Silvester im Schnee
Dieses Jahr wollten wir zu Silvester richtiges Winterfeeling haben. Mit richtigem Schnee und nicht dem bisschen Industrieschnee der uns zu Hause geboten wurde. Also packten wir kurzerhand unsere Sachen und fuhren in Richtung Süden. Genauer gesagt in ein kleines Dorf bei Ulm, in dem meine Tante und ihre Familie wohnen. Für mich Stadtmenschen ist es immer wieder ein Erlebnis ein paar Tage in der völligen Ruhe zu verbringen. Zuhause im Pott haben wir immer einen gewissen Grundlärmpegel, der sich aus dem nahegelegenen Autobahnkreuz, dem Bahnhof und anderen Faktoren zusammensetzt:roll:, und hier hat man das Gefühl als würde ein einzelnes Auto auf der Landstraße mehr Lärm verursachen als unser ganzes Autobahnkreuz zusammen. :nod:
Da ein Teil meiner Familie im neuen Jahr Ski fahren wollte, fuhren wir am Silvester Morgen nach Ulm zu einem Ski Verleih. Da war der sprichwörtliche Bär los.8O Die Leute vom Ski Verleih kamen bei dem Andrang gar nicht mehr nach. Was dazu führte, dass wir eine längere Wartezeit in Kauf nehmen mussten. Nachdem wir für meine Schwester die letzte verfügbare Skiausrüstung in ihrer Größe reserviert hatten und diese dann zum einstellen in die Werkstatt ging, vertrieben wir uns die Wartezeit mit einem Stadtbummel durch Ulm.
Als wir am Ulmer Münster ankamen ( http://www.muenster-ulm.de/ ), fing es an zu schneien. 1000 von kleinen Schneeflocken bahnten sich ihren Weg an den Kirchtürmen vorbei auf den Vorplatz. Leider ist es mir nicht gelungen dieses einmalige Bild mit der Handykamera einzufangen. Aber ich habe es wenigstens versucht...!:blush:
Am Silvester Abend hatte sich das ganze Dorf in eine weiße Schneelandschaft verwandelt. Kurzzeitig wurde dieser Anblick durch eine dicke Nebelsuppe getrübt.
Um Mitternacht hatte sich der Nebel verzogen und wir konnten unsere Raketen in den Wolkenlosen Sternenhimmel schießen. Da wir ein ganzes Feuerwerkarsenal zu Verfügung hatten, waren wir bald die einzigen in dem kleinen Dorf die noch ballerten. Nach über einer Stunde, hatte ich das Gefühl als ob der Sekt in meinem Glas gleich gefrieren würde. Einen netten Schneerand hatte mein Glas schon abbekommen. :]
Nachdem wir und wieder ins warme Haus zurückgezogen hatten ließen wir die Nacht mit Ananasbowle und Bleigießen ausklingen. Bleigießen ist echt nicht mein Fall. Bei mir kommen jedes Jahr nur irgendwelche zusammenhanglose Fäden heraus. Die kann man dann auch mit viel Fantasie nicht mehr zu irgendetwas deuten. Manchen wurde das lange schmelzen des Bleis über einer Kerze auch zu langweilig und es wurde kurzerhand der Taschengasbrenner ausgepackt.:roll: Dies hatte zur folge, dass das Blei nach dem gießen eher einem zersprengten Asteroriden glich als einer Figur. Na ja, je mehr Bowle und Berg Bier floss desto abenteuerlicher wurden die Bleideutungen....!:lol:
Der Neujahrstag fing, für den einen mehr oder weniger verkatert, erst am Mittag an. Da wir aber trotz des Katers noch ein bisschen von der verschneiten Welt jenseits der Fenster sehen wollten, beschlossen wir bevor es dunkel wird noch einen Schneespaziergang zu machen. Dafür ging es dann mit dem Auto hinauf auf die Schwäbische Alb ( Typisch Schwäbische Alb ... / Schwäbische Alb - Schwäbische Alb Tourismusverband ). Hier oben gab es sogar Luftkurorte. So was kennt man bei uns im Pott, der bald eine flächendeckende Feinstaubzone bekommt, gar nicht. Wahrscheinlich hat man hier von Feinstaubwerten auch noch nie etwas gehört. Auf der Schwäbischen Alb ist die Welt halt noch in Ordnung. Es scheint jedenfalls so zu sein...!
Als ich aus dem Auto stieg, dachte ich im ersten Moment irgendwie einen Sehschaden erlitten zu haben. Alles rundherum war weiß. Soweit das Auge blicken konnte nur weiß. Man konnte gar nicht unterscheiden wo die Erde aufhörte und der Himmel begann. Willkommen im Winterwunderland!
Die Wege waren zu zugeschneit, dass wir direkt durch den Schnee waten mussten. Die einzige Alternative wären die Loipen der Langskiläufer gewesen. Aber wehe dich hat mal einer dieser unfreundlichen gesellen dabei erwischt, dass man auch nur einen Fuß in ihre Loipe gesetzt hat. Da wurde man dann gleich mit den wüsten Beschimpfungen überschüttet. Komische Leute, diese Landskiläufer auf der Alb...!:?
Meine Schwester entdeckte irgendwo am Wegesrand einen riesigen Schneeball, den sie die ganze Zeit mit sich herumtrug.
Mittlerweile war es dunkel geworden und wir machten uns auf den Rückweg. Dieser führte uns durch verschneiten und hübsch beleuchtete Dörfer. Das sah schön aus. Wie im Märchen oder aus einem Coca Cola Werbespot.
Fortsetzung folgt!