Scuderie del Quirinale 18.2.-13.6.2010: Caravaggio

Und genau das hat, wenn ich mich nicht ganz falsch entsinne, Dentaria bereits mit Erfolg getan. ;)

In der Tat, daher auch mein Rat

http://www.roma-antiqua.de/forum/posts/112653

Wer hinmöchte, sollte unbedingt ein Ticket zum Selbstausdrucken wählen.​




Die Schlangen sind lang :cry:.​

Und zwar nicht nur Ticket vorbestellen mit online ticket to collect by the museum ticket office, sondern tick@print to print at home or office.
Da gibt es zwar auch eine Schlange, aber die ist erträglich ;).​

Das von tacitus angesprochene Zeitfenster hat man bei beiden Möglichkeiten.​

Und noch ein Artikel​

 

... und noch einer

Mit roten Ohren (International, NZZ Online)

Es gibt immer viel Caravaggio zu sehen in Rom: In S. Agostino etwa die berühmte «Madonna dei Pellegrini» und in S. Luigi dei Francesi drei Szenen aus dem Leben des heiligen Matthäus. All diese Gemälde befinden sich am Ort ihrer Bestimmung: Sie sind Teil des Kirchenraums mit seinem ganzen Dekor, mit Inschriftentafeln, Vorhängen, Knochen-Aquarien und all dem liturgischen Gerät. In diesem Raum, der all die Materialien gewissermassen verdaut, die im Rahmen des katholischen Glaubens eine Rolle spielen, sind auch die Bilder Caravaggios letztlich nicht mehr als ein Utensil zur Verbreitung von gläubigen Gefühlen, als Illustration einer theologischen Idee. In diesem Kontext kann man den übertrieben prominenten Po vielleicht als manieristische Geste des Widerstands verstehen – als eine Autonomie-Regung des Malers, des Künstlers, der sonst ja doch sehr stark in seiner Aufgabe einbetoniert war.
Wesentlich mehr noch vom «genio lombardo» gibt es derzeit in einer Ausstellung der Scuderie del Quirinale zu sehen, die damit das anlässlich seines 400. Todestages ausgerufene Caravaggio-Jahr eröffnen. Hier muss sich der Künstler nun nicht mehr neben heiligen Knorpeln und Votivherzen aus Seide behaupten, hier geht es nur noch um ihn, hier ist er selbst ein wenig Gott geworden
 
Soeben bin ich auf diese für den einen oder anderen eventuell interessante Information gestossen:

Man kann eine Caravaggio Card erwerben, die zusätzlich zum Eintritt in die Ausstellung einige Vorteile bietet u.a. einen exclusiven Besuch des Casino Boncompagni Ludovisi mit Caravaggios Fresko "Jupiter, Neptun und Pluto".

Da ein Besuch dort (vergleiche: http://www.roma-antiqua.de/forum/rom_11/casino_ludovisi-6843/) sonst noch seltener möglich ist, bietet der Erwerb der Karte für Liebhaber sicher Einiges!

Alles Wissenswerte zur Caravaggio Card hier:
Pierreci - Crescere con la cultura - Caravaggio Card
Mit weiterführenden Links, PDF-Dokument ...

Erwerben kann man sie hier:

Where to draw the card:
  • Scuderie del Quirinale
  • Edicola di Bartolomei Loredana , Piazza dei Cinquecento
  • Punto informazioni Bartolomei, Largo del Colonnato
Zusatzlink:
http://www.scuderiequirinale.it/Mediacenter/FE/CategoriaMedia.aspx?idc=272&explicit=SI
Preis für die Caravaggio-Card: 20 €
 
Zuletzt bearbeitet:
Zusatzlink:

Malerei: Ein Licht, das uns erfasst | Kultur | ZEIT ONLINE

Wie kein anderer Künstler seiner Zeit brüskiert Caravaggio jedes innige Bedürfnis nach Transzendenz. Er verweltlicht das Überweltliche, nimmt uns hinein in seine Geschichten, macht uns zu Komplizen. Da sitzen drei zusammen und spielen Karten, und wir sitzen mit am Tisch. Sehen, wie der eine von den beiden anderen ausgetrickst wird, wie sie ihm heimlich über die Schulter schauen und sich Zeichen geben. Genau wie wir den beiden über die Schultern schauen – und wie uns Caravaggio über die Schulter schaut, wohl wissend, wie gerne wir uns von seinen malerischen Tricks täuschen lassen.
 
Ein Caravaggio-Artikel der anderen Art:
Vom Rebellen zum Musterknaben (Kultur, Kunst und Architektur, NZZ Online)

Beleuchtet wird hier vor allem der Glanz, der auf das italienische Kulturministerium fallen soll:

In der «Entmystifizierung» blieb aber ein Mythos lebendig: die Genialität Caravaggios. Ebendiese geht in der Ausstellung in Rom, die als Emblem der Schau und Katalogumschlagbild nicht etwa den nackten Amor, sondern seinen Früchtekorb ausgewählt hat, unter. An ihre Stelle tritt ein leicht kommunizierbares, gleichwohl banalisierendes Glanzbild. Der Ausstellung scheint es weniger um die Erforschung der Tiefe denn um die Leuchtkraft des Scheins zu gehen. Sicher, wer könnte sich auch besser dazu eignen als der Maler des Chiaroscuro, der plastisch effektvollen Lichtführung – die übrigens in der Schau durch theatralische Dunkelheit hervorgehoben wird –, derweil sein Glanz vornehmlich auf das Kulturministerium abfärben soll, das ausgerechnet den einst verpönten Rebellen Caravaggio zum leuchtenden Stern am Firmament der Kommunikation auserkoren hat. Wer hätte je gedacht, dass Caravaggio zum Aushängeschild der «Italianität», die der Regierung Berlusconi so sehr am Herzen liegt, wird?
 
Die Kunst soll sich anfühlen wie römisches Kopfsteinpflaster unter den Zehen, und je mehr Lebenszeit wir vor Computern verbringen, desto dringlicher wird das Bedürfnis nach quasi haptisch greifbarer Wahrheit. Diese kann nur das Bild ohne Bildschirm bezeugen, ein Gemälde, das in seiner physischen Einzigartigkeit schon seit Jahrhunderten existiert.
Caravaggios Werke befriedigen die Sehnsucht nach Berührung besser als viele andere. Von den Venezianern und von Leonardo da Vinci hat der Lombarde gelernt, wie man alle Sinne stimuliert. Seine Weintrauben sind zum Reinbeißen, seine Leichen stinken, und der Anblick seiner trinkenden Jünglinge macht besoffen.
 
Auch nach 6 Wochen noch ein neuer Artikel​

Doch in der Scuderie des Quirinalspalasts begegnet einem noch einmal der tragische Künstler, der sein eigenes Schicksal in seine Bildwerke legt, der sich selbst, das römische Todesurteil vorwegnehmend, als geköpften Goliath präsentiert, der seinen grübelnden Johannesknaben die eigene Melancholie ins Gesicht schreibt und in einer zweiten Emmaus-Version aus Mailand in gedeckten Brauntönen und ruhigem Bildaufbau die künstlerische Resignation, ja Stagnation der Fluchtjahre beschreibt

 
Bei meinem 2. Besuch in der Ausstellung war ich schon klüger!
Ich hatte mein Ticket für 9h und bin sofort in den 2. Stock gegangen.
Dort war ich eine halbe Stunde lang die einzige Besucherin und konnte alle Gemälde in absoluter Ruhe betrachten.
Als ich danach im 1. Stock die Bilder ansah, waren natürlich schon einige auf dem Wege nach oben und es war auch hier nicht mehr so voll.
Ich werde in meinem Reisebericht noch jedes Bildnis einzeln aufführen, gemeinsam mit einem Foto (die Kopien in den Trajansmärkten durften ja fotografiert werden:~) und einer kurzen Geschichte zu jedem Bild.
Kann aber noch etwas dauern :(.
 
Es lohnt sich auf alle Fälle, die Tickets im Internet auszudrucken! Wir hatten das Zeitfenster 16.00 bis 17.00 ausgesucht, etwa eine Woche vor unserer Reise waren nur mehr die Nachmittagstermine wählbar. Wir konnten schon gegen 15.45 in die Ausstellung gehen (an den auch damals langen Schlangen vorbei), und wir blieben auch länger. Niemand kontrollierte beim Ausgang die "zugeteilte" Ein-Stunden-Besuchszeit. Ob das immer so ist? Es waren aber wirklich viele Besucher vorhanden ...

Daher ist jedenfalls dentarias Tipp der absolute "Königinnenweg" zu Caravaggio! Gratuliere zu diesem schlauen Vorgehen!


Paganus
 
Wir werden im Mai daran denken und hoffen auch darauf, dass die zeitliche Begrenzung nicht allzu streng gehandhabt wird.

Viele Grüße
Claude
 
Keine andere Ausstellung hat in Italien in den vergangenen zehn Jahren so die Massen angezogen: Etwa 580.000 Kunstfreunde sahen 24 Meisterwerke von Caravaggio in dem römischen Museum Scuderie del Quirinale.

Die Spitzenschau mit den Bildern des Meisters der frühbarocken Helldunkelmalerei war am 20. Februar eröffnet worden und zog bis zuletzt scharenweise Besucher an. Gestern Abend schloss die Caravaggio-Ausstellung.

news.ORF.at
 
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