Rom: Shoah-Museum geplant

Ich bin ein bisschen verwirrt: Es gibt doch ein Shoah-Museum an der Via del Portico d'Ottavia. ...
Ich gehe eher davon aus, dass in dem Gebäude in der Via del Portico d'Ottavia 29 der Sitz der Fondazione (Stiftung) für das neue Shoah-Museum ist, in dem natürlich auch Ausstellungen und Veranstaltungen zum Thema Shoah stattfinden.
Leider finde ich auf die Schnelle kein Foto von der Casina dei Vallati , das auch "Casa del 16 ottobre 1943" genannt wird.


Auf der Homepage des Museums findet sich keinerlei Hinweis auf einen Neubau:
Das Logo auf der Homepage zeigt meiner Meinung nach das Architektenmodell des (geplanten) neuen Museums.
 
Zuletzt bearbeitet:
In der Casina dei Vallati war ich noch nie, aber 2014 habe ich einen Repubblica-Artikel verlinkt, in dem es hiess das Gebäude im Ghetto sei ein provisorischer Sitz des Museums.

Es gibt wieder eine neue Entwicklung in Sachen Shoah-Museum.

Nun soll es zunächst provisorisch in der Casina Vallati, einem Gebäude im ehemaligen Ghetto untergbracht werden, bevor es doch zum Museums-Neubau in der Villa Torlonia kommt. Der Standort EUR wurde wieder aufgegeben.

Museo Shoah, la sede provvisoria sarà al Ghetto, poi a Villa Torlonia - Repubblica.it
 
Morgen beginnen die Arbeiten für das Shoah-Museum in der Villa Torlonia. Abgesagt hingegen hat Virginia Raggi die öffentliche Feier zum Baubeginn da die jüdische Gemeinschaft in Rom mitten im Wahlkampf nicht daran teilnehmen wollte. Auf ihrer Facebook-Seite schreibt sie, dass das Museum nach 17 Jahren des Stillstands und der Verzögerungen Wirklichkeit werden wird. Es soll ein Symbol für alle sein, das die Erinnerung an eine der dunkelsten Seiten der Geschichte Roms und Italiens wach hält.

 
Nach dem vom Auftragnehmer erstellten Zeitplan werden die Arbeiten etwa drei Jahre dauern.

Diesen Zeitraum nennt folgender Corriere-Artikel:


Darüber hinaus erfährt man, dass das Museum aus zwei miteinander verbundenen Bauwerken bestehen wird: Das eine wird die Form eines schwarzen Würfels haben, auf dessen Wänden die Namen der Deportierten stehen werden, das andere wird die Eingangshalle des Museums beherbergen. Das Gebäude wird über mehrere unterirdische Stockwerke und weitere Etagen verfügen, in denen Verwaltungsbüros, eine Cafeteria und das zentrale Treppenhaus, das zum Beginn der Dauerausstellung führt, untergebracht sind.
Vom Eingang der Villa Torlonia bis zum Museum wird ein langer Fußgängerweg angelegt, der den "Gerechten" gewidmet ist, also denjenigen, die verfolgten Juden geholfen haben. Außerdem wird es eine Bibliothek und ein Lernzentrum für Schüler geben, die das Museum besuchen. Es wird Freiflächen, Toiletten und eine Tiefgarage geben.
Die Arbeiten werden mit lärmmindernden Techniken durchgeführt, auch um die Anwohner nicht zu belästigen.
 
Wobei ich übrigens auch diese Rand-Information (aus dem verlinkten Artikel, versteht sich) durchaus nicht uninteressant finde:
Wie römische Medien (Mittwoch) berichteten, starteten die Bauarbeiten am Dienstag ohne feierliche Grundsteinlegung. Ein geplanter Auftritt von Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi (5-Sterne-Bewegung) war abgesagt worden. Wegen der bevorstehenden Kommunalwahlen am 3. und 4. Oktober befürchtete die jüdische Gemeinde einen Wahlkampfauftritt, hieß es.
 
Nach ewigem Hin und Her scheint es nun ernst zu werden:

Im Museum sollen Erinnerungsstücke, Fotos und Filme über die deutsche Besatzungszeit präsentiert werden. Damit solle an die dunkelsten Jahre der Geschichte Roms und an die schrecklichen Leiden erinnert werden, die insbesondere der jüdischen Bevölkerung Roms zugefügt wurden, teilte der italienische Kulturminister Gennaro Sangiuliano mit. Rom solle sich damit an anderen europäischen Hauptstädten ein Beispiel nehmen, die ein Holocaust-Museum haben. Die Ewige Stadt hegt schon seit 26 Jahren das Projekt eines Shoah-Museums, das sich bisher jedoch noch nie konkretisiert hat.
 

In dem für die Baustelle ausgewählten Bereich innerhalb der Villa Torlonia wurden zahlreiche Hohlräume entdeckt. Es wird nun überlegt, wie dieses kritische Problem vor Beginn der Arbeiten gelöst werden kann.
 
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