Bericht: Sizilische Impressionen



Monreale...


...Im Kreuzgang tragen zarte Doppelsäulen arabische Spitzbogen, um die sich ein zweifaches Bogenmotiv zieht, verziert mit Lavaintarsien.


Interessant sind im Kreuzgang die merkwürdigen Wülste in den Bögen. Sie dienten während der Bauphase der Abstützung der Konstruktion mit Holzpfählen, da die Herstellung der Steinsäulen nicht genügend schnell nachkam. Nachdem diese eingebaut waren, sollten die Wülste eigentlich weggemeisselt werden. Das ist aber nicht geschehen.

LG
Ich finde die Wülste nicht schlecht, da sie den Bögen eine Dreidimensionalität geben und den Bogen strukturieren. Vielleicht hat der Bischof damals auch so gedacht - an Wiedergeburt denken wir ja nicht.
 

Montag, 28.04.2008

Selinunt


In der Nähe der Fundstätte Selinunt befindet sich der Steinbruch Rocche di Cusa. Dort kann man sehr schön sehen, wie die Griechen die Säulentrommeln gewonnen haben.


In der großen Fundstätte sind Reste der antiken Stadt, die Akropolis sowie Tempel auf dem sog. Osthügel zu besichtigen. Wo das antike Selinunt gelegen hatte, entstanden zu byzantinischer Zeit eine Festung und ein kleines Bauerndorf. Ein Erdbeben zerstörte alle Bauten. Dies muß im Mittelalter gewesen sein, denn die Säulentrommeln der Tempel lagen bei ihrer Auffindung auf den byzantinischen Häusertrümmern.

Mittlerweile ist Selinunt ein Archäologiepark, in dem mit modernsten wissenschaftlichen Methoden versucht wird, ihn zu einem einmaligen Dokument einer vollständigen griechischen Stadt werden zu lassen. Wir haben intensiv den Osthügel sowie die Akropolis erforscht.

Auf dem Osthügel standen drei Tempel (vermutlich sogar mehr), die Archäologen nennen sie Tempel E, F und G, da eine Zuordnung zu dort verehrten Göttern nicht möglich ist. Allerdings weiß man, welche Götter insgesamt in Selinunt verehrt wurden.

Ich hüte mich, jetzt eine architekturtheoretische oder kunsthistorische Vorlesung über griechische Tempel zu veranstalten. Aber einige Bemerkungen müssen sein!


Tempel F​

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/fe/Selinunte-TempleF-Plan-bjs.png

Tempel F war der mittlere, südlich von ihm stand Tempel E, nördlich Tempel G. Er war der älteste der Sakralgebäude auf dem Osthügel (um 530 v. Chr.). Seine Konstruktion war recht eigenwillig. 6 x 14 Säulen. Wie beim Tempel C der Selinunter Akropolis und den frühen Tempeln in Syrakus wurde die Vorderfront betont: Eine doppelte Säulenreihe auf der Achse der dritten Säule der Längsseiten. So entstand vor dem eigentlichen Heiligtum, der Cella, eine ausgedehnte Halle. Die Längswände der Cella fluchteten noch nicht mit den jeweils zweiten Säulen der Stirnfronten (das ist bei den meisten archaischen Tempeln so, bei späteren klassischen fluchten diese Bauelemente), sie fluchteten vielmehr mit der Mitte des Interkolumniums (Zwischenraum) zwischen zweiter und dritter Säule. Dadurch wurde die Cella sehr schmal und langgestreckt.

Eine weitere Eigentümlichkeit waren die etwa 4,5 m hohen Mauern in den Interkolumnien der äußeren Säulenreihen. An der Ostseite (dort war bei dorischen Tempeln immer der Eingang) befanden sich in diesen Mauern Tore.

Von Tempel F ist für das ungeübte Auge nichts mehr zu sehen, deswegen keine Fotos.


Tempel G​

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e5/Selinunte-TempleG-Plan-bjs.png

Tempel G hat 8 x 17 Säulen und Stylobat- ('Fundament'-)Abmessungen von 50 x 110 m. Er ist der größte jemals gebaute dorische Ringhallentempel. Bauzeit 520 bis 470 v. Chr.

Trümmerfeld Tempel G​


Tempel E​

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f5/Selinunte-TempleE-Plan-bjs.png

Tempel E ist der jüngste dieser Tempelgruppe. 6 x 15 Säulen, Stylobatabmessungen 68 x 25 m, der zweitgrößte Tempel der Stadt. Das heute aufrecht Stehende wurde 1956 wieder errichtet.


Reste der Cella

Blick von SW auf die Rückwand der Cella​


Tempel C​

Blick auf die Akropolis mit aufgerichteten Säulen des dortigen Tempels C​

Grundriß:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/34/Selinunte-TempleC-Plan-bjs.png
 
Hallo drhoette,

höchste Zeit mich endlich hier für die ganz tolle "Vorlesung" und vor allem für die vielen, herrlichen Bilder zu bedanken!

Eine Sizilien-Unerfahrene, die es aber hoffentlich nicht bleiben wird, da sie seit frühester Kindheit an Italianitis gravissima (oder wie war das noch???) :blush: leidet!

Beste Grüsse,
Simone
 
Hallo drhoette,

hatte leider erst jetzt Zeit deinen tollen:thumbup::thumbup: Bericht zu lesen und die wundervollen Fotos zu betrachten.Ich war zwar noch nie in Sizilien,habe aber durch deine Ausführungen Lust bekommen einmal dorthin zu reisen.

:thumbup::thumbup::thumbup:Danke dafür !!!:thumbup::thumbup::thumbup:
 

Dienstag, 29.04.2008

Agrigent


Im Gebiet des antiken Akragas sind 11 Tempel identifiziert, allein 6 im 'Tal der Tempel', welches in Wirklichkeit kein Tal ist, sondern eine Hügelkette südlich von Agrigent. Dort waren die sechs Tempel aufgereiht wie auf einer Perlenschnur, ganz auf Fernwirkung zum Meer hin postiert. Der Anblick muß großartig gewesen sein!


Tempel D​
(auch Juno-Lacinia-Tempel bzw. Hera-Tempel genannt)​

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c0/Agrigento-TempleD-Plan-bjs.png

6 x 13 Säulen, Vorläuferbau des Concordiatempels, im Vergleich zu anderen dorischen Tempeln auf Sizilien relativ klein.



Tempel F​
("Concordiatempel")​

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a3/Agrigento-TempleF-Plan-bjs.png

6 x 13 Säulen, ebenfalls relativ klein. Tempel F gilt als der besterhaltene dorische Tempel überhaupt.

Er wurde - wahrscheinlich im 6. Jh. - in eine Kirche umgewandelt und entging so der Zerstörung bzw. Nutzung als 'Steinbruch'. Der Eingang wurde nach Westen verlegt, die Interkolumnien der äußeren Säulen wurden zugemauert und in die Längswände der Cella Arkaden gebrochen. So entstand eine dreischiffige Kirche: Cella als Mittelschiff und Räume zwischen Cellawand und äußeren Säulen als Seitenschiffe.

1785 wurden die Reste einiger agrigentinischer Tempel wieder aufgerichtet. Bei der Gelegenheit befreite man Tempel F von den Kirchenstrukturen. Die Arkaden in den Cellawänden blieben jedoch.



Tempel A​
("Heraklestempel")​

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a4/Agrigento-TempleA-Plan-bjs.png

6 x 15 Säulen, der größte (auch älteste) Tempel der Stadt. Die Benennung stützt sich auf eine Beschreibung von Cicero (im Jahre 75 v. Chr. Quästor auf Sizilien). Bei Tempel A fluchten die Seitenwände der Cella mit der jeweils zweiten Säule der Stirnseiten, er entspricht (u.a. deshalb) dem klassischen Typ.



Tempel B​
(Tempel des Olympischen Zeus, auch einfach "Olympieion")​

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/2f/Agrigento-TempleB-Plan-bjs.png

Tempel B ist der Siegestempel, der nach der Schlacht bei Himera 480 v. Chr. errichtet wurde. Pfeiler (die äußeren mit vorgelegten Halbsäulen) und Pilaster machen ihn zu etwas Einzigartigem. Die Interkolumnien zugemauert und mit Atlanten versehen.

Atlanten:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/9b/Koldewey-Akragas-Olympieion-side-view.png
(klicken, dann wird das Bild browserfüllend)

Modell im Museo Archeologico Regionale:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/78/Agrigent_Model_Zeus-Tempel.jpg


Zitat aus Brigit Carnabuci, Sizilien, Dumont 2006:

"In seiner Größe erinnert der Zeustempel an ionische Mammutbauten. Auch andere Merkmale lassen ionischen Einfluß erkennen. Die Verwendung von Pfeilern und Pilastern an Stelle von Säulen macht ihn zu einem Unikum unter den dorischen Tempeln und verweist auf den karthagischen Bereich. Mit den Telamonen oder Atlanten wurde hier erstmals eine menschliche Plastik als tragendes Bauglied integriert - ein Novum in der griechischen Architektur. Daß diese Atlantenfiguren karthagische Gesichtszüge aufweisen, ist sicher kein Zufall. Für den Bau, mit dem gleich nach dem Sieg über die Karthager bei Himera (480 v. Chr.) begonnen wurde, setzten die Agrigentiner Tausende von Kriegsgefangenen als Arbeitskräfte ein. Doch noch ehe der Tempel vollendet werden konnte, rächten sich die Karthager für ihre Niederlage, und sobald 406 v. Chr. Akragas in ihre Hände fiel, zerstörten sie als erstes dieses Denkmal ihrer Schande."


Im genannten Museum befindet sich einer der Atlanten, ein weiterer liegt neben dem Trümmerfeld des Tempels.

 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank, der Bericht weckt Erinnerungen und Vorfreude auf Februar 2009.

Wenn du dich für griechische Tempel interessierst und über den Dumont-Führer hinausgehen möchtest:
Das Buch von Gottfried Gruben, Griechische Tempel und Heiligtümer ist sehr aufschlußreich.

Beste Grüße
Claude
 

Mittwoch, 30.04.2008

Fahrt nach Ragusa...


...mit Aufenthalt in Caltanissetta und

Piazza Armerina

Herausragende Sehenswürdigkeit ist hier die Villa Romana del Casale, ca. 4 km südwestlich gelegen. Sie enthält die bekanntesten Bodenmosaiken des gesamten Mittelmeer-Raums.

Quelle: Susanne Muth, Überflutet von Bildern. Die Ikonophilie im spätantiken Haus.
In: Lebenswelten. Bilder und Räume in der römischen Stadt der Kaiserzeit (Palilia 16),
Wiesbaden 2005

Es ist schwierig, vor Ort eine Vorstellung der Baustruktur zu gewinnen, Die Mosaiken sind durch Stahl/Glas-Bauten geschützt, die einen allgemeinen Überblick verhindern.

Der Komplex nimmt eine Fläche von ca. 1,5 ha ein, mehr als 45 Räume sind identifiziert. Nach der Entdeckung vermutete man in ihm eine kaiserliche Sommerresidenz oder einen kaiserlichen Altersruhesitz, wie etwa die Villa Adriana bei Tivoli. In den letzten Jahrzehnten wurden allerdings weitere vergleichbare Anwesen gefunden, die teilweise sogar noch größer waren. Heute nimmt man an, daß es sich bei Villa Casale um einen Landsitz eines römischen Aristokraten handelt. Die vielen Bodenmosaiken, die u.a. Tierfang und -transport schildern, ließen auch die Vermutung aufkommen, der Besitzer sei ein Tierhändler gewesen, der die Amphitheater mit wilden Tieren beliefert habe und so zu großem Reichtum gekommen sei.

Die Mosaiken bedecken eine Fläche von etwa 3500 Quadratmetern, die Farben sind relativ blaß, aber gut erhalten. Das Mosaik der 'Großen Jagd' in Raum 36 ist 60 Meter lang!

Unsere Fotos sind technisch nicht besonders, wir hatten grelle Sonne, die zudem störende Schatten der Besucher-Laufgänge auf die Mosaiken warf. Ich zeige sie hier trotzdem, damit man zumindest einen kleinen Eindruck gewinnt. Es konnte allerdings nur ein kleiner Teil besichtigt werden: Eingangsbereich, Bikinimädchen und etwa die Hälfte der Großen Jagd. Alles andere war wegen Renovierung nicht zugänglich.



Öfen der Thermen-Anlage:

 

Donnerstag, 01.05.2008

Ragusa


Ragusa ist eine der spätbarocken Städte des Val di Noto, die 2002 zum UNESCO-Welterbe erklärt worden sind. Nach dem großen Erdbeben von 1693 konnten sich die Bewohner nicht einigen, wo die Stadt wieder aufgebaut werden sollte: Eine Partei plädierte für den alten Standort, eine andere für einen neuen. Dann baute man an zwei Stellen neu: An dem alten Standort Ragusa Ibla und wenig weiter westlich Ragusa Superiore.

Unser Bus fuhr uns in die Nähe von San Giovanni, der Kathedrale im höher gelegenen Ragusa Superiore. Von dort aus spazierten wir über viele Treppen und durch viele Gassen hinab nach Ragusa Ibla. Zwischen diesen beiden Stadtteilen befindet sich eine tiefe Schlucht.

Kathedrale​

Die Kathedrale hat nur einen Turm! Die Fassade ist also unsymmetrisch! Typisch für sizilianische Barockkirchen: Die Glocken sind sichtbar.

Palazzo mit Durchgang​

Blick auf Ragusa Ibla

Chiesa delle Anime del Purgatorio

Auf dem Weg zu S. Giorgio

San Giorgio, Treppengitter

San Giorgio​

Zum Patronatsfest wird die Kirche purpurn geschmückt.


Bei der Prozession werden der hl. Georg und ein Schrein mitgeführt.

Der Dornengekrönte

Portal von S. Giorgio Vecchio​

Die alte Kirche wurde beim Erdbeben 1693 zerstört. Eines ihrer Portale richtete man an ihrem Standort wieder her.

S. Giorgio, Fassade und Kuppel

Häuserzeile im Tal​


Donnafugata

Ca. 30 km südwestlich von Ragusa liegt der Palast Donnafugata. Er ist eher nichtssagend, hat aber durch die Verfilmung von Giuseppe Tomasi di Lampedusas Roman 'Der Leopard' Berühmtheit erlangt. Als der seinerzeitige Besitzer ihn in den 90er Jahren der Provinz Ragusa übergab ('fast geschenkt'), war das Anwesen total heruntergekommen. Das sieht man Teilen des Palastes und Teilen der Gartenanlage noch an. Dennoch waren an diesem 1. Mai Besuchermassen dort.


Das beste ist hier wohl das Restaurant in einem Nebengebäude. Uns wurde dort üppig aufgetischt, wohl die Hälfte haben wir zurückgehen lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich freue mich immer mehr auf den Ausflug im Februar nächsten Jahres!

Zitat:

Die Mosaiken bedecken eine Fläche von etwa 3500 Quadratmetern, die Farben sind relativ blaß, aber gut erhalten. Das Mosaik der 'Großen Jagd' in Raum 36 ist 60 Meter lang!



Blaß ist richtig. Aber wenn die Mosaiken mit Wasser benetzt werden, sind die Farben unglaublich! Das konnten wir vor vier Jahren in Piazza Amerina sehen, weil gerade Fotoaufnahmen gemacht wurden. Deshalb sind die Bilder in z.B. Reiseführern auch viel farbenprächtiger und kontrastreicher.

Übrigens war es in der Antike oft so, dass Mosaiken von einem feinen Wasserfilm benetzt waren - vorzugsweise die Fischmosaiken, die so einen unglaublichen Realismus erhielten. Das schönste Exemplar dürfte ein Fischmosaik in Palestrina (in der grotta dei sorti) gewesen sein. Leider sind davon nur noch traurige Reste erhalten (aber die lassen ahnen, welch ein Meisterwerk das gewesen sein muß) - die Zerstörungen gehen auf das Konto der neuesten Zeit: ich habe gelesen, dass die Zöglinge des Priesterseminars die Grotte als Fußballtor genutzt haben. Für die Schönheit des Mosaiks hatten die absolut keine Antenne!

Viele Grüße
Claude
 
Zitat:

Es ist schwierig, vor Ort eine Vorstellung der Baustruktur zu gewinnen, Die Mosaiken sind durch Stahl/Glas-Bauten geschützt, die einen allgemeinen Überblick verhindern.


Ganz so unübersichtlich fand ich das damals nicht - aber es war seinerzeit auch die ganze Villa zugänglich. Mal sehen, wie sich das in Zukunft darstellt.

Bis dann
Claude
 
Hallo und Moin, Moin drhoette!


Zwischenzeitlich mal wieder ein:

D A N K E
:!: :!: :!:

... denn es geht doch noch weiter, oder ?



Gruß - Asterixinchen :)
 

Freitag, 02.05.2008

Noto


Die 'Europäische Hauptstadt des sizilianischen Barock' ist wohl die schönste und berühmteste der Barockstädte im Südosten Siziliens. Das Erdbeben 1693 machte das alte Noto dem Erdboden gleich. Auf Befehl der Regierung wurde 16 km weiter das neue Noto aufgebaut.

Notos Stadtbild wird von Adelspalästen, Kirchen und Klosteranlagen aus goldgelbem Sandstein bestimmt. In den 60er Jahren kam die Stadt in die Schlagzeilen, als der beklagenswerte Zustand der historischen Bausubstanz allgemein bekannt wurde. 1990 stürzte ein Teil des Jesuitenpalastes ein. Einen aufrüttelnden Schock gab es 1996, als der Dom einstürzte.

Eingestürzter Dom​
Quelle: Brigit Carnabuci, Sizilien, Dumont 2006​

Das führte endlich zu konsequenten Sanierungsmaßnahmen, deren Ergebnisse sich sehen lassen können. Es ist aber noch viel zu tun, viele Gebäude werden provisorisch gesichert.

Der Dom konnte 2007 wieder geweiht werden

Gegenüber: Palazzo Ducezio, heute Rathaus

Via Nicolaci​

Die Via Nicolaci führt zur Chiesa di Montevergine. Links sieht man den Palazzo Nicolaci Villadorata. Links und rechts vom Portal befinden sich dort jeweils drei skurrile Balkone.

Linke Balkone

Rechte Balkone

S. Francesco

S. Domenico​


Syrakus - Altstadt

Syrakus war in der Antike der mächtigste Stadtstaat auf Sizilien. Als die Römer Sizilien nach dem 1. Punischen Krieg übernahmen, blieb Syrakus bis zum Tod des damaligen Königs zunächst selbstständig. 212 v. Chr. wurde es dann Teil der römischen Provinz Sizilien und teilte im weiteren Verlauf der Geschichte das Los ganz Siziliens. Als die Araber Palermo zur Hauptstadt gemacht hatten, geriet Syrakus an den Rand des Geschehens, insbesondere seit der Normannenzeit. Im 20. Jh. erfuhr es einen ökonomischen Aufstieg, der der Stadt aber nichts von ihrem alten Glanz zurückgeben konnte.

Syrakus' Altstadt liegt auf der Insel Ortygia, nur einen Steinwurf weit entfernt vom sizilianischen 'Festland'. Hier bauten die Griechen selbstverständlich Tempel, z.B. den Apollon- und Artemistempel. Mit seinen 6 x 17 Säulen steht er am Beginn der Entwicklung des großen dorischen Peripteraltempels.

Apollon- und Artemistempel​

Nach der Schlacht bei Himera 480 v. Chr. wurde auch in Syrakus ein Siegestempel gebaut und Athena geweiht. Zur frühchristlichen Zeit baute man ihn zu einer Kirche um, die noch heute den Kern des Doms bildet. Wie beim Concordiatempel (Agrigent) schloß man die Interkolumnien der Säulen und brach Arkaden in die Längswände der Cella.

Dom

Zugemauerte Interkolumnien​
Bildqualität bitte entschuldigen

Als Syrakus nach dem Erdbeben von 1693 wieder aufgebaut wurde, setzte man die schöne Barockfassade vor den Dom. Nördlich davon errichtete man das barocke Rathaus.

Rathaus​

Die Altstadt hat schöne Gäßchen, der Baubestand macht insgesamt einen gepflegten Eindruck.

Gassen​

In der Nähe des Ufers am Ionischen Meer befindet sich die Arethusa-Quelle, eine Süßwasserquelle, an der wilder Papyrus wächst. Um die Quelle rankt sich ein schöner Mythos.

Arethusa-Quelle

Blick auf Castello Maniace

Uferpromenade​
 
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