Spaziergänge im römischen Grün

Klasse Geschichte :thumbup:

Vielen Dank für dein Interesse. Obwohl ich von Geodäsie wahrlich nichts verstehe, fand ich die Geschichte auch spannend. Und sie geht noch weiter. ;)

Vor der Festlegung des Längengrads von Greenwich als Nullmeridian im Jahr 1884 waren verschiedene Nullmeridiane in Gebrauch. In Italien war das seit 1870, dem Jahr in dem der verbliebene Kirchenstaat (Latium mit Rom) von italienischen Truppen eingenommen und in den seit 1861 bestehenden Nationalstaat Italien integriert worden war, der sogenannte Meridiano di Roma. Er verläuft sowohl durch den Vatikan als auch durch San Marino. Ich finde leider fast nur italienische Informationen dazu.

Meridian hier im Sinne von:

Meridian (Geographie), einen senkrecht auf dem Äquator stehenden und vom Nord- zum Südpol verlaufenden Halbkreis
Quelle: Meridian - Wikipedia

Dieses PDF bietet zumindest etwas Text in englischer Sprache und beschreibt die Rolle Secchis:

A small brick tower at the top of monte Mario (a military zone) indicates the Fundamental Trigonometric Point of Italy’s Geodetic Net. The tower itself is the point chosen by Fr. Secchi s.j. for the measurement of the Central European Meridian. When Italians captured Rome in 1870, that point was selected as the passage point for Italy’s Prime Meridian. The GPS longitude of Italy’s Prime Meridian is 12°27’07.7” E
In einigen Strassen Roms, so auch in Monteverde, in der Via di Donna Olimpia, gibt es auf dem Bürgersteig gelbe Markierungen, die den Verlauf des Meridians anzeigen. 8) Sie sind im verlinkten PDF dargestellt.

In den Vatikanischen Gärten erinnert seit 2007 eine Erinnerungstafel an diese Vermessungsarbeiten Angelo Secchis. Siehe dieses zoombare Photo.

Weitere Quellen: Una targa nei Giardini Vaticani per evidenziare il passaggio del primo meridiano d'Italia und hier sieht man Secchi mit einem Vermessungsgerät.

Übrigens - tatsächlich keine Ruhebänke; ich habe gerade mal auf meinen Fotos nachgeschaut, dafür allerdings einige nette moderne Skulpturen.

Ich erinnere mich vor allem an ein Mädchen auf einer Schaukel. Eben habe ich bei Recherchen zum nächsten Teilbericht zufällig herausgefunden, dass es sich um Werke des kolumbianischen Bildhauers Fanor Hernández handelt. Ein wenig mehr dazu im nächsten Teilbericht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja, moderne Skulpturen gehören im Allgemeinen zu dem, wo Gauki dann immer fragt: Ist das Kunst, oder kann das weg? :twisted: :~
 
Ja, diese Aktion - und ähnliche - hatte ich dabei auch im Sinn. ;) :]

Wobei ja nun, das gebe ich gerne zu, das hier gezeigte Stück wenigstens noch gegenständlich ist; und man m.E. auch nicht behaupten kann, es sei irgendwie unansehnlich. Was mich also dort an Capo di Bove hauptsächlich gestört hat daran, das war der Gegensatz ... bzw. das Empfinden, ob man nun einem so schönen antiken Ort wirklich so ein modernes Zeug hinzufügen müsse?!? :roll:

Aber darüber zu streiten hätte natürlich keinen Wert ;) - in solchen Dingen gehen halt die Anschauungen (zu Recht) oft sehr auseinander.
 
Ich erinnere mich vor allem an ein Mädchen auf einer Schaukel. Eben habe ich bei Recherchen zum nächsten Teilbericht zufällig herausgefunden, dass es sich um Werke des kolumbianischen Bildhauers Fanor Hernández handelt. Ein wenig mehr dazu im nächsten Teilbericht.

Vielen Dank für das Photo!

Eben habe ich den 2. Teil des Berichts über unserern Donnerstagsspaziergang an der Via Appia fertiggeschrieben. Darin geht noch einmal die Rede von Fanor Hernández. Hier entlang, bitte: Spaziergänge im römischen Grün

Allen Lesern viel Spass bei der Lektüre!
 
Die sonnigen Bilder vom Circus des Maxentius machen Freude; bei meinem letzten Besuch im Februar 2014 war nasskaltes Nieselwetter und die alten Steine machten keinen Spass.

Wer aber dort an Ben Hur denkt, ist auf dem Holzweg: Ein Jahr nach der Fertigstellung verstarb Maxentius - der Circus wurde mit grosser Wahrscheinlichkeit nie benutzt.

Ich werde im August sicher nochmals zur V. Appia - Hitze hin oder her :smug:
 
Danke Simone v.a. für die Schilderungen aus der Villa des Maxentius. Bei unserem Besuch vor wenigen Jahren war das Grabmal noch nicht zugänglich. Sicher werden wir in den nächsten Jahren die Via Appia Antica auch mal wieder erkunden, vielleicht mit dem Fahrrad. Diesmal waren wir im Parco degli Aquedotti, der uns sehr gut gefallen hat. Die Jahreszeit war sehr gut, doch würden die Fotos in den letzten Stunden vor Sonnenuntergang wohl noch besser.
 
Die sonnigen Bilder vom Circus des Maxentius machen Freude; bei meinem letzten Besuch im Februar 2014 war nasskaltes Nieselwetter und die alten Steine machten keinen Spass.

Dass das nicht die reine Freude war, kann ich mir gut vorstellen. Viel Glück bei einem erneuten Anlauf im August.

(...) der Circus wurde mit grosser Wahrscheinlichkeit nie benutzt.

Danke für die Information. Schade! Ich habe gelesen, dass es eine direkte Verbindung zwischen Palast und Kaisertribüne gab und dass Konsolidierungsarbeiten stattfinden sollen, damit man noch weitere Teile der riesigen Landvilla betreten kann. Das ist aber wohl Zukunftsmusik.

Danke Simone v.a. für die Schilderungen aus der Villa des Maxentius. Bei unserem Besuch vor wenigen Jahren war das Grabmal noch nicht zugänglich.

Bitte, es war mir ein Vergnügen. Das Grabmal ist erst seit Juni 2014 wieder zugänglich. Zu Beginn konnte man es wohl nur mit Führung betreten. Soweit ich weiss, haben sowohl rikmanfredson, wie auch Gaukler 2014 davon profitiert. Aber nun, nachdem der Eintritt zur gesamten Villa gratis ist, stand das Tor zwischen Circus und Grab, sowie der Eingang zum Grab selbst offen.

Diesmal waren wir im Parco degli Aquedotti, der uns sehr gut gefallen hat. Die Jahreszeit war sehr gut, doch würden die Fotos in den letzten Stunden vor Sonnenuntergang wohl noch besser.

Es freut mich, dass der Ausflug Deine Erwartungen erfüllt hat und ich bin schon gespannt auch diese und weitere Photos.
 
(...) der Circus wurde mit grosser Wahrscheinlichkeit nie benutzt.
Danke für die Information.
Wir hatten sie schon mal letztes Jahr im September ;) - hier:

(...) wird man auf den ersten Metern des Weges gleich erst einmal abgefangen durch einen (ehrenamtlich tätigen) Führer, welcher einen mit Schlüssel geleitet in's Mausoleum des Valerius Romulus: Maxentius' Sohn.

Nach Aussage besagten Führers fanden im Maxentius-Zirkus niemals Spiele statt. Es wird aber auch die Ansicht vertreten, dass er doch wenigstens ein einziges Mal seiner Bestimmung dienen durfte, nämlich anlässlich des Todes - und also zu Ehren - von Valerius Romulus.

Darum hatte ich übrigens die Schlüssel-Nummer :] natürlich auch diesmal wieder erwartet (und hatte Simone auch schon darauf eingestimmt) - aber nein, dann kam es anders. :eek:
 


(...) wird man auf den ersten Metern des Weges gleich erst einmal abgefangen durch einen (ehrenamtlich tätigen) Führer, welcher einen mit Schlüssel geleitet in's Mausoleum des Valerius Romulus: Maxentius' Sohn.

Nach Aussage besagten Führers fanden im Maxentius-Zirkus niemals Spiele statt. Es wird aber auch die Ansicht vertreten, dass er doch wenigstens ein einziges Mal seiner Bestimmung dienen durfte, nämlich anlässlich des Todes - und also zu Ehren - von Valerius Romulus.

Dann sind wir wahrscheinlich demselben freundlichen Menschen dort begegnet. Er führte mich zwar nicht herum, händigte mir aber eine in Kunststoff eingeschweisste Infokarte in deutscher Sprache aus und schien mir weiterhin auch sehr offen und gesprächig den wenigen Besuchern, die sich an diesem Tag dorthin verirrten, aufgeschlossen zu sein. Aus der Erinnerung heraus meine ich auch, dass er erwähnte, ehrenamtlich dort tätig zu sein. :nod:
 
Also im September war es eine Frau; und es gibt dort natürlich eine ganze Reihe solcher Ehrenamtlicher. Vom Besuch im April her meine ich mich zu erinnern, ungefähr 4 dort gesehen zu haben - was auch nicht die einzigen sein dürften; denn sicher ist nicht jeder jeden Tag dort. ;)
 
Du sagst 'natürlich' - so natürlich finde ich das jetzt nicht, aber ein Glück, dass es solche Leute gibt, denn sonst wäre der Zugang sicherlich nicht mehr möglich. Es waren nach meiner Erinnerung mind. eine Frau und ein Mann, die dort herumwuselten. Ich bin gespannt, wie es im August sein wird. Leider war die Tomba di Romolo geschlossen - ich hoffe, ich habe nächstes Mal mehr Glück (...und eine intelligente hübsche langbeinige angehende Archäologin ist vor Ort)... :lol::D8)
 
Da hast du mich jetzt ein wenig missverstanden. ;) Nein, es ist natürlich alles andere als selbstverständlich, dass es solche ehrenamtlich engagierte Leute gibt - aber es ist "natürlich", dass es mehrere sein müssen, um diese Sache auf die Beine zu stellen.

Was die Tomba betrifft, so würde ich mir durchaus Hoffnungen machen an deiner Stelle; denn im April war sie beide Male offen, als ich dort war.

Im Übrigen würde ich an deiner Stelle, falls es nicht so wäre, einfach mal höflich und freundlich am Eingang fragen, ob nicht evtl. jemand mit Schlüssel dir doch zum Zugang verhelfen könnte. Nein sagen können sie dann immer noch ... aber meiner persönlichen Erfahrung zufolge ist bei Italienern Vieles möglich, oft deutlich mehr als gedacht, wenn man in freundlicher und einfühlsamer Weise darum bittet.
 
... aber meiner persönlichen Erfahrung zufolge ist bei Italienern Vieles möglich, oft deutlich mehr als gedacht, wenn man in freundlicher und einfühlsamer Weise darum bittet.

Das ist wirklich ein schönes Wort zum Wochenende ... nach meinen Erfahrungen ist das bei allen Menschen möglich! ;)

Bitte jetzt nicht falsch verstehen, ich meine das tatsächlich so.
 
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