Via Caio Cestio entlang, bis ich dann schliesslich die Via Monte Testaccio erreiche.



Fast ein bisschen unheimlich wirkt diese Strasse auf mich, auf der abends angeblich das pulsierende Nachtleben (das ich bei meinem nächsten Besuch austesten werde) stattfinden soll.

An der Piazza Orazio Giustiniani mache ich ein kleine Pause und geniesse, dass ich - einmal mehr - der einzige Tourist bin. Hier, wo früher eine Brauerei und der Schlachthof zu finden war, ist mittlerweile das Il MACRO - Museo d'Arte Contemporanea di Roma eingezogen.



Der Nuovo Mercato Testaccio liegt gleich nebenan und bemüht sich um Bekanntheit - insbesondere ein fotoshooting lässt dies vermuten, wird aber weiterhin nur ein untergeordnete Rolle bei den Sehenswürdigkeiten spielen.








Gerade im Ferragosto musste ich (ein wenig schmerzlich) erfahren, dass der Markt nicht das volle Programm bietet, aber es bot sich unerwartet...

Eine interessante Begegnung
Soweit ich Giovanni Borgianelli Spina verstanden habe, arbeitet er nicht offiziell, ist aber ein grosser Kenner des Monte Testaccio. Er hat mich angesprochen, weil ich mich für die Ausgrabungen im Mercato interessiert habe; und er hat mir einiges über den Scherbenhaufen erzählen können. So wurden die Scherben abseits der Stadt gelagert, denn ranziges Olivenöl stank wie die Pest. Auch erklärte er mir die Bedeutung des Kreuzes auf dem 'Gipfel': Zu früheren Zeiten führte kein geringerer als der Papst selbst am Karfreitag die Prozession zum Gipfel, um dort der Kreuzigung Jesu zu gedenken. Nach dem Fall des römischen Reiches wurde der Hügel weitgehend aufgegeben, diente aber gerade zu Carnivale der Bevölkerung als Ort für ausschweifende Feste. 1849 verteidigte Garibaldi Rom gegen die französische Invasion von diesem Hügel aus. Die wirtschaftliche Bedeutung war etwas grösser: Man entdeckte bald die ungewöhnlichen Kühleigenschaften des porösen Bergleins und grub Höhlen aus, um den darin gelagerten Wein vor der grossen Hitze des römischen Sommers zu schützen.





An der Ecke Via Galvani / Via Nicola Zabaglia hat man einen guten Einblick auf (oder besser: in) den Scherbenhügel; kurz vorher ist auch die bekannte street-art zu bewundern. An der gleich dort beginnenden Rampa Heinrich Dressel ist der Weg für Normalsterbliche leider zuende, denn hier beginnt bereits der Ausgrabungsbezirk für das Team um José Remesal Rodriguez, der seit vielen Jahren die Scherben des 'Monte dei Cocci' in mühevoller Kleinarbeit untersucht.










Geht man die Via Nicola Zabaglia weiter in Richtung Tiber, stösst man bald auf die Piazza di Santa Maria Liberatrice. Hier kann man fast sicher sein, als einziger Tourist am typischen römischen Stadtleben ein wenig teilhaben zu dürfen.











In unmittelbarer Nähe gleich an der Via Rubattino ist auch der kleine Ausgrabungsbezirk des Porticus Aemilia zu finden. Das Gebäude wurde 193 v.Chr. als Lager errichtet und war Teil einer umfassenden Hafenanlage, die auf Veranlassung der beiden Brüder und Ädilen Marcus Aemilius Lepidus und Lucius Aemilius Paulus angelegt wurde. (Dass der kleine Bereich im August geschlossen ist, liess sich ohne weiteres verschmerzen, denn die übersichtlichen Reste lassen sich auch von der Strasse aus gut einsehen.)







Und mir blieb noch der kurzweilige Weg zum Lungotevere Testaccio bis hin zur Ponte Sublicio...



 
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Und auch das ist Testaccio



Nach meinem Besuch des Campo Cestio schlendere ich die Via Ciao Cestio entlang, bis ich dann schliesslich die Via Monte Testaccio erreiche.

Vielen Dank für die informative Wanderung durch Testaccio. Ich bin auch immer gerne dort.
Nur: ich gehe immer die Via C a i o Cestio entlang:nod::);).

Ich freue mich auf die Fortsetzung der Wanderung.

Ciao, ciao

mystagogus
 
Ein wunderbarer Spaziergang über den Monte Testaccio.

Ich mag es ja, wenn es so "richtig italienisch" wird, sprich wenn ich der einzige Touri weit und breit bin.
 
:thumbup: Diese Spaziergänge rund um Testaccio gefallen mir sehr gut :nod:. Ich kenne die Gegend kaum, und dank dieses so toll bebilderten Beitrags rückt ein Streifzug durch diese Gegend ganz nach oben auf meiner Rom-Wunschliste.


Soweit ich Giovanni Borgianelli Spina verstanden habe, ... ist aber ein grosser Kenner des Monte Testaccio. ... und er hat mir einiges über den Scherbenhaufen erzählen können. ... Nach dem Fall des römischen Reiches wurde der Hügel weitgehend aufgegeben, diente aber gerade zu Carnivale der Bevölkerung als Ort für ausschweifende Feste.


:nod: Dass dort am Testaccio gut gefeiert wurde hat auch Wilhelm Waiblinger (1804-1830) beschrieben, als Anhang zu seinem Gedicht über den "Kirchhof" bei der Cestius-Pyramide:
Bekanntlich ist der Gottesacker der Protestanten am Thore St. Paolo, dicht an der schönen Pyramide des Cajus Cestius, und unweit vom Monte Testaccio. Es ist das ein Ort, wie geschaffen für die Schwermuth, immer still und öde, und nur im Oktober durch die Minenti oder Plebejer lebendig, welche am Testaccio ihre Feste halten.
und auch hier (u.a.):
Man fährt an den Monte Testaccio, man jubelt,
Tanzet und spielet und trinkt, bis der Oktober vergeht.
 
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